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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2024

Absoluter Flop

Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle
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Ich glaube, wenn ich dieses Buch nicht für den Literaturclub gelesen hätte, hätte ich es auch nie angerührt. Ist es also gut, dass ich mal etwas von meinem üblichen Buchschema abgewichen bin?

Ehrlich ...

Ich glaube, wenn ich dieses Buch nicht für den Literaturclub gelesen hätte, hätte ich es auch nie angerührt. Ist es also gut, dass ich mal etwas von meinem üblichen Buchschema abgewichen bin?

Ehrlich gesagt war dieses Buch ein absoluter Fehlgriff.

Es fängt bereits bei den Charakteren an. Coley war für mich einfach ein ganz normales 0815 Mädchen. An ihr war gefühlt keine Persönlichkeit zu finden, nichts individuelles. Das Einzige ist, dass sie ihre Mutter an einer Depression verloren hat, aber davon abgesehen, war sie einfach standardmäßig.
Sie ist 17 Jahre alt und möchte sich in zahlreichen Situationen auch gemäß ihres Alters verhalten. Gerade in der Liebe möchte sie besonders reif wirken. Aber wenn es darum geht, ihrem Vater zu verzeihen und ihm eine Chance zu geben, dann verhält sie sich wie ein 13 Jahre altes, zickiges Mädchen. Sie verlässt den Raum mitten im Gespräch, macht ihm ständig Vorwürfe, sieht ihre eigenen Fehler nicht ein und klettert durch das Fenster, um ihm nicht im Flur zu begegnen. Dabei tut er alles für sie.
Gerade in der ersten Hälfte des Buches ist mir das ganz besonders aufgefallen. Später hat sich dieses Verhalten etwas gebessert.

Dafür wurde Sonjas Verhalten schlimmer. Sie war absolut widersprüchlich in ihren Handlungen, man wurde nicht schlau aus ihr und sie hat einige eigentlich unverzeihliche Dinge angerichtet. Ich weiß bis jetzt nicht wirklich, welches Problem sie hatte und es ist für mich noch immer unverständlich, wieso sie so ein Drama anrichten musste.

Denn damit kommen wir auch schon zum nächsten Punkt: der Plot.
Für mich fehlte einfach komplett der rote Faden. Es war eher so, als hätte die Autorin immer mal wieder eine Idee aus der Luft gegriffen, das Kapitel dazu verfasst und dann wieder eine neue Idee gesucht. So hat sich das Lesen für mich angefühlt. Es gab kein vernünftiges Zeitgefühl und die einzelnen Kapitel kamen ständig aus dem Nichts. Es wurden vor allem verhältnismäßig viele Partys gefeiert, die den Alkohol- und Drogenkonsum in meinen Augen völlig verharmlosen. Insgesamt kam durch dieses Schema auch einfach keine Spannung auf, da ständig etwas neues angerissen wurde. Eine Szene, in der etwas Spannung existierte, gab es zwar, aber diese war einfach zu zufällig und wieder einmal aus dem Nichts gegriffen, dass man auch hier darauf hätte verzichten können.

Ich muss gestehen, dass ich kurzzeitig an einem Punkt ankam, an dem ich weiterlesen wollte. Man hätte da einfach so viel herausholen können und die Story hatte wirklich Potential. Aber im Endeffekt wurde es einfach wieder langweilig und völlig konstruiert. Denn das ist ein weiterer Kritikpunkt. Egal was geschehen ist, alles wirkte komplett unrealistisch und völlig konstruiert.

Ich verstehe auch bis jetzt einige Charakterfunktionen nicht. Denn es gab ziemlich viele Charaktere, die auch ständig wieder auftauchten. Aber mir ist noch immer schleierhaft, wozu einige überhaupt eine Rolle bekamen.

Gerade auch das Ende hat mir das Buch wirklich vermiest. Man hat hier versucht, auf wenige Seiten ein komplettes Ende samt Spannungshöhepunkt und Fazit herunterzubrechen, sodass meine bisherigen Kritikpunkte hier gebündelt aufeinander trafen und es einfach das schlechteste im gesamten Buch gewesen ist und mich dermaßen enttäuschte, dass ich in meiner Bewertung nochmal heruntergehen musste.

