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Veröffentlicht am 28.04.2025

Die tragische Geschichte der Familie von Laar

Der Gott des Waldes
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Inhalt:

Die Familie von Laar besitzt und betreibt seit Jahrzehnten ein Naturreservat in den Adirondack Montains. Wie in jedem Sommer findet dort auch 1975 ein Sommercamp für Jugendliche statt. Dieses ...

Inhalt:

Die Familie von Laar besitzt und betreibt seit Jahrzehnten ein Naturreservat in den Adirondack Montains. Wie in jedem Sommer findet dort auch 1975 ein Sommercamp für Jugendliche statt. Dieses Mal will auch Barbara, die Tochter der von Laars daran teilnehmen. Eines Morgens liegt sie beim Wachappell nicht in ihrem Bett. Eine riesige Suchaktion beginnt, die Polizei wird alarmiert, doch von Barbara fehlt jede Spur. Wie vor 14 Jahren bei ihrem Bruder Bear, der nie gefunden wurde.

Meine Meinung:

Nachdem mich "Long Bright River" der Autorin schon total begeistern konnte, war ich gespannt auf ihr neues Werk. Dieses ist zu Recht als Roman deklariert, auch wenn es eine ganze Reihe von Krimimerkmalen aufweist.

Die zahlreichen Charaktere des Buches, teils mehr, teils weniger sympathisch, sind allesamt facettenreich und gut gezeichnet. Ich mochte vorallem Barbara, die mit ihrer unangepassten Art ihren Eltern das Leben schwer macht, sowie Tracy, die im Camp endlich mal aus sich herauskommt. Aufgrund der vielen verschiedenen Charaktere sowie der sehr regelmäßigen Zeitsprünge (neben den heutigen Ereignissen spielt auch die Vergangenheit der van Laars eine große Rolle ebenso wie das Verschwinden von Bear) ist es stellenweise schwer den Überblick zu behalten. Hier helfen die Jahreszahlen zu Beginn der Kapitel sehr.

Der Plot ist spannend und fesselnd. Obwohl es zum Teil unaufgeregtere Abschnitte im Buch gibt, schafft es die Autorin, den Leser in ihren Bann zu ziehen und nicht zuletzt aufgrund vieler ungeahnter, überraschender Wendungen bei der Stange zu halten. Schluss samt Auflösung sind stimmig und haben mir sehr gut gefallen.

Fazit:

Stellenweise unaufgeregter, aber nichtsdestotrotz spannender und wendungsreicher Roman.

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Veröffentlicht am 20.04.2025

Silvesterfeier des Grauens

Die Yacht
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Inhalt:

Hannah ist von ihrer inzwischen wohlhabenden Freundin Libby und deren Mann zu einer Silvesterparty auf einer im Hafen liegenden Luxusyacht eingeladen. Sie schaut dem Abend mit gemischten Gefühlen ...

Inhalt:

Hannah ist von ihrer inzwischen wohlhabenden Freundin Libby und deren Mann zu einer Silvesterparty auf einer im Hafen liegenden Luxusyacht eingeladen. Sie schaut dem Abend mit gemischten Gefühlen entgegen, verbinden tut sie mit Libby und Maggie, ihren besten Freunden aus dem Studium, vorallen die Erinnerungen an damals. Im Gegensatz zu den vorherigen Jahren feiern sie dieses Jahr im kleinen Kreis zu sechst und die Stimmung ist alles andere als entspannt. Als Hannah am Morgen nach der Party erwacht, muss sie feststellen, dass die Yacht über Nacht vom Hafen abgetrieben und im offenen Meer treibt. Der Tank ist leer, das Funkgerät kaputt, kein Mobilfunknetz und zusätzlich auch noch kaum Vorräte sind an Bord. Auch die Stimmung kippt schnell. Und schon bald wird der erste der sechs Passagiere vermisst...

Meine Meinung:

"Die Yacht" ist ein Stand-Alone-Thriller der englischen Autorin Sarah Goodwin. Ihr Schreibstil ist wie bereits in den vorherigen Büchern der Autorin sehr angenehm zu lesen und so findet man als Leser schnell in die Handlung hinein.

