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Veröffentlicht am 28.03.2023

Suchtgefahr ist vorprogrammiert

Morgen, morgen und wieder morgen
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In den 90ern lernen sich Sam und Sadie in einem Krankenhaus kennen und werden sofort beste Freunde. Durch ihre gemeinsame Liebe zu Videospielen verbringen sie zahllose Stunden gemeinsam in Los Angeles. ...

In den 90ern lernen sich Sam und Sadie in einem Krankenhaus kennen und werden sofort beste Freunde. Durch ihre gemeinsame Liebe zu Videospielen verbringen sie zahllose Stunden gemeinsam in Los Angeles. Als sie sich an der Uni zufällig nach langer Zeit wiedersehen, sind es wieder die Videospiele, die sie zusammenbringen, dieses Mal das Spiel "Solution", welches Sadie selbst programmiert hat. Durch ihre gemeinsame Leidenschaft entwickeln sie ihr erstes gemeinsames Videospiel, welches ein voller Erfolg wird, und gründen schlussendlich mit einem Freund, Marx, eine Firma, die Videospiele entwickelt, Unfair Games. Über circa 550 Seiten begleiten wir die drei durch die Jahre mit allen Ups und Downs.
Als Person, die die 90er leider nicht als Kind bzw. Jugendliche erlebt hat, hat mir das Buch einen tollen Einblick in diese Zeit geben können. Es fokussiert sich zwar auf Videospiele, behandelt aber so viel mehr: Freundschaft, Liebesbeziehungen, erwachsen werden, aber auch Sexismus und Rassismus, insbesondere in der Videospielbranche, wird thematisiert. Darüber hinaus schenkt uns Gabrielle Zevin, die Autorin, drei wundervolle, imperfekte Hauptcharaktere, mit denen man sich identifizieren und sich in ihnen verlieren kann.
Total klever bringt Zevin verschiedenste Videospiele in die Geschichte hinein. Es ist wirklich beeindruckend, welche Spiele die drei entwickeln und dass in allen eine Message steckt. Zevin bindet diese meist fiktiven Spiele perfekt in die Storyline ein und man merkt, wie diese auch die Beziehung zwischen den drei Freunden, Sam, Sadie und Marx, wiederspiegeln.
Der Schreibstil hat mir auch super gefallen. Zevin gelingt es, scheinbar mühelos zwischen den Jahren zu wechseln und immer wieder tolle Hintergrundgeschichten hineinzubringen. Auch die Spiele, die die Charaktere im Buch spielen und entwickeln, sind toll beschrieben, sodass man direkt ein Bild vor Augen hat und seiner Fantasie freien Lauf lassen kann. Die Geschichte ist wirklich super durchdacht und lässt keine Lücken.
Ich persönlich hätte mir einen etwas emotionaleren Schluss gewünscht, daher 4,5 Sterne, da es mir wirklich super gefallen hat!
Morgen, morgen und wieder morgen von Gabrielle Zevin ist absolut empfehlenswert. Besonders nostalgisch wird es wahrscheinlich für Leser:innen, die ihre Kindheit und/oder Jugend in den 90ern verbracht. Aber auch für alle anderen ist es ein tolles Buch, um in eine etwas andere Welt einzutauchen und von seiner Fantasie Gebrauch zu machen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2018

Eine äußerst gelungene Fortsetzung

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherkönig
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Der zweite Teil "Bücherkönig" der Fantasy-Reihe "Die Bibliothek der flüsternden Schatten" von Akram El-Bahay spielt in der fiktiven Stadt Mythia und der darunter verborgenen Bücherstadt Paramythia. Sams ...