Fazit: Leider wurde „Girls like Girls“ zu einem absoluten Flop für mich und auch wenn das Cover sehr hübsch ist, so konnte die Story mich doch nicht begeistern. Unreife Charaktere, eine zu konstruierte Story und ein fehlender roter Faden.

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Magisch, spannend und einfach grandios!

Earth Ending (Die Chroniken von Solaris 3)
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Ich bin den „Solaris“-Chroniken ja bereits seit dem ersten Band verfallen und nach dem Ende des zweiten Bandes fiel es mir sichtlich schwer, mich auch auf Band 3 gedulden zu müssen. Aber wenn ich etwas ...

Ich bin den „Solaris“-Chroniken ja bereits seit dem ersten Band verfallen und nach dem Ende des zweiten Bandes fiel es mir sichtlich schwer, mich auch auf Band 3 gedulden zu müssen. Aber wenn ich etwas sagen kann, dann, dass sich das Warten gelohnt hat!

Achtung, Spoiler zu Band 1 und 2 möglich!

Im dritten Band der Reihe beweist Vhalla ein ums andere Mal, dass sie eine starke Windläuferin ist. Sie steht vor zahlreichen Prüfungen, physisch und psychisch, und meistert so ziemlich jede davon. Ihre Magie wird stärker, trainierter und bildet sich immer mehr ab. Das nutzt Vhalla, um sich Verbündete zu suchen und sich einen Namen unter den höher gestellten Anführern zu machen. Denn Kaiser Solaris ist ihr gegenüber noch immer eher abgeneigt und Vhalla muss sich alles zunutze machen, was möglich ist, um zu überleben und an Aldriks Seite zu bleiben. Dabei zeichnet sich auch immer wieder der Verstand der Bibliothekselevin ab, die sie in der Hauptstadt zurückließ. Sie hat sich im Laufe der Zeit deutlich weiterentwickelt und das spürt man nun auch.

Auch die Beziehung zu Aldrik wird immer inniger. Beide kämpfen für ihre Beziehung, auch wenn sie unter keinem guten Stern steht. Ich weiß nicht, wie Elise Kova es macht, aber die Gefühle zwischen den beiden sind noch immer so intensiv wie in Band 1. Ja, es ist Slow-Burn-Romance und man könnte meinen, dass sich das etwas zieht. Aber ich finde keineswegs, dass es sich zieht, sondern die Gefühle, die sich zwischen Vhalla und Aldrik entwickelt haben, werden einfach immer tiefer.

Aldrik auf der anderen Seite hat auch einige Geheimnisse für sich bewahrt, über die man vorher nur spekulieren konnte. Theoretisch weiß man, dass auch er sich in einer moralischen Grauzone bewegt und er nicht der Held ist, für den ich ihn oft gehalten habe. Das wird hier nun aber besonders deutlich. Dennoch liebe ich ihn, weil seine augenscheinlichen Fehler ihn einfach menschlich machen.

Dann wäre da noch Baldair, den ich mittlerweile einfach in mein Herz geschlossen habe. Er wird zu so etwas wie Vhallas bestem Freund und auch wenn sein Verhalten früher nicht immer richtig gewesen ist, hat er sich nun doch von seiner besten Seite gezeigt. Wir werden sehen, wie es mit ihm weitergeht, aber alles in allem bin ich mittlerweile Fan von ihm.

Storytechnisch sind wir jetzt an der Front angekommen und nicht mehr auf dem Marsch unterwegs. Dadurch kommt eine ganz neue Lageratmosphäre auf. Aus dieser Situation heraus rückt auch die unvermeidliche Schlacht immer näher. Denn der Kaiser möchte den Norden endlich fallen sehen. Erst dann erhält Vhalla ihre Freiheit zurück.

Doch auch wenn Vhalla nichts lieber als ihre Freiheit zurück hätte, hat sie dennoch oft Skrupel vor diesen Schandtaten. Denn ihr wird klar, dass sie nicht nur gegen Soldaten vorgehen, sondern auch gegen Familien mit Kindern. Dass sie sich diese moralischen Wertvorstellungen trotz der Umstände, in denen sie sich befindet, beibehält, rechne ich ihr hoch an.

