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Veröffentlicht am 25.06.2025

Anni und der tote Reporter

Hering, Strandluft, Mordgeflüster - Anni Gade und die Fördemorde
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Inhalt:
Stadtführerin Anni Gade bekommt die Chance ihres Lebens: sie soll als Praktikantin beim hiesigen Lokalsender arbeiten und diesen Job lässt sie sich natürlich nicht entgehen. Obwohl sie gar keine ...

Inhalt:
Stadtführerin Anni Gade bekommt die Chance ihres Lebens: sie soll als Praktikantin beim hiesigen Lokalsender arbeiten und diesen Job lässt sie sich natürlich nicht entgehen. Obwohl sie gar keine Erfahrung im Gebiet des Journalismus vorweisen kann, ist sie mit Feuereifer dabei. Bevor sie sich aber richtig eingearbeitet konnte, geschieht das Unfassbare: Reporter Timo Feddersen liegt tot vor der Wendeltreppe! Ist er betrunken die Treppe heruntergefallen? Wäre möglich, aber was nach einem Unfall aussieht, entpuppt sich als Mord. War es einer seiner Kollegen und falls ja, mit welchen Motiv? Nicht nur Kommissar Jan Christiansen beginnt mit seinen Ermittlungen, sondern auch Anni versucht auf eigene Faust den oder die Täter zu überführen. Ob es ihr gelingen wird oder ob sie sich erneut in Gefahr bringt, bleibt abzuwarten…

Nach dem Auftaktband „Ostsee, Klönschnack und ein Mord“ – Anni und die Fördemorde“ hat Inga Schneider nun den zweiten Fall „Hering, Strandkorb, Mordgeflüster“, der im Juni 2025 im Saga Egmont Verlag erschienen ist, vorgelegt. Ich muss gestehen, dass ich den ersten Fall von Anni (noch) nicht gelesen habe, aber die Fälle werden jeweils abgeschlossen und somit ist es kein Problem, als Quereinsteigerin zu starten (vielleicht fehlt die eine oder andere Hintergrundinformation zu dem jeweiligen Charakter). Der Klapptext des aktuellen Buches hat meine Neugierde mehr als nur geweckt. Zudem bin ich ein großer Fan von Cosy Crime Krimis und so wollte ich mir diesen nicht entgehen lassen. Also, ab zum Flensburger Lokalsender

Bereits ab der ersten Seite konnte mich der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin in seinen Bann ziehen. Die Seiten flogen förmlich nur so dahin. Zudem mochte ich die bildhafte Kulissenbeschreibung. Während des Lesens entstand das Gefühl, als ob ich live vor Ort wäre. Dank Inga Schneider, die mir Flensburg (wenn auch nur buchtechnisch) ein wenig näherer gebracht hat. Ihre Stadtbildbeschreibungen machen Lust, die Stadt einmal selbst zu erkunden. Zu den oben genannten Punkten dürfen sich auch die sympathischen Charaktere gesellen. Mit ihrer authentischen und lebensnahen Darstellung konnten sie sehr schnell mein Herz erobern. Besonders witzig fand ich Annis Haustier: Erpel Hugo!

Die Handlung ist ein witziger, aber durchweg spannender Cosy Crime Krimi. Die aufgeschlossene Anni scheut keine Herausforderungen. Ihre mutige und neugierige Art und Weise gefiel mir auf Anhieb, aber auch Kommissar Jan Christiansen mochte ich von Beginn an. Zwar ist er genau das Gegenteil von ihr, etwas reserviert und meistens schlecht gelaunt (was aber u.a. durch seine neuen Lebensumstände hervorgerufen wird), dennoch scheint er das Herz auf dem rechten Fleck zu haben. Vielleicht gelingt es Anni, diese Stelle bald zu finden? Wer weiß…wer weiß…

Während des Lesens habe ich den Versuch gestartet, den oder die Täter zu ermitteln, aber Pustekuchen. Inga Schneider hat (besonders am Schluss) einige Wendungen so brillant eingeworfen, dass ich keine Chance hatte, den Fall vorzeitig zu lösen. Kompliment und ich liebe Krimis, die bis zum Schluss spannend bleiben.
Einziges Manko: die knapp 352 Seiten waren leider sehr schnell ausgelesen.

