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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2025

Keine Liebe auf den ersten Blick

We hunt the Flame
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Es gibt Bücher die schlägt man auf, ist sofort in der Geschichte gefangen, man will das Buch nicht aus der Hand legen und kann es trotzdem kaum erwarten das Ende zu erreichen, damit man weiß, wie die Geschichte ...

Es gibt Bücher die schlägt man auf, ist sofort in der Geschichte gefangen, man will das Buch nicht aus der Hand legen und kann es trotzdem kaum erwarten das Ende zu erreichen, damit man weiß, wie die Geschichte ausgeht.
"We hunt the Flame" war kein so ein Buch für mich. Ich habe zuerst überhaupt nicht in die Geschichte hineingefunden, konnte mit der Welt, obwohl sie eigentlich recht gut beschrieben ist, wenig anfangen und fand auch die Charaktere irgendwie seltsam. Da hat so gar nichts gestimmt für mich. Ich war mehrmals kurz davor das Buch abzubrechen, habe es immer wieder weggelegt und andere Bücher gelesen. Trotzdem hat mich die Geschichte nicht losgelassen und ich wollte es unbedingt fertiglesen. Zum Glück habe ich es dann doch noch gemacht. Denn nach ziemlich vielen Startschwierigkeiten ist mir die Geschichte dann doch noch nahe gegangen.
Arabisch inspirierte Fantasy ist für eher noch etwas Neues und Unbekanntes. Auch wenn natürlich der Dämonenzyklus von Peter V. Brett einige arabische Elemente beinhaltet hat, war das doch deutlich weniger als hier in diesem Buch. Daher hatte ich auch immer wieder Schwierigkeiten mit den Begriffen, da ich nicht so ganz wusste, was genau gemeint ist, auch wenn einiges aus dem Kontext erklärbar war. Das Glossar am Ende des Buches habe ich ehrlich gesagt erst recht spät entdeckt und finde so etwas bei einem e-book, vielleicht liegt es auch an meinem e-reader, ein wenig unpraktisch.
Aller Schwierigkeiten zum Trotz kann ich sagen, dass ich das Lesen des Buches dann doch noch genossen habe. Der Erzählstil von Autorin Hafsah Faizal ist wunderbar poetisch und passt perfekt zu dem arabisch angehauchten Setting. An manchen Stellen war mir das Ganze zwar ein wenig zu getragen und dadurch hat sich die Geschichte ein wenig in die Länge gezogen. Im Großen und Ganzen habe ich ihre blumige Sprache aber sehr zu schätzen gelernt.
Die Charaktere sind auf den ersten Blick sehr eindimensional und einfach gestrickt. Allerdings merkt man recht schnell, wenn man sich wirklich auf die Geschichte einlässt, wie vielschichtig sie sind. Und dies gilt in diesem Fall nicht nur für die beiden Hauptpersonen Zafira und Nasir. Auch die Nebencharaktere, wenn man sie, denn als solche bezeichnen kann, denn auch sie haben eigentlich tragende Rollen, werden von der Autorin detailliert beschrieben und sind mehr als nur bloße Statisten.
Der Spannungsbogen steigt meiner Meinung nach nur langsam an. Auch dies ist vielleicht ein Punkt, warum ich schwer in die Geschichte hineinfinden konnte. In den meisten Fällen ist die Spannung gleich zu Beginn recht hoch, flacht dann im obligatorischen langatmigen Mittelteil noch einmal stark ab um dann zum offenen Finale, immerhin ist dies der erste Band, wieder ins Unermessliche zu steigen. Bis auf den ersten Teil trifft alles hier auch zu. Was bedeutet: Langsamer Anstieg, nochmaliges Abflachen und gegen Ende wird das Tempo fast rasend, die Ereignisse überschlagen sich, bis plötzlich alles vorbei ist. Man sitzt da und hat genauso viele beantwortete wie offene Fragen im Kopf. Ein Glück, dass der zweite Teil auch bereits auf Deutsch erschienen ist.
Auch wenn ich es mir nach den ersten qualvollen Seiten nicht gedacht hätte, aber ich freue mich auf den zweiten Teil. Ich möchte unbedingt wissen, wie die Geschichte der schönen Gazelle und des Prinzen des Todes weitergeht.

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Veröffentlicht am 19.02.2025

Musik machen kann jeder

Simone Sommerland. Mach mit, Mausi Maus!
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Kinder und Musik ist eine wunderbare Kombination und man kann meiner Meinung fast gar nicht zu früh anfangen Kinder mit Musik in Berührung zu bringen. Nicht umsonst gibt es unzählige Wiegenlieder zum Beruhigen ...