Aber auch einige Puzzleteile setzen sich nun zusammen. So hat Vhalla am Anfang des zweiten Bandes einen Auftrag erhalten, den sie nun verfolgen kann und ich bin gespannt, wo uns dies noch hinführen wird.

Was das Ende angeht, werden so einige sicherlich sagen, dass das unnötiges Drama ist und etwas erzwungen wirkt, nur um die Story fortführen zu können. Ich sage, dass es genau richtig war, um mein Herz noch mehr zu zerschmettern als das Ende von „Fire Fallen“. Dennoch möchte ich an dieser Stelle nicht zu sehr spoilern, wen das Ende interessiert, der sollte das Buch lesen!

Insgesamt hat diese Reihe sowieso eine extreme Emotionalität in mir hervorgerufen, jeden einzelnen Band habe ich in Rekordzeit verschlungen und ich liebe alles daran. Zwar gibt es durchaus so manchen Kritikpunkt, den ich auch nachvollziehen kann, aber nur wenige Bücher lösen solche Gefühle in mir aus.

Und nach diesem Ende jedoch bin ich emotional wieder einmal an einem Tiefpunkt angelangt und warte nun sehnsüchtig auf Band 4, in der Hoffnung, dass dieser einige Dinge klären wird.

Fazit: Elise Kova hat mich auch mit diesem Band wieder restlos begeistert und ich bin wahnsinnig gespannt auf Band 4! Eine tolle Atmosphäre, starke Charaktere und eine Liebesgeschichte, die Herzschmerz bei mir auslöst. Was will man mehr?

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Zurück an der Dunbridge Academy

Dunbridge Academy - Anyone
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„Dunbridge Academy - Anyone“ ist ein Buch, an das ich nicht allzu hohe Erwartungshaltungen hatte. Band 1 der Reihe hat mir gefallen, aber es war kein Highlight. Deswegen bin ich auch so an den zweiten ...

„Dunbridge Academy - Anyone“ ist ein Buch, an das ich nicht allzu hohe Erwartungshaltungen hatte. Band 1 der Reihe hat mir gefallen, aber es war kein Highlight. Deswegen bin ich auch so an den zweiten Band herangegangen. Und dieses Buch war genau das, was ich zu diesem Zeitpunkt brauchte.

Ich habe es kurz nach einem Buch mit Theater-Vibes gelesen und hatte große Lust, mehr solcher Bücher zu lesen.

Es geht um Tori und Sinclair, die sich seit Kindheitstagen kennen. Sie verbieten es sich, mehr als Freundschaft daraus werden zu lassen, aus Angst, damit ihre Freundschaft zu zerstören. Doch als Tori dann beginnt, mit Valentine auszugehen und Sinclair den Romeo in einem Theaterstück spielt, in dem ein anderes Mädchen die Julia spielt, fällt es beiden immer schwerer, ihre Gefühle füreinander zu unterdrücken.

Keine Frage - es gab viel Drama, Eifersucht und Hin und Her. Aber es war das, worauf ich gerade Lust hatte. Tori und Sinclair sind beide noch jung, gerade einmal 17 Jahre alt. Und so haben sie sich auch verhalten.

„Ich muss die ganze Zeit an dich denken. Jeden Tag, die halbe Nacht.“
(Sarah Sprinz: Dunbridge Academy - Anyone; Seite 301)

Tori habe ich in mein Herz geschlossen, weil sie mich so oft einfach an mich selbst erinnert. Sie liebt Bücher, hat Humor und steht ungern im Mittelpunkt. Doch im Laufe des Buches wächst sie über sich hinaus. Zu Beginn traut sie sich beim Casting für das Theaterspiel nicht vorzusprechen und zum Ende hin kann sie dann doch vor versammelter Menge sprechen. Sie überwindet im Laufe des Buches einige Hürden und findet zu sich selbst und zu dem, was sie möchte.

