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Veröffentlicht am 27.11.2023

Fairer Umgang mit jagdlich motivierten Hunden

Leben mit Jagdhund
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„Striktes Unterbinden sämtlicher Elemente des Jagdverhaltens führt hingegen zu Frust, und dieser macht unansprechbar.“

„Leben mit Jagdhund“ ist ein Sachbuch von Ines Scheuer-Dinger. Es erschien im April ...

„Striktes Unterbinden sämtlicher Elemente des Jagdverhaltens führt hingegen zu Frust, und dieser macht unansprechbar.“

„Leben mit Jagdhund“ ist ein Sachbuch von Ines Scheuer-Dinger. Es erschien im April 2018 im Cadmos Verlag und ist absolut zu empfehlen für jeden, der mit seinem Jagdhund oder jagdlich ambitionierten Hund fair und positiv am Jagdverhalten arbeiten möchte!

Jeder von uns, der mit einem Jagdhund oder einem Hund mit jagdlichen Ambitionen zusammen lebt, weiß, dass diese Hunde Spezialeffekte mit sich bringen. Sie sind oft schnell und impulsiv, sehr interessiert an Außenreizen und unglaublich fokussiert auf die Umwelt.
Das alles sind Verhaltensweisen, die ihnen in ihrem eigentlichen Job, der Jagd, helfen und uns als Menschen leider oft anstrengen und manchmal sogar nerven. Nämlich immer dann, wenn der Hund mit wehenden Ohren im Wald verschwindet, nicht mehr ansprechbar ist oder mit gefühlten 100 Kilogramm in der Leine hängt. Ja, ich spreche da aus Erfahrung und natürlich ist man irgendwie verzweifelt und vergisst, dass der Hund einen nicht ärgern will, sondern sein Verhalten für in tatsächlich einen Sinn macht… Immer wieder stellt man sich die Frage, wie man am besten mit seinem Hund am besten umgeht und wie man ihn zu einem zuverlässigen Begleiter ausbildet. Dabei ist es fast egal, ob der Hund ein Familienhund oder tatsächlich ein Jagdhund sein soll.
Ines Scheuer-Dinger zeigt in ihrem Buch, welche Bedürfnisse Jagdhunde und jagdlich motivierte Hunde haben, räumt mit Vorurteilen auf, erklärt Jagdverhalten und zeigt einen freundlichen und fairen Weg zu einem entspannten Miteinander von Mensch und Hund.
Dabei bleibt sie dennoch ehrlich und stellt klar, dass es keine Garantie dafür gibt, dass jeder und überall frei laufen kann und vielleicht auch gar nicht muss?!
Es gibt eine Vorstellung verschiedener Jagdhunderassen, Hinweise für das Verhalten in Wald und Feld sowie Trainingsansätze für den Alltag mit dem vierbeinigen Begleiter. Die Methoden sind dabei durchgehend bedürfnisorientiert und fair. Gleichzeitig wird aber auch erklärt, warum das Training mit aversiven Methoden häufig sogar das Gegenteil des Gewünschten auslöst.
Nebenbei gibt es kleine Einschübe von anderen Hundetrainern, die jeweils nochmal einen anderen Trainingsaspekt darstellen. Diese haben mir an sich sehr gut gefallen, die Anordnung im Buch war jedoch manchmal etwas unglücklich, da der eigentliche Text durch die Zusatztexte unterbrochen wird (auch mitten im Satz) und man dadurch hin und her blättern muss. Beschrieben werden außerdem Fallbeispiele, in denen das Hundeverhalten in den genetischen Kontext gesetzt und entsprechend erklärt wird. Durch diese Erklärungen bekommt man nochmal einen anderen Einblick in die Dinge, die der Hund tut und versteht vieles deutlich besser!
Hinzu kommen natürlich Trainingsmöglichkeiten für den Alltag mit Jagdhund. Die beschrieben Trainingsansätze sind dabei absolut nachvollziehbar beschrieben und werden durch viel Fachwissen untermauert. Man bekommt unglaublich viel Input, viel Motivation und lernt viel über den eigenen Hund mit Special Effects. Ich habe nach der Lektüre einen ganz anderen Blick auf das Verhalten meines Rauhhaardackels und bin froh, dass ich hier so viel dazulernen konnte!
Außerdem gibt es am Ende einen kurzen Einblick in das jagdliche Training mit hund, aus dem man als Jäger sicherlich auch einiges mitnehmen kann.
Ja, das Training geht auch mit dem Jagdhund positiv und ohne Gewalt! Man muss einiges bedenken und Verstärker sowie Belohnungen verstehen, außerdem lohnt sich dranbleiben und ein verständnisvoller Umgang mit den „Macken“ des Hundes ist absolut angebracht! Wenn ihr mehr darüber wissen möchtet, schaut unbedingt ins Buch hinein!

