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Veröffentlicht am 07.12.2025

Grosses Fragezeichen...

Garden Girls
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Zwei Frauen werden tot am Fuss eines Leuchtturmes aufgefunden. Beide sind mit Blumenmotiven tätowiert und haben Namen getragen, die blumigen Ursprungs sind und zu den Tätowierungen passen.

FBI Agent ...

Zwei Frauen werden tot am Fuss eines Leuchtturmes aufgefunden. Beide sind mit Blumenmotiven tätowiert und haben Namen getragen, die blumigen Ursprungs sind und zu den Tätowierungen passen.

FBI Agent Tiberius Granger von der Strange Crime Unit übernimmt die Leitung des Falles und ist schon bald persönlich von diesem undurchsichtigen Fall betroffen. Denn Ahnnah, die jüngere Schwester seiner Jugendliebe Bexley Hemmingway, wird entführt. Auch die junge Frau trägt ihren Zweitnamen mit blumigem Ursprung.

Während sich ein Hurrikan auf die Küste von North Carolina zubewegt, arbeitet das Ermittlerteam auf Hochdruck. Können sie Ahnnah finden, bevor es zu spät ist?


FBI Agent Tiberius arbeitet in der Abteilung für religiös motivierte Verbrechen und das mit grossem und viel Eigenwissen. Denn er ist in einer Sekte, der Family of Glory, aufgewachsen und hat sich erst als junger Erwachsener davon befreien können. Sein Vater ist immer noch der Führer der Gemeinschaft. So ist dann auch über weite Teile der Geschichte diese Befreiung aus der Sekte und Tys Verarbeitung zentrales Thema. Dabei geht die ganze Entführungsgeschichte und die Tat oft unter.

Dazu kommt ein alter Fall, die Jagd nach dem Ice-and-Fire Killer, der immer wieder erwähnt, aber nicht näher erklärt wird. Da wird Wissen vorausgesetzt, das man nicht haben kann, da Band eins und zwei auf Deutsch nicht erschienen ist. Warum der Verlag mit dem dritten Band in der deutschen Uebersetzung beginnt, ist ein grosses Fragezeichen.

Der aktuelle Serientäter sammelt Frauen wie Blumen und damit fand ich den Titel und das Cover überaus passend. Die Art der Verbrechen habe ich so noch nie gelesen.

Die Autorin hat in der Täterfrage etliche falsche Fährten gelegt und so empfand ich den Rätselfaktor als hoch. Erschütternd und Thriller pur ist die Ich Perspektive eines der Opfer, das ist schon harte Kost. Einige Wiederholungen in der Erzählung, zum Beispiel zum Thema Tattoos, lassen mich einen Stern abziehen. So wird zum Beispiel ein Tattoo beschrieben und etliche Seiten später erklärt ein professioneller Tätowierer dasselbe Tattoo noch einmal. Solche wiederkehrenden Punkte gibt es einige und machen die Story zeitweise etwas langgezogen. Der Schreibstil ist ab und zu holperig, was aber an der Uebersetzung liegen kann.

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Veröffentlicht am 04.12.2025

Eine Prise mystische Stimmung

Rauhnächte
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Ausgerechnet an Heiligabend belauscht die 22-jährige Pia Winter einen Streit ihrer Eltern. Ihre Mutter Kathrin beschwört ihren Mann Paul, nicht zu verraten, was geschehen ist, als Pia vier Jahre alt war. ...

Ausgerechnet an Heiligabend belauscht die 22-jährige Pia Winter einen Streit ihrer Eltern. Ihre Mutter Kathrin beschwört ihren Mann Paul, nicht zu verraten, was geschehen ist, als Pia vier Jahre alt war. Auf Nachfrage wird Pia abgespeist. Doch sie lässt nicht locker und findet heraus, weshalb ihre Eltern stets so distanziert zu ihr waren. Schreckliches ist geschehen, als Pia noch ein kleines Kind war.

