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Veröffentlicht am 01.02.2025

Fantasy Geschichte oder Historienroman?

Geheimnisse des Nil, Band 1 - What the River Knows
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Es gibt Cover, die sind so auffällig, dass sie einem sofort ins Auge stechen, nicht immer aus positiven Gründen. Das Cover von "What the river knows" gehört für mich eindeutig nicht in diese Kategorie. ...

Es gibt Cover, die sind so auffällig, dass sie einem sofort ins Auge stechen, nicht immer aus positiven Gründen. Das Cover von "What the river knows" gehört für mich eindeutig nicht in diese Kategorie. Es besticht hingegen mit einer gewissen schlichten Eleganz und ist trotzdem irgendwie auffällig. Auf jeden Fall hat es mich neugierig gemacht.
Ein Blick auf den Klappentext enthüllte dann das Geheimnis des Covers, ein Fantasyroman, der sich um das alte Ägypten dreht. Sofort sah ich Bilder aus dem Film "The Mummy" mit Brendan Fraser vor mir. Da ich den Film unzählige Male gesehen habe, war für mich sofort klar, dass ich diesen Roman unbedingt lesen muss. Noch besser fand ich, dass es sich nicht um einen Einzelroman, sondern um den ersten Band einer Serie handelte. Klang alles mal sehr vielversprechend. Wobei ich dann gleich mal feststellen musste, dass es keine Serie, sondern nur eine Dilogie ist.
Der Einstieg in das Buch ist mir relativ leichtgefallen, auch wenn ich mir über lange Strecken nicht sicher war, ob ich jetzt einen Historienroman oder ein Fantasy Buch vor mir habe. Denn für ersteres fand ich die historischen Daten ein wenig zu ungenau und für zweiteres fehlte mir ein wenig die magische Komponente. Auch wenn in den ersten Kapiteln Magie vorkommt, war dies doch für einen Fantasy Fan wie mich viel zu wenig. Mit der Zeit hatte ich eher das Gefühl, dass Autorin Isabel Ibañez versucht hat, Magie als etwas alltägliches darzustellen. So ganz warm geworden bin ich auf jeden Fall mit dem Magiekonzept nicht.
Auch Kleopatra wäre nicht meine erste Wahl gewesen, wenn ich mich für ein Pharaonengrab hätte entscheiden müssen. Wobei Kleopatra natürlich eine unglaublich faszinierende Persönlichkeit, trotzdem gibt es meiner Meinung nach spannendere Pharaonen. Meine Vermutung ist aber, dass die Autorin unbedingt die weibliche Komponente in den Vordergrund stellen wollte und da gibt es neben Kleopatra ja leider nicht besonders viel Auswahl. Eine weibliche Hauptperson, die erst lernt, unabhängig und erwachsen zu sein macht sich auf die Suche nach einer weiblichen Pharaonin. Somit kommt auch noch eine gehörige Portion Feminismus zum phantasiereichen Historienroman.
Inez Olivera, die weibliche Hauptperson, hat mich wahrscheinlich öfter genervt wie fasziniert. Diese Mischung aus tougher Frau, die einmal um die halbe Welt reist, um herauszufinden was mit ihren Eltern passiert ist und quengeliges Kleinkind, dem man sein Spielzeug weggenommen hat, war ein wenig anstrengend. Unter Berücksichtigung des Zeitalters, in dem das Buch spielt und dem damals vorherrschenden Frauenbild konnte ich ihre Handlungen aber zumindest nachvollziehen. Trotz allem ist sie mir persönlich eine Spur zu naiv, wenn ich auch eine gewisse Charakterentwicklung im Laufe des Buches festgestellt habe.
Die Geschichte selbst nimmt meiner Meinung nach nur langsam Fahrt auf, um dann im obligatorischen Cliffhanger zu enden. Die eine oder andere Wendung der Geschichte war ziemlich vorhersehbar, an anderer Stelle konnte die Autorin mich aber doch positiv überraschen.
Gesprochen wird das Hörbuch von Leonie Landa und Martin Valdeig. Wobei man von Martin Valdeig leider nur wenig zu hören bekommt, da der Großteil des Buches aus Sicht von Inez erzählt wird. Leonie Landas Stimme kannte ich bereits von einem anderen Hörbuch. Ihre Stimme an sich gefällt mir eigentlich recht gut, aber ich habe Probleme mit ihrer Art des Lesens. Ich habe bei ihr immer das Gefühl, dass sie furchtbar gelangweilt ist von dem Text, den sie gerade spricht. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber im Vergleich zu anderen Sprecherinnen schafft sie es nicht mich in ihren Bann zu ziehen.
Restlos überzeugt bin ich nicht von diesem Buch, aber Autorin Isabel Ibañez hat es geschafft mich so weit zu fesseln, dass ich unbedingt wissen muss, wie es mit Inez und Whit weitergeht. Ich kann also das Erscheinen des zweiten Buches kaum erwarten.

