Cover-Bild Das Mündel des Apothekers
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 441
  • Ersterscheinung: 08.09.2021
  • ISBN: 9783839200094
Stefan Thomma

Das Mündel des Apothekers

Historischer Roman
Band 1 der Reihe "Apothekerin Katharina"
Der Apotheker Riesinger nimmt nach seiner kinderlosen Ehe ein Mündel an, dem er seinen Besitz vererben kann. Als sie 16 Jahre alt ist, wird Katharina mit dem geldgierigen Hofmeister verheiratet. Ihr Traum Ärztin zu werden platzt. Als Katharinas Stiefvater ermordet aufgefunden wird, kann sie sein Erbe nicht antreten, denn dazu benötigt sie ihren Ehemann. Doch der ist im 30-jährigen Krieg spurlos verschwunden. Der einzige Hinweis führt Katharina nach Augsburg. Doch jemand setzt alles daran, dass sie ihr Ziel nicht erreicht …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2021

Wirklich beeindruckend

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Was als historischer Roman aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges von Stefan Thomma und dem Gmeiner Verlag avisiert wurde, ist viel mehr als das. Die Aufmachung des Buches ist, wie man es von diesem ...

Was als historischer Roman aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges von Stefan Thomma und dem Gmeiner Verlag avisiert wurde, ist viel mehr als das. Die Aufmachung des Buches ist, wie man es von diesem Verlag her kennt entsprechend schön, mit einer historischen Karte auf den Umschlagseiten und einem entsprechenden Lesezeichen dazu. Das Cover passt perfekt dazu und auch der Klappentext - zum Teil - denn: es eben viel, viel mehr als der Leser so vermuten würde.

Die Geschichte beginnt in Augsburg anno 1620 und sie hat ein, für alle Interessierten tolles Vorwort und auch ein Dramatis Personae - was ich hier nicht wirklich brauchte, aber toll finde, denn alles greift geschmeidig ineinander über.

Die Geschichte von Katharina, Simon und Michael ist ein gut recherchierter historischer Roman, eine Liebesgeschichte, ein historischer Krimi und eine Darstellung der Verhältnisse zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges mit all ihren Schrecken, der Verrohung der Gesellschaft und der damaligen Ungleichheit der Stände und gesellschaftlichen Gruppen.

Das Buch beschönigt nichts, übertreibt aber auch nicht und so konnte ich mich als Leserin auf alles einlassen, auch wenn ich froh bin, damals nicht gelebt zu haben. Die Charaktere sind vielschichtig und mit Höhen und Tiefen beschrieben, die medizinischen Möglichkeiten zu der Zeit gut dargestellt - Salben, Medikamente, Betäubungsmöglichkeiten von Patienten und der Ausbruch der Pest in Italien sehr gut recherchiert. Und dann auch noch der Bergbau zu dieser Zeit! Hut ab für die Zusammenfügung aller Details, die so lebendig sind, dass es mein Highlight des Jahres ist.

Natürlich ist die Geschichte um Katharina auch sehr schön gestaltet, doch eine so vielfältige Epoche und die politischen Verflechtungen lebendig zu machen ist sehr lesenswert. - Und ganz nebenbei werden auch noch Morde aufgeklärt.

Davon möchte ich wirklich mehr lesen!

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Veröffentlicht am 08.01.2022

Temporeicher historischer Debütroman

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Der Autor erzählt hier die Geschichte einer starken jungen Frau während der Zeit des dreißigjährigen Krieges. Katharina wächst in Nördlingen als Mündel des Apothekers Riesinger auf. Schon sehr jung wird ...

Der Autor erzählt hier die Geschichte einer starken jungen Frau während der Zeit des dreißigjährigen Krieges. Katharina wächst in Nördlingen als Mündel des Apothekers Riesinger auf. Schon sehr jung wird sie in eine arrangierte Ehe mit dem unsympathischen Kaufmannssohn Wilhelm Hofmeister gedrängt. Dabei wollte sie unbedingt Ärztin werden. Der plötzliche gewaltsame Tod ihres Stiefvaters lässt nicht nur diesen Traum zerplatzen, sondern er bringt Katharina in schwere Bedrängnis, denn als Frau kann sie Riesingers Erbe nicht antreten. Ihr ungeliebter Gatte ist im Krieg, und sie hat lediglich zwölf Wochen Zeit, ihn zu finden, sonst fällt das Erbe an die Stadt. Hilfe erhält sie von ihrem Jugendfreund, dem Zimmermann Simon Mühlbichler. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach Augsburg, denn dort hofft Katharina, etwas über den Verbleib ihres Gatten zu erfahren. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, und es lauern ungeahnte Gefahren auf dem Weg.

Dieser historische Roman weist zahlreiche kriminalistische Elemente auf und entwickelt sich sehr spannend. Die Charaktere sind farbig und sehr lebendig dargestellt, und Katharina muss immer wieder erfahren, dass vieles nicht so ist wie es anfangs erscheint, und immer wieder wird sie von Menschen in ihrem Umfeld enttäuscht. Wie sie sich beherzt durchs Leben schlägt und nicht unterkriegen lässt, liest sich kurzweilig und fesselnd. Man merkt dem Roman an, dass sich der Autor ausgiebig mit Geschichte befasst hat, auch wenn es für mich ein paar Ungereimtheiten gab. Manchmal empfand ich die Ausdrucksweise der Protagonisten doch als etwas zu modern, auch wenn Katharina eine Frau ist, die sich nicht einschränken lassen möchte und gerne tut was sie für richtig hält. Da wird aber beispielsweise im Lauf der Handlung geschildert, dass die Hebamme einen Bachblütentee zubereitet hat. Hier muss ich leider sagen, dass die Bachblüten erst Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt wurden.