Dies wird definitiv nicht der letzte Fall von Anni Gade sein. Den ersten Teil habe ich schon hier liegen, aber genauso neugierig warte ich auf den dritten Fall, der voraussichtlich im Frühjahr 2026 erscheinen soll.

5 von 5 Sternen und ein Muss für alle Cosy Crime Fans.

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Veröffentlicht am 21.06.2025

Wer braucht schon die Karibik

Aber bitte mit Sonne
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Inhalt:
Lucy hat Geburtstag, aber groß feiern möchte sie nicht. Ihre Freundin Jacky macht ihr einen dicken Strich durch die Rechnung, denn sie hat eine Überraschungsparty organisiert. Diese Feier wird ...

Inhalt:
Lucy hat Geburtstag, aber groß feiern möchte sie nicht. Ihre Freundin Jacky macht ihr einen dicken Strich durch die Rechnung, denn sie hat eine Überraschungsparty organisiert. Diese Feier wird sie definitiv nicht so schnell vergessen, denn Jacky eröffnet ihr, dass sie von München wegziehen will. Als wäre dies nicht schon schlimm genug, ertaste Lucy auch noch einen kleinen Knoten in ihrer Brust. Was nun? In einer Kurzschlussreaktion beschließt sie, ihr Leben neu zu ordnen. Sie kündigt ihren Job, ihre Wohnung und will, die ihr noch verbleibende Zeit, mit Reisen verbringen. Bevor es für sie in die Karibik geht, fährt sie noch ein paar Tage zu ihrem Onkel Mike. Kurz vor ihrem Urlaubsantritt passiert das, was eigentlich nicht passieren sollte: Lucy hat einen Unfall und kommt mit Gipsbein nach Hause. Traumreise ade! Um Lucy ein wenig aufzuheitern organisiert Mikes Koch Matteo ihr einen unvergesslichen Strandurlaub in Bayern. Ob es ihm gelingen wird, sie auch noch für weitere Ideen begeistern zu können, bleibt abzuwarten.

Nach zahlreichen Veröffentlichungen (wie z.B. „Das Weihnachtslied“ oder „Ziemlich hitzige Zeiten“) hat Angelika Schwarzhuber nun ihr neustes Werk „Aber bitte mit Sonne“, dass im Juni 2025 im blanvalet – Verlag erschienen ist, vorgelegt. Das Cover ist ein wahrer Eyecatcher und wer bei diesem Anblick kein Urlaubsfeeling bekommt, ist selber schuld. Der Klapptext versprach mir eine humorvolle Geschichte mit ernstem Hintergrund. Ich liebe, die Art und Weise, wie die Autorin sensible Themen so herzerfrischend „verpackt“. Eins kann ich versprechen: die Unterhaltung kommt hier definitiv nicht zu kurz. Eher im Gegenteil!

Wer schon das eine oder andere Buch der Autorin gelesen hat, weiß ihren flüssigen und leichten Schreibstil mehr als nur zu schätzen. Bei ihren Romanen muss ich immer aufpassen, dass ich langsam lese und die Geschichte genieße. Die Gefahr, dass man nur so durch die Seiten rauscht, ist verdammt groß. Der bildhafte Erzählstil beschert mir immer wieder ein grandioses Kopfkino und so war es auch hier: eine wunderbare Kulisse mit sehr sympathischen Charakteren, die authentischer nicht hätten sein können. Was will der Leser mehr? Nichts!

Die Handlung ist zwar fiktiver Natur, aber dennoch kann dieses reale Ereignis jeden treffen. Wer kennt sie nicht, die Angst vor einer Diagnose, die einem Angst und Bange macht und einem so weit treibt, dass man sein Leben überdenkt. Was mache ich mit meiner noch verbleibenden Zeit? Was will ich noch erleben? Lucy hat genau das erlebt und sich die diese Frage gestellt, um kurz darauf alles auf Anfang zudrehen. Was sie allerdings versäumt hat, sich jemanden anzuvertrauen, um den einen oder anderen guten Ratschlag zu beherzigen. Ihr Leben wäre ein wenig leichter geworden. Deshalb sollte man nie vergessen, dass es Menschen gibt, die einem den nötigen Halt geben und für einander da sind. Gerade in schwierigen Situationen.

