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Veröffentlicht am 08.06.2025

Was für ein Meisterwerk !!!

Tausend Meilen weites Land. Ein früher Western
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Mit einer unglaublichen Bild- und Sprachgewalt erzählt der Autor Meinrad Braun die faszinierende Geschichte des jungen Gregor Schoenheit, der schon in jungen Jahren fast ein wenig zu neugierig für und ...

Mit einer unglaublichen Bild- und Sprachgewalt erzählt der Autor Meinrad Braun die faszinierende Geschichte des jungen Gregor Schoenheit, der schon in jungen Jahren fast ein wenig zu neugierig für und auf die Welt ist. Schon als Junge schmiedet er große Pläne für die Zukunft, welche ihn schließlich zwingen, seine deutsche Heimat überstürzt zu verlassen und den Weg ins unbekannte Amerika anzutreten. Während seine verwitwete Mutter allein im Schwarzwald zurückbleibt, macht er sich auf die Reise in seine Zukunft, nennt sich von nun an Greg Schoner und erlebt so viele Abenteuer, manche gewollt, andere ungewollt, aber es bleibt nicht einen Moment langweilig. Er lernt eins zu werden mit seinem Pferd, schießt bald wie ein alter Hase und auch die große Liebe bleibt ihm nicht verwehrt. Doch muss er auch viele Niederschläge - oft verbunden mit großer Trauer - einstecken bis sich am Ende der Kreis wieder schließt …

Nachdem ich mich schnell in den etwas fast altmodisch anmutenden Schreibstil eingelesen hatte, klebte ich förmlich an den Zeilen, die Herr Braun verfasst hatte. Mit seinem Titel „Tausend Meilen weites Land“ hat er den Nagel auf den Kopf getroffen, denn er offenbart, was Amerika im frühen 19. Jahrhundert zu bieten hatte. Doch dieses Land birgt neben seiner oft gewaltigen Schönheit auch viele Gefahren. Bedingt durch die Gier des weißen Mannes immer mehr zu erobern, immer mehr Tiere zu töten und immer reicher werden zu wollen, zerstört sie die natürliche Zweisamkeit zwischen Indigenen und der Natur. Sie bringt die „Wilden“ gegen die Eindringlinge und schließlich sogar Kain gegen Abel auf und zerstört so viele Menschenleben. Der Autor versteht es auf fabelhafte Weise die damalige Stimmung zu vermitteln, fast fühlt man sich als Leser, als wäre man selbst mitten drin in der damaligen Zeit. Bei Brauns neuestem Werk handelt es sich um einen spannenden Roman, in den man tief eintauchen kann und keine Lektüre zum mal nebenher weglesen. Ich fühlte mich bestens aufgehoben und sehr wohl in der Geschichte. Ich habe selbst einige Jahre in den USA gelebt und kenne die unter anderem im Buch genannten Staaten Missouri, Texas, Louisiana und auch Oregon sehr gut. Sie aus der Sichtweise von vor zweihundert Jahren kennenzulernen, war mir deshalb ein riesiges Vergnügen. Ich danke an dieser Stelle für viele wunderbare Lesestunden und vergebe natürlich begeisterte fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 22.05.2025

Geschichtsstunde auf italienisch ... mein Fernweh ist geweckt ...

Zypressensommer
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Ein neues Buch von Brigitte Riebe, diesmal alias Teresa Simon, ist immer ein Highlight in meinem „Leseleben“ und so freute ich mich dann auch diesmal riesig, endlich ihren neuesten Roman „Zypressensommer“ ...

Ein neues Buch von Brigitte Riebe, diesmal alias Teresa Simon, ist immer ein Highlight in meinem „Leseleben“ und so freute ich mich dann auch diesmal riesig, endlich ihren neuesten Roman „Zypressensommer“ in den Händen halten zu dürfen. Schon allein das wunderschöne Cover mit dem wertigen Prägedruck verdient hier, wie ich finde, einen extra Stern! Aber nun zur Geschichte an sich. Clever gelöst bewege ich mich auf zwei Zeitebenen, mal im Jahr 1998 – das Jahr in dem Julias geliebter Nonno stirbt – und mal im Jahr 1944, mitten in den grausamen Wirren des Zweiten Weltkriegs. Ich lerne die Enkelin Julia kennen, die in Hamburg gemeinsam mit ihrer Freundin Samira einen Laden betreibt. Kurz vor seinem Tod erhält sie von ihrem Großvater einen Zettel mit mysteriösen Satzfetzen und der Bitte in Giannis Heimatdorf Lucignano zu reisen, um vergangene Fehler aufzuklären und wieder gut zu machen. Gesagt, getan, lernt sie dort angekommen den smarten Italiener Matteo Conti kennen und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Wahrheit, der Wahrheit rund um Giulia, Gianni und Vito, die so lange ein Geheimnis blieb …