Sie fährt Hals über Kopf nach Wasserburg am Inn, wo sie die ersten Lebensjahre verbracht hatte. Die dortige Bevölkerung glaubt an die Sagen, die rund um die Rauhnächte wabern. In diesen Nächten zwischen Weihnachten und Neujahr drängen gut gehütete Geheimnisse an die Oberfläche. Auch Pias?


Schade fand ich, dass der Klappentext relativ viel verrät. Unter anderem den Grund, weshalb Pia sich in der Familie nicht geliebt fühlt und dass sie adoptiert wurde. Das hat dann leider sehr viel Spannung aus dem Anfangsteil genommen. Ich hätte es besser gefunden, wäre die Adoptionssache nicht schon bekannt gewesen. Die Autorin setzt dann aber noch einen darauf und damit hat sich mich überrascht.

Geschickt wechselt Ellen Sandberg die Zeitebenen. So erlebt man einerseits wie die 22-jährige Pia auf Spurensuche geht. Sie möchte unbedingt wissen, was geschah, als sie ein kleines Kind war. Sie fährt in das Dorf, in dem sie gelebt hat bis sie 4 Jahre alt war. Andererseits erzählt Ellen Sandberg was 18 Jahre zuvor wirklich geschah in der Gegenwartsform.

Das Thema Rauhnächte, das ja auch titelgebend ist, bringt eine grosse Prise mystische Stimmung in die Story. Ich wusste nicht, dass die 12 Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag so genannt werden, geschweige denn was sie für eine Bedeutung haben. Mir hat der leicht mystische Touch sehr gut gefallen. Diese alte Sage, die klirrende Kälte und die unterschwellige Gefahr für Pia haben mir spannende Lesestunden beschert.

Etwas unwahrscheinlich empfand ich, dass Pia plötzlich nach 18 Jahren Erinnerungsblitze hat, was geschah als sie eine Vierjährige war. Pia, die mitten im Buch den zweiundzwanzigsten Geburtstag feiert, kam mir manchmal eher wie eine Sechzehnjährige vor. Gerade in ihren impulsiven und auch unüberlegten Aktionen oder ihrer Unlust, ihrem Leben eine berufliche Perspektive zu geben.

Eine Spurensuche in der Vergangenheit, dazu ein Familiengeheimnis und eine düstere Atmosphäre in klirrender Kälte ... und damit ist dieses Buch hervorragend geeignet um abends unter einer warmen Decke zu lesen.

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Veröffentlicht am 30.11.2025

Selbstbestimmung

Freie Liebe
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London erlebt die 1967-er Unruhen, Proteste sind an der Tagesordnung. Mitten in der turbulenten Zeit lebt die Familie Fischer beschaulich in einem Vorort. Phyllis, Hausfrau und Mutter, ihr Ehemann Roger, ...

London erlebt die 1967-er Unruhen, Proteste sind an der Tagesordnung. Mitten in der turbulenten Zeit lebt die Familie Fischer beschaulich in einem Vorort. Phyllis, Hausfrau und Mutter, ihr Ehemann Roger, der einen einflussreichen Beruf im Aussenministerium hat und die beiden Kinder, der neunjährige Hugh und Teenager Colette.

Einer alten Freundin zuliebe laden die Fischers deren Sohn Nicholas zum Essen ein. Nicky flirtet heftig mit Phyllis, diese ist sofort verzaubert von dem Zwanzigjährigen. Schon bald entwickelt sich eine Amour fou zwischen den beiden und Phyllis muss Entscheidungen treffen. Entscheidungen, die Erwartungen an sie infrage stellen und gegen die allgemeinen Konventionen gehen.


Die Geschichte handelt 1967 und ist dementsprechend eher altmodisch gehalten. Es wird noch per Telefon, notfalls in einer Telefonzelle, kommuniziert und auf der Schreibmaschine werden Briefe geschrieben. Tessa Hadley, die "Freie Liebe" 2021 herausgegeben hat, war durchwegs überzeugend in den vielen Details.