„Aber bitte mit Sonne“ ist ein unterhaltsamer und humorvoller Roman, der aber auch zum Nachdenken anregt.
Was mir nicht so gut gefallen hat, dass die 318 Seiten wieder viel zu schnell ausgelesen waren. Ganz egal, wie langsam ich lese, dieser Roman ist definitiv zu schnell zu Ende.

Wer beim Lesen Lust auf die eine oder andere kulinarische Köstlichkeit bekommen haben sollte, der findet am Ende des Buches einige Rezepte zum nachkochen bzw. – backen. Viel Spaß und gutes Gelingen!!

5 von 5 Sternen und dieses Buch kann ich nur weiterempfehlen (und nicht nur als Urlaubslektüre).

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Veröffentlicht am 12.06.2025

Eine bewegende Geschichte, die einen nicht so schnell loslässt

Am Meer ist es schön
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Inhalt:
Die achtjährige Susanne wird, auf Anraten des Arztes, in eine Kurklinik geschickt. Sechs Wochen soll ihr Aufenthalt in St. Peter Ording dauern und auf den ersten Blick klingt dies verlockend. Mit ...

Inhalt:
Die achtjährige Susanne wird, auf Anraten des Arztes, in eine Kurklinik geschickt. Sechs Wochen soll ihr Aufenthalt in St. Peter Ording dauern und auf den ersten Blick klingt dies verlockend. Mit anderen Kindern den ganzen Tag am Meer zu verbringen, wer möchte da nicht tauschen. Die Wirklichkeit sah leider anders aus: wer nicht hören will, der bekommt es auch zu spüren! Unartige Kinder wurden gedemütigt, in den Keller gesperrt oder mussten stundenlang auf einen Stuhl stehen. Ihre Briefe wurden kontrolliert und wenn der Text den Erziehern nicht gefiel, wurde dieser zerrissen und musste nach Vorgaben neu geschrieben werden. Was eigentlich zur Erholung dienen sollte, war der pure Horror und die zarten Kinderseelen wurden mehr und mehr vergiftet. Spätfolgen wurden in Kauf genommen.

Mittlerweile ist Susanne erwachsen, alleinerziehend und lebt mit ihrer Tochter Julia in München, wo auch ihre Mutter in einem Seniorenheim lebt. Als Louise im Sterben liegt, bittet sie Susanne um Entschuldigung, woraufhin Susanne erstmals über die schreckliche Zeit an der Nordsee berichtet. Schockierend hören Mutter Louise, Bruder Wolfgang, Schwester Edith und Tochter Julia zu und sind über die Verhaltensregeln in der Kur herrschten, entsetzt.

„Am Meer ist es schön“ ist das neuste Werk von Barbara Leciejewski, dass im Mai 2025 im List Verlag erschienen ist. Ich liebe die bewegenden Romane der Autorin, aber dieses ist mit keinem der Vorherigen zu vergleichen. Zwar sind Charaktere sowie der Handlungsort „Haus Morgentau“ hier fiktiver Natur, aber die Handlungen basiert auf wahre Begebenheiten. In vielen Verschickungsheimen herrschten solch herzlose und grausame Erziehungsmaßnahmen und keiner konnte was dagegen tun. Die absolute Verschwiegenheit und auch das alles unter den berühmten Teppich gekehrt wurde, trugen dazu bei, dass nichts an die Öffentlichkeit drang. Erst nachdem Betroffene ihr Schweigen gebrochen und von ihren Erlebnissen erzählt haben, wurden diese schrecklichen Zustände publik. Dank einer Reportage, die die Autorin per Zufall im Fernsehen gesehen hatte, beschloss Barbara Leciejewski sich dieses Thema anzunehmen und eine Geschichte zu kreieren. Ich muss gestehen, dass ich mit dem Thema „Verschickungskindern“ rein gar nichts anfangen konnte, aber der Klapptext und die dazugehörige Leseprobe haben meine Neugierde mehr als nur geweckt. Obwohl der Schreibstil flüssig und auch leicht zu lesen ist, musste ich dieses Buch mehrfach aus den Händen legen. Ich war einfach nur schockiert und unfassbar wütend, was man Schutzbefohlenen alles antat. Anstatt ihnen zu helfen, wurde ihnen noch mehr Leid zugefügt. Für mich ist es immer noch völlig unvorstellbar, dass solch grausame Zustände bis weit in die 80er Jahre unentdeckt blieben. Obwohl mich dieser Roman noch lange noch beschäftigen wird, werde ich das eine oder andere Buch zu diesem Thema garantiert noch lesen.