Sinclair ist ganz anders gewesen, als ich in Band 1 erwartet habe. Ich dachte, er wäre einer der ganzen coolen Typen, die schon zahlreiche Mädchen abgeschleppt haben. Es stellte sich allerdings heraus, dass das gar nicht der Fall ist. Stattdessen versteckt er sich hinter der Fassade und schafft es einfach nicht, seine Gefühle für Tori abzustellen.

„Ich liebe sie so, wie Romeo Julia liebt. Auf diese absolut kitschige, bedingungslose Art.“
(Sarah Sprinz: Dunbridge Academy - Anyone; Seite 326)

Durch Valentine und später auch das Theaterstück kommt es dann natürlich zu zahlreichen Eifersuchtsszenen, die das Feuer zwischen Tori und Sinclair nur noch mehr anfeuern. Alles, was sie wollen, ist, ihre Freundschaft nicht kaputt zu machen. Doch schon bald merken sie, dass sie einander auch auf diesem Weg verlieren.

Ich fand es unglaublich schön, wie sie einander mehr kennenlernen und nur noch enger zueinander finden. Ihre Freundschaft ist ein starkes Fundament, das nicht so schnell bröckeln kann.

Dass all das in der Dunbridge Academy spielt gibt dem ganzen nochmal ein besonderes atmosphärisches Feeling. Ich liebe das Akademiesetting mit allen Facetten und gerade auch durch den Schreibstil kam das wunderbar zur Geltung!

Außerdem haben auch Emma und Henry immer mal wieder ihre Auftritte gehabt und es war toll zu sehen, wie es mit den beiden nach dem ersten Band weiterging.

Gerade aber auch der Cliffhanger am Ende kam ziemlich unerwartet. Damit habe ich absolut nicht gerechnet, weil es ja in jedem Buch um wen anders geht. Deswegen bin ich gespannt, wie es in Band 3 weitergehen wird!

Fazit: Das Buch beinhaltet eine tolle Friends-to-Lovers-Lovestory mit viel Drama, Theater-Vibes und einer tollen Atmosphäre.

Wieder einmal eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Hohe Erwartungen und dennoch absolut begeistert!

Fourth Wing – Flammengeküsst
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„Ein Drache ohne seinen Reiter ist tragisch.
Ein Reiter ohne seinen Drachen ist tot.“

Ein Buch, das ganz Social Media eingenommen hat. Überall sieht man es, es wird gefeiert, wie lange kein Buch mehr. ...

„Ein Drache ohne seinen Reiter ist tragisch.
Ein Reiter ohne seinen Drachen ist tot.“

Ein Buch, das ganz Social Media eingenommen hat. Überall sieht man es, es wird gefeiert, wie lange kein Buch mehr. Doch was hat es mit dem Hype auf sich und wird das Buch seinem Ruf gerecht?

Meine klare Antwort ist ein einfaches „Ja!“.
Meine ausführliche Antwort zieht tausende Aspekte ein.

Zum einen ist es erst einmal eine unfassbar geniale Welt. Allein die Karte zieht den Blick schon auf sich, aber auch im Buch sind sowohl Geografie, als auch Geschichte eingeflochten und wirken dabei völlig natürlich und nicht so, als würde die Autorin einfach alles Wissen über die Welt herunterrattern.

Das Hauptsetting findet sich im Basgiath War College, an welchem Violet dem Reiterquadranten beitritt. Die Ausbildung zum Drachenreiter ist nicht nur schwer, körperlich anstrengend und treibt einen an seine eigenen Grenzen - sie ist tödlich und brutal. Auf dem Cover steht der Satz „Flieg oder stirb“ und das trifft definitiv zu. Immer wieder, einfach nur durch kleine Szenen oder auch nur zwei Sätze wird die immer währende Präsenz des Todes verdeutlicht. Mehr als einmal war ich schockiert. Du kannst dich noch so sicher und vorbereitet fühlen, eine winzig kleine Ablenkung genügt und es ist vorbei.

