Die Berufung der Jakoba
Die Arznei der KönigeIn ihrem neuen historischen Roman führt Sabine Weiß die Leser in das Jahr 1318. Die junge Jakoba von Dahlenburg ist schon früh Witwe geworden. Durch einen Unglücksfall verlor sie ihren Mann und ihren zweijährigen ...
In ihrem neuen historischen Roman führt Sabine Weiß die Leser in das Jahr 1318. Die junge Jakoba von Dahlenburg ist schon früh Witwe geworden. Durch einen Unglücksfall verlor sie ihren Mann und ihren zweijährigen Sohn. Um eine Fürsprecherin vor Gott zu haben, schickt ihr Vater sie ins Kloster, wo sie in der Krankenpflege tätig ist und viel über Heilmittel erfährt. Nach dem Tod ihrer Eltern, schreckt ihr Bruder nicht davor zurück, sie aus dem Kloster entführen zu lassen und zwingt sie, den reichen Patrizier Gevehard zu heiraten. Ihr Ehemann ist ein gewalttätiger Mensch. Als Jakoba die Brutalität nicht mehr ertragen kann, wehrt sie sich und flieht. Auf ihrer Flucht schließt sie sich dem Medicus Arnold und seiner Frau Mona an. Von Arnold erfährt sie viel über Heilkunde und über das Wundermittel Theriak, der Arznei der Könige. Schnell wird klar, dass die Heilkunst für Jakoba eine Berufung ist. Ihre Reise führt sie nach Venedig und Paris, wo sie sich einen Namen als Heilerin machen kann, dass sogar der König von ihr Hilfe erwartet. Aber Jakoba muss immer vorsichtig sein, denn sie wird von Unbekannten verfolgt.
Schon die ersten Seiten des Buches haben eine Sogwirkung auf mich ausgeübt, da ich immer gern wissen wollte, wie sich das Schicksal von Jakoba weiterentwickelt. Die Protagonistin war mir sofort sympathisch und blieb es auch durch den ganzen Roman. Als Leserin habe ich viel über die Heilkunst der damaligen Zeit erfahren und einen Einblick in das historische Leben der Menschen erhalten. Mit ihren flüssigen Schreibstil hat es die Autorin geschafft, mich ins 14. Jahrhundert zu versetzen. Auch die Sprache der Menschen hat mich überzeugt und war nicht zu modern gehalten.
Neben dem ansprechenden Cover und dem besonderen Buchrücken wird die Geschichte abgerundet durch ein Personenregister, in dem historisch belegte Persönlichkeiten gekennzeichnet sind, sowie von Karten, um die Orte geografisch einordnen zu können.
Ein lesenswerter, gut recherchierter historischer Roman, der mich in eine längst vergangene Zeit entführt hat.