Kinder und Musik ist eine wunderbare Kombination und man kann meiner Meinung fast gar nicht zu früh anfangen Kinder mit Musik in Berührung zu bringen. Nicht umsonst gibt es unzählige Wiegenlieder zum Beruhigen und Einschlafen. Aber genau wichtig finde ich es auch, dass man Kinder aktiv motiviert Musik zu machen. Dies schult die Stimme und die Sprache bzw. das Sprachzentrum im Gehirn noch einmal auf eine ganz andere Art und Weise.
Das Cover finde ich prinzipiell sehr schön gestaltet. Mir gefallen die dargestellten Figuren sehr gut und auch die Farbzusammensetzung ist äußerst ansprechend. Ein wenig irritierend finde ich allerdings die gewählte Schriftgröße bei Titel und Autor. Ich dachte auf den ersten Blick nämlich, dass das Buch Simone Sommerland heißt und „Mach mit, Mausi Maus“ nur der Untertitel wäre. Erst beim genaueren Hinsehen wurde mir klar, dass Simone Sommerland die Autorin des Buches ist.
Mir war Simone Sommerland bis zu diesem Buch unbekannt, daher kam es wahrscheinlich zu dieser Verwirrung. Da sie aber anscheinend sehr viele Musikalben vor allem auch mit Kinderliedern veröffentlicht hat, kann ich den Gedanken des Verlages hinter der Coveraufmachung mittlerweile nachvollziehen. Ein wenig störend finde ich es trotz allem.
Die schöne Gestaltung, die mir bereits beim Cover aufgefallen ist, zieht sich glücklicherweise durch das ganze Buch. Hier möchte ich wirklich ein großes Lob an die Illustratorin Tina Nagel aussprechen. Sie hat hier eine hervorragende Arbeit abgeliefert. Die Seiten sind wunderschön und sehr detailliert gestaltet, ohne übertrieben oder überladen zu werden. Die Farben sind kräftig, ohne schreiend zu wirken.
Die Geschichte von Mausi Maus ist ebenfalls sehr süß gemacht. Besonders gut gefällt mir, dass die Mitmachübungen „nur“ eine kleine Ergänzung zur Geschichte sind und nicht den Hauptfokus des Buches einnehmen. So hat man nämlich wirklich eine ansprechende Geschichte, die man vorlesen kann, welche auch noch mit mehreren guten Botschaften aufwarten kann. Und zusätzlich hat man noch die Möglichkeit kleine Musikübungen einzustreuen.
Das Buch ist aber nicht nur ein Mitmachbuch zum Thema Musik, sondern stellt auch die Themen Freundschaft und Mut in den Fokus. An machen Stellen ergibt sich aber ein wenig Erklärungsbedarf durch den Erwachsenen, welcher das Buch vorliest. Dies kann man jetzt negativ beurteilen oder als Chance sehen, dass man sich längere Zeit mit dem Buch und dem Kind beschäftigt.

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Veröffentlicht am 18.02.2025

Es bewegt sich doch

Bloß nicht bewegen - oder doch?
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Die Idee eines Mitmachbuches zum Thema Turnen und Toben habe ich ganz großartig gefunden. Gedacht ist das Buch wahrscheinlich für eher bewegungsfaule Kinder, um sie zu Bewegung zu motivieren. Als Bewegungsfaul ...