Auch die Rolle, die Phyllis innehat, ist typisch für diese Zeit. Sie organisiert Haushalt und Kinder und hält ihrem Mann den Rücken frei. Doch dabei ist sie nicht glücklich und der Ausbruch aus dieser scheinbar perfekten Fassade ein harter innerer Kampf. Bis sie sich gegen ihre Familie und für ihre Selbstbestimmung und ihr inneres Glück entscheidet. Dieser Ausbruch aus den Fesseln der Konventionen bringt für ihre Familie eine grosse Veränderung. Vor allem die 15-jährige Tochter Colette nagt schwer daran.

Die Autorin hat einen wirklich gut zu lesenden Schreibstil und hat es sehr gut verstanden, die Figuren so zu charakterisieren, dass man versteht, was in ihnen vorgeht. Ich konnte mich absolut wertungsfrei auf die Geschichte einlassen. Denn ich konnte nachvollziehen, wie sich die einzelnen Parteien fühlen.

Phyllis zum Beispiel, die unglücklich in ihrer Ehe ist und sich gegen ihre Kinder entscheidet, um sich ganz zu fühlen. Wenigstens ein einziges Mal in ihrem Leben selbst bestimmt zu entscheiden.

Roger, der eigentlich ein guter Ehemann ist und irgendwo seine Frau und ihren Mut versteht. Colette, die wissen will, was Sache ist und in akribischer Detektivarbeit versucht ihre Mutter aufzuspüren. Und dann ist da noch der neunjährige Hugh, der als Einziger nicht glaubhaft war. Denn so wie er spricht, reagiert und handelt ist er nie und nimmer ein Neunjähriger. Da hat die Autorin arg danebengehauen in der Charakterisierung.

Wendungen, die überraschen, machen "Freie Liebe" zu einem abwechslungsreichen Familienroman, in dem auch tiefer gehende Themen angesprochen werden.

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Veröffentlicht am 27.11.2025

Pageturner

Eisnebel
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Mit wachsender Sorge begleitet Theodora Scott ihren Verlobten Connor Dalton in die Weihnachtsferien. Diese wird das Paar bei Connors Familie verbringen und sie wird die Daltons kennenlernen. Die Familie ...

Mit wachsender Sorge begleitet Theodora Scott ihren Verlobten Connor Dalton in die Weihnachtsferien. Diese wird das Paar bei Connors Familie verbringen und sie wird die Daltons kennenlernen. Die Familie ist nicht nur vermögend, sondern verbringt die Festtage auch in ihrem luxuriösen Domizil Idlewood, bestehend aus mehreren Lodges, abgeschirmt und einsam gelegen im Wald.

Theodora hingegen ist als Adoptivkind und in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Erinnerungen an ihre leiblichen Eltern hat sie keine. Die Vergangenheit versucht Theo weitgehend auszuklammern. Doch die Familie Dalton will wissen, wen Connor da ins gemachte Nest holen will.


Ein Abstecher in eine nicht genutzte Hütte des Anwesens wirbelt Erinnerungen in Theo auf. Erinnerungen, die sie am liebsten vergessen wollte...

Der Prolog ist kurz und knackig und ein echter Anreger für die nachfolgende Geschichte. Und was für eine Geschichte, was für ein fesselnder Thriller. Nach dem Prolog startet die Geschichte eher ruhig und man wird hervorragend in die Familie Dalton und die Beziehung zwischen Connor und Theo eingeführt. Man erfährt nicht nur wie Theo, sondern auch wie Connor tickt.

Connor, schwer verliebt in Theo und aus reichem Haus, macht den Schritt und nimmt seine Verlobte mit in die Familien-Weihnachtsferien. Ziel ist, dass seine Verlobte und seine Familie sich kennenlernen. Bedrohliche Nachrichten, die Theo bekommen und vor Connor verborgen hat, machen deutlich, dass sie nicht bei allen Familienmitgliedern willkommen sein wird. Theo, die in Ich-Perspektive erzählt was auf dem Anwesen und mit der teilweise versnobten Familie geschieht, macht sehr viele Andeutungen zu ihrer Vergangenheit. Daher wird sehr schnell klar, dass sie etwas zu verbergen hat. Die Frage, was das ist, fand ich ungeheuer spannend.

