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Lynn253

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2025

Bewegende Familiengeschichte

Das Flüstern der Marsch
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Was für eine bewegende Geschichte! Ich wollte eigentlich nur kurz reinlesen und habe am Ende fast das gesamte Buch am Stück gelesen.

Kurz zum Inhalt: Mona reist kurz vor dem 80. Geburtstag ihres Opas ...

Was für eine bewegende Geschichte! Ich wollte eigentlich nur kurz reinlesen und habe am Ende fast das gesamte Buch am Stück gelesen.

Kurz zum Inhalt: Mona reist kurz vor dem 80. Geburtstag ihres Opas in der Marsch. Doch als sie ankommt, ist ihre Oma Annemie einfach weg. Keine Spur von ihr, die Familie sucht, die Polizei such - nichts. Zurückgelassen hat sich all ihre Sachen und jede Menge unbeantworteter Fragen. In einem zweiten Erzählstrang, etwa 30 Jahre vorher, macht sich Freya in Hamburg auf die Suche nach ihrem Bruder, der ebenfalls plötzlich verschwunden ist. Und im dritten Erzählstrang lernt man schließlich noch einmal 30 Jahre früher die junge Annemie kennen, die einem beengten Zuhause in der Marsch aufwächst.

Es ist eine Geschichte über Familien und Familiengeheimnisse, über das Mutter-Sein, das Tochter-Sein, das Selbst-Sein. Es werden verschiedene Themen aufgegriffen, die teilweise ziemlich heftig sind - dysfunktionale Familiendynamik, Misshandlung, Vernachlässigung, Entmündigung, Sexismus und Suizid. Mich hat das beim Lesen mitgenommen, und ich bin nicht sicher, ob eine Triggerwarnung nicht angebracht wäre.
Erzählt wird aus der Sicht mehrerer sehr unterschiedliche Charaktere, zu unterschiedlichen Zeiten: 1964/5, 1994/5, 2024. Die Frauen stehen an ganz unterschiedlichen Punkten im Leben, trotzdem spiegeln sich ihre Sorgen teils über Generationen hinweg. Anschaulich gemacht wird auch, wie sich das Verständnis von Familie und Erziehung im Laufe der Zeit entwickelt hat. Vor allem die Erziehung, die Annemie erlebt; die traumatischen Erlebnisse als junge Erwachsene und der daraus resultierende Umgang mit ihren eigenen Kindern war teilweise schwer zu ertragen. Trotzdem - und auch gerade deshalb - war es für mich eine sehr bewegende Geschichte. Nicht immer schwarz-weiß, sondern aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Vor allem Emotionen wurden für mich sehr schön rübergebracht, und mit einem besonderen Erzählstil anschaulich beschrieben. Zudem fand ich auch die Beschreibung der Marsch gelungen, die Besonderheit diese Landschaftsstrichs wird eindrücklich eingefangen im Einklang mit der Geschichte dargestellt.

Außerdem bleibt die Geschichte spannend. Die Frage nach Annemies Verschwinden beantwortet sich erst ganz zum Schluss. Zusätzlich ist man als Leser stets dabei, die unterschiedlichen Figuren und Handlungsstränge einzuordnen und in Relation zueinander zu setzten.
Am Anfang des Romans habe ich mich zunächst mit etwas vielen Charakteren auf einmal konfrontiert gefühlt und konnte sie nicht so ganz einordnen. Es gibt keine Einweisung in die Beobachtungsposition des Lesers, man wird direkt ins Geschehen geworfen. Nach erster Verwirrung hat das Rätseln dann aber definitiv für mich zum Spannungsbogen beigetragen.

Auch das Cover passt für mich wunderbar zum Buch - ruhig, nachdenklich, ein bisschen melancholisch, ein bisschen poetisch.

Insgesamt für mich eine sehr berührende Geschichte!

Veröffentlicht am 16.08.2025

Fesselnde Geschichte mit toller Charakterentwicklung

Heir of Storms
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Das Cover von "Heir of Storms" mit wirbelnden Wellen und zuckenden Blitzen verspricht eine spannende, magische Geschichte - und ich wurde nicht enttäuscht. Es handelt sich um eine fesselnde Geschichte ...

Das Cover von "Heir of Storms" mit wirbelnden Wellen und zuckenden Blitzen verspricht eine spannende, magische Geschichte - und ich wurde nicht enttäuscht. Es handelt sich um eine fesselnde Geschichte mit überraschenden Wendungen und lebhaften Charakteren. Ein magisches Turnier findet statt, bei dem es um den Kampf um die Kronen des Reiches geht. Gleichzeitig geht es in der Geschichte auch um den Aufbau von Freundschaften, komplizierte Familienverhältnisse und den Umgang mit Widersachern und anderen Hindernissen. Das Ganze findet in einer faszinierenden, detailreich beschriebenen Welt statt. Es gibt verschiedene Völker mit komplexer Geschichte, prunkvolle Höfe, komplizierte Herrschaftsgefüge und ausgeklügelte Bräuche. Auch das Magiesystem war spannend und gut erklärt. Beim Orientieren innerhalb der Geografie der Geschichte fand ich auch die Karte im Innern des Buches hilfreich.