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Veröffentlicht am 01.02.2025

Collegeromanze wie sie sein soll

Mismatch
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Obwohl ich schon etwas länger nicht mehr das Alter einer Collegestudentin habe, lese ich ab und zu immer wieder gerne Bücher über dieses Thema oder schaue mir Serien dazu an. Der Plot von Mismatch erinnerte ...

Obwohl ich schon etwas länger nicht mehr das Alter einer Collegestudentin habe, lese ich ab und zu immer wieder gerne Bücher über dieses Thema oder schaue mir Serien dazu an. Der Plot von Mismatch erinnerte mich ein wenig an die Bücher von Sarina Bowen die ich vor einigen Jahren verschlungen habe. Auch wenn damals Eishockey der Sport der Wahl war, und dieses Mal ist es Basketball. Kommt mir eigentlich sogar entgegen, da ich mich deutlich besser beim Basketball auskenne.
Laura Willud hat in ihr Buch alles reingepackt, was man von so einem Buch erwarten würde. Viel Sport, das klassische Collegeleben, große Gefühle, starte Charaktere und natürlich das große Geheimnis. So weit so wenig überraschend. Und wenig überraschend war für mich auch der komplette Verlauf der Geschichte. Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich so vorhersehbar ist oder ob ich einfach zu viele Bücher ähnlichen Inhalts bereits gelesen habe.
Die beide Hauptpersonen Joyce und Austin haben mir gut gefallen und waren mir auch sympathisch, auch wenn ich ihre Handlungsweisen nicht immer zu hundert Prozent verstehen konnte, nachvollziehbar waren sie aber. Sehr früh in der Geschichte hatte ich auch schon eine sehr gute Ahnung, worum es sich bei Austins großem Geheimnis handeln konnte. Wie bei den meisten Büchern dieses Genres wird das Geheimnis zuerst künstlich aufgebauscht und stellt eine fast unüberwindbare Hürde dar. Sobald es dann enthüllt ist, löst sich alles innerhalb kürzester Zeit in Wohlgefallen auf.
Sehr gut hat mir das Nebenthema bezüglich der Hasskommentare in sozialen Medien gefallen. Dies finde ich ein sehr wichtiges Thema, vor allem auch in Bezug zum Alter des Zielpublikums für diesen Roman. Leider wurde dieses Thema für meinen Geschmack dann ein wenig zu schnell und mehr oder weniger in einigen Nebensätzen abgehandelt. Diesem Thema hätte Autorin Laura Willud meiner Meinung nach viel mehr Platz einräumen dürfen.
Das Austin und Joyce ein Liebespaar werden war von Anfang an absehbar und genauso absehbar war, dass es noch einmal ein großes Problem geben wird, bevor sie sich dann endgültig finden. Der klassische Ablauf so einer Geschichte eben. Im Vergleich zu anderen Werken hat sich die Autorin aber diesbezüglich sehr zurückgehalten, was unnötige Dramatik betrifft.
Der Schreib- bzw. Erzählstil hat mir gut gefallen und genauso gut fand ich die Sprecher des Hörbuchs. Sowohl die Stimme von Rebecca Veil, als auch Max Hoffmann fand ich als äußerst angenehm. Ich würde jederzeit wieder zu einem Hörbuch greifen, dass von einem oder beiden gesprochen wird. Stimmmelodie und Sprechtempo waren für mich absolut passend. Vielleicht werden die beiden ja auch den zweiten Teil lesen?
Denn bei Mismatch handelt es sich um den ersten Band der Hopeville Dragons Serie der Autorin. Ich persönlich erwarte keine großen Überraschungen bei den anderen Büchern der Serie. Sondern ich vermute eher, dass sie alle nach dem gleichen Schema ablaufen werden. Das klingt jetzt vielleicht ein klein wenig negativ, ist aber als neutrale Feststellung aufzufassen.
Mir hat Mismatch wirklich gut gefallen und ich freue mich schon sehr darauf weitere Bände der Serie zu lesen oder zu hören. Eine klare Empfehlung für alle Fans von College- und Sportromanzen. Vor allem von denen, die mit einem angenehmen geringen Anteil an spicy Szenen auskommen.