Einmal begonnen, konnte ich mich kaum zurückhalten, das Buch entwickelte eine richtige Sogwirkung und ständig kreisten meine Gedanken um eine mögliche Auflösung. Wie von der Autorin gewohnt, ist auch diesmal die Basis für die historischen Fakten intensiv recherchiert worden und verknüpft mit den fiktiven Elementen des Romans ergibt sich daraus eine hinreißende Geschichte. Das Buch macht Lust auf eine Reise in die Toskana, um die so schön beschriebene Landschaft aber auch das leckere Essen zu genießen. Ein Glas Wein, frisches Brot und leckeres Olivenöl am Tisch der Familie Conti wäre ein Traum.

Um die wahre Geschichte besser verstehen zu können hängt Teresa noch ein ausführliches Nachwort an und verbunden mit einigen leckeren Rezepten bringt es mir die Toskana noch ein Stück näher. Fünf sonnige Sterne sind hier ein absolutes Muss, natürlich verbunden mit einer uneingeschränkten Leseempfehlung. Danke für viele schöne Lesestunden!

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  • Cover
Veröffentlicht am 22.05.2025

Ein Roman mit Sogwirkung und einer unerwarteten Aufklärung ...

Wie Risse in der Erde
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Der Roman „Wie Risse in der Erde“ erzählt die Geschichte von Beth Johnson, die sich als Mädchen in den jungen Gabriel Wolfe verliebt, der nicht weit entfernt mit seinen Eltern auf einem herrschaftlichen ...

Der Roman „Wie Risse in der Erde“ erzählt die Geschichte von Beth Johnson, die sich als Mädchen in den jungen Gabriel Wolfe verliebt, der nicht weit entfernt mit seinen Eltern auf einem herrschaftlichen Anwesen wohnt. Standesgemäß könnten die Beiden weiter nicht voneinander entfernt sein, doch während das Geld eine Sprache spricht, spricht das Herz eine ganz andere. Beth und Gabriel verbringen einen magischen Sommer zusammen, lieben sich, lachen und schmieden Pläne für die Zukunft. Schließlich kommt es jedoch zum Bruch, ein Ende der zarten Liebe, an dem Gabriels Mutter nicht ganz unschuldig ist. Jahre später treffen wir Beth wieder. Inzwischen betreibt sie gemeinsam mit ihrem Mann Frank eine Farm und das Glück könnte vollkommen sein, wäre es nicht überschattet vom Tod ihres kleinen gemeinsamen Sohnes Bobby, über den beide nicht wegkommen. Und dann ist plötzlich Gabriel, inzwischen selbst Vater eines Sohnes, wieder da. Wie ein Geist aus der Vergangenheit „geistert“ er durch das große Anwesen, bis Beth eine Entscheidung trifft, die schließlich für alle weitreichende Folgen haben wird …

Puh, meine Güte, dieser Roman ist wirklich wie eine Naturgewalt. Er setzt nicht nur bei den Protagonisten tiefschürfende Gefühle frei, sondern brachte auch bei mir als Leserin Emotionen an die Oberfläche, die ich erstmal verarbeiten muss. Während das Buch anfangs noch ein wenig gemächlich vor sich hinfließt, steigert sich die Spannung schließlich bis ins Unermessliche. Der Roman verursacht nicht nur Risse in der Erde, sondern auch in den Herzen der Protagonisten und LeserInnen. Durch den wunderbaren Schreibstil und die damit verbundene Wortgewalt kann ich nicht anders … es gibt von mir natürlich fünf funkelnde Sterne und eine von Herzen kommende Empfehlung. Bitte mehr davon!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2025

Die Hoffnung stirbt zuletzt ...