5 von 5 Sternen und dieser Roman muss gelesen werden.


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Veröffentlicht am 07.06.2025

Mord am Schätztag - Sigis zweiter Fall

Mord am Schätztag
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Nach dem Debütkrimi („Mord im Antiquitätenladen“) hat Waldi Lehnertz (besser bekannt als 80 Euro Waldi von Bares für Rares) nun sein neustes Werk „Mord am Schätztag“, das im April 2025 im Rowohlt Verlag ...

Nach dem Debütkrimi („Mord im Antiquitätenladen“) hat Waldi Lehnertz (besser bekannt als 80 Euro Waldi von Bares für Rares) nun sein neustes Werk „Mord am Schätztag“, das im April 2025 im Rowohlt Verlag erschienen ist, vorgelegt. Mit großer Begeisterung habe ich den ersten Band gelesen und seitdem wartete ich auf einen neuen Fall von Sigi Malich. Endlich ist es soweit. Der Klapptext versprach mir erneut einen kurzweiligen, aber spannenden Krimi und den wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Die Verbrecherjagd konnte beginnen.

Wer den ersten Krimi von Waldi Lehnertz schon gelesen hat, weiß den flüssigen und leichten Schreibstil zu schätzen. (er ist definitiv 80 Euro wert!). Ab der ersten Seite konnte mich dieser magisch in seinen Bann ziehen. Zudem freute ich mich auf ein Wiedersehen mit dem Antiquitätenhändler Sigi Malich und seiner Holden (Freundin) Doro, aber auch neue Charaktere waren natürlich sehr willkommen. Eine bunte Mischung von Figuren, die authentischer nicht hätten sein können. Hinzu kommt noch die bildhafte Kulissenbeschreibung, die den beliebten Antiquitätenhandel perfekt einfing und wiedergab. Sofort hatte ich die entsprechenden Bilder der einzelnen Räume oder Gegenstände vor Augen. Ein wahres Kopfkino.

Zur Handlung: Der Antiquitätenhändler Sigi Malich veranstaltet einen seiner sehr beliebten Schätztage. Von nah und fern kommen potenzielle Kunden, um ihre Raritäten schätzen zu lassen, bzw. um diese auch zu verkaufen. Als seine Freundin Doro einen wertlosen Koffer voller Bücher kauft, ist Sigi mehr als nur sauer. Kurze Zeit darauf muss er auch noch eine grauenvolle Entdeckung machen. In seinem nachgebauten Trevi Brunnen liegt eine Leiche. (Sein erster Gedanke: Nicht schon wieder! Von dem letzten Mordfall hatte er mehr als nur die Nase voll.) Allerdings kann man in diesem Brunnen nicht ertrinken, demzufolge wurde der Tote ertränkt. Aber warum? Als Sigi den leblosen Mann genauer ansieht, keimt bei ihm ein schrecklicher Gedanke auf: sollte er das eigentliche Opfer sein, denn der tote Mann sieht im zum Verwechseln ähnlich? Oder hat der Mord etwas mit dem wertlosen Koffer und dessen Inhalt zu tun? Sigis Ermittlungen gehen in alle Richtungen.

