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Horatia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2024

Feenhafter erster Schultag

Amelie kommt in die Feenschule
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Nicht nur Menschenkinder müssen in die Schule gehen, nein, auch Feenkinder müssen Lesen und Schreiben lernen.

So steht die kleine Fee Amelie also kurz vor ihrem ersten Schultag.

Sie hat Bauchweh vor ...

Nicht nur Menschenkinder müssen in die Schule gehen, nein, auch Feenkinder müssen Lesen und Schreiben lernen.

So steht die kleine Fee Amelie also kurz vor ihrem ersten Schultag.

Sie hat Bauchweh vor Aufregung, da sie ja noch gar nicht weiß, was sie dort erwartet. Die großen Feen machen es auch nicht leichter, da sie ihr ganz viele verschiedene Dinge über die Schule erzählen. Die nicht alle so beruhigend klingen.


Morgen soll es nun also losgehen.

Sie wird von ihrer Mutter zur Schule begleitet und freut sich, dort gleich einen Freund von der Nachbarwiese zu treffen, der in ihre Klasse kommt.

So hat sie schon einen bekannten Sitznachbarn. Die Lehrerin Frau Mokka begrüßt die kleinen Erstklässler dann auch alle ganz freundlich...


Das Buch ist in kleine Kapitel eingeteilt, die das Lesen auch gleich übersichtlicher machen.

Ebenso ist die Schrift schön Anfängergerecht groß gehalten und die Seiten sind so strukturiert, daß je Seite immer nur einige Sätze stehen, die mit schönen Zeichnungen untermalt sind, das gerade Geschehene vervollständigen und so die kleinen Leseratten noch mehr in die Geschichte tauchen lassen.


Eine schöne Geschichte für Erstleser über Freundschaft, das überwinden eigener Ängste und die Botschaft, daß es immer gut ist, seine eigenen Erfahrungen zu machen und sich nicht von anderen verrückt machen zu lassen.

Die das Selbstbewußtsein der kleinen Erstklässler stärkt

Die Autorin Margit Auer ist bei Kindern sehr beliebt mit ihrer Reihe der Schule der magischen Tiere.

Die große Schwester meiner kleinen Erstleserin hat diese Reihe verschlungen.


Fazit

Ein schönes, liebevoll gestaltetes Buch für kleine Erstklässler, das wunderbar geeignet ist, gleich den Spaß am eigenen Lesen zu entdecken.

Der erste Schultag in kleinen Kapiteln gehalten, mit untermalenden Zeichnungen.

Ich kann es sehr für kleine Leseanfänger empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.03.2024

Aufstand und Frauenbewegung in Dresden

Das Opernhaus: Rot das Feuer
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In diesem zweiten Band der Reihe um das Opernhaus in Dresden, die Semperoper, geht es ein paar Jahre nach dem ersten Band weiter.

Elise, mit Adam verheiratet, den sie sozusagen heiraten mußte auf Wunsch ...

In diesem zweiten Band der Reihe um das Opernhaus in Dresden, die Semperoper, geht es ein paar Jahre nach dem ersten Band weiter.

Elise, mit Adam verheiratet, den sie sozusagen heiraten mußte auf Wunsch ihres Vaters, lebt mit ihm und ihrer Adoptivtochter Netty in der sogenannten Neustadt Dresdens.
Zwar konnte Elise ihre Träume verwirklichen, ihre geliebte Violine zu spielen und auch vor Publikum auftreten zu dürfen - für damalige Verhältnisse doch außergewöhnlich für eine Dame aus dem Bürgertum - allerdings so richtig glücklich ist sie nicht.
Im Gegenteil, immer mehr kommt sie sich vor, wie ein Vogel in einem goldenen Käfig.
Dazu kommt, daß sie ihrer Jugendliebe Christian, dem Kulissenmaler des Opernhauses wieder begegnet.....

In diesem Band haben die Aufstände von 1849 einen großen Anteil, die Stimmung in Dresden, die stetig wachsende Unzufriedenheit, dann noch die Verweigerung des Königs, die Verfassung zu einer beginnenden Demokratie zu unterzeichnen.
Das Volk begehrt auf...