Dass Violet, die sich ihr ganzes Leben lang auf den Schreiberquadranten vorbereitet hat, kleiner und schwächer als alle anderen ist und nur sechs Monate Vorbereitung erhalten hat, auf Befehl ihrer Mutter doch den Drachenreitern beitreten soll, ist also ein ziemliches Problem. Zu Beginn fällt ihr alles ziemlich schwer. Sie ist ängstlich, hat wenig Vertrauen in sich selbst und sieht eigentlich schon ihren Tod kommen. Ihr fehlen schlicht und einfach die körperlichen Voraussetzungen eines Drachenreiters. Dennoch weiß sich sich immer wieder zu helfen, indem sie ihren Verstand benutzt. Violet ist keine stereotypische Protagonistin, der durch Zufall vieles zufällt. Sie trainiert hart, härter als alle anderen. Sie kennt ihre Schwächen, steht dazu und lernt, mit ihnen umzugehen. Für mich ist sie eine der stärksten Protagonistinnen überhaupt, einfach weil ihre Entwicklung so stark ist und dennoch viel Potenzial in ihr steckt. Deswegen bin ich auch schon wahnsinnig gespannt, wie sie sich im Laufe der kommenden Bücher weiterentwickeln wird.

Dann ist da natürlich noch Xaden: gefährlich, einer der stärksten Drachenreiter des Kontinents, Sohn eines Staatsverräters und wahnsinnig attraktiv. Zu Beginn konnte ich ihn kaum einschätzen, was man aber auf jeden Fall wahrnehmen konnte, waren die Funken zwischen ihm und Violet. Der Hass aufgrund einiger schwieriger Familienverhältnisse ist fast greifbar gewesen. Dennoch kommt es immer wieder dazu, dass die beiden sich über den Weg laufen. Zwar ist die Lovestory gerade in der ersten Hälfte des Buches sehr karg ausgefallen, aber in der zweiten Hälfte nimmt es definitiv an Fahrt auf. Kleine, süße Gesten, emotionale Momente und feurige Nächte haben die Liebesgeschichte zu einer der besten gemacht, die ich seit langem gelesen habe.

Was aber so ziemlich das Beste an dem Buch gewesen ist, waren die Drachen. Seit der „Drachenzähmen Leicht Gemacht“-Filme liebe ich Drachen und endlich ein Buch über sie lesen zu können hat einen großen Traum erfüllt, von dem ich gar nicht gewusst habe, ihn gehabt zu haben. Sie wurden hier allerdings auch grandios in Szene gesetzt. Majestätische, brandgefährliche Wesen, die dich innerhalb von Sekunden einäschern können. Auf der anderen Seite kann man aber auch eine ganz wunderbare Verbindung zu einem Drachen aufbauen und sich kaum noch vorstellen, ohne ihn zu sein. Allein die Szenen, in denen sie auf ihren Drachen geflogen sind waren voller Euphorie geschmückt. Und ich fange besser erst gar nicht mit den richtigen Kampfszenen an.

Denn diese waren wirklich der Hammer. Der Schreibstil von Rebecca Yarros war einfach so bildhaft, dass es teilweise so war, als würde ein Film laufen. Es gab zahlreiche Momente, bei denen man sich einfach verloren hat und nicht einmal mehr bemerkte, dass man gerade liest. Und wenn so etwas passiert, sagt das eigentlich schon eine ganze Menge über das Buch aus.

Dazu kommt dann noch die wirklich umhauende Story. Von Anfang bis Ende - es war einfach perfekt. Der Einstieg in das Buch war bereits von Spannung durchzogen, dann gab es wieder ein paar Verschnaufpausen, ehe die nächste Prüfung kam, der Violet sich stellen musste. Und hinter all dem, lief noch etwas ganz anderes ab, was aber erst am Ende herauskam. Ich muss ganz offen sagen, dass ich einige dieser Wendungen vorausgesehen habe, was wahrscheinlich daran lag, dass ich das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen habe. Ich habe teilweise an einigen Stellen mehr nachgedacht und Theorien aufgestellt, die sich auch als richtig erwiesen haben. Trotzdem hat es den Spaß nicht genommen, weil ich so sagen konnte, dass ich Recht hatte. Außerdem kommen hier noch einige Sachen hinzu, die ich nicht vorausgesehen habe, denn dafür ist es einfach zu viel gewesen.