Die Idee eines Mitmachbuches zum Thema Turnen und Toben habe ich ganz großartig gefunden. Gedacht ist das Buch wahrscheinlich für eher bewegungsfaule Kinder, um sie zu Bewegung zu motivieren. Als Bewegungsfaul würde ich meinen Sohn nicht unbedingt bezeichnen. Eigentlich ist er eher das Gegenteil, nämlich ein kleiner Zappelphilipp. Ich habe mich trotzdem für das Buch entschieden, da ich gehofft habe, dass ich mit diesem Buch Anregungen bekomme, wie ich seinen schier unstillbaren Bewegungsdrang in geordnete Bahnen lenken kann.
Das Buch ist als Hardcover gestaltet und macht einen äußerst wertigen Eindruck. Die Covergestaltung finde ich sehr ansprechend und man siegt schon auf den ersten Blick wie die Charaktere im Buch gestaltet sind. Alle Tiere sind sehr liebevoll und realitätsnah dargestellt. Natürlich ein wenig verniedlicht, wie man sich es für ein Buch, welches als Zielgruppe Kinder ab 3 Jahre hat erwarten würde. Die Seiten sind meiner Meinung nach für Kinderhände noch ein wenig dünn gehalten, da sehe ich großes Potential, dass die eine oder andere Seite einreißen wird, wenn das Kind zu schwungvoll umblättert. Ist aber natürlich auch eine Frage, wie gut die Feinmotorik des Kindes schon ausgebildet ist.
Die Übungen selbst finde ich sehr gut, wenn auch teilweise ein wenig anspruchsvoll. Wobei meiner Meinung nach der Schwierigkeitsgrad im Laufe des Buches weiter ansteigt. Die ersten Übungen sind eher noch einfach gehalten. Bei vielen Übungen werden gerade die 3jährigen sicher noch Unterstützung brauchen. Außerdem ist es vielleicht in jedem Fall sinnvoll, wenn der Erwachsene, welcher das Buch vorliest, auch die Übungen vorzeigt bzw. mitmacht Ich denke, dass ist für die Kinder auch viel lustiger und als Erwachsener profitiert man ja auch davon.
Dem Buch liegt auch ein Poster bei, auf dem das kleine "Bewegtsichnicht" noch einmal alle Übungen zeigt. An sich eine schöne Idee, um die Übungen immer wieder in Erinnerung zu rufen. Ich glaube, aber nicht das wir uns das ins Kinderzimmer hängen werden. Für Kindergärten finde ich das aber eine ideale Geschichte für den Bewegungsraum.
So großartig ich auch die Übungen und die Idee zu dem Buch finde, leider bin ich mit der Umsetzung nicht ganz glücklich. Man merkt dem Buch meiner Meinung nach an, dass der Fokus auf den Bewegungsübungen liegt. Deswegen wurde die Geschichte, die die Übungen miteinander verbindet, ein wenig vernachlässigt. Das finde ich äußerst schade, denn zum Vorlesen finde ich es leider nicht besonders lustig.
Durch die dürftige Geschichte wird mein Gesamteindruck leider ein wenig geschmälert. Und obwohl ich nur noch mal betonen kann, wie toll ich die Übungen finde und für wie wichtig ich Bewegung halte, befürchte ich, dass das Buch bei uns nicht besonders oft verwendet werden wird.

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Veröffentlicht am 18.02.2025

Ein Traum in Pink

Ein Leben für Barbie
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Barbie ist mehr als ein Spielzeug, sie ist ein Phänomen, eine Legende. Und das nicht erst seit dem Hollywood ihr einen Spielfilm gewidmet hat. Millionen von Mädchen seit mehr als 60 Jahren haben mir dieser ...

Barbie ist mehr als ein Spielzeug, sie ist ein Phänomen, eine Legende. Und das nicht erst seit dem Hollywood ihr einen Spielfilm gewidmet hat. Millionen von Mädchen seit mehr als 60 Jahren haben mir dieser Puppe gespielt, sie angezogen und ihr Leben eingehaucht. Doch wie kam es überhaupt zur Erfindung der Barbie? Wer waren die kreativen Köpfe, die hinter dieser Erfindung stecken?
Autorin Reneé Rosen widmet sich in ihrem Roman dieser Puppe, die eben mehr als nur eine Puppe ist. Der Fokus der Geschichte liegt hierbei vor allem auf den zwei Hauptverantwortlichen für die Entstehung von Barbie: Ruth Handler und Jack Ryan. Auf sehr geschickte Art und Weise verknüpft sie dabei reale Fakten mit Fiktion, lässt die Grenzen verschwimmen und fesselt den Leser von der ersten Seite weg. Erst durch das Nachwort wurde mir klar, welche der handelnden Personen nur der Fantasie der Autorin entsprungen sind.
Die Entstehungsgeschichte von Barbie ist im Großen und Ganzen gut dokumentiert. Auch wenn es hierbei drei Seiten der Geschichte gibt, die von Ruth, von Jack und die Wahrheit. Und so unterschiedlich die drei Seiten in ihren Details auch sein mögen, es gibt doch ein verbindendes Element. Es ist eine faszinierende Geschichte voller Höhen und Tiefen.
Die Autorin gibt in ihrem Roman Einblicke in den kreativen Prozess der Entstehung, zeigt auf mit welchen Schwierigkeiten die Herstellung vor allem am Anfang verbunden war und gegen welche Widerstände Mattel ankämpfen musste. Zusätzlich bekommt man noch Einblicke in das Leben von Ruth und Elliot Handler, den Gründern von Mattel, von Jack Ryan, dem Ingenieur von Barbie und von Stevie Klein, der ambitionierten Modedesignerin, die für die unglaublichen Outfits von Barbie verantwortlich ist.
Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber ich denke, dass es nicht das Letzte bleiben wird. Ihre Erzählweise hat mir äußerst gut gefallen. Ich konnte von der ersten Seite weg in die Geschichte eintauchen und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Dies liegt natürlich maßgeblich an dem Thema der Geschichte, aber eben auch an der Art und Weise wie Reneé Rosen diese erzählt.
„Ein Leben für Barbie“ ist unterhaltsam, interessant und auf jeden Fall lesenswert und dies nicht nur für Barbie Fans.