Mein Fazit: Das Buch von Ines Scheuer-Dinger zeigt einen fairen und bedürfnisorientierten Weg im Umgang mit einem jagdlich motivierten Hund. Ich finde Erklärungen und Trainigsansätze absolut verständlich und nachvollziehbar. Gefallen haben mir besonders die anschaulichen Trainingswege, die sich gut in den eigenen Alltag einbauen lassen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine klare Empfehlung für Besitzer von jagdlich motivierten Hunden - dabei ist nie zu spät zu trainieren, denn „Hunde können immer lernen“!

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Veröffentlicht am 23.11.2023

Sternschnuppenwünsche

Winterträume in der kleinen Manufaktur am Meer
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„Man darf die Sicherheit nicht an erste Stelle setzen, sonst verpasst man so viel Schönes.“

„Winterträume in der kleinen Manufaktur am Meer“ ist der neuste Weihnachtsroman von Julia Rogasch. Er erschien ...

„Man darf die Sicherheit nicht an erste Stelle setzen, sonst verpasst man so viel Schönes.“

„Winterträume in der kleinen Manufaktur am Meer“ ist der neuste Weihnachtsroman von Julia Rogasch. Er erschien im September 2023 im Ullstein Taschenbuchverlag.

Es ist kurz vor Weihnachten und Alea ist ohnehin schon im Stress. Immerhin soll bald ihre neue Zukunft starten und der Umzug von Hamburg nach Bayern mit ihrem Freund Christopher ist bereits in der Umsetzung. Als jedoch ein Anruf von Aleas Herzeninsel kommt, ist für sie klar: Sie muss ihrer Tante Martje, die einen Unfall hatte, helfen.
Was für Alea selbstverständlich ist, wird von Christopher leider vollkommen anders bewertet. Er hält nicht viel von Aleas selbstloser Hilfe und die Beziehung zerbricht. Diese Entwicklung war für mich wenig überraschend - immerhin ist dies der Anfang guter Liebesgeschichten ;) - und auch die Sympathien waren hier sehr schnell eindeutig. Christopher ist ein absolut unsympathischer Typ mit null Empathie. Alea sieht es letztlich ähnlich und die Trennung macht ihr weniger zu schaffen, als sie selbst erwartet hatte. Immerhin hat sie aber auf der Insel auch wirklich alle Hände voll zu tun. Die Kerzenmanufaktur ihrer Tante will weiter betrieben werden und auch der attraktive Nachbar Felix ist mehr als interessant…
Alea gefällt mir als Figur sehr gut und auch ihre unkomplizierte und nicht auf den Mund gefallene Tante ist absolut gut charakterisiert. Weniger gut gefallen hat mir hingegen leider Felix. Seine Art und seine Handlungen fand ich phasenweise sehr anstrengend und irritierend. Zeitgleich bekommt man von ihm irgendwie kein wirklich klares Bild und durch die personale Erzählperspektive von Alea auch keinen Einblick in seine Gedanken. Natürlich ergibt sich aus der Geschichte später eine Erklärung seiner Handlungen, allerdings kam dies für mich etwas spät und er hatte bereits deutlich an Sympathiepunkten verloren.