Besonders interessant ist ebenfalls die langsam aufkommende Frauenbewegung, die noch in den Kinderschuhen steckt, aber hier den Grundstein legt mit mutigen Frauen, die sich dem Herrschaftsgebaren und der Unterwerfung durch die Männer, beginnt entgegenzusetzen.

Die Charaktere sind Anne Stern wieder wunderbar gelungen. Sehr lebensecht und der Zeit sehr nahe.
Nicht nur die Hauptpersonen, sondern auch die Nebenfiguren.
Da freut es mich, daß Bertha, die Opernschneiderin, Ernestine, die Schwester Christians und vor allem Barbara, die aufbegehrende Schwester Elises, ihren Raum bekommen.

Der Beginn des Buches ist ein wenig langsam, wird aber zum Aufstand hin doch sehr viel schwungvoller.
Der Weg hin zum Aufstand wird sehr nachvollziehbar beschrieben und auch der Schreibstil ist sehr Anne Stern gemäß, sprich schöne Wortwahl, besondere Ausdrucksweise. Mir gefällt das bei ihr ausnehmend gut.


Ich kann das Buch doch sehr empfehlen, für Anne Stern Fans sowieso aber auch für historisch interessierte Leser und Opernfreunde ebenfalls.
Auch Richard Wagner erscheint als einer der Protagonisten.

Nun heißt es, auf den dritten Teil zu warten, der dann 20 Jahre später spielen wird im Jahre 1869

Fazit
Eine schöne Weiterführung der Geschichte um die Semperoper und die Zeit der Aufstände und der beginnenden Frauenbewegung in Dresden.
Und das Geschehen der Familie Spielmann wird spannend weitererzählt.

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Veröffentlicht am 21.02.2024

Freundschaft ist etwas wunderbares.

Lily und der Herzenszauber
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Die Teichnixe Lily lebt in einem kleinen Teich umgeben von ihren Freunden, für die sie liebevoll sorgt. Sie versorgt die Unterwasserschnecken mit frischen Algen, schützt die kleinen Kaulquappen vor zu ...

Die Teichnixe Lily lebt in einem kleinen Teich umgeben von ihren Freunden, für die sie liebevoll sorgt. Sie versorgt die Unterwasserschnecken mit frischen Algen, schützt die kleinen Kaulquappen vor zu heißer Sonneneinstrahlung, sammelt sogar den Müll aus dem Teich.

Gerade dadurch, daß sie soviel alleine macht, werden auch ihre Sorgen größer, ob sie auch alles schaffen kann.


Eines Tages überkommt ein starker, regenpeitschender Sturm über den kleinen Teich gefegt und wirbelte alles durcheinander. Voller Äste, Zweigen und störender Blätter ist der Teich in Unordnung geraten.


Da endlich traut sich Lily, die bisher immer das Gefühl hatte sie alleine trüge die Verantwortung für die Teichgemeinschaft, ihre Freunde um Hilfe zu bitten.

Ihr Mut wird belohnt, da alle Freunde, die Fische, Frösche, Libellen, sofort und ganz selbstverständlich helfen, den gesamten Teich wieder in Ordnung zu bringen und von allen störenden Fremdkörpern zu befreien.


Da lernt Lily auf einmal, daß es das Wunderbarste ist, wenn man Freunde hat. Daß man nie alleine ist und gemeinsam alles schaffen kann, sich aufeinander verlassen kann, nur den Mut aufbringen muß, miteinander zu reden.



Die allerliebsten, fröhlichen Zeichnungen runden dieses wunderschöne Buch über Freundschaft und Hilfsbereitschaft hervorragend ab.



Fazit

Ein lehrreiches, liebevoll geschriebenes Buch über Freundschaft, Hilfsbereitschaft, den Mut, sich anderen anzuvertrauen und Verläßlichkeit von guten Freunden.


Wunderschön illustriert und die Texte kurz und kindgerecht geschrieben.