Protagonistin Hannah war mir sympathisch, auch wenn ich sie mehrfach gerne geschüttelt hätte. Sie ist stellenweise sehr naiv und verschließt die Augen vor der Wahrheit. Denn ihre ehemaligen Freundinnen sind inzwischen alles andere als Freundinnen. Die restlichen Personen an Bord fand ich zum größten Teil entsprechend unsympathisch und so hat mich ihr Verhalten oftmals zur Weißglut gebracht.

Plot und Setting des Buches haben mir sehr gut gefallen. 6 Personen auf einer Yacht, die hilf- und antriebslos auf dem offenen Meer treibt, schon allein das ist eine Situation, in die man lieber nicht geraten möchte. Hinzu kommen jedoch die zwischen ihnen bestehenden Konflikte, die teils zu offenen Anfeindungen oder körperlichen Auseinandersetzung führen und die Situation weiter verschärfen. Ich konnte das Buch bald nicht mehr aus der Hand legen, trotz oder vielleicht auch gerade weil ich einige der Charaktere absolut unausstehlich bis hin zu abgrundtief durchtrieben und böse empfand. Nicht nur Hannah, sondern auch der Leser weiß bald nicht mehr, wem an Bord des Schiffes überhaupt noch zu trauen ist...! Die schlussendliche Auflösung ist zu teilen überraschend, aber insgesamt stimmig, auch wenn es gerade gegen Ende des Buches ein paar Ereignisse bzw Geschehnisse gibt, die mir nicht so wirklich realistisch erschienen, und zudem einige Fragen unbeantwortet bleiben. Nichtsdestotrotz konnte mir das Buch spannende Lesestunden bescheren.

Fazit:

Spannendes Setting, absolut fesselnder Plot, wenn auch an manchen Stellen nicht so ganz realistisch. Trotzdem definitiv lesenswert!

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Veröffentlicht am 17.03.2025

Spannender zweiter Band

Die Brandung – Leichenfischer
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Inhalt:

Bei einer Ausgrabung wird die Leiche einer Frau gefunden. Archäologin Fria Svensson, die als Ausgrabungsleiterin vor Ort ist, entdeckt, dass die Tote nach einem uralten Wikinger-Ritual begraben ...

Inhalt:

Bei einer Ausgrabung wird die Leiche einer Frau gefunden. Archäologin Fria Svensson, die als Ausgrabungsleiterin vor Ort ist, entdeckt, dass die Tote nach einem uralten Wikinger-Ritual begraben wurde. Kurze Zeit später wird eine auf die gleiche Weise bestattete Frauenleiche gefunden. Kommissar Ohlsen von der Kripo Flensburg und seine dänischen Kollegen müssen zusammenarbeiten, um den Mörder zu ermitteln. Und die Zeit drängt, denn es werden weitere junge Frauen vermisst.

Meine Meinung:

"Die Brandung - Leichenfischer" ist der zweite Teil der im deutsch-dänischen Grenzgebiet spielenden Krimireihe von Autorin Karen Kliewe. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Es gibt zahlreiche Perspektivwechsel (für meinen Geschmack fast schon zu viele), was für Tempo sorgt, aber auch den Lesefluss ein wenig hemmt. Trotzdem lässt sich das Buch gut lesen und auch völlig ohne Vorkenntnisse verstehen.

Die Protagonisten der Reihe gefallen mir gut, insbesondere Fria. Sie kommt aus einer Polizistenfamilie und hat selbst eine zeitlang bei der Polizei gearbeitet, dann jedoch auf Archäologie umgesattelt. Ihre Neugier und ihr Spürsinn sind aber nach wie vor vorhanden, und so bringt sie sich auch dieses Mal wieder gerne tatkräftig in die Ermittlungen ein. Aber auch Kommissar Ohlsen von der Flensburger Polizei finde ich sehr sympathisch. Er ist ein erfahrener Ermittler, aber nicht vor Fehlern gefeilt.

Der Plot an sich ist spannend. Die erste Hälfte zieht sich zwischenzeitlich ein wenig, die zweite hingegen hat es dafür in sich. Überraschende Wendungen sorgen dafür, dass es bis ganz zum Ende spannend bleibt und die Auflösung zu überraschen, aber gleichzeitig auch zu überzeugen weiß.

