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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2025

Zu viel des Guten

Lehrerkind
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Ich mag Bastian Bielendorfer grundsätzlich gern. Daher war ich auch neugierig was er als Schreiberling so zu bieten hat. Leider muss ich sagen, das mir seine Auftritte deutlich besser gefallen. In Lehrerkind ...

Ich mag Bastian Bielendorfer grundsätzlich gern. Daher war ich auch neugierig was er als Schreiberling so zu bieten hat. Leider muss ich sagen, das mir seine Auftritte deutlich besser gefallen. In Lehrerkind reiht sich ein Gag an den nächsten. Statt gut gesetzten Pointen gibt es Dauerbeschallung. Das nimmt selbst guten Gags einfach etwas vom Witz, was sehr schade ist. Denn der ein oder andere Satz ist wirklich lustig.
Hier muss ich nach der Lektüre aber ganz klar sagen, das nicht bei allem das Buch besser ist. Als Unterhaltung fürs Bahnfahren zum Beispiel nebenbei und in einzelnen Häppchen okay, für gemütliche Stunden auf der Couch nicht das Richtige.

Veröffentlicht am 02.03.2025

Super hübsch

Simone Sommerland. Mach mit, Mausi Maus!
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Ein Kinderbuch das mich rundum überzeugen konnte. Allen voran diese wunderschönen Zeichnungen. Die Geschichte ist so schön illustriert, das sich alle Generationen gleichermaßen in das Buch verlieben werden. ...

Ein Kinderbuch das mich rundum überzeugen konnte. Allen voran diese wunderschönen Zeichnungen. Die Geschichte ist so schön illustriert, das sich alle Generationen gleichermaßen in das Buch verlieben werden. Egal ob Mausi Maus oder die restlichen Figuren. Wirklich, wirklich süß. Aber nicht nur mit der Optik wird gepunktet. Auch die Geschichte steht dem in Nichts nach. Zusammenhalt, Ängste überwinden, der Hinweis das es nicht immer nur ums Können geht. Wunderbare Themen für Kinder allen Alters.
Die Aufforderung zum aktiven Mitmachen finde ich darüber hinaus äußerst gelungen. Ich denke zu Hause im heimischen Wohnzimmer trauen sich auch eher schüchterne Kinder das mitklatschen/mitsingen zu. Rundherum waren wir mit dem Buch sehr zufrieden und werden auch zukünftig gerne Reinschauen.

Simone Sommerland überzeugt nicht nur als Musikerin, sondern kann auch als Autorin was. Gerne mehr davon.

Veröffentlicht am 01.03.2025

Neues Gewand

Lichterloh - Stadt unter Ruß
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Da ich selbst in eine Familie aus Schornsteinfegern hineingeboren wurde, war ich hier vom ersten Blick an neugierig, was sich hinter diesem schönen Cover wohl für eine Geschichte verbergen mag. Und bis ...

Da ich selbst in eine Familie aus Schornsteinfegern hineingeboren wurde, war ich hier vom ersten Blick an neugierig, was sich hinter diesem schönen Cover wohl für eine Geschichte verbergen mag. Und bis auf ein paar zwischenmenschliche Ungereimtheiten wurde ich auch nicht enttäuscht.
Hinter Lichterloh verbirgt sich ein altbewährtes Konzept a la Robin Hood, aber in einem neuen Gewand. Über Schornsteinfeger dürfte es nicht allzu viele Jugendbücher geben denke ich.
Die Schwestern Gwynnie und Cleo versuchen beide auf ihre Art, das Leben der einfachen Bevölkerung ihrer Stadt zu verbessern. Dabei sind sie nicht immer legal unterwegs und gehen hohe Risiken ein. Ihr gutes Herz sorgt dafür, das ihnen ihre Mitbürger wichtiger sind, als die möglichen Konsequenzen. Durch einen Zufall erhält Cleo die Möglichkeit sogar ganz offiziell helfen zu können, der Weg dorthin ist aber mehr als steinig. Immer wieder gerät sie in Lebensgefahr und auch die Ablehnung von allen Seiten, macht ihr das Leben nicht gerade leichter. Doch ohne die Ausbildung als Schornsteinfegerin kann sie sehr viel weniger bewirken.

