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Veröffentlicht am 31.01.2024

Bewegende, erschütternde Geschichte voller Mut, Liebe und Humor

Von Geistern und Schatten
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Inhalt:
Dieses eher schmale Buch beinhaltet fünfzehn Szenen, die mitten aus dem Leben gegriffen sind und vom Aufwachsen und Leben in Haiti, von Krieg und Gewalt, Flucht und der grossen Liebe berichten ...

Inhalt:
Dieses eher schmale Buch beinhaltet fünfzehn Szenen, die mitten aus dem Leben gegriffen sind und vom Aufwachsen und Leben in Haiti, von Krieg und Gewalt, Flucht und der grossen Liebe berichten und Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen zu Wort kommen lassen. Roxane Gay nimmt kein Blatt vor den Mund und beschreibt menschliche Abgründe, Schmerz und Leid, aber auch den Stolz auf die Heimat und die Freude am Leben und der Liebe.

Meine Meinung:
Mit dem Buch habe ich geliebäugelt, seit es mir in einer Verlagsvorschau begegnet ist. Ich habe es mir auf die Wunschliste gepackt und wollte noch ein wenig abwarten, um den SuB zu schonen. Aber....die liebe Zeilentänzerin hat so eine bewegende, überzeugende Rezension geschrieben, dass ich das Buch einfach beim Verlag anfragen musste und damit sogar Glück hatte. Innerhalb weniger Stunden (verteilt auf drei Tage) bin ich durch die Erzählungen gerauscht, welche Roxane Gays Liebe zu Haiti aber auch ihre feministische Kritik am Land beinhalten und ganz verschiedene Menschen für kurze oder manchmal auch ein wenig längere Zeit durch ihr Leben begleiten.
Die in Haiti nach wie vor herrschenden Unruhen, Bandenkriege, die allgegenwärtige Gewalt und Armut sorgen dafür, dass jährlich tausende von Menschen das Land verlassen, um in anderen Teilen der Welt ihr Glück zu versuchen. In ihrer neuen Heimat schlagen ihnen oft erneut Armut und Rassismus entgegen, was Roxana Gay eindringlich schildert.
Diesem scheinbar undurchdringlichen Teufelskreis setzt sie aber auch Szenen voller Liebe und Zärtlichkeit, voller Mut und Stärke und vor allem auch voller Humor entgegen. Sie erzählt von jungen Paaren, die (erneut) zueinanderfinden, von Familienmitgliedern, welche sich gegenseitig unterstützen, von Traumata, die langsam aufgearbeitet werden.

Meine Empfehlung:
Ich kann mich Zeilentänzerin anschliessen: das dünne Büchlein mit den kurzen Kapiteln hat mich tief berührt, atemlos durch die Seiten blättern lassen und wird noch lange nachhallen. Aufgrund der teilweise sehr heftigen Szenen und Hintergründe empfehle ich das Buch nur denen, die mit den Inhalten umgehen können und freue mich schon darauf, weitere Texte von Roxana Gay zu entdecken.

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Veröffentlicht am 30.01.2024

Leider nicht überzeugender Reihenabschluss

Schokolade am Leuchtturm - Süßes Erbe
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Inhalt:
Marleen findet eine kryptische Flaschenpost, die auf ein Verbrechen auf der Schokoladeninsel hindeutet. Gemeinsam mit ihrem Vater, der mit den Brüdern Lorentz Geschäfte machen will, reist sie nach ...

Inhalt:
Marleen findet eine kryptische Flaschenpost, die auf ein Verbrechen auf der Schokoladeninsel hindeutet. Gemeinsam mit ihrem Vater, der mit den Brüdern Lorentz Geschäfte machen will, reist sie nach Möwesand, wo sie die Inselbewohnerin Rieke gemeinsam mit Finn Lorentz vor dem Ertrinken rettet (der Satz "Beinahe ertrinkt sie in der aufgepeitschten See, wird aber in letzter Sekunde von Finn Lorentz gerettet" im Klappentext ist ziemlicher Humbug). Schon bald wird klar, dass die Absichten ihres Vaters gegen Marleenes Prinzipien gehen und da Finn dies ebenfalls so sieht, ihr aber nicht ganz vertraut, wird die Geschichte kompliziert und komplizierter.

