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29,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Rowohlt
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 1264
  • Ersterscheinung: 31.01.2017
  • ISBN: 9783498000974
Paul Auster

4 3 2 1

Thomas Gunkel (Übersetzer), Werner Schmitz (Übersetzer), Karsten Singelmann (Übersetzer), Nikolaus Stingl (Übersetzer)

Paul Auster, der bekannte amerikanische Bestsellerautor, legt in Gestalt eines Rätselspiels sein bisher umfangreichstes Werk und Opus magnum vor: die vierfach unterschiedlich erzählte Geschichte eines jungen Amerikaners in den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts – ein Epos voll mit Politik, Zeitgeschichte, Liebe, Leidenschaft und dem wechselvollen Spiel des Zufalls.'4 3 2 1' – das sind vier Variationen eines Lebens: Archibald Ferguson, von allen nur Archie genannt, wächst im Newark der fünfziger Jahre auf. "Was für ein interessanter Gedanke", sagt er sich als kleiner Junge, "sich vorzustellen, wie für ihn alles anders sein könnte, auch wenn er selbst immer derselbe bliebe. Ja, alles war möglich, und nur weil etwas auf eine bestimmte Weise geschah, hieß das noch lange nicht, dass es nicht auch auf eine andere Weise geschehen konnte." Im Verein mit der höheren Macht einer von Paul Auster raffiniert dirigierten literarischen Vorsehung entspinnen sich nun vier unterschiedliche Versionen von Archies Leben: provinziell und bescheiden; kämpferisch, aber vom Unglück verfolgt; betroffen und besessen von den Ereignissen der Zeit; künstlerisch genial begabt und nach den Sternen greifend. Und alle vier sind vollgepackt mit Abenteuern, Liebe, Lebenskämpfen und den Schlägen eines unberechenbaren Schicksals … '4 3 2 1' ist ein faszinierendes Gedankenspiel und ein Höhepunkt in Austers Schaffen. Seine großen Themen, das Streben nach Glück, die Rolle des Zufalls, Politik und Zeitgeschichte von Hiroshima bis Vietnam – alle sind hier versammelt und verdichtet in den hoffnungsvollen Lebenswegen eines jungen Mannes, der sein Glück in der Welt zu finden sucht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2021

Ein faszinierendes Buch, aber nicht für Jedermann

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Es ist ein anstrengendes Buch, das Lesen lohnt, erfordert jedoch Durchhaltevermögen. Die ersten Kapitel haben mich fasziniert. Danach kam eine Phase der Verwirrung, bis man den Buchaufbau versteht. Es ...

Es ist ein anstrengendes Buch, das Lesen lohnt, erfordert jedoch Durchhaltevermögen. Die ersten Kapitel haben mich fasziniert. Danach kam eine Phase der Verwirrung, bis man den Buchaufbau versteht. Es kommen auch Seiten im Buch, bei denen man hofft, dass es endlich aufhört. In dem Buch wird man beim Lesen immer mal wieder zurückblättern, ich habe mir sogar an die Kapitelenden Lesezeichen gesetzt, um den Anschluß nicht zu verlieren. Man erfährt auch viel von der amerikanischen Geschichte der 50iger, 60iger, 70iger Jahre, beleuchtet von verschiedenen Standpunkten, aus dem Kontext der verschiedenen Lebenswege heraus. Zu diesen Jahrzehnten sollte man eine bestimmte Affinität haben, sonst findet man keinen Spaß am Lesen. Im letzten Viertel des Buches zog es mich wieder in den Bann, Phasen der Enttäuschung und Trauer von mir als Leser über das Ende einzelner Abschnitte war verflogen. Am Ende löst sich alles auf, das Durchhalten hat sich gelohnt.

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Veröffentlicht am 28.05.2017

Eine Parabel über das Leben und die Entscheidungen, die wir treffen – meisterlich ausgeführt.

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Was für ein Koloss! Von vielen wurde „4 3 2 1“ als Opus Magnum Austers bezeichnet, und ich denke, das trifft durchaus zu! Zunächst eingeschüchtert von der Größe (1200 Seiten! Mein dickstes Buch bisher!), ...