Trotzdem war die Geschichte aber leicht lesbar und definitiv zum Wohlfühlen. Die Entwicklung der Beziehung von Felix und Alea konnte mich zwar auf Grund meiner leichten Abneigung zu Felix, nicht ganz überzeugen, die Geschichte um Alea und die Kerzenmanufaktur dafür aber umso mehr. Ich habe es geliebt zu erleben, wie Alea sich entwickelt, sich ein gutes Stück von ihrem großen Sicherheitsgefühl abwendet und schließlich ihren eigenen Weg geht. Darüber hinaus gibt es eine große Überraschung im Roman für Alea, welche ich allerdings schon vorher erahnt hatte. Trotzdem mochte ich auch diese Wendung sehr gern und fand sie absolut passend!
Die wunderschöne Inselkulisse unterstreicht die Handlung großartig und die Kerzenmanufaktur passt einfach perfekt zur Vorweihnachtszeit. Am liebsten möchte man sofort nach Sylt fahren, um die tollen Kerzen von Alea zu kaufen.
Gefallen haben mir natürlich auch die beiden Hunde Karl und Nala, die die gesamte Handlung begleiten. Interessiert hätte mich hier aber, wie alt Nala tatsächlich ist, denn sie wird immer wieder als Welpe beschrieben. Gleichzeitig läuft sie aber andauernd große Spaziergänge mit und dies wirkte auf mich etwas seltsam - als Welpe dürfte sie eigentlich noch nicht so viel laufen... Hier habe ich aber wahrscheinlich auch einen besonders kritischen Blick drauf und in die Handlung würde es auch nicht passen, wenn die Spaziergänge nicht stattfänden.
Zusätzlich zur Geschichte von Alea gab es im Roman noch einige Wiedersehensmomente mit alten Bekannten aus vorherigen Büchern von Julia Rogasch, was ich sehr mochte. Die vorherigen Romane haben dabei aber keinen direkten Einfluss auf die aktuelle Geschichte, weshalb sie auch alle unabhängig voneinander lesbar sind.

Mein Fazit: Mit ihrem neusten Roman schreibt Julia Rogasch wieder einmal eine perfekte Wohlfühlgeschichte für die Weihnachtszeit. Die Liebesstory ist insgesamt unkompliziert und flüssig lesbar. Das Setting ist wunderschön und die Herzensinsel Sylt einfach eine großartige Kulisse! Obwohl ich also mit Felix nicht wirklich warm geworden bin, war der Roman wieder ein perfekter Einstieg in die Weihnachtszeit! Von mir gibt es also 4 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Aufbruchsstimmung

Tanz ins Leben
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„Während Männer frei agieren können und ihr Wille, eine gewisse Position zu erreichen und auszufüllen, zu keiner Zeit in Frage steht, müssen Frauen weit mehr darum ringen.“

„Tanz ins Licht“ ist der dritte ...

„Während Männer frei agieren können und ihr Wille, eine gewisse Position zu erreichen und auszufüllen, zu keiner Zeit in Frage steht, müssen Frauen weit mehr darum ringen.“

„Tanz ins Licht“ ist der dritte Band der „Die Kinder der Hansens“-Reihe von Ellin Carsta. Er erschien im September 2023 im Tinte und Feder Verlag von Amazon Publishing.
Grundsätzlich ist er lesbar, auch wenn man Band 1 und 2 nicht kennt, ich empfehle aber das Lesen der gesamten Reihe, da man die Zusammenhänge einfach besser versteht!