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Veröffentlicht am 17.02.2025

Spannender Einblick in die Natur

True Crime in Nature
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Verbrechen jeglicher Art üben auf die Menschen eine unglaubliche Faszination aus. Das merkt man nicht zuletzt durch die vielen Doku-Serien über Serienmörder und Betrüger auf diversen Streamingplattformen, ...

Verbrechen jeglicher Art üben auf die Menschen eine unglaubliche Faszination aus. Das merkt man nicht zuletzt durch die vielen Doku-Serien über Serienmörder und Betrüger auf diversen Streamingplattformen, Krimiserien und -filme und natürlich die seit einigen Jahren äußerst beliebten True Crime Podcasts. Mit letzterem kann ich ehrlich gesagt nicht besonders viel anfangen, vielleicht bin ich dafür einfach zu zartbesaitet. Umso verwunderlicher ist es, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.
Das auffällige und eher comichafte Cover hat mich angesprochen und mich neugierig gemacht. Eine kleine Warnung gleich vorweg, wer mit dem Stil des Covers nichts anfangen kann, sollte sich gut überlegen, ob er dieses Buch wirklich lesen möchte. Denn die Illustrationen im Buch und davon gibt es doch ein paar, sind im genau gleichen Stil erstellt worden. Natürlich ist es eine Frage des Geschmacks, aber ich für meinen Teil finde, dass Cornelis Jettke eine sehr gute Arbeit abgeliefert hat. Die Bilder sind lustig und teilweise ein wenig skurril, aber trotzdem ansprechend und verständlich.
Ansprechend und verständlich finde ich auch den Inhalt des Buches. Autorin Farina Graßmann schreibt sehr fesselnd und amüsant. Und auch wenn es wie ein Widerspruch klingt, sie schafft es trotzdem die Fakten nüchtern und wissenschaftlich-neutral zu vermitteln. Der Spagat zwischen Unterhaltungslektüre und Wissensvermittlung ist ihr meiner Meinung nach wirklich sehr gut gelungen. Hier kann man natürlich einwenden, dass so etwas selbstverständlich sein sollte. Dies ist, für mich, der Unterschied zwischen einem Fach- und einem Sachbuch. Ersteres dient der reinen Wissensvermittlung und zweiteres soll nebenbei auch noch unterhalten. Dies hat alles soweit seine Richtigkeit und trotzdem finde ich es wichtig diesen Punkt besonders hervorzuheben. Denn Farina Graßmann hat sich ein durchaus schweres Thema ausgesucht. Süße kleine Tierbabys erfreuen sich in der breiten Öffentlichkeit großer Beliebtheit, bei Ameisen, Spinnen und Käfern scheiden sich schon die Geister und Fans von Würmern sind dann wohl doch eher spärlich gesät.
Doch genau diese, eher weniger beliebten Tiere spielen in diesem Buch eine tragende Rolle. Ich persönlich würde nicht empfehlen, dass man das Buch als Lektüre neben dem Essen verwendet, denn manche der Beispiele sind, sagen wir mal, ein klein wenig unappetitlich.
Der eine oder andere Kriminalfall im Tier- und Pflanzenreich dürfte allgemein bekannt sein, wie zum Beispiel der der Kuckuckskinder. Von anderen hat der Durchschnittsbürger aber wahrscheinlich noch nie etwas gehört. Weder von dem Tier noch von dem begangenen Verbrechen. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich in diesem Buch sehr viel Neues gelernt habe und jetzt mit anderen Augen die Tier- und Pflanzenwelt wahrnehme.
True Crime wird sicher nie zu meinem Lieblingsgenre werden und auch nach der Lektüre des Buches werde ich mir keinen True Crime Podcast anhören. Wobei so ganz stimmt das nicht. Richtigerweise muss ich schreiben, ich werde mir sicher keinen True Crime Podcast über Menschen anhören. Denn das Buch hat meine Neugier geweckt und falls es einen Podcast über die Verbrechen von Tieren und Pflanzen geben würde, wäre ich durchaus geneigt mir das anzuhören.

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