Was für ein Koloss! Von vielen wurde „4 3 2 1“ als Opus Magnum Austers bezeichnet, und ich denke, das trifft durchaus zu! Zunächst eingeschüchtert von der Größe (1200 Seiten! Mein dickstes Buch bisher!), habe ich mich doch nicht direkt ran getraut. Doch einmal angefangen, flogen die Seiten nur so dahin. Es geht also um Archie Ferguson, nein, gleich vier Archies, die im Amerika der 50er/60er Jahre aufwachsen und erwachsen werden. Paul Auster erzählt die Lebensgeschichten von gleich vier Archie Fergusons, die „identisch, aber verschieden“ sind und durch anders verlaufende Ereignisse, anders getroffene Entscheidungen etc. jeweils ein völlig anderes Leben führen. Archie, der immer von der Liebe gebeutelt zu sein scheint, durchlebt die Zeit des Aufschwungs, des Krieges und der Revolution, und das an der Seite von Familie und Freunden (die sich natürlich auch unterscheiden, obwohl es gewisse Konstanten gibt). In der einen „Welt“ noch geliebt und glücklich mit seinem Traumjob, verfällt er doch bei der nächsten Version seiner Selbst in leichten Alkoholismus, ist immer auf der Suche nach der großen Liebe oder zumindest nach Sex, vom Unglück gejagt oder doch von Freunden umringt: Die vier Leben des Archibald Ferguson unterscheiden sich teilweise in seinen Eigenschaften und Charakterzügen, beispielsweise seinem Interesse an Politik, seinem Berufswunsch oder aber seinen Hobbys; andererseits gibt es auch äußere Faktoren, die sich in jeder Version unterscheiden: Archies familiäres Umfeld, sein Liebesleben, seine Verwandtschaft.

Sein Leben fing gerade erst an, sagte Ferguson sich, sein Leben hatte noch nicht einmal begonnen, doch der wesentliche Teil von ihm war schon tot.

Nach meinem zuletzt gelesenen Auster, „Travels in the Scriptorium“, der unter 200 Seiten füllt, ist „4 3 2 1“ natürlich das krasse Gegenteil mit seinen 1250 Seiten. Doch nachdem man einige Kapitel geschafft hat, bekommt man einen richtigen Lesefluss und die doch sehr langen Formulierungen werden immer angenehmer zu lesen. Am Anfang dachte ich allerdings, das gesamte erste Kapitel (1.0-1.4) sei eine Einleitung, bis ich dann in 1.4 erst mal gemerkt habe, dass die Überlegung Archies in einem der ersten Unterkapitel, wie es wäre, ein anderes Leben zu führen, direkt schon umgesetzt wurde! Völlig durcheinander musste ich die ersten Seiten erneut lesen. Dann haben mich anfangs diese Bandwurmsätze, die sich oft über ganze Seiten strecken, immer wieder dermaßen eingeschläfert, dass ich nicht so recht voran kam; vor allem schwierig, wenn man abends im Bett „nur noch bis zum Absatz“ lesen möchte, dieser aber nicht vorhanden ist. Spätestens aber nach 300 Seiten ist man drin und der Schreibstil fesselt einen richtig. Zu Beginn des Buches bin ich auch mit der Annahme gestartet, dass doch bestimmt jedes der Kapitel zehn Jahre von Archies Leben erzählt, so dick, wie das Buch ist – doch weit gefehlt! „4 3 2 1“ berichtet von vier Leben Archies, jedoch nicht über seine 20er hinaus. Das mag jetzt ein wenig erschreckend klingen, ist auch so: Jedes kleine Detail seiner jungen Jahre wird detailgetreu wiedergegeben, alle Personen, die mit ihm verwandt oder befreundet sind, werden mit einer Lebensgeschichte bestückt, und diese „Tour de Force“ durch Archies Leben und sein Umfeld beschreibt auch jede Menge politische Ereignisse, was mich etwas gestört hat. Natürlich gehört es zum Leben eines Jeden, dass die Politik gewisse Entscheidungen oder Erlebnisse beeinflusst, aber da mich „so etwas“ nicht so sehr fesselt, war ich dann doch etwas genervt über die Detailtreue, die Auster jedem Ereignis betreibt. Ich finde Details und Vorgeschichten und das ganze Drum und Dran bei Charakteren sehr interessant und auch wichtig für die Geschichte, aber Auster berichtet viele, viele Seiten lang von politischen Ereignissen, die ich storytechnisch doch eher uninteressant fand. Durch die Detailtreue Austers sind allerdings alle größeren Charaktere (und sogar viele Nebencharaktere, selbst die kleinen Liebschaften Archies etc.) dermaßen ausgefleischt, es ist Wahnsinn! Auster hat es geschafft, dass man bei dem ganzen Verwandtschafts- und Freundesgewusel nicht durcheinander kommt und immer ein bisschen (oder ein bisschen mehr, je nach Person) Background hat. Ich mag den Erzählstil sehr; Es gibt einen omnipotenten 3. Person-Erzähler, der auch gerne mal Geschehnisse kommentiert oder mit seinem Wissen vorgreift und uns teast, was noch kommt. Das hat mir richtig gut gefallen, ich mag Erzähler, die in Erscheinung treten und z.B. auch gerne mal mit dem Leser kommunizieren.

Die komplette Rezension findet ihr auf meinem Blog: http://killmonotony.wordpress.com