Wer einen spannungsgeladenen oder gar spektakulären Plot erwartet, ist hier fehl am Platz. Dieser Antiquitätenkrimi ist eher kurzweilig, aber dafür sehr unterhaltsam. Das eine oder andere Schmunzeln ist garantiert.

Ein gut gemachter Cosy Crime Krimi, der den Leser auf seine Kosten kommen lässt.
4 von 5 Sternen!


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Veröffentlicht am 02.06.2025

Stella Herzig kehrt zurück

Die Trümmerschule – Zeit der Hoffnung
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Nach zahlreichen Veröffentlichungen („Die Schönbrunn – Saga“ oder „Die Donauprinzessin“) hat Beate Maly nun ihr neustes Werk „Die Trümmerschule – Zeit der Hoffnung“, dass im Mai 2025 im Ullstein Verlag ...

Nach zahlreichen Veröffentlichungen („Die Schönbrunn – Saga“ oder „Die Donauprinzessin“) hat Beate Maly nun ihr neustes Werk „Die Trümmerschule – Zeit der Hoffnung“, dass im Mai 2025 im Ullstein Verlag erschienen ist, vorgelegt. Hierbei handelt es sich um den ersten Band ihrer Dilogie (Anm. Band 2 erscheint voraussichtlich am 26.01.2026 ebenfalls im Ullstein Verlag). Der Klapptext hat sofort meine Neugierde geweckt und so begab ich mich (buchtechnisch) nach Wien ins Jahr 1946.

Wer schon das eine oder andere Buch der Autorin gelesen hat, weiß ihren flüssigen und leichten Schreibstil zu schätzen. Der bildhafte Erzählstil ließ mich bereits ab der ersten Seite in Stellas Geschichte ein und abtauchen. Die Kulissenbeschreibungen waren so detailliert eingefangen und wiedergegeben, dass ich das Gefühl hatte, ich wäre Teil der Handlung. Vor meinem geistigen Auge sah ich die zerstörten Stadtviertel, Einwohner, die dem Krieg nur knapp entkommen sind, Kriegsinvaliden oder die Trümmerfrauen, die den Schutt der Zerstörung beseitigen mussten. Hinzu kommen noch die authentischen Charaktere, die mir bestens gefallen haben. Gerade Stella hat mich tief beeindruckt. Nach all den schrecklichen Jahren und all das Leid, dass man ihrer Familie angetan hat, kehrt sie in ihre alte Heimat zurück. Tief sitzt nicht nur der Schmerz, sondern auch die Vorurteile mit denen sie sich auch nach dem Krieg auseinandersetzen muss. Aufgeben ist keine Option. Obwohl sie eigene Probleme hat, kämpft sie für ihre Schulkinder und nicht nur, dass sie eine gute schulische Ausbildung bekommen, sondern auch für Gerechtigkeit und eine gewaltfreie Erziehung. Was bei den Kollegen leider auf Widerstand stößt. Sie weiß das der Weg steinig und schwer sein wird, aber unterkriegen lässt sie sich nicht. Eine taffe Frau, die den Kampf auf sich nimmt.

Für ihre Dilogie hat sich Beate Maly an eine Person erinnert, die für Stella Herzig Patin stand: Pädagogin und Politikerin Stella Klein – Löw! Um deren Geschichte so authentisch wie möglich zu schreiben, hat sie zahlreiche Recherchen geführt, um diese in ihren Roman einfließen zu lassen und so ist der Roman „Die Trümmerschule“ eine Mischung aus fiktiver Handlung und wahrer Lebensgeschichte. Ohne dieses Hintergrundwissen könnte man meinen, dass sie sich genauso abgespielt hat. Eine grandiose und authentische Umsetzung, die man nicht besser hätte machen können.

Was mir nicht so gut gefallen hat, ist der Cliffhanger am Ende des Buches. Jetzt heißt es, warten bis Januar 2026, wo der zweite Band erscheinen soll.

Eine authentische Geschichte, die die damaligen Geschehnisse perfekt einfängt und diese nicht vergessen lässt.
5 von 5 Sternen!


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