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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2022

Dieses Buch ist so HEFTIG!

Die Schatten über uns
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Ich mache es kurz und prägnant: Das Buch war heftig!
Einer der besten Thriller, die ich je gelesen habe.

Er hat mich sehr mitgenommen und aufgewühlt. Und das, obwohl mich nichts so schnell aus der Bahn ...

Ich mache es kurz und prägnant: Das Buch war heftig!
Einer der besten Thriller, die ich je gelesen habe.

Er hat mich sehr mitgenommen und aufgewühlt. Und das, obwohl mich nichts so schnell aus der Bahn wirft.

Zu der Handlung kann ich nichts sagen, ohne zu spoilern, deshalb gehe ich nur auf den allgemeinen Vibe der Geschichte ein:

Die Thematik allein ist schon gruselig. Die Geschichte wird dann aber noch spannender, weil sie nicht nur aus Ermittlersicht erzählt wird.
Die Wendungen sind einfach schrecklich - schrecklich gut! Und dabei plausibel, sodass ich nicht das Gefühl hatte, der Autor wolle auf Teufel komm raus noch eine Schippe drauflegen. Wie das leider bei manch anderem Thriller-Autor häufig der Fall ist.

Zwischendurch werden auch immer mal wieder Themen angesprochen, über die es sich lohnt nachzudenken.
Wann hat man das Recht, ein Kind seiner Familie zu entreißen, weil sie nicht gut genug für das Kind sorgt?
Wie geht man mit postnataler Depression um?
Wann sollte man sich einmischen und wann besser nicht? Etc.etc.

Ein richtig gutes Buch, das ich viel schneller verschlungen habe als erwartet. Wird nicht mein letzter Marrs gewesen sein.
5 Sterne und eine Leseempfehlung für die Hartgesottenen unter euch. Dieses Buch ist NICHTS für schwache Nerven!

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Nicht mein Fall

Wüstenprinzessin des Ewigen Eises
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Der Schreibstil ist sehr leicht zu lesen, das Hörbuch war nicht ganz mein Fall. Die Stimme der Sprecherin mochte ich nicht so gerne und für mich hörte sich jeder Charakter, dem sie eine Stimme gab, gleich ...

Der Schreibstil ist sehr leicht zu lesen, das Hörbuch war nicht ganz mein Fall. Die Stimme der Sprecherin mochte ich nicht so gerne und für mich hörte sich jeder Charakter, dem sie eine Stimme gab, gleich an. Das ist aber sehr subjektiv – ich empfehle, dass man sich ein eigenes Urteil bildet. Alle gängigen Hörbuch-Anbieter bieten i.d.R. ja Hörproben an.

Leider konnte mich auch die Geschichte um Avianna nicht begeistern. Avianna ist Prinzessin von Iralia, die mit ihrer Magie maßlos überfordert ist und sie einfach nicht zu beschwören, geschweige denn kontrollieren, weiß. Zu Beginn kann sie einem Leid tun, im weiteren Verlauf des Buches ging sie mir aber sehr auf die Nerven. Sie ist sehr naiv, absolut unnütz, worüber sie sich bewusst ist und sich häufig eben darüber auslässt. Sie freut sich für ihre Freundin, einen tollen Mann gefunden zu haben, und äußert mehrfach, dass sie sich auch die wahre Liebe wünscht. Der für sie perfekte Mann wird ihr quasi auf einem Silbertablett serviert und sie sieht ihn einfach nicht als das, was er ist. Das empfand ich als sehr anstrengend.

Damit kommen wir auch zu Byron, dem kühlen, gefürchteten König von Glacien… Er ist weder kühl noch zum Fürchten, sondern von Beginn an sehr kompetent, fair und besorgt um sein Volk und die ihm anvertraute Prinzessin.

Die restlichen Charaktere blieben für mich sehr blass und austauschbar.

Die Geschichte erinnerte mich ein wenig an „Stormheart“ (Prinzessin, die aufgrund Fehlender magischer Fähigkeiten verbannt wird) und „Splitter aus Silber und Eis“ (wegen dem eisigen Setting). Dabei konnte die Geschichte aber mit keinem der zwei genannten Bücher mithalten, weil das Worldbuilding den anderen Geschichten einfach in vielem nachstand.