Ein Buch zum immer wieder anschauen und vorlesen lassen.


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Veröffentlicht am 06.02.2024

Drei Freundinnen in schrecklicher Zeit

Sturmmädchen
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Ich war sehr gespannt auf das neue Buch von Lilly Bernstein, da mir ihre beiden vorherigen Bücher so gut gefallen haben - und - ich bin nicht enttäuscht worden.
Wieder einmal ist es der Autorin gelungen, ...

Ich war sehr gespannt auf das neue Buch von Lilly Bernstein, da mir ihre beiden vorherigen Bücher so gut gefallen haben - und - ich bin nicht enttäuscht worden.
Wieder einmal ist es der Autorin gelungen, mich zu packen.

In einem kleinen Dörfchen in der Eifel leben die drei Freundinnen, Elli, Margot und Käthe. Unzertrennlich und sie haben sich geschworen, daß es immer so sein soll.

Einige Jahre später kommen die Nationalsozialisten an die Macht und das Leben in dem beschaulichen Dorf ändert sich sehr.
Käthe sympathisiert mit den neuen Machthabern, da sie, vorher arm und sich bedeutungslos fühlend, jetzt das Gefühl bekommt, jemand zu sein.
Elli hingegen verabscheut die Nazis, sie, die seit ihrer Kindheit einen zu kurzen Fuß hat und von den Dörflern immer nur "das Hinkemädchen" genannt wurde, kann mit der Ideologie nichts anfangen.
Im Gegenteil, sie bemerkt schnell, daß die Dritte im Bunde Margot, als Jüdin, es immer schwerer hat und immer mehr Grund bekommt, um sich und ihre Familie zu fürchten.
Durch die veränderten Zeiten, haben die drei Mädchen, jetzt junge Frauen, weniger Kontakt.
Aber dann gerät Margot immer mehr in Not.....

Die Geschichte wird aus Sicht Ellis geschrieben. Sie lebt mit ihrer Mutter, einer Hebamme, in einer kleinen Kate. Sehr ärmlich aber doch zufrieden.
Langsam bemerkt Elli immer mehr Veränderungen, auch Heimlichkeiten der Mutter.

Anfangs wird Elli sehr naiv und auch leicht unbeholfen dargestellt. Sie macht sich ihre Gedanken, ist aber doch relativ gutmütig, so daß es sie doch sehr schockiert, je mehr sie über die veränderten Zeiten erfährt. Als plötzlich ein geistig behindertes Mädchen abgeholt wird, die Naziparolen immer schlimmer werden und auch ihre Freundin Marot in Gefahr gerät und die Dörfler ihr nicht helfen, beginnt sie sich zu verändern.
Und diese Entwicklung tut ihr sehr gut, dadurch kommt immer mehr Schwung in die Geschichte.

Die Landschaft in der Eifel, in der Nähe von Monschau, nahe der Grenze zu Belgien wird sehr schön und vor allem bildhaft beschrieben.
Auch die Charaktere der Figuren sind sehr gut dargestellt. Sehr lebensecht und meist auch vielschichtig.

Das war es, was neben der Geschichte als solches das Buch so berührend und auch interessant macht.
Der Schreibstil ist flüssig, läßt den Leser ungern unterbrechen.


Fazit
Ein sehr berührender Roman, der in einer schrecklichen Zeit spielt und mit einer Protagonistin, die über sich hinauswächst.
Ich kann es sehr empfehlen. Für Fans der historischen Romans, der in der Nazi Zeit spielt und für Lilly Bernstein Fans sowieso.

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Veröffentlicht am 18.01.2024

Agententhriller aus dem echten Leben

Der Spion und der Verräter
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Was für eine Spionagegeschichte.

Zudem noch eine Tatsächliche, die nicht ausgedacht ist.


Das Buch behandelt einerseits die Lebensgeschichte von Oleg Gordijewski, der wohl ranghöchste ehemalige KGB Agent, ...

Was für eine Spionagegeschichte.