Meine Meinung:
Zum dritten Mal bin ich auf die Schokoladeninsel gereist und leider hat mich die Insel diesmal überhaupt nicht für sich einnehmen können. Bereits in den vorhergehenden Bänden bemängelte ich die kaum vorhandenen Einblicke in die Manufakturen und den Schokoladengenuss sowie die ziemlich oft ein wenig verzettelte Erzählsprache und Handlung. Die ersten beiden Bände haben mich allerdings sehr gut unterhalten können und ich habe einige tolle, liebenswürdige Figuren kennengelernt.
Im dritten Band war das nicht mehr der Fall, die unreife, naive, unselbstständige Protagonistin (und dies mit Mitte zwanzig) hat mich gar nicht überzeugt und erst nach der Hälfte ist die Geschichte spannend geworden. Das Ende hat mich ein wenig mit der Handlung versöhnt, aber leider ist der dritte Band der Grund dafür, dass die Reihe bald ausziehen wird und dass ich wohl keine Bücher der Autorin mehr lesen werde.

Schreibstil und Aufbau:
Marie Schönbeck beschreibt Landschaften wirklich toll. Der Aufbau ihrer Geschichte und die vielen Erzählstränge sind aber sehr verzettelt und ausserdem ist ihr Schreibstil oft eher plump. Zwei Figuren werfen sich über ein Restaurant hinweg Blicke zu? Sicher sind sie sofort verliebt. Finn wird oft als "männlich" bezeichnet, was ist das schon, bittesehr. Gleichzeitig ist eine Figur krank und von den ersten zwei Sätzen an ist klar, um welche Krankheit es sich handelt. Dann wird dreissig!!! Seiten lang herumgedruckst und Marleen und Finn kommen einfach nicht darauf, was von sich geht, bis es ihnen gesagt wird und plötzlich alles klar ist. Das ist wirklich schade, aber dieses Buch hätte sehr viel besser lektoriert und überarbeitet werden müssen, finde ich.

Fazit:
Was soll ich sagen....hätte ich nur den dritten Band der Reihe gelesen, hätte ich die Reihe wohl nicht weiterverfolgt, zu unausgereift wirkte für mich die Erzählsprache und deshalb bin ich mit diesem Reihenabschluss auch nicht ganz glücklich. Ich habe allerdings viele begeisterte Rezensionen gesehen und denke, dass (vor allem) dieser dritte Band einfach nicht meinen Geschmack getroffen hat.

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Veröffentlicht am 26.01.2024

Vorhersehbar, aber sehr, sehr unterhaltsam

Rauhnacht
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Meine Meinung:
Zum Verlag: bitte untenstehenden Disclaimer lesen!
Ich muss ehrlich sagen: die Kluftinger-Reihe wird mit jedem Band unterhaltsamer. In diesem Band übertrifft sich Klufti selber und dabei ...

Meine Meinung:
Zum Verlag: bitte untenstehenden Disclaimer lesen!
Ich muss ehrlich sagen: die Kluftinger-Reihe wird mit jedem Band unterhaltsamer. In diesem Band übertrifft sich Klufti selber und dabei ist er eigentlich mit seiner Erika und dem Ehepaar Langhammer über das Silvesterwochenende in den Bergen im Urlaub. Doch aus dem geplanten Krimidinner, während dem Kluftinger als Hercule Poirot agieren soll, wird ein waschechter Mordfall. Zu allem Übel wird die Partygemeinde auch noch eingeschneit, auf Verstärkung kann Kluftinger also nicht so schnell hoffen. Martin Langhammer ist als Arzt zwar gut genug, um den Tod des Opfers festzustellen, seine Hilfe bei den Ermittlungen ist allerdings eher kontraproduktiv. Trotzdem ist Klufti froh, dass er nicht ganz alleine ermitteln muss, was er aber natürlich nie zugeben würde.
Die Geschichte hat sich wunderbar, sehr humorvoll und kurzweilig entwickelt, obwohl mir von Anfang an klar war, wer die Tat begangen hatte, wenn auch mir die Motive bis zum Schluss schleierhaft waren. So bin ich vom Ende zwar nicht mehr gross überrascht worden, der unterhaltsame Erzählstil und die skurrilen Figuren haben dies allerdings mehr als wettgemacht.

Meine Empfehlung:
Die Reihe wird mit jedem Band besser und was ich in den ersten Bänden als ein wenig unrund kritisiert habe, wird nun immer unterhaltsamer und (hier trotz Vorhersehbarkeit) spannender. Kluftinger uns seine kluge Frau Erika muss man einfach mögen.