Der zweite Teil "Bücherkönig" der Fantasy-Reihe "Die Bibliothek der flüsternden Schatten" von Akram El-Bahay spielt in der fiktiven Stadt Mythia und der darunter verborgenen Bücherstadt Paramythia. Sams und Kanis Abenteuer geht weiter: Sie finden weitere Fabelwesen unter den Straßen Mythias und lösen immer mehr Geheimnisse um die dubiosen Buchgefängnisse und die Herkunft der Fabelwesen. Layl lässt einen männlichen Asfur namens Nusar aus seinem Gefängnis befreien, der sich schließlich Kani anschließt. Aber warum hat Layl genau Nusar erweckt und was weiß der Weiße König von dem Ganzen?
Nach "Bücherstadt" erschien nun schon der zweite Band von Akram El-Bahays neuer Fantasy-Reihe, die mich eindeutig auf den Geschmack des tollen, bildreichen Schreibstil des Autors gebracht hat. Seine anderen Bücher stehen nun definitiv auch auf meiner "To-read-Liste" und ich freue mich schon darauf, sie zu lesen.
Zunächst hat mir besonders gefallen, dass der zweite Teil unmittelbar an den ersten Teil anknüpft und damit auch die Spannung und die Action von Anfang an sehr hoch gehalten ist. Wir drängen weiter in Paramythia vor und lernen neue Fabelwesen kennen und auch außerhalb von Mythia lernen wir eine neue Welt, die Wüste kennen. Viele Geheimnisse werden gelüftet und viele neue Fragen tun sich auf. Diese Erweiterung der Welt erzählt Akram wie gewohnt sehr bildreich und detailliert. Wie erwähnt ist die Spannung von Anfang an außerdem sehr hoch und nimmt im Laufe des Buches nicht ab, im Gegenteil, sie steigt weiterhin.
Die neuen Personen und Orte, die wir kennenlernen, sind, wie gesagt, sehr bildreich und ausführlich beschrieben, sodass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte, meiner Fantasie aber trotzdem noch freien Lauf lassen konnte. Vor allem die neuen Fabelwesen und Menschen werden sehr gut in das Geschehen integriert, sodass man sie automatisch indirekt besser kennenlernt und über ihre Stärken erfährt. Außerdem werden immer wieder kleine Geschichten von der Herkunft und der Entstehung der Fabelwesen eingebracht. Die ganze Entstehungsgeschichte Paramythias und die Mythologie sind wirklich sehr beeindrucken und clever ausgearbeitet.
Auch die Hauptcharaktere aus dem ersten Band kommen nicht zu kurz. Sam kämpft jetzt noch stärker mit der Frage um seine Identität. Dabei hat er stets beide Identitäten im Hinterkopf, vor allem seine Herkunft als Dieb. Was mir sehr gefallen hat, ist, dass Sam in gefährlichen Situationen immer die Weisheiten seines Vaters durch den Kopf schwirren, was sich durch das ganze Buch hindurchzieht. Aber auch und vor allem Kani stellt sich dieselbe Frage nach ihrer Identität, wie Sam. Besonders bei ihr kann man eine deutliche Entwicklung erkennen und sehen, wie sie schließlich selbstsicherer und nicht mehr so zweifelnd ist. Auch die Beziehung zwischen den beiden wird weiter ausgeführt, obwohl dafür wenig Zeit bleibt, bei allem, was sie erleben.
Somit ist „Bücherkönig“ also eine wirklich gelungene, stets spannende und mitreisende Fortsetzung von „Bücherstadt“. Von Anfang an ist die Spannung so hoch, dass man das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen kann, sondern mehr von dieser geheimnisvollen Bücherstadt und ihren Bewohnern erfahren will. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf den dritten und finalen Teil, der den „Bücherkrieg“ ja schon in seinem Namen trägt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Originalität
  • Handlung
Veröffentlicht am 15.08.2018

Teilweise erschreckend ehrlich

Uns gehört die Nacht
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Jamey und Elise sind Nachbarn und haben doch komplett unterschiedliche Leben. Jameys Eltern sind sehr berühmte Schauspieler, weshalb er schon immer sehr viel Geld hatte. Er wohnt mit seinem besten Freund ...

Jamey und Elise sind Nachbarn und haben doch komplett unterschiedliche Leben. Jameys Eltern sind sehr berühmte Schauspieler, weshalb er schon immer sehr viel Geld hatte. Er wohnt mit seinem besten Freund Matt in einer Wohnung in New Haven, da dort beide in Yale studieren. Elise ist eine Ausreißerin und kommt aus einer armen Familie. Sie wohnt mit einem Freund neben den beiden. Nach einer mehr oder weniger zufälligen Begegnung geht Jamey Elise nicht mehr aus dem Kopf und auch Jameys Welt wird vollkommen auf den Kopf gestellt. Nachdem Elise sehr schnell bemerkt, dass sie sich in Jamey verliebt hat, erleben wir eine spannende Geschichte über die beiden.
"Uns gehört die Nacht" von Jardine Libaire ist ein etwas anderer Roman. Zwar behandelt der Roman ein Klischee, in dem sich zwei Menschen aus komplett verschiedenen Welten ineinander verlieben, dennoch wirkt es überhaupt nicht so, da das Buch viele interessante Gedanken und Probleme der Hauptcharaktere aufwirft und sehr gut darstellt.
Der Roman dreht sich hauptsächlich um die beiden Hauptcharaktere. Diese sind beide sehr authentisch und wirken sehr echt. In ihrem Verhalten, in ihrer Art und in ihren Gedanken wird klar, wie unterschiedlich sie sind und dass sie aus total verschiedenen Welten kommen. Vor allem bei Jamey ist im Lauf des Buchs eine starke Änderung bzw. Entwicklung zu erkennen.
Was mir besonders gefallen hat, ist der Schreibstil von Jardine Libaire. Sie kommt mit relativ wenig Rede aus und beschreibt dafür umso mehr die Gedanken und Gefühle der Charaktere. Hierbei greift sie oft auf Rückblenden bzw. Erinnerungen zurück und arbeitet dabei sehr viel mit Vergleichen, sodass sich der Leser selbst sein eigenes Bild machen kann und sodass auch Persönliches in die Leseerfahrung mit einfließt.
Auch das Ende war sehr unerwartet und gelungen. Durch den Zeitsprung zum Ende des Buchs am Anfang hat man die ganze Zeit Fragen im Hinterkopf und es bleibt stets spannend. Was mich allerdings vor allem am Anfang des Romans ein wenig abgeschreckt hat, war, dass anfangs die Beziehung zwischen Elise und Jamey eine sehr physische Beziehung ist.
Insgesamt aber eine wirklich sehr authentische, zum Nachdenken anregende Story mit teilweise erschreckend ehrlichen Gedanken und Details.