Auch der Schreibstil war für mich sehr gelungen. Szenen wurden gekonnt aufgebaut, Situationen und Orte konnte ich mir gut vorstellen. Gleichzeitig wurde spannend erzählt und auch Emotionen gut vermittelt. Vor allem die Innenwelt von Protagonistin Blaze war sehr nahbar geschildert. Mit außergewöhnlichen magischen Fähigkeiten ausgestattet hat sie bei ihrer Geburt ein verhängnisvolles Unwetter heraufbeschworen, das viele Menschen ihr Leben kostete. Seitdem scheinen ihre Kräfte versiegt zu sein. Trotzdem wird sie als Unheilbringerin ausgegrenzt, gefürchtet und verachtet. Diese traumatischen Erfahrungen wurden greifbar, wie auch die Trauer um und Liebe zu ihrer verstorbenen Mutter. Auch ihre Selbstvorwürde und der Hader mit den Umständen ihrer Geburt wurden sehr gut veranschaulicht. Zudem macht Blaze eine spannende Charakterentwicklung durch. Es war sehr schön zu sehen, wie sie ihre eigene Stärke findet und an Selbstvertrauen gewinnt.

Zusätzlich zu Blaze gibt es auch sehr sympathische Nebencharaktere, beispielsweise Blazes Großmutter, ihren Zwilling oder ihren kleinen Bruder, wie auch die Königin Hydra.

Insgesamt eine fesselnde Geschichte mit tollen Charakteren!

Veröffentlicht am 13.08.2025

Spannende Geschichte mit tollen Charakteren

These Ancient Flames 1: Awake
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Bereits das Cover von "These Ancient Flames: Awake" ist absolut magisch und der Rest des Romans steht dem in nichts nach.
Mit dem Einstieg habe ich mich allerdings etwas schwergetan. Die erste Seite hat ...

Bereits das Cover von "These Ancient Flames: Awake" ist absolut magisch und der Rest des Romans steht dem in nichts nach.
Mit dem Einstieg habe ich mich allerdings etwas schwergetan. Die erste Seite hat mich recht verwirrt zurückgelassen und ich habe ein bisschen gebraucht, um mich in der Geschichte zurechtzufinden. Aber das Weiterlesen hat sich definitiv gelohnt!

Das Setting beinhaltet eine spannende Mischung aus moderner Welt und magischem System, inklusive magischer Linien, die angezapft und zur schnellen Fortbewegung genutzt werden können, und natürlich Drachen. Das Magiekonzept ist spannend und gut erklärt, und auch die verschollenen Drachen sind faszinierend. Hier war für mich vor allem der Glaube an die Drachen und der unterschiedliche Umgang damit ein interessantes Element.

Der Schreibstil war angenehm und die Geschichte spannende erzählt - nicht zu schnell und nicht zu langsam. Auch die wechselnden Perspektiven haben für mich gut gepasst und zu der Erzählung beigetragen.
Zudem gab es immer wieder spannende Wendungen, vor allem zum Schluss hin nochmal.

Positiv hervorheben möchte ich noch die unterschiedlichen und komplexen Charaktere. Erzähler sind Meiling, Leibwächterin im ersten Kanton und Raven, Prinz des verfeindeten Reichs. Meiling ist stark, mutig, loyal und aufrichtig; außerdem verleiht ihr ihre Position als Leibwächterin eine interessante Perspektive. Raven ist dagegen etwas undurchschaubarer, macht aber eine spannende Charakterentwicklung durch. Abgerundet wird die Reisegruppe durch Tao, Prinz des ersten Kantons und Meilings bester Freund; sowie Cole, Ravens bester Freund.

Ich habe lediglich einen kleineren Kritikpunkt zum Titel: der klingt zwar schön, aber hätte es eine deutsche Variante nicht auch getan? Der Roman ist doch im Original auch auf deutsch geschrieben.

Insgesamt aber eine spannende Geschichte mit tollen Charakteren.

Veröffentlicht am 13.08.2025

Spannendes Sachbuch mit vielen neuen Einblicken

Im Schatten von Giganten
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Ich bin absolut begeistert von "Im Schatten von Giganten". Es ist kein Nachschlagewerk oder trockenes Sachbuch, sondern wunderschön gestaltet und wirklich angenehm zu lesen. Der Inhalt geht nicht unbedingt ...

Ich bin absolut begeistert von "Im Schatten von Giganten". Es ist kein Nachschlagewerk oder trockenes Sachbuch, sondern wunderschön gestaltet und wirklich angenehm zu lesen. Der Inhalt geht nicht unbedingt in die Tiefe, sondern liefert auf sehr nahbare Weise einen umfassenden Überblick über lauter Lebewesen in unserer Umgebung, auf die wir normalerweise gar nicht so achten.

