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Veröffentlicht am 27.06.2025

Eine Zeitreise in die 1970er Jahre

Die Kriminalistinnen. Der stumme Zeuge
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Es ist das Jahr 1970 und die Kriminalistinnen befinden sich im zweiten Ausbildungsjahr. Lucia durchläuft gerade die Vermisstenstelle. Eine Abteilung in die alle ihre letzte Hoffnung setzen, denn täglich ...

Es ist das Jahr 1970 und die Kriminalistinnen befinden sich im zweiten Ausbildungsjahr. Lucia durchläuft gerade die Vermisstenstelle. Eine Abteilung in die alle ihre letzte Hoffnung setzen, denn täglich verschwinden Personen unterschiedlichen Alters. Eine neue Meldung erreichte die Vermisstenstelle, die kleine Anneliese Wagner verschwand spurlos vom Kinderkarussell im Weihnachtsmarktgedränge.

Während der laufenden Ermittlungen wird Lucia nach Köln beordert, sie soll dort verdeckt ermitteln, denn Köln zählte zur Verbrechenshochburg der damaligen Zeit. Ihre Arbeit gestaltet sich nicht so harmlos, aber Lucia wird von den Männern unterschätzt. Als sich die Ereignisse überschlagen, muss Lucia eine Entscheidung treffen.

Dieser Krimi ist der dritte und letzte Band der Reihe um die ersten weiblichen Kriminalistinnen. Der Roman ist in drei Abschnitte unterteilt, wobei das mittlere Stück in der Spannung etwas abflacht und im letzten Drittel kommt es zu einem überraschenden Finale, so dass die Spannungskurve wieder ansteigt. Die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen. Alles ist sehr detailliert, bildhaft und manchmal mit einem Augenzwinkern geschrieben. Die damalige Zeit ist wunderbar eingefangen, nicht nur durch die eingestreuten Musiktitel, sondern auch die Handlungen, die dem Zeitgeist entsprechen. Die jungen Frauen sind gezwungen sich gegen die Macho-Sprüche der Männer durchzusetzen, werden nicht für voll genommen und müssen besser als ihre Kollegen sein. Zum Glück helfen sie sich untereinander und können gut neben ihren männlichen Kollegen bestehen.

Nicht nur der Kriminalfall, sondern auch die Zeitreise in das Jahr 1970 hat mir gefallen. Schade, dass wir uns nun von den Kriminalistinnen verabschieden müssen.

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Veröffentlicht am 21.06.2025

Der vergessene Apfelhain

Der alte Apfelgarten
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Die beiden Crowdie-Schwestern sind sehr unterschiedlich. Bette hatte schon früh die elterliche Farm an der Steilküste von Schottland verlassen und lebte als Scheidungsanwältin in London. Ihre zehn Jahre ...

Die beiden Crowdie-Schwestern sind sehr unterschiedlich. Bette hatte schon früh die elterliche Farm an der Steilküste von Schottland verlassen und lebte als Scheidungsanwältin in London. Ihre zehn Jahre jüngere Schwester Nina war nach einer gescheiterten Ehe mit ihrem Sohn Barnaby auf den Hof zurückgekehrt. Als überraschend ihr Vater Bern stirbt, stellt sich heraus, dass er das Testament geändert hat und beide Töchter zu gleichen Teilen die Farm vererbt. Sie haben nicht nur den Hof geerbt, sondern auch einen Haufen Schulden. Die beiden Schwestern müssen sich zusammenraufen, um diese Last zu stemmen. Als sie einen vergessenen Apfelhain am Rande der Klippen entdecken, keimt Hoffnung auf, denn auf den alten knorrigen Bäumen wächst eine seltene Apfelsorte, die sich perfekt für die Herstellung von Cider eignet.

Einfühlsam und voller Wärme erzählt Sharon Gosling die Geschichte. Der flüssige Schreibstil ließ mich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Durch die bildhaften Beschreibungen setzte mein Kopfkino ein und zeigte mir wunderbare Bilder von dem Apfelhain. Die Handlung ist gut aufgebaut und nachvollziehbar. Es gab überraschende Wendungen, auch war einiges vorhersehbar, aber dieses störte meinen Lesegenuss nicht. Die Charaktere sind liebenswert gezeichnet und machten im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durch. Schnell war ich in der Handlung mitten dabei und streifte durch den Apfelgarten. Besonders ans Herz gewachsen ist mir Barnaby, der Superheld Seepocke genannt werden wollte.
Mir hat dieser wunderbare Wohlfühlroman sehr gefallen und angenehme Lesestunden bereitet.

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Veröffentlicht am 16.06.2025

Eine Bereicherung für beide Seiten

Neuanfang in Notting Hill
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Jess lebt seit einem Jahr bei ihrer Freundin Debs und deren Familie. Hier hat sie Unterschlupf gefunden, nach dem Liam, ihr Ex-Freund, sich mit ihrem Ersparten aus dem Staub gemacht hat. Ein neuer Partner ...

Jess lebt seit einem Jahr bei ihrer Freundin Debs und deren Familie. Hier hat sie Unterschlupf gefunden, nach dem Liam, ihr Ex-Freund, sich mit ihrem Ersparten aus dem Staub gemacht hat. Ein neuer Partner ist nicht in Sicht, aber Jess benötigt dringend eine Unterkunft. Eine Zeitungsanzeige klingt ansprechend und so trifft Jess auf die fast 80jährige Joan, die sich in ihrem Haus einsam fühlt.

