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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2019

außergewöhnlicher Fall erfordert außergewöhnliche Ermittler

Todesmal
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Meine Meinung zum Buch:
Ich bin von meinem ersten „Gruber“-Krimi begeistert. Die Handlung ist in sich abgeschlossen und falls man schon Vorwissen zu den Ermittlern und ihren Arbeitsweisen bzw. Sonderprivilegien ...

Meine Meinung zum Buch:
Ich bin von meinem ersten „Gruber“-Krimi begeistert. Die Handlung ist in sich abgeschlossen und falls man schon Vorwissen zu den Ermittlern und ihren Arbeitsweisen bzw. Sonderprivilegien hat ist das angenehm, aber ansonsten ist es auch nicht weiter schlimm. Wer als Täter in Frage kommt, war hier schon relativ früh klar, trotzdem hat die Spannung nicht darunter gelitten. Vor allem durch die ersten Morde, die mit ausgefeilten Methoden und äußerst brutal und punktgenau durchgeführt wurden, war die Spannung und das Grauen schon sehr hoch, wenn man sich nur die Bambusstäbe vorstellt zB… Ansonsten muss ich sagen, dass es für Sneijder natürlich einfacher ist, so eine tolle Aufklärungsquote zu erzielen im Vergleich zu seinen Berufskollegen, er arbeitet auch unter anderen Voraussetzungen. Am Ende war aber auch sein eigenes Team ganz schon ramponiert. Als Charakter hat mir persönlich Sabine sehr gut gefallen, vor allem in Kombination mit Sneijder. Tina ist ein wenig zu kurz gekommen, finde ich. Der geschichtliche Hintergrund mit der Forschungstheorie und dem Kloster habe ich sehr interessant gefunden. Ein einziger kleiner Kritikpunkt von meiner Seite ist, dass es für mich unglaubwürdig war, dass das Ermittlungsteam noch genau rechtzeitig die Opfer gefunden hat und noch schnell einen Hinweis bekommen hat, bevor die Opfer ins Koma gefallen oder gestorben sind. Das war beim ersten Mal okay, aber ab dem zweiten Mal war es etwas künstlich. Ansonsten habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.

Mein Fazit:
Mein erstes, aber bestimmt nicht mein letztes Buch von Andreas Gruber – ich habe jetzt Nachholbedarf und werde mir die Vorgänger-Bücher besorgen und lesen.

Veröffentlicht am 18.09.2019

Frauen abseits der Norm

Teufelsweiber
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Meine Meinung zum Buch:
Das Buch stellt auf lehrreiche und lustige Art 100 Frauen vor, die in der damaligen Zeit als rebellisch galten und sich in einer Welt, die von Männern dominiert wurde, behaupten ...

Meine Meinung zum Buch:
Das Buch stellt auf lehrreiche und lustige Art 100 Frauen vor, die in der damaligen Zeit als rebellisch galten und sich in einer Welt, die von Männern dominiert wurde, behaupten mussten – und das war in ihrer Zeit noch um einige schwieriger als heute. Deshalb verdienen alle von ihnen Respekt und Anerkennung für ihre Leistungen. Auch wenn bei manchen der Damen hauptsächlich das Auffallen oder Anderssein im Vordergrund stand oder sie durch negative Eigenschaften aufgefallen und aus der Norm gefallen sind. Interessant fand ich die Auswahl der 100 Frauen und deren Anordnung im Buch, was nicht chronologisch der Fall war. Zum Lesen benötigte ich allerdings recht lange, da ich die Kapitel nicht hintereinander verschlingen wollte, sondern so auch die Gelegenheit hatte, über Frauen, die mir bis dato noch nicht so geläufig waren, näher nachzuforschen. Auf alle Fälle hat das Buch sehr viel Spaß bereitet und mir einige neue Persönlichkeiten näher gebracht.

Mein Fazit:
Eine sehr schöne Sammlung von Frauen, die sich in einer Männerwelt mutig durchgesetzt haben und die ersten Schritte für den Feminismus gemacht haben.

Veröffentlicht am 18.09.2019

eine historische Biografie ohne Tiefgang

Die Dame hinter dem Vorhang
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Meine Meinung zum Buch:
Aufgrund der außergewöhnlich schönen Aufmachung des Buches habe ich mir auch eine außergewöhnliche Geschichte über Dame Edith erwartet, aber leider war die Erzählung aus Sicht ihrer ...