Hamburg, Wien, USA 1925 - zurück geht es zur Familie Hansen. Wie leider irgendwie bisher bei allen Bänden der Reihe entsteht am Anfang durch viele Personen, viele Namen und viele Handlungsstränge irgendwie ein kleines Durcheinander. Dadurch fiel es mir zunächst schwer, mich zurecht zu finden - die Familie Hansen ist einfach so groß und es treten innerhalb kürzester Zeit viele Figuren auf, die man erst einmal sortieren muss. Hat man dies allerdings geschafft, fällt das Lesen deutlich leichter und es macht großen Spaß die Erlebnisse der Familie Hansen zu verfolgen.
Dabei ist es allerdings so, dass sich für mich nicht immer einer roter Faden durch die Handlung zieht. Es sind eher aneinandergereihte Erlebnisse, die natürlich ineinander verwoben sind und sich durch die Personen auch gegenseitig bedingen. Trotzdem verfolgt man aber einzelne Figuren, die jeder für sich Probleme, Sorgen und eine Geschichte haben. Die Hauptverbindung ist die familiäre Komponente.
Die Handlung wird dadurch sehr vielseitig und während manche Konflikte in diesem Roman gelöst werden, entstehen neue und das Ende stellt definitiv einen interessanten Cliffhanger dar… Insgesamt muss man diese Art der Erzählung aber mögen und sich darauf einlassen. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, denke aber, dass nicht jeder mit dem Erzählstil zurecht kommt.
Ellin Carsta gelingt es mühelos, historische Ereignisse in die Handlung einzubinden. Sie thematisiert unter anderem die Rassentrennung in den USA, die wirtschaftliche Situation in Deutschland und die daraus resultierenden politischen Strömungen. Diese Fakten sind dabei nicht langweilig oder trocken, sondern absolut authentisch und in die Handlung passend. Außerdem wird immer wieder die Rolle der Frau thematisiert. Die Frauen in der Familie Hansen passen nämlich zumeist nicht ins klassische Frauenbild der Zeit. Sie gehen ihren eigenen Weg und werden dabei gerade von Georg Hansen stark unterstützt.
Gefallen hat mir zudem die erneute Verknüpfung zur „Grand Hotel Saga“ der Autorin, welche sie als Caren Benedict schreibt.
Der Schreibstil ist insgesamt leicht und mitreißend. Die Kapitel beginnen jeweils mit einem Zitat der Figur, aus deren Sicht dieses geschrieben ist, was eine Zuordnung deutlich erleichtert. Zudem mag ich die Figuren mittlerweile sehr gern und fiebere mit ihnen mit. Natürlich gibt es dabei natürlich für den ein oder anderen mehr Sympathiepunkte als für den anderen, aber das ist wohl ganz normal!

Mein Fazit: Ich habe den dritten Band der „Kinder der Hansens“ insgesamt sehr gerne gelesen. Ich finde gerade den historischen Kontext klasse und mag die zum Teil sehr unerwarteten Wendungen der Handlung. Etwas verwirrend finde ich manchmal die vielen verschiedenen Handlungsorte und Charaktere, weshalb es auch in diesem Band ein wenig gedauert hat, bis ich mich vollkommen in die Geschichte einfinden konnte. Von mir gibt es daher 4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 11.11.2023

Märchenhaft

Ever & After, Band 1 - Der schlafende Prinz
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„Märchen - und damit unsere Vergangenheit - sind voller Blut, Dunkelheit und Gewalt.“

„Ever&After - Der schlafende Prinz“ ist der erste Band der „Ever&After“-Fantasydilogie von Stella Tack. Er erschien ...

„Märchen - und damit unsere Vergangenheit - sind voller Blut, Dunkelheit und Gewalt.“

„Ever&After - Der schlafende Prinz“ ist der erste Band der „Ever&After“-Fantasydilogie von Stella Tack. Er erschien im September 2023 im Ravensburger Verlag.
Märchen sind Märchen und eben nicht real - so sieht Rain es jedenfalls. Und das, obwohl sie aus einer der bedeutendsten Märchenfamilien stammt… Als tatsächlich sie dann den schlafenden Prinzen aufweckt und die Welt ins Chaos stürzt, ist sie daher mehr als verwirrt!