Ich mag die Verschmelzung einer Heldengeschichte, mit der Umweltproblematik die hier natürlich inbegriffen ist. Auch die Charaktere machen mir Spaß und ich bin gespannt, vom ein oder anderen noch mehr zu erfahren. Besonders die Rolle von Gwynnie war bisher untergeordnet, es deuten sich aber schon interessante Dinge bei ihr an.
Teil 1 hat mir also gut gefallen und ich freue mich weiter von Cleo und Co. zu lesen.

Veröffentlicht am 13.02.2025

Tolles Setting

Tinte, Staub und Schatten: Das Buch der Verlorenen
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Schon das schöne Cover hat mich dazu verleitet, hier genauer hinzuschauen. Versprochen wird eine Geschichte, angefüllt mit Büchern über Büchern, was ich grundsätzlich als Liebhaber des geschriebenen Wortes ...

Schon das schöne Cover hat mich dazu verleitet, hier genauer hinzuschauen. Versprochen wird eine Geschichte, angefüllt mit Büchern über Büchern, was ich grundsätzlich als Liebhaber des geschriebenen Wortes immer zu schätzen weiß.
Diesbezüglich wurde ich auch hier nicht enttäuscht. Das Bücherlabyrinth ist toll. Die Ideen der Gestaltung und besonders der Bewohner dieser eigenen Welt sind kreativ und stimmig. Besteht doch alles was dort lebt aus Stoffen, die sich tatsächlich an so einem Ort finden lassen. Beispielsweise aus Tinte, Papier oder Staub. Das klingt im ersten Augenblick zwar alles recht harmlos, doch man stellt schnell fest, das das Labyrinth gefährlich und sogar Todbringend sein kann. Hier sollte also eigentlich genug Spannung aufkommen.
Leider ist dies selbst mit dem interessanten Setting nicht immer der Fall. Mir fehlt einfach die Sogwirkung jener Bücher, die man für sich als Highlight bezeichnen würde. Dieser Drang am liebsten die Nacht durchzulesen und morgens als Erstes nach dem Buch zu greifen.
Abgesehen von diesem fehlenden Sog hatte ich aber Spaß beim Lesen und mochte auch die verschiedenen Charaktere gern. Jascha, Gulliver und Litotes waren dabei meine persönlichen Favoriten, die ruhig noch ein bisschen mehr Raum hätten haben dürfen. Da das hier aber nur der Auftakt einer Reihe ist, kommt das ja vielleicht noch.

Fazit:
Ein schönes Buch ohne den letzten Kick.

Veröffentlicht am 08.02.2025

Selbsttherapie

Louder Than Hunger
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Der Autor John Schu erzählt in seinem Buch eine Geschichte, die von seiner eigenen Lebensgeschichte inspiriert ist. Sie handelt vorallem von Magersucht, aber auch Depressionen und Zwangsstörungen sind ...

Der Autor John Schu erzählt in seinem Buch eine Geschichte, die von seiner eigenen Lebensgeschichte inspiriert ist. Sie handelt vorallem von Magersucht, aber auch Depressionen und Zwangsstörungen sind Thema. Ausgrenzung, Mobbing aber auch die Liebe zu Bezugspersonen als Anker sind wichtig.
Am auffälligsten an der Geschichte ist aber tatsächlich nicht der Inhalt, sonder die Form. Auf über 500 Seiten befindet sich Text, den man auf wenigen Seiten hätte zusammen fassen können. Stattdessen wird hier als bewusstes Stilmittel Platz verschwendet. Thematisch passt das gut, weil der Protagonist Jake am liebsten so wenig Raum wie möglich einnehmen würde und sich praktisch am liebsten unsichtbar machen würde. Ganz im Gegensatz nimmt sich der Autor hier soviel Raum wie er möchte und breitet sich auf vielen Seiten aus. Vorteil, es liest sich ganz schnell, Nachteil es liest sich nicht schön. Daher kommt tatsächlich auch meine Hauptkritik. So ganz ohne Fließtext ist wirklich eigenwillig.
Inhaltlich gibt es viele Wiederholungen,die zwar gut zur Therapie passen, die sich ständig wiederholt, allerdings ist auch das nicht immer schön zu lesen. Ansonsten ist mir besonders die innere Stimme positiv aufgefallen. Man konnte sie während des Lesens im Kopf fast selbst hören und sich die entsprechende Qual die Jake durchmacht umso besser vorstellen. Auch der Alltag in der Klinik und seine Behandlungen fand ich interessant, hier hätte es sogar gern ein wenig tiefer gehen dürfen.

Fazit:
Für mich trübt hier die Form den Inhalt. Zwar passend, aber nicht ganz das Richtige für mich.