Disclaimer: sicher habt ihr alle mitbekommen, welch problematisches Buch der Piper-Verlag Ende 2023 veröffentlicht hat. Noch problematischer waren aber das Schweigen und die Nonpology des Verlages, mit dem er sich auf die Seite einer lauten, faschistischen Minderheit gestellt hat. Entsprechend wird der Verlag von mir bei Instagram nicht mehr erwähnt und markiert und hier auf meinem Blog nicht mehr verlinkt. Ich werde die Kluftinger-Reihe, die fast komplett (secondhand gekauft) auf meinem SuB liegt, weiterhin lesen (und auch weiterhin gebraucht kaufen), der Verlag wird aber auf allen meinen Bildern nicht mehr sichtbar sein.

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Tiefe Einblicke ins Verlagswesen und die Weihnachtsstimmung haben mir gefallen, mit dem Schreibstil hatte ich streckenweise Mühe

All the Love – Alles anders als gedacht
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Inhalt:
Fanny leistet Überstunde um Überstunde und dennoch ist ihr Vorgesetzter nie zufrieden mit ihrer Arbeit. Als Volontärin im Bereich "Backen" in einem grossen Verlag ist sie gefühlt nur ein kleines ...

Inhalt:
Fanny leistet Überstunde um Überstunde und dennoch ist ihr Vorgesetzter nie zufrieden mit ihrer Arbeit. Als Volontärin im Bereich "Backen" in einem grossen Verlag ist sie gefühlt nur ein kleines Rädchen im Getriebe und obwohl einige besinnliche vorweihnachtliche Treffen mit ihren Brüdern und ihrem besten Freund für Zerstreuung sorgen, ertrinkt sie in ihrer Arbeit. Für romantisches Chaos ist der Junior-Chef Julian zuständig, der die Back-Abteilung wieder zum Laufen bringen soll und für frischen Wind in den Produktionsabläufen und in Fannys Gefühlswelt sorgt.

Meine Meinung:
Auf diesen Reihenauftakt aufmerksam geworden bin ich durch Sarah, die bei Instagram nicht aus dem Schwärmen herausgekommen ist, obwohl das Buch eigentlich gar nicht ihrem Beuteschema entspricht. Deshalb musste ich mein Glück einfach versuchen und beim Nikolausgewinnspiel von Ely Junge teilnehmen und ich habe tatsächlich sein Buch und zahlreiche schöne Goodies gewonnen, was mich riesig gefreut hat.
Das Buch hat mich direkt vor Weihnachten auf meiner Zugreise zu meiner Familie begleitet und leider am Anfang nicht sofort für sich einnehmen können, weil mir der Schreibstil so gar nicht zugesagt hat und ich die Figuren überhaupt nicht fassen konnte. Ausserdem kommen für mich in dieser Geschichte viel zu viele eigentlich grosse, wichtige Themen vor, die aber oft nur gestreift werden und nicht in die Tiefe gehen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich wirklich schlecht gefühlt habe, weil ich das Buch unbedingt mögen wollte.
Nach etwa 150 Seiten bin ich aber so richtig in die Geschichte gekommen, habe die Protagonistin immer lieber gemocht und mich über die Einblicke ins Verlagswesen gefreut. Diese sind ein absolutes Highlight und immer, wenn ich Fanny bei der Arbeit über die Schulter blicken konnte, hat sich auch die Erzählsprache verändert und ist viel erwachsener und natürlicher geworden.

Schreibstil:
Zuerst hat mich der sehr jugendliche Schreibstil irritiert, es werden sehr viele englische Ausdrücke verwendet, was dem Umstand geschuldet ist, dass die Mutter der Protagonistin aus England kam, was eigentlich sehr passend ist, mir persönlich aber eher gekünstelt vorkam. Auch wirkten die Figuren auf mich, als wären sie Teenager, die Dialoge waren oft unbeholfen und ich habe mich beim Lesen so richtig alt gefühlt.
Sobald Ely Junge aber den Alltag im Verlag und Fannys Volontariat schildert und hervorragend zeigt, dass er weiss, wovon er schreibt, kann er sein wahres schriftstellerisches Können zeigen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich komplett auf die Romanze, Fannys Familie und ihren besten Freund hätte verzichten können und stattdessen gerne noch viel mehr aus dem Verlags-Nähkästchen (gerne auch aus verschiedenen Perspektiven) gelesen hätte.
Auch kommt schöne Weihnachtsstimmung auf, die mein Herz erwärmt und mich mit Vorfreude auf den nächsten Schnee und ganz viel Lichterglanz versorgt hat und dies auch noch im Januar, ein grosser Pluspunkt in diesem dunklen Monat.