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Veröffentlicht am 01.02.2025

Katastrophal

Stille Post in Kleinöd
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Es passiert leider immer wieder mal, dass man ein Buch liest, dass einem nicht so gut gefällt. Geschmäcker sind eben verschieben. Bei Rezensionen von Büchern, die nicht ganz meinen Geschmack getroffen ...

Es passiert leider immer wieder mal, dass man ein Buch liest, dass einem nicht so gut gefällt. Geschmäcker sind eben verschieben. Bei Rezensionen von Büchern, die nicht ganz meinen Geschmack getroffen haben, versuche ich dann aber trotzdem immer mit den positiven Dingen zu starten. Irgendwas gibt es normalerweise immer das einem dann doch gefallen hat. Leider stellt dieses Buch eine Ausnahme dar. Ehrlich gesagt, tut es mir um die verschwendete Lebens- und Lesezeit leid. Ich habe das Buch aber bis zum Schluss gelesen, da ich die Hoffnung hatte, dass es nur besser werden könnte. Diese Hoffnung war leider vergebens.
Der Mordfall war nicht besonders außergewöhnlich, wer der Mörder ist, war mir schon innerhalb kurzer Zeit klar, die Einwohner von Kleinöd sind alle wandelnde Klischees, die Kommissarin eine Verschwörungstheoretikerin und die Sprache ist einfach nur unterirdisch.
Diese ständigen doppelten und vor allem dreifachen Verneinungen sind meiner Meinung und Erfahrung nach, kein Dialekt der wirklich gesprochen wird, nicht mal im tiefsten Land. Beim Lesen war es nur mühsam und ich habe mich die ganze Zeit darüber geärgert.
Von anderen Heimat- oder Regionalkrimis bin ich es gewöhnt, dass sie entweder wirklich lustig sind oder außergewöhnlich spannend und im besten Fall eine Kombination aus beiden. Leider war dieser Roman weder das eine noch das andere. Die Charaktere waren überzogen, aber nicht auf eine liebevolle und lustige Art und Weise. Ich hatte eher das Gefühl, dass hier jemand das Landleben und die Landbevölkerung so überhaupt nicht ausstehen kann und daher alle Personen möglichst unsympathisch und grauenvoll darstellen wollte.
Ich kann es leider nur noch einmal sagen, aber das Buch war für mich leider ein kompletter Reinfall und ich kann es wirklich nicht weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 01.02.2025

Das könnte das neue Lieblingsbuch werden

Die Maus hat einen neuen Freund
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Marc-Uwe Kling ist ein Buchstabendurcheinanderbringer. Und das kann er wirklich gut, sowohl im Bereich der Erwachsenenliteratur als auch bei Kinderbüchern. Die Erwartungen an sein neuestes Kinderbuch waren ...

