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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2025

Bewegendes und emotionales Werk

Lior - Der Weg nach Hause
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„Lior – Der Weg nach Hause“ ist nach „Talvis Weihnachten“ das zweite Buch der Autorin Viktoria Nergiz. Auf insgesamt 184 Seiten entfaltet sich eine wundervolle und berührende Geschichte über das 14-jährige ...

„Lior – Der Weg nach Hause“ ist nach „Talvis Weihnachten“ das zweite Buch der Autorin Viktoria Nergiz. Auf insgesamt 184 Seiten entfaltet sich eine wundervolle und berührende Geschichte über das 14-jährige Mädchen Lior, welches von ihrer Mutter in ein Kinderheim geschickt wurde und so gezwungenermaßen von ihrem geliebten zuhause Abschied nehmen musste. Diese schmerzliche Trennung ist der Ausgangspunkt einer Reise voller Emotionen, Herausforderungen und letztendlich auch Hoffnung.

Durch die Schilderungen der einzelnen Schicksale der anderen Heimkinder und durch die berührenden und tiefgehenden Erzählungen von Liors Emotionen und Gefühlen, beinhaltet das Buch so viel mehr als bloßes Lesevergnügen. Mit der Figur „Lior“ hat Viktoria Nergiz einen authentischen Charakter geschaffen, mit dem die Leserinnen mitfühlen und sie auf der Suche nach ihrem Zuhause identifizieren können. Durch die authentischen Schilderungen ihrer Traurigkeit und Verzweiflung hat man als Leserin das Gefühl, an Liors Seite zu stehen. Auch die anderen Charaktere, wie beispielsweise die anderen Heimkinder oder insbesondere Agathi, die Heimmutter, haben mich ebenfalls im Laufe der Geschichte immer wieder tief berührt.

Das Buch vermittelt (übrigens genau wie „Talvis Weihnachten“) die wirklich wichtigen Dinge im Leben, für die wir dankbar sein können, die im Alltag aber leider viel zu oft untergehen.

In jedem Kapitel befinden sich mindestens eine Illustration von Tabea Boldt. Es findet ein Wechsel zwischen kleinen Schwarz-Weiß-Zeichnungen und großen bunten Illustrationen, die eine ganze Seite einnehmen, statt. Genau dieser Wechsel macht das Buch sehr lebendig und authentisch. Auch in den Illustrationen bemerkt man besonders durch die Detailliebe, die Mühe und Arbeit, die dahinter steckt.

Auch auf lyrischer Ebene bietet das Buch Potenzial, da jedes Kapitel mit einem ähnlichen Satz endet und der Geschichte so noch mehr Wärme, Gefühle und Authentizität verleiht. Dieses stilistische Element trägt dazu bei, dass die Geschichte zum Nachdenken anregt.

Insgesamt kann ich das Buch „Lior – Der Weg nach Hause“ nur wärmstens empfehlen. Es vermittelt wichtige Werte wie die Bedeutung von Familie, Liebe und einem sicheren Zuhause. Es spricht nicht nur Kinder und Jugendliche an, sondern auch Erwachsene. Während des Lesens wird den Leser*innen bewusst, wie reich man ist, wenn man das Glück hat, in einem liebevollen Umfeld aufwachsen zu können. Viktoria Nergiz hat mit ihrem neuen Buch ein bewegendes Werk geschaffen, das noch lange im Gedächtnis bleibt.

Veröffentlicht am 18.04.2025

Ein Roman über Vergangenheitsbewältigung mit hohem Gegenwartsbezug

Die Schuld wohnt nebenan
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Sein Leben lang wohnt der 16-jährige Matthias neben Friedrich Schmidt. Nach dessen Tod räumen Matthias und seine Eltern seine Wohnung aus und finden dort eine Kiste mit Dingen aus Schmidts Vergangenheit. ...

Sein Leben lang wohnt der 16-jährige Matthias neben Friedrich Schmidt. Nach dessen Tod räumen Matthias und seine Eltern seine Wohnung aus und finden dort eine Kiste mit Dingen aus Schmidts Vergangenheit. Matthias findet heraus, dass sein Nachbar bei der SS war und bis zuletzt in Verbindung mit rechten Gruppierungen stand. Diese schockierende Erkenntnis weckt in Matthias und seinem besten Freund Philipp den Drang, der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Ihre Nachforschungen führen sie sogar bis nach Ascq in Frankreich, einem Ort, der mit einer dunklen Geschichte verbunden ist. Dort treffen sie auf Menschen, deren Familien und den grauenvollen Kriegsverbrechen von Schmidts SS-Leitung gelitten haben. Diese Begegnungen und ihre Geschichten lassen Matthias und Philipp nicht unberührt und konfrontieren sie mit den schrecklichen Konsequenzen des Nationalsozialismus.