Meine Meinung zum Buch:
Aufgrund der außergewöhnlich schönen Aufmachung des Buches habe ich mir auch eine außergewöhnliche Geschichte über Dame Edith erwartet, aber leider war die Erzählung aus Sicht ihrer Dienstmädchen nur gewöhnlich. Edith Sitwell persönlich ist eine schillernde, auffällige historische Persönlichkeit, die mit ihren Dichtungen und Auftritten für Aufruhr und geteilte Meinungen gesorgt hat. Über ihr Leben und vor allem über das Zusammenleben mit ihr erzählen ihre engsten Vertrauten, zuerst das Dienstmädchen Emma und dann deren Tochter Jane, die nahtlos übernommen hat. Ich hätte mir auch noch weitere persönliche Geschichten aus dem Leben von Jane gewünscht. Sie hat sich ja voll und ganz ihrer Dame Edith verschrieben um ihr treu überallhin zu folgen und ständig für sie da zu sein. Kurz erhält man einen Einblick in ihr Privatleben, wobei sie nicht allzu viel Freizeit gehabt haben dürfte. Da Jane selbst auch sehr gerne gelesen hat und gebildet war, hätte ich mir auch ihre Schilderung von Edith intensiver vorgestellt, nicht nur oberflächliche Betrachtungen, sondern ihre Gedanken oder Gespräche, die sie mitbekommen hat, usw. Dies hätte den Roman noch viel intensiver und authentischer gemacht. Außerdem fehlten mir ein paar Highlights, der Roman plätschert dahin und im Grunde ereignet sich nicht wirklich großartig viel, somit hätte zumindest eine intensivere literarische Auseinandersetzung über Dame Edith und ihre Kunst Platz gehabt.

Mein Fazit:
Leider konnte mich der Roman über Dame Edith trotz des wunderschönen Covers nicht ganz mitreißen, da es mir inhaltlich an Tiefe gefehlt hat.

Veröffentlicht am 18.09.2019

es gibt immer noch eine Steigerung

Messer (Ein Harry-Hole-Krimi 12)
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Meine Meinung zum Buch:
Nachdem ich auch alle Vorgänger-Krimis der Reihe gelesen haben, dachte ich mir, Harry Hole kann sich nicht noch steigern oder es könnte kaum noch etwas völlig Neues kommen, aber ...

Meine Meinung zum Buch:
Nachdem ich auch alle Vorgänger-Krimis der Reihe gelesen haben, dachte ich mir, Harry Hole kann sich nicht noch steigern oder es könnte kaum noch etwas völlig Neues kommen, aber da habe ich mich zum Glück getäuscht. Dass Harry diesmal seine Frau verliert und selbst natürlich inoffiziell ermittelt und dann alle Zeichen gegen ihn stehen, das war schon ein sehr gelungener Coup. Harry Hole hatte immer Höhen und Tiefen, meist mehr Tiefpunkte, aber dieses Buch ist vom Gesamtcharakter her sehr düster bis auf wenige kleine freudige Ereignisse. Gut gelungen finde ich auch, dass Charaktere aus anderen Teilen wieder „zurück“ sind, zB Kaja und dass, obwohl Harry nur einen relativ kleinen Bekannten- und Freundeskreis pflegt, genügend Personen vorhanden sind, damit es spannend bleibt und nicht so viele, dass es verwirrend wäre. Einzig in der Mitte des Buches hat für mich die Spannung nachgelassen, als sich alles im Kreis gedreht, keine neuen Erkenntnisse dazu gewonnen wurden und sich Situationen wiederholt haben, aber dafür ist dann am Schluss die Spannung noch einmal enorm gestiegen.

Mein Fazit:
Wenn man schon die Vorgänger-Krimis der Reihe gelesen hat, glaubt man, es kann nicht mehr so viel Neues kommen, aber da hat man sich getäuscht – es gibt immer noch eine Steigerung!

Veröffentlicht am 18.09.2019

humorvolle feministische Ansätze

Das Verhältnis
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Meine Meinung zum Buch:
Aviva war jung und verliebt und hatte ein Verhältnis mit einem Politiker während sie ihr Praktikum dort absolvierte. Durch einen blöden Zwischenfall kam es dazu, dass die ganze ...

Meine Meinung zum Buch:
Aviva war jung und verliebt und hatte ein Verhältnis mit einem Politiker während sie ihr Praktikum dort absolvierte. Durch einen blöden Zwischenfall kam es dazu, dass die ganze Welt davon erfuhr und wer dafür den Kopf hinhalten musste, ist ganz klar. Zudem wird sie aber auch von ihrer Familie verstoßen, sodass sie auswandert und unter neuem Namen einen Neustart als Hochzeitsplanerin und alleinerziehende Mutter wagt. Soweit ist die Geschichte an sich nicht neu, aber die Autorin erzählt sie auf erfrischend lockere Weise und aus Sicht von unterschiedlichen Personen. So wird z.B. die gleiche Situation einmal aus Sicht von Aviva geschildert und später aus Sicht ihrer Mutter und man hat das Gefühl, die beiden haben etwas Anderes erlebt. Einzig der Teil in dem sich Avivas Tochter mit ihrer Brieffreundin austauscht, war für mich nicht ganz so spannend wie der Rest des Buches, das hätte ich jetzt nicht unbedingt zusätzlich benötigt.
Außerdem finde ich es schön, dass die Autorin nicht mit erhobenem Zeigefinger und belehrend den Feminismus aufzeigen möchte, sondern dass dies so ganz nebenbei und auf lustige, selbstironische Weise passiert – und die Message ist trotzdem angekommen.

Mein Fazit:
Feminismus auf lustige Weise umgesetzt, nicht mit erhobenem Zeigefinger.