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Veröffentlicht am 11.06.2025

Sehnsucht

Aurora Love
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„Maman war wie die schwarze Farbe, die all meine bunten Träume überdeckte.“

„Aurora Love - Bis wir uns wiederfinden“ ist ein Liebesroman von Alexandra Fischer. Er erschien im Februar 2025 bei Books on ...

„Maman war wie die schwarze Farbe, die all meine bunten Träume überdeckte.“

„Aurora Love - Bis wir uns wiederfinden“ ist ein Liebesroman von Alexandra Fischer. Er erschien im Februar 2025 bei Books on demand und ist ein Einzelband.

Cassian lebt in Paris, Jules in einem kleinen Ort in Kanada. Ihre Leben könnten nicht unterschiedlicher sein und doch verbindet sie etwas.
Cassian fühlt sich schon immer fremd in seinem eigenen Leben - nur in Kanada fühlt er sich ganz. Jules hingegen ist gefangen in ihrer Welt, Paris ihr geheimer Traum. Doch die psychische Erkrankung ihrer Mutter führt dazu, dass weder sie noch ihr Bruder von Zuhause weggehen können. Dabei ist da doch noch so viel mehr auf der Welt und gerade Cassian zeigt Jules auf, was außerhalb ihres Lebens auf sie warten könnte…

Alexandra Fischer schreibt einen Roman über zwei Menschen, die durch das Nordlicht geleitet werden und immer wieder zueinander finden. Sie thematisiert psychische Erkrankungen, Sehnsucht, Freiheit, Selbstzweifel, Wut, Zusammenhalt, Liebe und Familie. Sie zeigt auf, wie schwierig es ist, mit psychischen Erkrankungen zu leben. Welchen Einfluss diese nicht nur auf die betroffene Person haben, sondern auch auf deren Familie. Immer wieder stellt man sich die Frage, wie weit sind Kinder für ihre Eltern verantwortlich? Sollten sie ihr Leben aufgeben, um sich um sie zu kümmern? Wie sehen gerechte Zukunftschancen aus? Wie geht man als Außenstehender mit einer solchen Situation um? Schaltet man Behörden ein, oder macht man damit alles schlimmer? Was ist richtig, was ist falsch…?
Auch nach dem Lesen des Romans kann ich diese Fragen nicht beantworten. Vielleicht gibt es kein Richtig und Falsch, sondern eher Graubereiche. Alexandra Fischer nähert sich in ihrem Roman diesen Fragen an. Sie beachtet dabei, dass es sich um schwierige Themen handelt und schreibt eine ausführliche Content Note, die mir sehr gut gefallen hat. Sie gibt einen umfassenden Einblick auf den Inhalt des Romans und man kann sich ein gutes Bild davon machen, ob er für einen geeignet ist oder nicht. Gleichzeitig können diese Angaben jedoch spoilern, schaut also, ob ihr sie lesen möchtet oder nicht!
Der Schreibstil der Autorin ist wieder einmal mitreißend und tiefgehend. Die wechselnde Ich-Perspektive von Jules und Cassian bringt dem Lesenden Gefühle und Gedanken der beiden sehr nahe. Ich habe mit ihnen gelacht und gelitten sowie ihre Geschichte gebannt verfolgt. Gerade Jules Geschichte ist mir sehr nah gegangen und hat mich zum Nachdenken gebracht. Doch auch Cassians Rolle ist nicht leicht und zurecht muss er sich die Frage stellen, wie viel er bereit ist, für die Liebe zu geben. Kann er dabei er selbst bleiben oder muss er sich aufgeben, damit es funktioniert? Kann die Beziehung überhaupt funktionieren? Bei aller Schwere bleibt die Romantik aber nicht auf der Strecke und vielleicht gibt es sie ja - Seelenverwandschaft, Kugelmenschen…?
Gefallen hat mir auch die Entwicklung der Figuren. Durch den langen Zeitraum (Alter der Protagonisten von 15 - 35 Jahre) über den die Geschichte spielt, kann man diese sehr gut verfolgen und nachvollziehen, gleichzeitig ist die Handlung für mich authentisch. Sie ist nicht rosarot, aber auch nicht grauschwarz. Sie bewegt sich auf einer realistischen Ebene, was mir sehr gut gefallen hat.
Sensationell sind die bildlichen Settingbeschreibungen und die unglaublich schöne Buchgestaltung. Ein Blick ins Buch lohnt sich daher nicht nur auf Grund der Handlung, sondern auch auf Grund der Zeichnungen!!