Der Roman „Die Schuld wohnt nebenan“ von Reiner Engelmann ist eine aufwühlende und tiefgründige Geschichte über Vergangenheitsbewältigung, die jedoch nach wie vor sehr aktuell ist. Die Rahmengeschichte, die das Massaker von Ascq thematisiert, basiert auf einer wahren Begebenheit und verdeutlicht auf eindringliche Weise die grausamen Taten der SS. Engelmann gelingt es, die schmerzlichen Erinnerungen und die komplexen Gefühle verschiedener Generationen hinsichtlich des Nationalsozialismus authentisch darzustellen. Die beiden Freunde Matthias und Philipp stoßen mit ihren Recherchen nicht nur auf Widerstand, sondern auch auf eine Vielzahl von Emotionen – nicht jeder ist bereit, über die dunkle Vergangenheit zu sprechen.

Besonders gelungen ist das Glossar am Ende des Buches, das eine wertvolle Ergänzung darstellt. Es erklärt und beschreibt sowohl relevante Begriffe als auch bedeutende Persönlichkeiten, was den Lesenden ein tieferes Verständnis der Thematik ermöglicht. Obwohl das Buch primär für Jugendliche geschrieben wurde, bietet es auch Erwachsenen die Möglichkeit, neue Erkenntnisse zu gewinnen und sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen.
Insgesamt ist „Die Schuld wohnt nebenan“ ein eindrucksvolles und bewegendes Buch über den Nationalsozialismus, das einen dringenden Appell an alle Leserinnen und Leser richtet: für ein „Nie wieder“ einzutreten und die Erinnerung an die Vergangenheit wachzuhalten. Engelmanns Werk fordert uns auf, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und die Verantwortung für die Zukunft ernst zu nehmen.

Veröffentlicht am 18.04.2025

Alles Kunst!

Das große Wimmelbuch der Kunst
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In dem Wimmelbuch „Das große Wimmelbuch der Kunst“ von Susanne Rebscher und Annabelle von Sperber wird auf vielfältige Art und Weise dargestellt, wie individuell die Kunst sein kann und wie diese entstand. ...

In dem Wimmelbuch „Das große Wimmelbuch der Kunst“ von Susanne Rebscher und Annabelle von Sperber wird auf vielfältige Art und Weise dargestellt, wie individuell die Kunst sein kann und wie diese entstand. Die Kinder können so beispielweise auf einer Doppelseite die Höhlenmalereien entdecken, auf einer anderen Seite die Kunst der Gegenwart. Das Buch spiegelt die vielen unterschiedlichen Epochen wider.
Die Illustrationen werden Illustrationen einem Wimmelbuch absolut gerecht. Auf jeder Doppelseite lässt sich unglaublich viel entdecken und sie laden zum Erzählen und Kreativsein ein. Zusätzlich kann es ideal im Kunstunterricht eingesetzt werden, um dort über die verschiedenen Kunstwerke ins Sprechen zu kommen.

In dem Wimmelbuch „Das große Wimmelbuch der Kunst“ von Susanne Rebscher und Annabelle von Sperber wird auf eindrucksvolle Weise die Vielfalt und Individualität der Kunst präsentiert. Die Leserinnen und Leser, insbesondere Kinder, werden auf eine spannende Entdeckungsreise durch die verschiedenen Epochen der Kunstgeschichte mitgenommen. So können sie beispielsweise auf einer Doppelseite die faszinierenden Höhlenmalereien bewundern, während sie auf einer anderen Seite die zeitgenössische Kunst erkunden.
Die Illustrationen im Buch entsprechen voll und ganz den Erwartungen an ein Wimmelbuch. Jede Doppelseite ist reich an Details und bietet unzählige Elemente, die darauf warten, entdeckt zu werden. Die kunstvollen Darstellungen laden die Kinder dazu ein, ihre eigenen Geschichten zu erzählen und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Ob sie nun die verschiedenen Kunstwerke benennen oder eigene Interpretationen entwickeln – das Buch fördert die Fantasie und das kreative Denken.
Darüber hinaus eignet sich „Das große Wimmelbuch der Kunst“ hervorragend für den Einsatz im Kunstunterricht. Lehrkräfte können die bunten Seiten nutzen, um mit den Schülerinnen und Schülern über die dargestellten Kunstwerke ins Gespräch zu kommen. Dies ermöglicht nicht nur einen spielerischen Zugang zur Kunst, sondern fördert auch das Verständnis für die verschiedenen Stile und Techniken, die im Laufe der Geschichte entwickelt wurden.
Insgesamt ist „Das große Wimmelbuch der Kunst“ ein wertvolles und ansprechendes Werk, das Kindern nicht nur die Welt der Kunst näherbringt, sondern sie auch dazu ermutigt, selbst kreativ zu sein. Mit seinen lebendigen Illustrationen und der Vielfalt an Kunststilen bietet es eine ideale Grundlage für Entdeckungen und Gespräche über Kunst – sowohl im privaten Rahmen als auch im schulischen Kontext.