Im Handlungsverlauf gibt es einige Zeitsprünge mit rasanten Übergängen, die mich immer ein wenig aus dem Lesefluss gebracht haben, denn ich war noch von einer Szene gefangen, und im nächsten Moment gab es einen spontanen Zeit- und Ortswechsel. So hatte ich nicht nur einmal das Gefühl, dass mich die Geschichte mit ihrem Tempo überholt. Zwischen manchen Ereignisse scheinen im Roman nur wenige Tage zu liegen, wenn man es sich aber genauer überlegt müssen die Zeitabstände viel größer sein. Das wurde nicht immer klar formuliert. Einige Situationen erscheinen anfangs dubios, aber man erfährt ziemlich am Ende die Auflösung dazu, so dass man den Bogen zielgenau zurück spannen kann. Andere Erklärungen wiederum waren für mich nicht so ganz schlüssig.

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist dies der Debütroman des Autors, und er ist, trotz der genannten kleinen Kritikpunkte, gut gelungen und unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Spannende Geschichte, mit kleinen Schwächen

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Apotheker Riesinger lebt und arbeitet im Nördlingen des 17. Jahrhunderts. Seine Ehe blieb kinderlos und so beschließt er, ein Mündel anzunehmen. Das Mädchen Katharina wächst in seiner Obhut auf und soll ...



Apotheker Riesinger lebt und arbeitet im Nördlingen des 17. Jahrhunderts. Seine Ehe blieb kinderlos und so beschließt er, ein Mündel anzunehmen. Das Mädchen Katharina wächst in seiner Obhut auf und soll einmal die Apotheke übernehmen, doch dann beschließt ihr Ziehvater, sie mit dem reichen Hofmeister zu verheiraten. Für Katharina enden alle Träume von Selbstständigkeit und dem Wunsch, Ärztin zu werden. Dann wird Riesinger auch noch Tod aufgefunden und die junge Frau kann ihr Erbe nicht antreten, weil sie dazu die Unterschrift ihres Ehemannes braucht, doch dieser ist verschwunden. Ihr bleibt nur, ihn zu suchen und sie hat dafür nur wenig Zeit.

Bevor die eigentliche Geschichte rund um Katharina und ihr Erbe beginnt, erläutert der Autor den historischen Hintergrund in einem Vorwort. Danach folgt ein Prolog, in dem die Vorgeschichte von Katharina geschildert wird, erst dann geht es mit dem ersten Kapitel richtig los. Katharina und ihre Familie werden vorgestellt und wie ihr Leben ausgesehen hat, wird anschaulich erzählt. Die junge Frau hat ihre eigenen Träume und Ziele, die aber zunichtegemacht werden, da sie mit einem Mann verheiratet wird, den sie nicht wollte. Erst der Tod des Apothekers zwingt die junge Frau zum Handeln und reißt sie aus ihrer Lethargie, in die sie sich geflüchtet hatte, weil ihre Ehe selbstverständlich unglücklich war. Jetzt beginnt eine durchaus spannende Geschichte rund um die Suche ihres Mannes. Allerdings endet dieser Teil auch ziemlich schnell wieder. Ein weiterer Lebensabschnitt beginnt für die Protagonistin. Der Ehemann von Katharina zeigt sich nämlich als durch und durch unsympathischer Protagonist und bestimmt damit weiterhin das Leben der jungen Frau.

Diese Geschichte lässt mich im Grunde genommen etwas ratlos zurück, auf der einen Seite fand ich sie spannend, mit vielen Wendungen und temporeich, aber auf der anderen Seite waren viele Handlungen der Charaktere vorhersehbar und zum Teil unpassend für das 17. Jahrhundert. Vor allem Katharina war mir viel zu modern eingestellt. Ich meine damit nicht unbedingt ihren Wunsch, Ärztin zu werden, sondern viel mehr ihr Handeln und wie sie ihr Leben bestimmt hat. Es gab so einige Szenen, die ich einfach unglaubwürdig fand und für mich nicht so recht in diese Epoche passen wollten. Dann wieder war die Geschichte spannend, weil es auch noch einige Krimielemente gegeben hat. Die Aufklärung dieser Vorkommnisse hat der Autor eben wieder geschickt mit der Geschichte rund um Katharina verflochten.

Ein Nachwort des Autors beendet dann dieses Buch und klärt noch einmal Fiktion und Wahrheit. Fremde Wörter werden in jedem Kapitel erläutert, sie sind im Text gekennzeichnet und finden sich dann als Fußnote wieder und ein Personenregister gleich zu Beginn gibt einen Überblick über die Protagonisten dieser Geschichte.

Fazit:

„Das Mündel des Apothekers“ ist ein historischer Roman, der sich gut lesen lässt und auch einiges an Spannung zu bieten hat. Auch wenn mir einiges zu vorhersehbar war und ich manches Handeln der Protagonisten so nicht nachvollziehen konnte oder unglaubwürdig fand, hat mich die Geschichte insgesamt gut unterhalten. Der leichte Erzählstil von Stefan Thomma hat sicherlich dazu beigetragen, dass ich das Buch zügig lesen konnte.

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