Die Handlung hat leider auch einige Plotholes. Wer das Buch lesen möchte, sollte hier nicht weiterlesen, da die weitere Rezension Spoiler enthält.
Zum Beispiel berichtet Avianna regelmäßig ihrem Vater, was in Glacien vorgeht, wo Glacien am leichtesten verwundbar ist und dass die mächtigsten Magier Glaciens Seelentiere haben, die ihnen nicht von der Seite weichen und mit ihnen kämpfen. Sie verrät Byron – bis sie sich ihrer Gefühle ihm gegenüber bewusst wird. Byron wird gefangen genommen und gefoltert. Er kehrt an der Schwelle zum Tode an den Königshof zurück und muss sich kurz darauf einem Angriff Iralias auf Glacien stellen. Als Grund für den Zeitpunkt des Angriffs wird seine körperliche Schwäche aufgrund der Gefangenschaft genannt, die Avianna aber nie verraten hatte.
Die Seelentiere spielen auch keine wirkliche Rolle, sodass ihr „Verrat“ eigentlich keinerlei Schaden anrichtete – mit Ausnahme vielleicht von einem kleinen Vertrauensbruch.

Avianna ist eine Protagonistin, die ich als anstrengend, naiv und dumm empfand. Sie trifft dumme Entscheidungen, versucht diese auszubaden und macht die Situation damit nur immer schlimmer. Sie bemitleidet sich selbst. Sie tut einem ganzen Land unrecht, insb. dessen König, obwohl der ihr immer nur mit Freundlichkeit, Akzeptanz und Toleranz begegnet ist und sie aus ihren ursprünglichen Ketten befreit hat, sodass ich mich oft fragte, was Byron denn eigentlich mit ihr will.

Auflösung: Aviannas totgeglaubte Mutter lebt in Glacien in seiner Gefolgschaft, was gegen Ende der Geschichte nochmals für Drama sorgt als Avianna sich plötzlich als verratenes Opfer sieht (obwohl sie wohl kaum besser ist). Da fragt man sich nur – warum hat Byron ihr denn nicht von Beginn an die Wahrheit gesagt? Sprach ja nichts dagegen.

Insgesamt eher enttäuschend. Deshalb gibts von mir nur 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Durchwachsen

Frankenstein
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Um Frankenstein kommt man in der Kürbiszeit kaum herum. Trotzdem habe ich die Geschichte 31 Jahre lang „verpasst“. Natürlich wusste ich, dass Frankenstein ein Monster erschuf, kannte aber weder Buch noch ...

Um Frankenstein kommt man in der Kürbiszeit kaum herum. Trotzdem habe ich die Geschichte 31 Jahre lang „verpasst“. Natürlich wusste ich, dass Frankenstein ein Monster erschuf, kannte aber weder Buch noch Film.

Um die Sache abzukürzen: Das Buch hat mich sehr enttäuscht. Es ist poetisch geschrieben, vermittelt eine Moral und kann feministisch interpretiert werden, was viel Raum für Diskussion lässt und das Werk literarisch wichtig macht.
Unterhalten konnte es mich aber leider nicht gut. Die Geschichte wird sehr detailliert und mit Nichtigkeiten ausgeschmückt, startet schleppend und der Spannungsbogen reißt immer wieder ein, sodass mir das Weiterlesen schwerfiel.
Das offene Ende der Geschichte ließ mich dann vollends unzufrieden zurück.

Nichtsdestotrotz wirft es viele Fragen auf, die man sich ins Bewusstsein rufen sollte. Was bedeutet es, ein Mensch zu sein? Was macht uns menschlich? Die Erscheinung? Unser Verhalten? Unser Gewissen?
Welche Verantwortung hat der Mensch gegenüber seiner Mitmenschen? Insbesondere die Erziehungspflicht wird hier ins Spotlight gerückt, da Frankensteins Monster eigentlich keines ist. Es wird sehr deutlich, dass er Liebe und Zuneigung sucht – in einer Welt, die er nicht versteht. Unbeholfen wie ein Kind wurde er in die Welt entlassen, ohne Lehre oder jegliche Leitung, und versagt auf zwischenmenschlicher Ebene, weil die ihm fremd ist. Das führt zu der Frage, wer hier wirklich das Monster ist. Er oder sein Erschaffer, der ihm nicht frühzeitig Einhalt gebot, ihm nie als Mentor diente.
Und natürlich die allumfassende Frage, inwieweit Wissenschaft moralisch vertretbar ist?