Bei einem Gläschen Wein schlägt Jess ihrer neuen Vermieterin Joan vor, wenn sie online geht, würde sie versuchen offline zu gehen. Joan nimmt den Vorschlag an und auch Jess lässt ihre Finger vom Handy. Als Jess herausfindet, dass ihre Vermieterin noch immer an ihrer ersten Liebe hängt, stellt sie Nachforschungen an. Wird das Zusammenleben eine Bereicherung für beide Frauen werden?

Die Autorin hat einen angenehmen Erzählstil. Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht von Joan und Jess erzählt. Da die beiden Frauen altersmäßig fast Mutter und Tochter ein könnten, werden Leserinnen vieler Altersklassen mit diesem Buch angesprochen. Es geht um Einsamkeit, ständige Internetpräsenz, neue Herausforderungen annehmen und der Suche nach Glück. Die Charaktere der beiden Protagonistinnen sind aufgrund ihres unterschiedlichen Alters interessant gezeichnet. Durch die wechselnde Erzählweise wird das Leben der beiden Frauen hautnah spürbar. Für alle, die romantische Geschichten lieben, kann ich dieses Buch empfehlen. Es bietet eine kleine Auszeit vom Alltag, in der man beim Lesen an nichts denken muss und eintauchen kann.

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Veröffentlicht am 09.06.2025

Unterhaltsames Reiseabenteuer

Umweg zum Sommer
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Der Musiker und Lebenskünstler Martin sollte auf einem Rockfestival in Portugal für einen Bassisten einspringen. Er hoffte auf ein Comeback, denn alles andere war gerade schiefgelaufen. Seine Freundin ...

Der Musiker und Lebenskünstler Martin sollte auf einem Rockfestival in Portugal für einen Bassisten einspringen. Er hoffte auf ein Comeback, denn alles andere war gerade schiefgelaufen. Seine Freundin Sophie hatte gerade mit ihm Schluss gemacht und dann wurde seine Bankkarte eingezogen. Als wenn dieses nicht genug wäre, musste seine Schwester Nicole wegen Burn-out in einer Reha-Klinik behandelt werden. Doch was sollte aus ihrem zwölfjährigen Sohn werden? Nicole war auf die Hilfe von Martin angewiesen. Eigentlich konnte Martin den Jungen auf seine Reise nicht gebrauchen, so fuhr er kurz entschlossen bei seiner Mutter vorbei, um Karl dort abzuliefern und setzte seine Fahrt nach Portugal fort. Nach einiger Zeit machte sich ein blinder Passagier bemerkbar. Es war Karl, der nicht bei der Oma bleiben wollte. Wird die Reise, die beiden ungleichen Reisegefährten verändern?

Stefan Kuhlmann hat einen wunderbaren Erzählstil. Ich saß als blinder Passagier mit im Auto und begleitete die beiden auf ihren Weg nach Portugal. Durch die Landschaftsbeschreibungen kam bei mir auch ein wenig Urlaubsfeeling auf. Der Autor beschreibt Karl und Martin mit all ihren Stärken und Schwächen. Im Laufe der Geschichte tritt bei beiden eine positive Entwicklung ein. Ich muss gestehen, dass sich Karl schon nach wenigen Seiten in mein Herz geschlichen hat. Die Geschichte wird mit feinem Humor erzählt, der niemals platt oder gewollt wirkt. Daneben klingen aber auch nachdenkliche Töne durch. Dieses unterhaltsame Reiseabenteuer hat mir angenehme Lesestunden bereitet.

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Veröffentlicht am 02.06.2025

Packendes Finale

Der Strand: Vergessen
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Es ist bereits drei Wochen her, dass die gehörlose Lilli Sternberg verschwand. Bisher blieb die Suche ergebnislos, aber immer mehr kommt der Gedanke auf, dass Lilli nicht mehr lebt. Kommissar Tom Engelhardt ...

Es ist bereits drei Wochen her, dass die gehörlose Lilli Sternberg verschwand. Bisher blieb die Suche ergebnislos, aber immer mehr kommt der Gedanke auf, dass Lilli nicht mehr lebt. Kommissar Tom Engelhardt und die Kryptologin Mascha Krieger beginnen tiefer in der Vergangenheit zu graben und es stellt sich die Frage, steht das Verschwinden von Lilli im Zusammenhang mit dem Tod ihrer Mutter, deren Leiche man vor achtzehn Jahren aufgefunden hat. Wurde der falsche Täter damals verurteilt?

Ich konnte wieder eintauchen in den dritten Teil der spannenden Romanserie von Karen Sander, der auf Fischland Darß spielt.Wobei man die ersten beiden Bände davor lesen muss, um die Entwicklung des Falles zu verstehen. Die Reihe punktet mit überraschenden Wendungen und die Autorin schafft es den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht zu halten und in einem packenden Finale enden zu lassen. Obwohl manches vielleicht etwas konstruiert wirkt, konnte mich Karen Sander mit ihrem Schreibstil wieder überzeugen und hat mir anregende Lesestunden bereitet.

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