Fazit:

Für mich ist „Fourth Wing“ mein bisheriges Jahreshighlight. Ein Buch, das mich von Anfang bis Ende fesseln konnte, mit einer originellen Idee, brutalem Setting, starken Charakteren und einer packenden Story. Meiner Meinung nach der Beginn einer neuen Ära. Ich bin gespannt, was die Folgebände bringen werden, da dies ja erst der Anfang gewesen ist.

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Starke Fortsetzung!

Iron Flame – Flammengeküsst
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Nachdem ja bereits „Fourth Wing“ ein grandioser Reihenauftakt gewesen ist, musste „Iron Flame“ unbedingt folgen. Doch hält es mit Band 1 der Reihe mit?

Nach „Fourth Wing“ hatte ich ja doch etwas Angst ...

Nachdem ja bereits „Fourth Wing“ ein grandioser Reihenauftakt gewesen ist, musste „Iron Flame“ unbedingt folgen. Doch hält es mit Band 1 der Reihe mit?

Nach „Fourth Wing“ hatte ich ja doch etwas Angst bezüglich des zweiten Bandes, aber diese Angst wurde mir sehr schnell genommen. Denn bereits zu Beginn des Buch war ich schon wieder vollkommen in der Welt und habe mich fallen gelassen. Die Atmosphäre hat mich völlig für sich eingenommen und mich daran erinnert, wieso ich diese Buchreihe so sehr liebe.

Nach dem Ende des ersten Buches haben wir die Rebellion entdeckt, an der nun auch Violet beteiligt ist. Das ändert mehr oder weniger alles, denn dadurch wird es nur noch gefährlicher am Basgiath War College. Wenn dieses Geheimnis irgendwie ans Licht kommen sollte, dann wäre alles vorbei.

„Geheimnisse sind ein schlechtes Druckmittel. Sie sterben mit denen, die sie wahren.“
(Rebecca Yarros: Iron Flame, Seite 85)

Doch auch über das Buch hinweg ändert sich die Atmosphäre weiter und irgendwann bin ich an einem Punkt angelangt, wo mir erst so richtig klar geworden ist, wie weit wir uns vom Beginn des ersten Bandes eigentlich entwickelt haben. Und das betrifft so viel mehr als nur Vis Charakterentwicklung.

Denn natürlich wird Violet stärker, sie muss auch im zweiten Jahr in Basgiath einiges aushalten und teilweise wird es noch brutaler und noch skrupelloser als das erste Jahr. Denn während im ersten Jahr die Kadetten aussortiert werden, wird im zweiten Jahr ihr Rückgrat getestet. Für Violet wird es aber auch schwieriger, weil sie ein so großes Geheimnis vor ihren Freunden verbergen muss und auch Xaden wurde nun an einen Außenposten geschickt, nachdem er seine Ausbildung abgeschlossen hat.

Die Beziehung zwischen Xaden und Violet wird hier auch mehrfach auf die Probe gestellt. Nach dem Verrat, der sich im ersten Band bemerkbar machte, benötigt Violet Aufrichtigkeit von Xaden, die dieser jedoch nicht immer zu geben bereit ist. Natürlich dramatisiert Violet hier etwas über, aber sie gibt auch selbst zu, dass sie in dieser Sache auf ihr Herz hört und nicht auf ihren Verstand, was so einiges verkompliziert. Dennoch gehen beide in meinen Augen recht vernünftig mit der Situation um und spielen sich nicht zu sehr auf.

„Ich sagte dir, ich will nicht bloß eine Schlacht ausfechten. Ich gewinne den verdammten Krieg.“
(Rebecca Yarros: Iron Flame, Seite 189 )

Das ist auch gar nicht so leicht möglich, denn Basgiath hat einen neuen Vize-Kommandeur, der brutal ist und überhaupt nicht gut auf die Gezeichneten zu sprechen ist. Wenn ich vorher dachte, einen Charakter wie Dain oder Jack Barlowe zu hassen, dann hat der neue Kommandeur, Varrish, das ganze auf eine völlig neue Spitze getrieben. In meinen Augen stellt er Umbridge 2.0 dar.