Mein Fazit: Wieder einmal schreibt Alexandra Fischer einen bewegenden und tiefgehenden Roman über die Liebe. Sie greift dabei aber auch weitere Themen auf und macht „Aurora Love“ so zu einem komplexen Geschichte, die zum Nachdenken anregt! Wer eine seichte Handlung sucht, ist hier also falsch! Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.04.2025

Kribbeln

Sturmjahre
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„Er hatte es seit Jahren nicht lange an einem Ort ausgehalten und Foxgirth stellte, was das anging, keine Ausnahme dar. Jetzt erst recht nicht mehr.“

„Ein Traum von morgen“ ist der fünfte und letzte Band ...

„Er hatte es seit Jahren nicht lange an einem Ort ausgehalten und Foxgirth stellte, was das anging, keine Ausnahme dar. Jetzt erst recht nicht mehr.“

„Ein Traum von morgen“ ist der fünfte und letzte Band der Sturmjahre-Reihe von Lia Scott. Er erschien im Februar 2025 im FISCHER Taschenbuchverlag und ist grundsätzlich unabhängig lesbar. Schöner ist es aber, wenn man die vorherigen Bände kennt.

Kann man traurig sein, wenn der letzte Band einer Buchreihe erscheint? Ich sage ganz klar, ja! Die Reihe um die Familie Dennon hat mich von Anfang an begeistert, sodass ich mich jetzt tatsächlich gar nicht richtig freuen konnte. Schließlich hieß es jetzt: Eine letzte Rückkehr nach Foxgirth, der verlorene Sohn kehrt zurück. Als letzter der Dennon Söhne kommt Ian aus dem Krieg zurück, allerdings ist der Krieg mittlerweile über fünf Jahre vorbei. Was hat er so lange gemacht? Warum ist er nicht eher zurückgekommen? Diese Frage beschäftigte seine Familie bereits in den vorherigen Bänden, denn Kontakt gab es bislang nur zwischen Killian und Ian.
Entsprechend gespalten ist die anfängliche Stimmung, doch wie wir es von der Familie kennen, versuchen schließlich alle, Ian zu unterstützen und ihm ein neues Leben zu ermöglichen.
Schnell hatte ich mich wieder in die Romanreihe eingefunden und habe gebannt verfolgt, wie Ians Weg aussieht. Er trifft in Foxgirth auf Maisie, die Tochter des Mannes, der vermutlich den Vater der ältesten Dennon-Kinder umgebracht hat. Eine entsprechende Feindschaft besteht zwischen den Familien und als Ian und Maisie sich aneinander annähern, steht dies natürlich zwischen ihnen. Als einziger Konflikt, wäre er wahrscheinlich lösbar, doch es prasseln noch deutlich mehr Probleme auf Ian und Maisie ein, sodass eine Zukunft für die beiden unerreichbar scheint.
Ich habe mit den beiden mitgefühlt und gerade mit Maisie gelitten. Sie und ihre Familie ist in den vorherigen Bänden schon öfter aufgetaucht und ich habe mich sehr gefreut, sie nun besser kennenzulernen. Sie hat es mit ihrer Familie nicht leicht, muss einen Großteil der Hausarbeit stemmen und gleichzeitig ihre eigenen Wünsche durchsetzen. Das, was ihr Spaß macht, wird von der Familie nicht immer gutgeheißen - schließlich ist sie eine Frau und sollte nicht angeln oder nachts Schafdieben auflauern…
Neben der Haupthandlung bindet die Autorin erneut geschickt den aktuellen Zeitgeist in die Handlung ein. Sie beschriebt die Lage der Menschen und schafft eine authentische Atmosphäre. Sie greift zeitgemäße Themen wie Kriegstraumata und die Lebenssituation der Menschen aber auch Familienfehden und die Suche nach dem persönlichen Glück auf. Gleichzeitig thematisiert sie erneut die Rolle der Frau.
Mir hat der Roman erneut sehr gefallen. Der Schreibstil ist locker und leicht, sodass man nur so durch die Seiten fliegt. Alle Mitglieder der Dennon-Familie tauchen noch einmal auf, was diesen finalen Band abrundet. Gleichzeitig werden zwei Familienrätsel, die in der Buchreihe immer wieder auftauchen, endlich gelöst und aufgeklärt.
Insgesamt ist „Ein Traum von morgen“ damit ein würdiger Abschlussband, der alle offenen Fäden verknüpft und die Geschichte abschließt. Hierzu trägt auch der Ausblick am Ende bei, der verrät, wie es mit den Familienmitgliedern zukünftig weiter oder zu Ende geht. Gleichzeitig finde ich, dass Ian als Person in diesem letzten Band eine weniger starke Rolle bekommt, als seine Geschwister zuvor. Der Fokus der Handlung lag nicht unbedingt auf ihm, sondern auf dem Abschluss der Buchreihe. Natürlich bekommt er seinen Platz, aber für mich blieb er als Person leider ein wenig blass.