Ich konnte diesen Thriller fast nicht aus der Hand legen. Clevere Wendungen machen die Geschichte nicht nur sehr packend, sondern unterhalten auch bestens. Dazu kommt Theos grosses Geheimnis, das in nichts dem bestgehüteten Familiengeheimnis der Familie Dalton nachsteht.

"Eisnebel" ist ein ganz anderes Weihnachtsbuch. Es handelt in der Weihnachtszeit und es wird gebacken, es schneit und ist eisig kalt, ein Weihnachtsbaum glitzert und die Familie verbringt Zeit miteinander. Aber unterschwellig ist eine grosse Spannung da. Man fragt sich durchgehend, wem Theo trauen kann und wer sie am liebsten auf der Heimreise sehen möchte oder Schlimmes plant.

Ich bin begeistert von diesem Thriller voller Geheimnisse und Wendungen. Ein echtes Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 24.11.2025

Konstruiert und oft wirr

Die Einladung
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Marla Lindberg hat eine Einladung bekommen und sie sagt zu an dem Klassentreffen in den Bergen teilzunehmen. Denn die junge Frau hat ihre damaligen Mitschüler schon lange nicht mehr gesehen. Sie wird die ...

Marla Lindberg hat eine Einladung bekommen und sie sagt zu an dem Klassentreffen in den Bergen teilzunehmen. Denn die junge Frau hat ihre damaligen Mitschüler schon lange nicht mehr gesehen. Sie wird die ehemaligen Klassenkameraden in der Nebelhütte auf 2000 Meter, nahe der deutsch-österreichischen Grenze, treffen. Die Gruppe ist schon einen Tag vor Marla angereist.

Marla ist gespannt, wie sie sich mit den anderen verstehen wird, denn sie galt in der Klasse oft als Sonderling. Nach Jahren der Psychotherapie und nach einem erlittenen Trauma fühlt sie sich so weit gefestigt, den anderen entgegenzutreten. Als Marla jedoch im Berghotel ankommt, wirken die Zimmer zwar bewohnt, aber es ist niemand da...


Mit der Eingangsszene, dem Prolog, hat Sebastian Fitzek gleich einen Knaller geliefert. Absolut verstörend wie man hier in den Psychothriller startet. Leider sackt diese Spannung dann abrupt ab, da durch kryptische Zeitangaben bei den Kapiteln ein Durcheinander herrscht. Von "Vier Jahre später, fünf Jahre vor der Entscheidung" oder "Drei Jahre danach, zwei Jahre vor der Entscheidung" bis zu "Sieben Stunden später, Sechs Tage vor der Entscheidung" gab es viele Zeitangaben, die ich nicht einordnen konnte. Oft war ich intensiver damit beschäftigt, herauszufinden, wie ein Kapitel in die Chronologie passt, als mit dem Inhalt.

Ein grosser Teil der Story handelt auf der einsam gelegenen Berghütte, der Nebelhütte. Das Setting, einsam gelegene Hütte mit einer Handvoll Personen und plötzlich stirbt einer oder mehrere, zieht immer. Auch hier. Die Atmosphäre hat mir zwar gut gefallen, ich habe aber auch oft die Gespräche und Handlungen der Figuren als wirr empfunden.

Sebastian Fitzek ist ja dafür bekannt, dass er Plot-Twists aus dem Aermel schüttelt, wie kein anderer. Das ist in "Die Einladung" auch wieder der Fall, auch wenn sie mich weniger umgehauen haben als in anderen seiner Bücher.

Das Ende ist arg konstruiert und genau da ist mein grosser Kritikpunkt. Die älteren seiner Bücher fand ich noch in Ordnung in dieser Beziehung. Doch bei jedem seiner Werke wird es verrückter, unwahrscheinlicher und leider auch konstruierter.

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