Denn durch ihn wird die allgemeine Brutalität des Colleges, die ja so schon in Überfluss vorhanden ist, nochmals um einiges stärker. Und das wird uns Lesern auch ständig vor Augen geführt. Ein kleiner Moment, ein kurzes Zögern und alles ist vorbei. Jetzt aber um einiges schlimmer als zuvor, denn die Menschen, die hier sterben, haben die Prüfungen des ersten Jahres allesamt gemeistert.

Um nochmal auf Dain zu sprechen zu kommen: ich hätte nicht gedacht, dass Rebecca Yarros das schafft, aber ich hasse ihn nicht mehr. Ich glaube, wir Leser werden ihn nie wirklich lieben, aber Hass ist auch das falsche Gefühl ihm gegenüber. Zumindest in meinen Augen.

Was ich ebenfalls nicht erwartet hätte, ist, dass meine Liebe zu Tairn noch mehr wächst, aber Rebecca Yarros hat auch das geschafft. Sein trockener Sarkasmus ist wieder mit dabei, aber das ist nicht der einzige Punkt. Denn er ist einer der mächtigsten Drachen des Kontinents und das hat er hier nun auch mal deutlich zur Schau gebracht, indem er Violet das ein oder andere Mal verteidigte. Meiner Meinung nach ist er der allerbeste Charakter der gesamten Reihe.

„Und du hast irgendwann Haferschleim für ein zufriedenstellendes Mahl gehalten, bis dir ein paar Zähne gewachsen sind und du den Rest der Nahrung auf der Welt entdeckt hast. Jetzt hör mit diesen Gedanken auf. Sie dienen nicht deiner Stärkung.“
(Rebecca Yarros: Iron Flame, Seite 405)

Durch die vielen Veränderungen, die sich ja nun ergeben haben, hat Violet nun aber auch wieder eine Verbindung zu Brennan, wodurch die geschwisterlichen Beziehungen, die zuvor kaum Bedeutung hatten, hier deutlich stärker zutage treten. Und die Sorrengail Geschwister sind ein absolut grandioses Team.

Zu Brennan gab es auch in Basgiath den einen oder anderen neuen Charakter, so auch Sloane. Violet hat Liam geschworen, ihr so gut es geht zu helfen, als er in ihren Armen starb, aber das ist gar nicht so einfach, wenn seine Schwester ihr die Schuld am Tod von Liam gibt. Dennoch ist mir auch Sloane über das Buch hinweg ans Herz gewachsen und auch andere neue Charaktere wie Aaric werden wahrscheinlich noch eine große Rolle spielen. Ich für meinen Teil habe zumindest schon die eine oder andere Theorie.

Nun aber zum Plot: Das Buch hatte 950 Seiten. Das sind beinahe eintausend Seiten. Dennoch erschien es mir viel kürzer und es wurde an keiner einzigen Stelle langweilig. Rebecca Yarros schafft es, immer wieder Spannung in die Story zu bringen, ob nun durch Prüfungen, die bereits benannte Brutalität, das Schmieden von Plänen oder der Beziehung von Violet und Xaden. Auch so mancher Plottwist kam um die Ecke, wo ich mir nur dachte „Nein! Das kann nicht sein!“. Ich bin einfach immer noch hin und weg und in meinem Kopf spielt sich so viel ab, weil dieses Buch so grandios war, dass meine Gedanken kaum abschalten können. Gerade das Ende hat wieder absolut überzeugt und auch wenn die letzten hundert Seiten mich absolut zerstört haben und ich nicht weiß, wie das wieder gut werden soll, bin ich dennoch hellauf begeistert. Die einzige Frage ist, wie wir so lange noch auf Band 3 warten sollen.

Fazit: „Iron Flame“ hat genauso stark weitergemacht wie „Fourth Wing“ und ich habe einfach ALLES daran geliebt. Ein absolutes Jahreshighlight! Gerade das Ende hat mich emotional zerstört und ich weiß noch nicht, wie ich es bis Band 3 aushalte, aber so lange schmiede ich einfach weitere Theorien.

5++++++++++ Sterne

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