Mein Fazit: Ich empfinde den letzten Band der Buchreihe als eine gelungene letzte Reise nach Foxgirth. Offene Fragen der gesamten Handlung werden gelöst und einige unerwartete Wendungen überraschen den Leser. Die Familie Dennon bekommt einen würdigen Abschluss. Ich bin sehr traurig, dass es keine weitere Geschichte geben wird und beende die Sturmjahre-Reihe daher mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für die Buchreihe und für diesen letzten Band 4 von 5 Sterne. Ich ziehe einen ab, weil ich mir von Ians Geschichte ein wenig mehr erhofft hatte und ich finde, dass er als Person in diesem letzten Band, in dem so viel passiert, ein wenig untergegangen ist.

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Veröffentlicht am 17.04.2025

Gestohlenes Glück

Eine leise Ahnung von Glück
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„Man sollte Dinge in Zeiten wie diesen nicht auf die lange Bank schieben. Man weiß nie, wie lange man noch hat.“

„Eine leise Ahnung von Glück“ ist ein historischer Roman von Kerstin Lange. Er erschien ...

„Man sollte Dinge in Zeiten wie diesen nicht auf die lange Bank schieben. Man weiß nie, wie lange man noch hat.“

„Eine leise Ahnung von Glück“ ist ein historischer Roman von Kerstin Lange. Er erschien im Februar 2024 im Tinte und Feder Verlag von Amazon Publishing.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und thematisiert das Leben von Menschen, die im Krieg aus einer Beziehung von „Feind und Einheimischen“ entstanden sind. Dies war gerade im zweiten Weltkrieg im besetzen Frankreich ein großes Problem. Französische Frauen hatten eine Beziehung mit den deutschen Besatzern. Sowohl die Frauen, als auch die Kinder, die aus diesen Beziehungen entstanden, hatten es nicht leicht. Die Frauen galten als Kollaborateurinnen, die Kinder als Bastarde und „Hurenkinder“. Entsprechend wurden sie ausgegrenzt, verschmäht, gehänselt…
Diese Bürde ist nicht leicht zu tragen und hat entsprechend nicht nur einen Einfluss auf diese sogenannten Kriegskinder, sondern auch auf ihre Familien und die zukünftigen Generationen.
Kerstin Lange greift das Thema in ihrem Roman geschickt auf und stellt anhand der verschiedenen Zeitebenen beide Generationen dar.
Louisa ist hierbei die zukünftige Generation. Sie ist mittlerweile erwachsen, ihre Mutter ist vor einigen Jahren gestorben und ihr ganzes Leben lang hatte sie Schwierigkeiten, eine echte Beziehung mit ihrem Vater aufzubauen. Dieser ist oft unnahbar, griesgrämig und emotionskalt. Der Tod ihrer Mutter hat dies verschlimmert und jetzt, da ihr Vater auf Pflege angewiesen ist, verschlechtert sich das Verhältnis immer weiter. Erst als Louisa bei einer Familienfeier auf ein Familiengeheimnis stößt, beginnt sie langsam zu verstehen, was hinter dem Verhalten ihres Vaters steckt.