Wow - so ein spannender, faszinierender und märchenhafter Roman! Und märchenhaft ist in diesem Fall nicht „happily ever after“ - sondern gruselig, brutal und blutig. So, wie die echten Märchen eben…
Ich hatte dieses Szenario gar nicht so richtig im Kopf, als ich mit dem Lesen von „Ever & After“ begonnen habe. Obwohl ich natürlich den Klappentext kannte, bin ich also nicht wirklich von dem recht finsteren Szenario ausgegangen, sondern eher von einer fantastischen Lovestory mit Märchenelementen. Jetzt könnte man denken, dass mir der Roman daher nicht gefällt, aber zum Glück ist das Gegenteil der Fall!
Stella Tack hat mich mit ihrem Roman komplett überrascht, dies aber rein positiv. Ich liebe das Setting, die Figuren und die Handlung und hasse den Cliffhanger, der einen natürlich am Ende des ersten Bands erwartet. Wie soll ich jetzt bloß durchhalten, bis zum Erscheinungstermin von Band 2 im Oktober 2024???

Aber, zurück zum ersten Band. Rain als Protagonistin gefällt mir sehr gut. Obwohl sie zu einer der wichtigsten Märchenfamilien gehört und eine Nachfahrin von Schneewittchen ist, hat sie sich nie viel aus ihrem Erbe gemacht. Im Gegenteil, stets hat sie rebelliert und einen Weg gesucht, aus ihrem Leben auszubrechen. Die alten Geschichten, die vom schlafenden Prinz und der Prophezeiung sowie den sieben Prüfungen erzählen, sind ihr bekannt - aber es sind eben Geschichten. Es gibt keine Magie! Dass ausgerechnet sie selber es sein würde, die den Prinzen aufweckt und die bekannte Welt ins Chaos stürzt, hätte sie niemals gedacht. Nun ist es aber passiert und sie und die anderen Nachfahren müssen sich den kommenden Prüfungen stellen. Rain gelingt das Durchhalten nur durch die Unterstützung ihrer Freunde, welche mir als Charaktere ebenfalls sehr gut gefallen haben. Doch auch die Antagonisten und die auftauchenden magischen Wesen sind unglaublich gut beschrieben und gezeichnet.
Dies trifft ebenso auf das Setting und die Handlungsorte sowie die Ereignisse selbst zu. Ich hatte tatsächlich Bilder vor dem inneren Auge und konnte mich sehr gut in Rain und ihre Mitstreiter hineinfühlen. Die Szenen sind absolut authentisch (also so weit es eben geht) und unglaublich greifbar. Der atmosphärische Schreibstil tut hierzu wohl sein übriges und auch die Gänsehaut blieb bei mir an vielen Stellen nicht aus!
Der Roman ist, bis auf den etwas langsamen Einstieg, unglaublich spannend und schnell. Ich konnte die Ereignisse kaum vorhersehen und bin auch jetzt unschlüssig, ob es ein „happily ever after“ geben wird oder eher nicht…

So oder so freue ich mich riesig, diesen Ausflug ins Fantasygenre gewagt zu haben! Ich bin begeistert von dieser Märchenadaption, die eigentlich keine ist, da die alten Märchen nicht neu geschrieben, sondern weitergesponnen werden!

Mein Fazit also: Ein hervorragender Auftakt zur „Ever&After“-Dilogie, der mit viel Spannung, Magie und Abenteuer daherkommt. Ich habe den Roman mit seiner überraschenden Handlung geliebt und freue mich wahnsinnig auf die Fortsetzung! Ich vergebe 5 von 5 Sternen und erkläre „Ever&After - Der schlafende Prinz“ zu einem meiner Jahreslesehighlights!

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Veröffentlicht am 14.10.2023

Bauchgefühl

Blinde Furcht
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„Kontroversen waren ihr Lebenselixier. Hatte jemand eine andere Meinung, hat sie ihn ungespitzt in den Boden gestampft.“

„Blinde Furcht“ ist der 13. Fall für die Polizeichefin Kate Burkholder. Die Bücher ...