Deshalb 3 von 5 Sternen für diesen Klassiker.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Guter Thriller

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Mein erster Strobel.

Es war eine spannende, sehr heftige und temporeiche Fahrt. Das schnelle Tempo ist super, denn so kommen nie Längen auf und man kann das Buch geradezu durchsuchten.

Man weiß auch ...

Mein erster Strobel.

Es war eine spannende, sehr heftige und temporeiche Fahrt. Das schnelle Tempo ist super, denn so kommen nie Längen auf und man kann das Buch geradezu durchsuchten.

Man weiß auch lange nicht, ob unser Protagonist Opfer oder Täter ist. Die Tendenz ging mal zum Einen, dann zum Anderen. Bei ca 25% hatte ich eine Ahnung, welchen Verlauf die Geschichte annehmen könnte. Zwischendurch habe ich meine Vermutungen wieder verworfen, wieder neu aufgegriffen, wieder verworfen. Bei 75% war ich mir sicher, dass ich von Anfang an richtig lag und war fast schon ein wenig enttäuscht. Doch dann kam alles anders.

Auch wenn ich das Ende nicht so ganz zufriedenstellend fand, konnte die Geschichte mich durchweg fesseln, zum Mitraten anregen, mich sehr gut unterhalten und überraschen.
Deshalb 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Der bisher beste Band der Reihe!

Todesmal
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Für mich der bisher stärkste Band der Reihe – und das will was heißen!
Er ist sehr spannend und actionreich. Ein Ereignis jagt das nächste, sodass die Seiten nur so dahinblättern.

Eine Nonne stellt sich ...

Für mich der bisher stärkste Band der Reihe – und das will was heißen!
Er ist sehr spannend und actionreich. Ein Ereignis jagt das nächste, sodass die Seiten nur so dahinblättern.

Eine Nonne stellt sich selbst und kündigt 7 Morde in den nächsten 7 Tagen an. Alle fragen sich, wie sie das anstellen möchte, wenn sie in U-Haft sitzt, doch dann geht das Morden los.
Die Fälle sind brutal und grausam und lassen ein tieferes Motiv vermuten, das Sneijder und Nemez lange nicht durchschauen. Erst als im Ursulinenkloster ein furchtbarer Fund gemacht wird, gehen die Ermittlungen in die richtige Richtung und die Puzzleteile fügen sich zusammen.

Besonders schön finde ich, wie Gruber wieder moralische und ethische Fragen aufwirft. Das war mir bereits in den vorangegangenen Bänden aufgefallen, aber in diesem Buch fragt man sich, wer gut und wer böse ist. Sind die Ermittelnden die Guten, wenn sie Morde an den abscheulichsten Menschen zu verhindern suchen? Ist die Nonne die Böse, obwohl sie nur für Gerechtigkeit sorgen möchte? Kann man Menschen opfern, um andere zu retten? Die ewig wiederkehrende Frage, inwieweit medizinische Wissenschaft moralisch vertretbar ist, wird neu aufgerollt und wird wirklich nicht langweilig.

In diesem Band werden auch bereits bekannte Nebencharaktere schön eingebunden. Es entsteht ein richtiges Team, das zwischenmenschliche Einblicke gewährt. Sabines Privatleben scheint nun endlich – seit Jahren – ein wenig Aufwind zu bekommen und es war richtig schön, zu lesen, dass ihr Leben nicht bloß aus Arbeit besteht.
Nach 5 Bänden sind einem die sowieso sehr authentischen Charaktere nun richtig ans Herz gewachsen.

Deshalb freue ich mich schon jetzt auf Band 6 und höre gleich weiter!
5 Sterne für Todesmal!

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