Mit der Gegenwartsgeschichte habe ich mich sehr schwer getan. Ich mag die Protagonistin Louisa nicht. Für mein Gefühl ist sie unselbstständig, stets auf Negative fokussiert und ihrem Vater gegenüber massiv übergriffig. Sie respektiert seine Grenzen nicht und missachtet seine Meinungen und Wünsche. Dieses Verhalten ist sicherlich nicht von selbst entstanden und am Ende kämpft sie einfach um die Liebe ihres Vaters, da die Handlung aber aus der Perspektive von Louisa erzählt wird, ist man permanent mit ihrem Verhalten und ihren Gedanken konfrontiert und obwohl ich das Thema spannend finde, habe ich dies als sehr anstrengend empfunden. Die Handlung in der Vergangenheit fand ich ungleich angenehmer und muss sagen, dass ich den Roman auch nur deswegen beendet habe. Die Handlung in der Gegenwart fand ich nämlich wirklich zäh und schleppend, erst im letzten Drittel nahm sie an Fahrt auf.
Die Vergangenheit thematisiert die Besatzungszeit der Deutschen in Frankreich. Im Mittelpunkt steht die junge Französin Carole. Carole mochte ich sehr. Sie ist klug, umsichtig und mutig. Sie steht den Deutschen von Anfang an skeptisch gegenüber und ist entschlossen, mit ihnen nicht zu kollaborieren. Das Leben hat jedoch einen anderen Plan mit ihr und schließlich geschehen Dinge, die kaum hervorsehbar waren.
Insgesamt greift der Roman von Kerstin Lange ein wichtiges und emotionales Thema auf. Er beleuchtet mehrere Perspektiven und schafft Verständnis für das Verhalten von Menschen. Gleichzeitig erinnert er daran, dass die Vergangenheit einen Menschen prägen kann und dass man Verständnis für die Emotionen und Handlungen anderer haben sollte. Dies ist nicht immer leicht und gerade, wenn man selber emotional involviert ist, noch schwieriger. Aber es ist umso wichtiger. Jede Generation kann von der Erlebnissen ihrer vorherigen Generation lernen und dabei helfen, Vergangenes aufzuarbeiten. Verständnis ist hierbei aber sicher von beiden Seiten notwendig.
Nebenbei finden in dem Roman weitere Themen wie die Judenverfolgung, die Liebe, der zweite Weltkrieg und die französische Widerstandsbewegung einen Platz. Sie werden geschickt ihn die Handlung eingearbeitet und geben dem Leser authentische Hinweise auf das damalige Leben.

Mein Fazit: Ich habe mich mit dem Roman schwergetan, da ich mich absolut nicht mit der Protagonistin Louisa identifizieren konnte. Ihr Verhalten hat mich sehr angestrengt und der zuweilen langatmige Schreibstil nicht zum angenehmeren Lesen beigetragen.
Nichtsdestotrotz ist der Roman meines Erachtens sehr wertvoll und gerade die Handlung in der Vergangenheit mochte ich sehr. Von mir gibt es daher 3,5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung, wenn ihr euch mit der Geschichte des zweiten Weltkrieges befassen möchtet und einen Einblick in das Leben der Nachkriegsgeneration bekommen möchtet.

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Veröffentlicht am 04.03.2025

Abenteuer

3 Streuner und der sprechende Berg
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„Dann weißt du sicherlich, dass FEHLER eigentlich HELFER sind. Nur mit vertauschten Buchstaben.“

„3 Streuner wittern das Abenteuer“ ist ein Kinderbuch ab 8 Jahren von Anja Fröhlich mit Illustrationen ...

„Dann weißt du sicherlich, dass FEHLER eigentlich HELFER sind. Nur mit vertauschten Buchstaben.“

„3 Streuner wittern das Abenteuer“ ist ein Kinderbuch ab 8 Jahren von Anja Fröhlich mit Illustrationen von Pe Grigo und Band 1 der Buchreihe um die 3 Streuner. Es erschien im März 2025 im Ravensburger Verlag.