Fazit:

Spannender zweiter Band der im deutsch-dänischen Grenzgebiet spielenden Krimireihe. Ich mag die Charaktere sehr und freu mich schon auf ein Wiedersehen.

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Veröffentlicht am 21.02.2025

Die Magie erwacht

Fallen Princess
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Inhalt:

Auf dem jährlichen Sternennachtball erwacht Zoeys Magie endlich in ihr. Doch sie ist nicht so wie erwartet. Anstatt heilende Kräfte wie ihre Mutter zu bekommen ist Zoey eine Banshee und sieht ...

Inhalt:

Auf dem jährlichen Sternennachtball erwacht Zoeys Magie endlich in ihr. Doch sie ist nicht so wie erwartet. Anstatt heilende Kräfte wie ihre Mutter zu bekommen ist Zoey eine Banshee und sieht den Tod eines Mitschülers voraus, bevor dieser kurze Zeit später unter rätselhaften Umständen ums Leben kommt. Ein Schock für Zoey, die nun nicht nur in ein anderes Haus der Akademie umquattiert wird und einen völlig neuen Stundenplan erhält, sondern auch von den anderen Schülern und insbesondere ihren bisherigen Freunden gemieden wird. Keine leichte Situation für Zoey. Und dann sind da ja auch noch die Umstände von Finns Tod, die ihr einfach keine Ruhe lassen...

Meine Meinung:

Ich kenne bereits einige Bücher der Autorin Mona Kasten, doch keines aus dem Bereich Fantasy. So war ich sehr gespannt auf Fallen Pricess, den Auftakt einer Fantasydilogie, in deren Zentrum die Schülerin Zoey King steht.

Der Schreibstil ist gewohnt angenehm zu lesen. Schon nach wenigen Seiten konnte mich die Geschichte in ihren Bann ziehen. Die Everfall Academy und die zugehörigen Örtlichkeiten werden bildhaft beschrieben und Dank der Karte zu Beginn des Buches findet man sich als Leser schnell zurecht.

Besonders gefallen haben mir die Charaktere des Buches, allen voran natürlich Protagonistin Zoey. Sie hat schon lange darauf gewartet, dass sich ihre Magie endlich zeigt, doch dass sie eine Banshee sein soll stellt ihr Leben völlig auf den Kopf. Von einem Tag auf den nächsten wird die beliebte, im letzten Jahr zur Miss Everfall gewählte Schülerin zur Außenseiterin, die sogar von ihren Freunden gemieden wird. Mir tat sie sehr Leid, anderseits war ich aber auch gespannt, wie sich ihre Magie entwickeln wird, und fand es schön zu sehen, wie sie an den Herausforderungen wächst. Auch ihre neue Mitbewohnerin Kenna, ihr Sitznachbar Murphy sowie Dillan, der ihr helfen soll, sich im Haus der Silver Ravens zurechtzufinden und den verpassten Unterrichtsstoff nachzuholen, haben mir sehr gefallen. Sie sind keine beliebten Schüler, haben ihre eigenen Päckchen zu tragen, doch sind sie Zoey bessere Freunde als ihre bisherigen es je waren.

Auch der Plot konnte mich begeistern. Schnell stellt sich heraus, dass Finn keines natürlichen Todes gestorben ist, doch wer und was steckt hinter dem Mord an ihm? Gemeinsam machen sich Zoey, Kenna und Murphy auf die Suche nach der Wahrheit und bringen sich dadurch schnell auch selbst in Gefahr. Die Spannung spitzt sich ebenso wie die Lage immer mehr zu. Das actiongeladene und brenzlige Ende hat es in sich. Die schlussendliche Auflösung ist überraschend, aber stimmig. Gleichzeitig bleiben aber auch noch einige Sachen ungeklärt, die sicherlich im zweiten Band der Reihe nochmal eine Rolle spielen werden.

Fazit:

Ein gelungener ersten Band der Everfall-Dilogie. Mich hat das Buch von Anfang bis zum actionreichen Ende sehr gut unterhalten und ich mochte Zoey und ihre neuen Freunde sehr. Freu mich daher schon auf Band 2 und ein Wiedersehen mit Zoey und Co.