Zudem noch eine Tatsächliche, die nicht ausgedacht ist.


Das Buch behandelt einerseits die Lebensgeschichte von Oleg Gordijewski, der wohl ranghöchste ehemalige KGB Agent, der zum britischen MI6 überlief, als auch die Beschreibung der Spionagetätigkeiten während des kalten Krieges zwischen Großbritannien, Amerika und der Sowjetunion.


Wie kam es dazu, daß Oleg von sich aus zum MI6 überlief - die Beweggründe, die ihn dazu veranlaßten, die Sowjetunion nicht mehr als sein System zu sehen.

Er, der in einer KGB Familie aufwuchs, dem das System von Kindesbeinen an eingetrichtert wurde.

Seine Gedanken, Motive und Überzeugungen.

Ist er doch einer der wenigen Spione, die nicht aus monetären Gründen diesen Weg des Doppelagenten beschritten haben, sondern aus einer tiefen Überzeugung, das Richtige zu tun.

In den ersten Kapiteln wird der Werdegang Olegs beschrieben, seine Kindheit, Ausbildung beim KGB und seine ersten Auslandserfahrungen als sowjetischer Agent.

Seine Familie, Ehe und Freunde.


Der Leser bekommt einen guten Einblick in die Arbeit des KGB in den 70gern und 80gern, Taktiken, Arbeitsweise und Bürokratie - im Laufe des Buches ebenso auch in die Arbeit des MI6.

Anfangs ist es doch etwas verwirrend, die vielen Namen und Akteure auseinanderzuhalten, bzw. ihre Funktion zu erkennen.

Das bessert sich aber, je weiter man in das Buch hinein dringt.


Auf einige der Personen wird ein größerer Fokus gelegt, auf andere weniger.

Auch der sogenannte Verräter der die Wendung in Olegs erfolgreicher Arbeit zu verantworten hat, bekommt seinen Part.


Die Arbeit in England, in der Oleg in dauernder Sorge der Entdeckung leben muß, niemandem vertrauen kann.

Der Autor versteht es, diese Arbeit größtenteils spannend zu erzählen, dabei einen Einblick zu vermitteln, die politische Lage des kalten Krieges darzustellen.



Das letzte Drittel - in dem der Fluchtversuch aus der Sowjetunion gestartet wird, was bisher noch keinem Agenten gelungen ist - wird dann derart spannend, daß man das Buch nicht mehr beiseite legen möchte - wie ein Agententhriller par excellence.

Diese Kapitel sind geschickt angelegt, indem abwechselnd alle beteiligten Personen geschildert werden - minutiös zu der Zeit des Versuch. Sei es in England, Finnland, Sowjetunion.

So spannend, daß man das Buch nicht beiseite legen kann.



Angelegt ist das Buch nicht unbedingt als eine reine Biographie, auch wenn die Lebensgeschichte Oleg Gordijewskis der rote Faden des Buches ist,.

Gleichzeitig ist es die Geschichte der Geheimdienste der Zeit des kalten Krieges, der Politik der Zeit vor Perestroika - wie die Länder sich gegenseitig mißtrauisch beäugen und jeder jeden verdächtigt. Jedes Land versucht, gegnerische Agenten zum überlaufen zu bewegen - Verrat auf allen Seiten.


Der Schreibstil ist gut, im Laufe des Buches, je mehr der Leser in diese Zeit eintaucht, steigt auch die Spannung stetig.

Ich kann es für jeden, der sich für die Zeit des kalten Krieges interessiert empfehlen - ebenso für Freunde des Spionagethrillers.

Das Buch ist mit einigen privaten Bildern der Akteure versehen, die es noch anschaulicher machen.



Fazit

Ein spannender Einblick in die Arbeit der Geheimdienste zur Zeit des kalten Krieges und die Lebensgeschichte des ranghöchsten ehemaligen KGB Agenten, der zum MI6 überglaufen ist.

Geschrieben, wie ein Agententhriller, der nicht erfunden ist, sondern sich aus Tatsachen zusammensetzt.

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