Die Autorin hat einen sehr schönen Erzählstil, und holt einen als Leser gut ab. Beschreibungen von Beobachtungen in der Natur, persönliche Erfahrungen sowie allerlei Hintergrundinformationen wechseln sich ab. Zusätzlich gibt es Infokästen, die einzelne Sachverhalte genauer erläutern. So erfährt man insgesamt lauter spannende Fakten und es interessante Zusammenhänge werden aufgezeigt. Das Buch war für mich lehrreich, aber auf eine angenehme, erzählerische Art. Die Autorin erzählt auch immer wieder sehr persönlich von ihrer eigenen Herangehensweise und ihren Erfahrungen, sodass ihre Faszination für das Thema wirklich greifbar wurde.

Gefallen hat mir auch, dass einige Kernaussagen und interessante Fakten fettgedruckt am Rand stehen, so kann man einfach durch das Buch durchblättern und an der spannendsten Stelle mit dem Lesen beginnen.

Auch das Cover gefällt mir sehr und passt gut zu dem auch ansonsten wirklich schön gestalteten Buch. Die Fotos im Innern sind ebenfalls sehr schön, sie zeigen Landschaften und Tiere in ihrem Lebensraum. Toll gefunden hätte ich es lediglich noch, wenn ein paar mehr Bilder oder Zeichnungen einzelne Aspekte aus dem Text mit einem wissenschaftlichen Hintergrund beleuchten hätten.

Veröffentlicht am 13.08.2025

Faszinierendes Erzählkonzept

Treppe aus Papier
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Erzählt wird in "Treppe aus Papier" aus der Perspektive eines Gebäudes, eines Wohnhauses, dass die Gedanken all jener kennt, die sich in seinen Mauern bewegen. Es erzählt von der Familie Sternheim mit ...

Erzählt wird in "Treppe aus Papier" aus der Perspektive eines Gebäudes, eines Wohnhauses, dass die Gedanken all jener kennt, die sich in seinen Mauern bewegen. Es erzählt von der Familie Sternheim mit ihrer Tochter Ruth, die den Nationalsozialismus erleben. Sie sind Anfeindung, Ausgrenzung und Gewalt ausgesetzt. Erleben Schulverbot, Berufsverbot und die brutale Zerstörung und Plünderung ihres Geschäfts durch die SA. Gleichzeitig lebt die Familie Thon in dem Gebäude, die sich aktiv am nationalsozialistischen System beteiligt. Man erfährt wie ihre Tochter, Irma, die strenge Erziehung ihre Mutter und Großmutter erträgt, wie sie sich trotz Verbots mit Ruth Sternheim anfreundet. Aus ihrer kindlichen Sicht erfährt man wie ihr Vater, Nazi von Anfang an, Denunzianten in der Wohnung begrüßt und ihre Aussagen aufnimmt.

In unserer Gegenwart trifft die nun 90-jährige Irma auf die 15-jährige Nele. Nele tut sich in der Schule schwer, auch mit Geschichte. Gerade geht es da um die Gründung der BRD. Und Irma bietet ihr an, zu helfen, schließlich war sie dabei. Die beiden kommen ins Gespräch und Nele beginnt nachzudenken, nachzuforschen, will wissen was mit ihren Großeltern war und welche Rolle sie im Nationalsozialismus gespielt haben. Ihre Fragen und ihre Suche nach Antworten stoßen bei Eltern und Freunden vor allem auf Unverständnis und Ablehnung.

Erzählt wird dabei nicht in chronologischer Reihenfolge. Für das Haus scheint alles gleichzeitig zu geschehen, Ereignisse sind eher an Raum als an Zeit geknüpft. Dadurch wird nicht chronologisch erzählt, sondern eher assoziativ, raumbezogen. Es war für mich nicht immer ganz leicht, direkt einzuordnenden, welche Szenen nun vor oder nach anderen passiert sind. Aber dieses Hin- und Herspringen in der Zeit mit dem Raum als Fixpunkt trägt zum einzigartigen Erzählstil dieses Romans bei und sorgt für eine ganz eigenen Faszination.

Erzählt wird überhaupt sehr wortgewaltig. Gleich der erste Satz nimmt mehrere Seiten ein. Teilweise muss man sich konzentrieren, um den Sätzen zu folgen. Trotzdem fällt es nicht schwer, sich auf die Geschichte einzulassen. Ich war schnell in den Bann gezogen!

Einzig das Cover leuchtet mir nicht ganz ein. Es zeigt einen langen Flur in leuchtend bunten Farben. Das passt nicht ganz dazu, wie ich mir das Haus aus seinen Erzählungen vorstelle - ein historisches Gebäude, in dem vor allem die lange Treppe hinauf- und hinuntergelaufen wird.

"Treppe aus Papier" ist ein eindrucksvoller Roman über Erinnerung, Verantwortung und die Spuren, die Geschichte in Menschen und Orten hinterlässt. Es ist ein Roman, der zum Nachdenken anregt. Darüber, wie wir mit unserer Vergangenheit umgehen. Und was wohl ein Gebäude erzählen würde, wenn es könnte.