Der Ozean unserer Erinnerung
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Der frühe Tod der Eltern hat ein enges Miteinander für die zwei Schwestern Erin und Lori geprägt. Doch während Erin sich wieder einigermaßen im Leben zurechtfindet, tut sich Lori schwer damit wieder zur ...

Der frühe Tod der Eltern hat ein enges Miteinander für die zwei Schwestern Erin und Lori geprägt. Doch während Erin sich wieder einigermaßen im Leben zurechtfindet, tut sich Lori schwer damit wieder zur Normalität zurückzufinden. Mit einem Traumurlaub zusammen mit ihrer Schwester auf den Fidschi-Inseln unternimmt sie einen verzweifelten Versuch dem Abhilfe zu schaffen. Doch ein Streit trennt die Beiden und so tritt nur Lori den Weiterflug an. Die Maschine verschwindet jedoch spurlos vom Himmel und Erin bleibt allein zurück. Doch so einfach gibt sie nicht auf. Verbissen und wie besessen sucht sie nach Lebenszeichen ihrer Schwester … wird sie Erfolg haben?

In abwechselnden Kapiteln erzählt uns die wunderbare Autorin Lucy Clarke die Geschichten der beiden Schwestern. Loris Handlungsstrang beginnt ihrem Weiterflug in der Vergangenheit während Erins Handlungsstrang in der Ich-Form in der Gegenwart spielt. Während die Autorin den Spannungsbogen immer weiter spannt, gibt sie uns als Leser dennoch genügend Zeit, in das Leben der Beiden eintauchen zu können und ihre Handlungsweisen besser zu verstehen. Kleine Cliffhanger am Ende fast jeden Kapitels ließen mich immer noch eins und noch eins zu lesen, sodass ich das Buch am Ende kaum zur Seite legen konnte. Immer wieder habe ich während des Lesens gerätselt, wie das Geheimnis gelöst werden könnte und trotzdem kam alles ganz anders als gedacht.

Ich bin großer Lucy Clare Fan und auch dieser Roman hat mich nicht enttäuscht. Von mir gibt es inselfrische fünf von fünf Sternen, natürlich verbunden mit einer Leseempfehlung! Ich freue mich schon sehr auf weitere Bücher aus Lucys Feder.

Veröffentlicht am 21.05.2025

Was tut der kranken Seele gut ... ??

Windstärke 17
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Dieser Folgeband zu dem Bestseller „22 Bahnen“ stellt Tildas jüngere Schwester Ida in den Mittelpunkt. Die kleine Ida, die den Schock ihres Lebens bekommt, als sich die alkoholkranke Mutter klammheimlich ...

Dieser Folgeband zu dem Bestseller „22 Bahnen“ stellt Tildas jüngere Schwester Ida in den Mittelpunkt. Die kleine Ida, die den Schock ihres Lebens bekommt, als sich die alkoholkranke Mutter klammheimlich durch einen Suizid aus dem Leben stiehlt. Es zerreißt Ida das Herz und sie fühlt sich schuldig, so schuldig und zerrissen, dass sie der Beerdigung nicht beiwohnen kann. Nun macht auch Ida sich aus dem Staub mit dem alten Koffer der Mutter und ihrem MacBook. Das eigentliche Ziel Hamburg, wo ihre Schwester mit Viktor und dem Kind lebt, lässt sie an sich vorbeirauschen und so wird sie schließlich auf Rügen „angespült“. Hier hat sie nach einem wütenden Bad in der eiskalten Ostsee das Glück von warmherzigen Menschen aufgenommen zu werden, damit langsam, ganz langsam ihre Heilung beginnen kann. Knut und Marianne geben ihr ihren Lebensmut zurück, doch Leif macht sie wieder heil. Die beiden helfen sich gegenseitig aus ihrer Krise und tun sich gut …

Dieser zweite Roman von Caroline Wahl hat mich mehr als abgeholt und sehr berührt. Ich spüre selbst beim Schreiben dieser Rezension noch den Kloß im Hals und die Tränchen in den Augen. Von mir gibt eine klare Empfehlung verbunden mit einer emotionalen fünf Sterne Bewertung. Hier hat sich die Autorin selbst übertroffen! Und nun bin ich gespannt auf ihr neuestes Werk, dass in ein paar Monaten erscheinen wird …