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Veröffentlicht am 10.02.2025

Anders als erwartet, aber spannend

Unter dem Wald, neben dem Wasser der Tod
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Inhalt:
Auf dem jährlichen Greifswalder Fischerfest wird in der Tiefkühltruhe eines Imbisswagens ein menschlicher Schädel gefunden. Nur kurze Zeit später werden auf dem Gelände zwei weitere Schädel entdeckt. ...

Inhalt:
Auf dem jährlichen Greifswalder Fischerfest wird in der Tiefkühltruhe eines Imbisswagens ein menschlicher Schädel gefunden. Nur kurze Zeit später werden auf dem Gelände zwei weitere Schädel entdeckt. Kriminaloberkommissarin Talvi Caster, neu bei der Kripo Greifswald, wird mit den Ermittlungen betraut. Doch auf dem ersten Blick scheinen die aufgrund von Ausweisen schnell identifizierten Opfer nichts gemein zu haben. Hinzu kommt, dass Talvi bei den Ermittlungen von den eigenen Kollegen Steine in den Weg gelegt werden und ihr auch noch ein Profiler vom LKA aufs Auge gedrückt wird. Und auch ihrer eigenen Vergangenheit muss sie ins Auge schauen, denn Talvi wurde im Dienst schwer verletzt und ist seitdem nicht nur psychisch, sondern auch körperlich gezeichnet. Gelingt es ihr trotzdem den Mörder zu finden?

Meine Meinung:
"Unter dem Wald, neben dem Wasser der Tod" war mein erstes Buch des Autors Siebo Woydt. Im Zentrum steht die eigenwillige Ermittlerin Talvi Caster. Eine talentierte und intelligente Ermittlerin, eine Überfliegerin. Bis ihr erster großer Fall beim LKA alles veränderte: Calvi war dem Täter auf die Spur gekommen, ihm allein gefolgt und hätte diesen Alleingang beinahe mit dem Leben bezahlt. Seitdem ist sie schwer traumatisiert und ihr Gesicht durch Narben erstellt, was sie zur Außenseiterin macht. Ihre Kollegen meiden sie, tuscheln hinter ihrem Rücken und legen ihr zum Teil sogar Steine in den Weg bzw. sarbotieren ihre Ermittlungen. Ich habe im Laufe des Buches sehr mit ihr mitgefühlt und gehofft, dass sie endlich das bekommt was ihr zusteht: eine faire Behandlung, Anerkennung, Respekt und eine Chance auf ein neues Leben.

Der direkte, schonungslose Schreibstil der Autors liest sich gut. Die Stimmung ist durchweg düster und melancholisch. Immer mal wieder blitzt aber auch trockener Humor durch, der für Auflockerung sorgt. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Der Leser begleitet hauptsächlich Talvi, aber es gibt auch einige Szenen bspw aus Sicht eines Kollegen oder des Mörders, die dem Leser einen tieferen Einblick gewähren. Darüber hinaus gibt es immer mal wieder Gesprächsprotokolle einer internen Ermittlung, die man als Leser lange Zeit nicht richtig einordnen kann und viele Fragen aufwerfen.

Der Plot des Krimis ist spannend. Ein aufsehenderregender Fund dreier menschlicher Schädel. Drei Opfer, die auf dem ersten Blick keine Gemeinsamkeit haben. Allen Widrigkeiten zum Trotz kämpft sich Talvi durch die Ermittlungen. Darüber hinaus hat Talvi aber auch noch immer mit ihrer eigenen Vergangenheit bzw. dem Geschehenen zu kämpfen. Und auch auf der Dienststelle kommt es zu einigen Vorkommnissen, die klar gegen Talvi gerichtet sind. Dadurch spielt nicht nur die Ermittlung zu den drei Toten sondern auch Talvis Privat- und Arbeitsleben eine große Rolle im Buch, was mir persönlich gut gefallen hat und zusätzlich für Spannung und Dramatik sorgt. Die Auflösung der Morde war stimmig und hat mir gut gefallen. Das Ende des Buches habe ich so nicht kommen gesehen und hat mich geschockt und sprachlos zurückgelassen.

Fazit:
Anders als erwartet, aber gelungener Krimi mit einem spannenden Kriminalfall und einem unerwartetem Ende, das bei mir noch länger nachhallen wird.

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