Marc-Uwe Kling ist ein Buchstabendurcheinanderbringer. Und das kann er wirklich gut, sowohl im Bereich der Erwachsenenliteratur als auch bei Kinderbüchern. Die Erwartungen an sein neuestes Kinderbuch waren natürlich dementsprechend groß. Und um es kurz zu machen, sie wurden auch nicht enttäuscht.
Das Buch ist in Reimform geschrieben und daher perfekt für die Sprachentwicklung von zweijährigen. Außerdem macht es dadurch noch viel mehr Spaß es vorzulesen. Außerdem sind die Reime unglaublich eingängig, so dass bereits nach kurzer Zeit die meisten Sätze sich im Kopf festsetzen. Und zwar nicht nur bei mir, sondern auch beim zweijährigen, für den das Buch ja gedacht ist.
Die Geschichte und auch die Bilder sind einfach gehalten, nicht zu übertrieben oder überladen. Das heißt aber nicht, dass es langweilig ist. Das ungleiche Freundespaar, die Maus und der Dino sind wirklich entzückend und trotz ihrer augenscheinlichen Unterschiede haben sie doch so einige Gemeinsamkeiten. Natürlich kommt das Buch nicht ohne eine Message aus. Dies finde ich aber bei Kinderbüchern sehr schön, da sie dadurch noch lehrreicher werden. Hier ist es neben Freundschaft, aber auch, dass man nicht immer das bekommt, was man möchte.
Die Zeichnungen waren für mich auf den ersten Blick ein klein wenig gewöhnungsbedürftig. Der Dino hat mir auf den ersten Blick bereits gut gefallen, vor allem die kleinen süßen Details, die man vielleicht erst beim genaueren hinsehen entdeckt. Bei der Maus war das genaue Gegenteil der Fall. Zuerst hat mich das Aussehen der Maus ein wenig irritiert, sie ist nicht süß, sondern schaut meiner Meinung nach ein wenig böse aus. Ein wenig erinnert sie mich an die Zeichnungen von Tim Burton.
Das ein Erwachsener ein Kinderbuch rezensiert, ist zwar logisch, denn ein zweijähriger kann halt noch nicht schreiben, aber eigentlich zählt ja nur die Meinung der Zielgruppe.
Wie bereits weiter oben erwähnt, kann hier teilweise schon mitgesprochen werden, da das Buch so oft vorgelesen werden muss. Immer und immer wieder wird nach Maus und Dino verlangt. Und das ist doch das größte Kompliment, das man einem Autor geben kann.

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Veröffentlicht am 29.01.2025

Hit the road Jack

Mordsmäuschenstill
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Ich kann mir nicht ganz genau erklären warum, aber beim Lesen des Buches musste ich die ganze Zeit an einen Film denken, den ich in den 90igern gesehen habe. "Das Traum-Team" mit Christopher Lloyd und ...

Ich kann mir nicht ganz genau erklären warum, aber beim Lesen des Buches musste ich die ganze Zeit an einen Film denken, den ich in den 90igern gesehen habe. "Das Traum-Team" mit Christopher Lloyd und Michael Keaton. Ähnlichkeiten zwischen dem Film und dem Buch gibt es nur ganz wenige, aber irgendwie habe ich die ganze Zeit daran denken müssen und vor allem immer an das Lied "Hit the road Jack" von Ray Charles denken müssen, welches im Film gesungen wird. Für mich ist das Lied quasi mein Soundtrack zum Buch geworden.
Mit der Ankündigung, dass es sich hierbei um einen irrsinnig lustigen Krimi handelt, wurde die Latte meiner Meinung nach ziemlich hochgelegt. Logischerweise erwartet man dann aber auch einen irrsinnig lustigen Krimi. Leider wurde ich dahingehend ein wenig enttäuscht.
Der Einstieg ins Buch viel mir leicht, der Humor war deutlich spürbar. Zu meiner großen Freude handelte es sich eingangs nicht um flache Witze, sondern um viel Skurrilität gepaart mit ein wenig schwarzem Humor. Leider ebbte dies ziemlich schnell ab. Es gab dann zwar noch einiges an Situationskomik und natürlich die doch teils äußerst skurrilen Schlafstörungen der vier Protagonisten, aber von irrsinnig witzig waren wir da weit entfernt.
Auch die kriminalistischen Elemente kamen ein wenig zu kurz. Natürlich geht es im Grunde darum, dass Nele, Jenny, Finn, Sascha und Phil den Mordfall an der Psychologin und Therapeutin Hanna lösen. Doch je weiter die Geschichte fortschreitet, umso mehr rückt das Lösen des Mordfalls ein wenig in den Hintergrund und die Beziehungsthematiken den fünf treten in den Vordergrund.
Das Buch selbst war nicht schlecht, aber durch die doch sehr euphorische Ankündigung und Vermarktung des Buches wurden meine Erwartungen zu hochgeschraubt. Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen. Nüchtern betrachtet ist das Buch von Natalie Tielcke kein Meisterwerk, aber durchaus ein solides Klamauk Buch, dass man einfach nicht zu ernst nehmen darf.
Meiner Meinung nach gibt es deutlich bessere und lustigere Krimibücher, aber andererseits auch viele die mit diesem Buch nicht mithalten können.

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