Big Ben, King Kerl und Flirty sind wehrsame und mutige Streuner. Sie leben in Spanien und nur durch einen ganz unglücklichen Zufall passiert es, dass sie im Tierheim landen und sich plötzlich im Flugzeug mit einer deutschen Familie wiederfinden.
Die drei Hunde halten zusammen, wie Freunde dies eben tun. Dabei haben sie aber auch immer mal wieder kleinere Auseinandersetzungen - so auch in ihrer neuen Familie. Eigentlich ist es dort nämlich ganz nett, doch zugeben will das eigentlich keiner von ihnen so genau. Es würde ja für Verweichlichung und Schwäche stehen. Gemeinsam erkunden sie nun aber die neue Welt und entdecken dabei sogar Außerirdische…

Die Geschichte ist aus der Sicht von King Kerl geschrieben, wodurch die Erlebnisse in kindgerechter Sprache dargestellt werden. Die Geschichte liest sich leicht und locker, Themen wie Freundschaft und Familie werden dargestellt und durch den entstehenden Hauptkonflikt gut in die Geschichte eingearbeitet.
Natürlich gibt es ein Happy End und eine „Moral von der Geschicht“, welche aus meiner Sicht gut verpackt und verständlich ist.
Letztlich wird durch die Geschichte der drei Streuner klar, dass Freunde einander beistehen müssen, Gefühle und Schwächen erlaubt sind und auch, dass Fehler einem im Leben helfen können. FEHLER sind nämlich HELFER - schon gewusst? Gleichzeitig werden aber auch wichtige Aspekte zum Thema Straßenhunde und Tierheimen kindgerecht vermittelt und dargestellt.
Natürlich sind die Gedanken des Hundes dabei auf eine gewisse Art vermenschlicht, dies ist aber absolut passend zur Geschichte.
An vielen Stellen gibt es außerdem Grund zum lachen und die liebevoll gestalteten Illustrationen runden die Geschichte ab.
Gefallen hat mir auch sehr, dass das Elternteil, welches hauptsächlich für den Haushalt, das Kind Joy und die Tiere da ist, nicht typisch die Mutter, sondern der Vater Sebastian ist. Ich finde es super wichtig, dass auch Geschichten jenseits vom üblichen Rollenbild erzählt werden!

Ein Kritikpunkt von meiner Seite ist allerdings der angerissene Umgang von Hundehaltern mit ihren Hunden. So wird an mehreren Stellen beschrieben, dass der „Hundetherapeut“ Sebastian Zischlaute einsetzt, um die Hunde zu erziehen. Dies ist aus meiner Sicht kein freundlicher und fairer Umgang mit Hunden. Zischlaute sind von Natur aus etwas bedrohliches für Hunde und sollten daher nicht eingesetzt werden. Dass solches Wissen indirekt in einem Kinderbuch vermittelt wird, finde ich sehr schade.

Von mir wird aus diesem Grund auch ein Stern von der Bewertung abgezogen. Ingesamt fand ich die Geschichte aber dennoch absolut niedlich, unterhaltsam und schön. Für Kinder zum ersten Lesen und zum Vorlesen halte ich das Buch für weitestgehend gelungen und mit gut aufeggriffenen Themen versehen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.02.2025

Fehler

My Secret Mistake
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„Seine Worte drangen in mein Herz, ließen sich dort nieder und erfüllten es mit so viel Glück, wie ich es noch nie zuvor empfunden hatte.“

„My secret Mistake“ ist der erste Roman der New-Adult-Trilogie ...

„Seine Worte drangen in mein Herz, ließen sich dort nieder und erfüllten es mit so viel Glück, wie ich es noch nie zuvor empfunden hatte.“

„My secret Mistake“ ist der erste Roman der New-Adult-Trilogie von Katharina Olbert. Er erschien im September 2024 bei Tolino Media und ist in sich abgeschlossen.