„Kontroversen waren ihr Lebenselixier. Hatte jemand eine andere Meinung, hat sie ihn ungespitzt in den Boden gestampft.“

„Blinde Furcht“ ist der 13. Fall für die Polizeichefin Kate Burkholder. Die Bücher der Reihe sind grundsätzlich unabhängig voneinander lesbar. Der Thriller erschien im Juni 2022 im Fischer Verlag. Er ist von der Autorin Linda Castillo geschrieben und übersetzt von Helga Augustin.
Eine Frau wird brutal ermordet aufgefunden. Sie war früher amisch, lebt mittlerweile aber außerhalb der Glaubensgemeinschaft. Mit ihrem Weggang aus der amischen Gemeinde und ihrem sehr forschen, nahezu wilden Auftreten hat sie sich nicht immer Freunde gemacht, doch wer könnte in der Lage sein, einen so gewaltvollen Mord zu begehen? Und vor allem, warum? Kate Burkholder steht vor einem Rätsel, dessen Lösung sie fast das Leben kostet…

Wie immer in den Thrillern um Kate Burkholder geht es zunächst eher gemächlich los. Rachael Schwartz‘ Leiche wird gefunden und Kate versucht bei den schweigsamen Amischen zu ermitteln. Zunächst hat sie keinerlei Anhaltspunkte und ihre Suche eher ein fischen im Trüben…
Im Laufe der Handlung geht es dann aber, ebenfalls wie immer, plötzlich Schlag auf Schlag und Kate selbst schwebt bald in Lebensgefahr.
Die Handlungstwists waren meiner Meinung nach gut gewählt und für mich auch nicht unbedingt vorhersehbar. Typisch für einen Thriller gerät die Polizeichefin selbst in tödliche Gefahr, wobei ich dies in diesem Fall tatsächlich als etwas überdramatisiert empfunden habe. Die Authentizität der Szenen bleibt final für mich eher fraglich und für mein Gefühl wollte die Autorin hier einfach nochmal einen gewissen „Thrill“ einbringen, ohne dass er wirklich notwendig für die Handlung gewesen wäre.
Kate selbst zeigt in diesem Band eine weitere Entwicklung, denn ihre Beziehung zu Tomasetti wird nicht mehr ganz so geheim gehalten wie zuvor. Was mich ein wenig erstaunt, ist, dass sie auf traumatische Erlebnisse immer sehr gelassen reagiert und man den Anschein bekommt, nichts würde sie wirklich treffen. Dies empfinde ich ebenfalls als eher wenig realistisch und würde mir wünschen, dass hier ein größerer Fokus auf die psychische Belastung des Jobs gelegt werden würde.
Was der Autorin wieder gut gelungen ist, sind die interessanten Einblicke in das Leben der Amischen und die aufgezeigten Probleme, die in der sehr strengen Glaubensgemeinschaft auftreten können.
Der Schreibstil und die Handlung sind insgesamt flüssig, aber eher ruhig. Am Anfang hat mich ein gestört, dass manche Beschreibungen mehrfach wiederholt wurden und keinen Mehrwert für die Handlung boten, dies legte sich aber mit dem Fortschreiten der Story.
Sympathisch sind neben Kate immer wieder die Kollegen im Polizeirevier, die ich mittlerweile sehr ins Herz geschlossen habe. Jeder hat so seine Eigenheiten und es macht einfach Spaß ihnen immer wieder zu begegnen.

Mein Fazit: Ein weiterer spektakulärer Fall für Kate Burkholder, der zwar interessant, aber nicht überragend spannend war. Für mich fehlte an einigen Stellen leider die Authentizität und ich hätte mir tatsächlich weniger Drama gewünscht. Wer blutige und rasante Thriller mag, wird sich mit der Reihe um Kate Burkholder für mein Gefühl eher nicht anfreunden können.
Nichtsdestotrotz habe ich den Weg von Kate wieder einmal gerne weiterverfolgt und gebe 4 von 5 Sternen.

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