Veröffentlicht am 06.01.2025

Ein bewegendes Bilderbuch

Komm, wir trösten den kleinen Stern
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Das Bilderbuch „Komm, wir trösten den kleinen Stern“ von Mira Schönegge, erschienen inm Südpol-Verlag erzählt eine zauberhafte Geschichte über die Kraft und Stärke der Freundschaft. Die Handlung spielt ...

Das Bilderbuch „Komm, wir trösten den kleinen Stern“ von Mira Schönegge, erschienen inm Südpol-Verlag erzählt eine zauberhafte Geschichte über die Kraft und Stärke der Freundschaft. Die Handlung spielt auf der idyllischen Insel Ometepe, wo das Mädchen Schnipsel mit ihrer Mutter und dem Hängebauschwein Rolf lebt. Eines Abends bemerken Schnipsel und Rolf einen traurigen Stern am Himmel. Gemeinsam beschließen sie, ihn zu trösten – ein Abenteuer voller Herz und Wärme beginnt.

Das Bilderbuch ist auf vielfältige Art sehr bewegend und berührend. Es fängt damit an, dass die Autorin sehr auf Diversität geachtet hat, weswegen beispielswiese die Pronomen der Charaktere vorgestellt werden. Dies geschieht im Laufe der Geschichte, ohne, dass dabei der pädagogische Zeigefinger gehoben wird oder es gekünstelt wirkt. Die Reimform des Textes macht das Buch nicht nur klangvoll, sondern regt auch die sprachliche Entwicklung der Kinder an, indem sie spielerisch den Wortschatz erweitert.

Die Illustrationen, die ebenfalls von Mira Schönegge stammen, sind ein weiteres Highlight. Da die Geschichte größtenteils nachts spielt, wird viel mit dunklen und gedeckten Farben gespielt, was den Bildern einen ganz besonderen Flair gibt. Auf jeder Seite gibt es viele kleine Details zu entdecken, die die Fantasie der Kinder anregen und zum gemeinsamen Gespräch einladen.

Insgesamt ein traumhaftes Buch, das die Kraft der Freundschaft auf einfühlsame Weise vermittelt. Es ist nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene ein besonderes Erlebnis und absolut empfehlenswert!

Veröffentlicht am 01.11.2024

Ein Weihnachtsbuch für alle Fans der Muskeltiere

Alles Käse! Picandou feiert Weihnachten
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Der kleine Mäuserich Picandou liebt Weihnachten über alles! Und was könnte schöner sein als ein köstliches Stück Käse als Festtagsschmaus? Auf der Suche nach einem besonders guten Exemplar scheut Picandou ...

Der kleine Mäuserich Picandou liebt Weihnachten über alles! Und was könnte schöner sein als ein köstliches Stück Käse als Festtagsschmaus? Auf der Suche nach einem besonders guten Exemplar scheut Picandou keine Mühen. Doch allein ist es gar nicht so einfach, ein leckeres Stück Käse nach Hause zu bringen…
Das Bilderbuch „Alles Käse! Picandou feiert Weihnachten“ von Ute Krause ist ein Ableger der bekannten Kinderbuchreihe rund um die vier Mäuse der Muskeltier-Bande. Mit viel Charme erzählt die Autorin vom kleinen Mäuserich und seinem besonderen Weihnachtsfest. Die Geschichte vermittelt jungen Leserinnen den Zauber des Beisammenseins und des Teilens während der Weihnachtszeit.
Die Illustrationen, die ebenfalls von der Autorin stammen, sind in gedeckten Farben gehalten und spiegeln die Emotionen und Stimmungen der Weihnachtszeit wider. Jede Seite zeigt nur das Wesentliche, damit die jungen Leser
innen nicht überfordert werden und die Bilder ihre Wirkung entfalten können.
Insgesamt ein unterhaltsames Bilderbuch, das auf die wichtigen Werte der Weihnachtszeit aufmerksam macht.