zwei Menschen, zwei Leben und große Träume
Eismusik
Eva Sars ist eine Sängerin mit sehr viel Talent. Eine große Zukunft steht ihr bevor, mit ihrer Stimme könnte sie ganz Europa erobern. Doch dann begegnet ihr Fridtjof Nansen. Er scheint der Mann zu sein, ...
Eva Sars ist eine Sängerin mit sehr viel Talent. Eine große Zukunft steht ihr bevor, mit ihrer Stimme könnte sie ganz Europa erobern. Doch dann begegnet ihr Fridtjof Nansen. Er scheint der Mann zu sein, mit dem sie ihr Leben verbringen möchte. Fridtjof Nansen ist ein junger Zoologe und Polarforscher und hat ein großes Ziel vor Augen. Er will die Arktis erforschen. Werden die beiden jungen Menschen ihre Ziele miteinander teilen können und wer muss seinen Traum dafür opfern?
Der Polarforscher Fridtjof Nansen aus Norwegen ist ein bekannter Zoologe aus dem 19. Jahrhundert. Seine Reise zum Nordpol legendär. Und auch Eva Sars war damals eine Berühmtheit. Ich habe über beide Protagonisten noch nichts gelesen und war neugierig, wohin mich diese Reise führen würde. Auf die spannende Liebesbeziehung der beiden war ich nicht vorbereitet. Die Geschichte hat mir aber gut gefallen.
Angela Lund hat es verstanden, die Charaktere von Fridtjof und Eva so auszuarbeiten, dass lebendige Bilder entstanden sind. Sie stellt beide Protagonisten für sich vor. Erzählt aus deren Leben und wie die Karrieren verlaufen sind. Ich habe dabei viele spannende Details erfahren.
Eva als Musikerin hat viel für ihre Liebe zu dem Polarforscher gegeben, aber sie hat sich selbst nie aufgegeben. Auch wenn die Szenen mit Eva jetzt nicht ganz so spannend sind, fand ich sie emotional doch gelungen. Die Bilder, die die Autorin von Eva gezeichnet hat, waren nachvollziehbar und voller Emotionen.
Mit dem Polarforscher geht es dann ins ewige Eis. Diese Schilderungen im Eis und die Vorbereitungen darauf haben mir gefallen. Es wird deutlich, wie intensiv Nansen auf sein Ziel hingearbeitet hat und was er bereit war, alles zu opfern. Er hat seine Ziele stets im Auge behalten. Die Schilderungen, wie er im Eis um sein Überleben und seinen Traum gekämpft hat, sind wirklich stark. Ich habe mit ihm fühlen können, auch wenn man sich eigentlich nicht wirklich vorstellen kann, wie es ist, so im Eis festzusitzen. Einige Szenen sind dabei allerdings auch schwer zu lesen. Ich liebe Hunde, und wie hier mit ihnen umgegangen wurde, ist schon sehr bedrückend.
Gut gefallen hat mir in „Eismusik“ vor allem, wie detailreich die Beziehung zwischen Fridtjof und Eva geschildert wird. Dabei wird die Geschichte nicht zu einem Liebesroman, sondern eben doch zu dem, was sie ist, ein bewegtes Leben von zwei Menschen, die sich aufeinander eingelassen haben. Sie hatten ihre Höhen und Tiefen und versuchten, aus ihrem Leben alles herauszuholen. Mir hat die Schilderung, wie ihr Leben verlaufen sein könnte, gut gefallen. Historische Details wurden geschickt mit ein wenig Fiktion verwoben und haben ein schönes Gesamtbild geschaffen. Ich werde „Eismusik“ noch eine ganze Weile positiv in Erinnerung behalten.