Der neuste Roman von Katharina Olbert hat mir unglaublich gut gefallen. Schon auf den ersten Seiten konnte ich mich sehr gut mit Liz, der Protagonistin, identifizieren und mich in sie hineinversetzen. Ihr Schmerz und die Last, die sie mit sich herumträgt, aber vor den anderen verbirgt, waren für mich nahezu greifbar. Ich verstehe ihren Zweispalt.
Eigentlich will sie keine Hilfe von anderen annehmen, möglichst niemandem zur Last fallen und dennoch ist sie momentan darauf angewiesen. Dabei möchte sie nun möglichst wenig negativ auffallen und versucht generell anderen zu gefallen bzw. diese nicht vor den Kopf zu stoßen. Gerade ihre Cousine Leah möchte sie natürlich nicht enttäuschen, denn diese lässt sie immerhin bei sich wohnen und schafft es daher auch nicht, ihr zu sagen, dass sie nicht an deren Partys teilnehmen möchte und auch selbst keine „geschmissen“ bekommen möchte. Aus demselben Grund versteckt sie auch ihre Gefühle vor anderen. Sie möchte niemanden belasten und daher niemandem zeigen, wie schlecht es ihr in Wirklichkeit geht.
In der Regel gelingt ihr das sehr gut, nur bei Clay scheitert sie von Anfang an. Dieser scheint sie auf eine Weise zu verstehen, die irgendwie schon fast gruselig ist. Zwischen den beiden herrscht eine unsichtbare Bindung, die dazu führt, dass sie sich nahezu blind verstehen und sich bei dem jeweils anderen sicher und geborgen fühlen. Zudem sind sie beim jeweils anderen in der Lage, sich selbst zu öffnen und über ihre intimsten Gedanken und Gefühle zu sprechen.
Ihre Annäherung und die gemeinsamen Erlebnisse, die meistens eher auf Zufällen beruhen, sind dabei unglaublich liebevoll und romantisch beschrieben. Natürlich bedient sich die Geschichte hier einem typischen Klischee. Die Beziehung zwischen Clay und Leah läuft „sowieso nicht rund“ und bei Liz scheint er seine Seelenverwandte gefunden zu haben. Dies ist für mich immer irgendwie ein etwas zweischneidiges Schwert, da es ethisch und moralisch eben immer schwierig ist, wenn jemand hintergangen wird. Gerade bei Leah finde ich es sehr schwer, sie als die „unbeliebte Freundin“ anzuerkennen. Obwohl sie sehr kalt und abweisend wirkt, ist sie dennoch unglaublich hilfsbereit und absolut nicht geizig oder knauserig. Aber auch Clay und Liz wissen, dass sie nicht richtig handeln und kämpfen gegen ihre Gefühle an…
Der Schreibstil ist flüssig und leicht. Die Handlung spannend und unterhaltsam, wenn auch natürlich (dem Genre entsprechend) ein wenig vorhersehbar. Ich habe von Anfang an auf den großen Knall gewartet, wie es schließlich dazu kam, hatte ich mir dann aber so doch nicht gedacht, weshalb der Handlungsverlauf insgesamt eben doch nicht vorhersehbar war!
Am Ende gibt es schließlich eine positive Auflösung aller Konflikte, die mir insgesamt ein wenig zu rosarot ist. Trotzdem endet der Roman aber sehr schön und insgesamt stimmig.
Sehr gut gefallen hat mir das Aufgreifen des Romantitels und die Erkenntnis, dass man eben Fehler macht, dass man aber auch immer eine zweite Chance zulassen sollte. Sowohl bei sich selbst, als auch bei anderen. Clay und Liz sind für ihr Alter sehr reif, der entsprechende Umgang mit diesem Thema absolut nicht selbstverständlich, aber absolut toll beschrieben und gut rübergebracht!
Gefallen hat mir zudem, dass es absolut kein oberflächlicher New Age-Roman ist, sondern sich durchaus mit den aufgegriffenen Themen und Konflikten beschäftigt wird. Sowohl die persönliche Entwicklung und Zukunftswünsche, als auch moralische Zweifel, große Verluste, Eifersucht und der Wunsch danach „das Richtige zu tun“ werden angeschnitten und aus mehreren Blickwinkeln betrachtet.

Mein Fazit: Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen. Ich hatte tolle Lesestunden und habe mich mit Handlung und Protagonisten sehr wohl gefühlt. Außerdem freue ich mich auf die Fortsetzung der Buchreihe!

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