Veröffentlicht am 05.01.2018

Mit tollem Fokus auf Freundschaft

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen
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Diana ist die Prinzessin der Amazonen. Doch im Gegensatz zu ihren Schwestern hat sie sich diesen Privileg nicht selbst verdient. Bei einem Rennen möchte sie beweisen, dass sie die anderen dennoch besiegen ...

Diana ist die Prinzessin der Amazonen. Doch im Gegensatz zu ihren Schwestern hat sie sich diesen Privileg nicht selbst verdient. Bei einem Rennen möchte sie beweisen, dass sie die anderen dennoch besiegen kann. Als sie aber ein untergehendes Schiff sieht, kann sie nicht anders als dort hin zu schwimmen und ein Mädchen vor dem Tod zu bewahren. Es stellt sich raus, dass dieses Mädchen namens Alia eine Kriegsbringerin ist. Deshalb bricht Diana mit Alia auf, um diese von ihrem Schicksal zu erlösen. Doch es stellt sich heraus, dass die Mission nicht so einfach ist wie gedacht, sondern viele Gefahren birgt und zu einem echten Abenteuer wird. Leigh Bardugos "Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen" ist der erste Teil der DC-Icons-Reihe und ein toller Auftakt. Der Roman erinnert relativ stark an einen Rick Riordan-Roman (Autor der Percy Jackson-Reihe) und das nicht nur bezogen auf die Handlung, sondern auch auf den Schreibstil und die Charaktere. Diana (Wonder Woman) ist die Heldin der Geschichte, die allerdings nur durch Hilfe ihrer Freunde (u.a. Alia) die Welt vor einem Kriegsausbruch retten kann. Es ist nicht wirklich viel Action in dem Roman enthalten, aber dennoch so viel, dass es immer spannend bleibt. Im Fokus des Romans steht die Freundschaft zwischen Diana und Alia, wodurch romantische Beziehung in einem guten Maße vernachlässigt werden.
Die Charaktere sind authentisch und sehr einzigartig. Nim, die beste Freundin von Alia, bringt durch ihre immer humorvolle Art und ihre frechen Sprüche immer ein wenig Leben und Spaß in die Geschichte. Auch durch Dianas Ahnungslosigkeit von modernen Dingen, wie Ebay, Google oder sogar Smartphones wird der Roman oft sehr lustig und macht viel Spaß zu lesen. Was mir allerdings nicht so gut gefallen hat, ist teilweise das Verhalten der Charakter, was mir v.a. am Anfang des Romans teilweise relativ unrealistisch vorkam. Das liegt auch teilweise an den schnellen Wechsel von Gemütszuständen, wie z.B. dass sehr schnell Trauer vergessen wird und überhaupt nicht mehr an den Vorfall gedacht wird, was meiner Meinung nach eher unwahrscheinlich ist.
Leigh Bardugos humorvoller Schreibstil hat mir ebenfalls gefallen. Dadurch brachte sie viel Leben und Spaß in den Roman. Allgemein konnte man sich das Geschehen auch sehr lebhaft vorstellen und mit den Charakteren mitfühlen.
Alles in allem also ein toller, spannender Fantasy-Roman für jedermann, egal ob Superheldenfan oder nicht.

Veröffentlicht am 17.12.2017

Ein typischer John Green-Roman

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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Als der Milliardär Russell Pickett verschwindet und eine Belohnung auf Informationen über sein Verbleib ausgesetzt wird, wird Aza Holmes von ihrer besten Freundin Daisy dazu überredet, sich auf die Suche ...

Als der Milliardär Russell Pickett verschwindet und eine Belohnung auf Informationen über sein Verbleib ausgesetzt wird, wird Aza Holmes von ihrer besten Freundin Daisy dazu überredet, sich auf die Suche zu begeben. Dabei hat Aza doch ganz andere Probleme, als ihren alten Kumpel Davis, Sohn von Russell Pickett, wiederzutreffen. Doch immer wieder findet sich Aza in ihrer immer enger werdenden Gedankenspirale wider. Aza muss lernen, damit umzugehen und Hindernisse überwinden. Mit dem neuen Standalone "Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken" bringt John Green nun einen weiteren klassischen Roman heraus. Wie immer bei John Greens Romanen regt der Roman zum nachdenken an. Man wird total in die Welt des Buches hineingezogen und findet sich oft selbst darin wieder. Auch John Greens Charaktere sind total gut ausgebaut. Wie schon erwähnt, kann man sich sehr oft vor allem in Aza wiederfinden. Ihre Gedanken und Situationen, in denen sie sich befindet, sind total realistisch und alltäglich. Auch die anderen Charaktere, Davis, Daisy und Mychal, sind sehr authentisch.
Alles in allem also ein klassischer John Green-Roman, der doch sehr zum Nachdenken anregt und wirklich authentisch und realistisch ist. Nur der Titel ist meiner Meinung nach im Englischen (Turtles all the way down) viel besser...