Meine Empfehlung:
Vielleicht bin ich nicht die Zielgruppe für diese Reihe, aber ich kann mir gut vorstellen, dass jüngere Personen sich eher mit dem Schreibstil und den Figuren anfreunden können. Deshalb empfehle ich das Buch allen, die auf der Suche nach einer leichten Weihnachtsgeschichte sind, die zwar eher oberflächlich bleibt, aber sehr unterhaltsam ist und vor allem tief ins Verlagswesen blicken lässt, was ich persönlich sehr, sehr spannend finde.
Ich weiss noch nicht, ob ich die Fortsetzung(en) lesen werde, behalte das liebevoll signierte Buch aber erst einmal bei mir im Regal.

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Veröffentlicht am 11.01.2024

Wenn man sich auf diese poetische Geschichte einlässt, wird man mit einer herzerwärmenden Lektüre belohnt

Ein seltsamer Ort
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Inhalt:
Nachdem ihr Vater bei einem Unfall gestorben und ihre Mutter in ein seltsames Koma gefallen ist, verschwindet auch noch Mimis Zwillingsschwester Kodachi. Mimi hat schon länger gemerkt, dass in ...

Inhalt:
Nachdem ihr Vater bei einem Unfall gestorben und ihre Mutter in ein seltsames Koma gefallen ist, verschwindet auch noch Mimis Zwillingsschwester Kodachi. Mimi hat schon länger gemerkt, dass in der Stadt, aus der sie stammt, ein paar aussergewöhnliche Menschen und Ereignisse vorkommen. Erst durch eine schrittweise Rückkehr in ihre Heimat und das langsame Ergründen einiger Besonderheiten kommt sie ihrer Familie wieder näher.

Meine Meinung:
2012 habe ich "Dornröschenschlaf" von Banana Yoshimoto gelesen und erinnere mich immer noch an die riesige Begeisterung, die das Buch in mir hervorgerufen hat. Vor allem der einzigartige Schreibstil und die sanfte Melancholie, die ich in vielen der Geschichten gefunden habe, haben es mir damals angetan.
Auf "Ein seltsamer Ort" musste ich mich ein wenig einlassen, das Buch ist ebenfalls eher langsam und poetisch erzählt und anfangs wusste ich überhaupt nicht, wohin mich die Geschichte führen würde.
Nach und nach lernt Mimi mehr Figuren kennen und mit allen Figuren verbindet sie eine grosse Sympathie, die sich teilweise sogar zu einer Freundschaft entwickelt. Unabhängig davon, wie aussergewöhnlich diese Figuren dazukommen, lässt Mimi sich auf sie ein, erfährt etwas über ihre Geschichte oder ihre Lebenssituation und möchte sie bald nicht mehr missen.
Spätestens beim Lesen des Nachworts wird klar, was Yoshimoto mit dieser fast schon märchenhaften Geschichte bezwecken möchte und nachdem ich mich auf "Ein seltsamer Ort" eingelassen und nicht mehr alles hinterfragt hatte, habe auch ich den herzerwärmenden Zauber dieser Geschichte für mich entdecken können.

Erzählsprache:
Banana Yoshimoto schafft es, mit nur wenigen Worten eine ganz besondere Stimmung hervorzurufen und anders als in "Dornröschenschlaf" überwiegt dabei nicht die Melancholie, sondern eine ganz zarte, herzerwärmende Wärme und eine grosse Akzeptanz für ganz unterschiedliche Menschen/Wesen und ihr Leben.
Anfänglich dachte ich, dass ich nicht in die Geschichte finden würde, aber als ich alle Erwartungen hinter mir gelassen und mich einfach nur an Mimis Seite gestellt hatte, wurde ich in ihre seltsame Welt entführt und habe mich darin immer wohler gefühlt.

Meine Empfehlung:
Wer sich auf eine ganz besondere, zart und leise erzählte und sich langsam entwickelte Geschichte mit viel Wirkung einlassen möchte, ist mit diesem Buch genau richtig beraten.

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