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Veröffentlicht am 11.01.2025

Drei vergnügliche Abenteuer von Idefix und seinen Freunden

Idefix und die Unbeugsamen 07
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In diesem Büchlein, das bereits der siebte Band aus der Idefix-Reihe ist, sind drei Abenteuer von Idefix und seinen Freunden enthalten:

Achtung - zerbrechlich!
Dreimal Stupidix
Labenius als Legionär ...

In diesem Büchlein, das bereits der siebte Band aus der Idefix-Reihe ist, sind drei Abenteuer von Idefix und seinen Freunden enthalten:

Achtung - zerbrechlich!
Dreimal Stupidix
Labenius als Legionär

Die Geschichten spielen ungefähr zwei Jahre bevor Asterix und Obelix auf Idefix trafen. Zu der Zeit lebt der kleine Hund in Lutetia und leistet, zusammen mit seinen vierbeinigen Freunden, Widerstand gegen die geplante Romanisierung der Stadt. Der Aufbau ist sehr ähnlich wie bei den Asterix-Bänden, nur dass es hier eben vierbeinige Protagonisten sind, die den Römern das Leben erschweren. Auch spielt in allen drei Geschichten Stupidix eine wesentliche Rolle, der bereits aus einigen Asterix-Bänden bekannt ist und immer wieder für Aufregung sorgt.
Auch hier gibt es jede Menge versteckter Anspielungen in den Geschichten, und die Namen der diversen Charaktere sind, wie es Asterix-Fans kennen, sehr einfallsreich und amüsant. Viele der eingebauten Anspielungen und Gags erschließen sich erst beim zweiten Lesen. Zwar können die Idefix-Geschichten, was die Komplexität der Handlung und des Unterhaltungswerts angeht, nicht ganz mit den Asterix-Bänden mithalten, aber ich finde, sie sind eine sehr schöne Ergänzung, die ich ebenfalls gerne und mit großem Vergnügen lese.

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Veröffentlicht am 08.01.2025

Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende - Demokrit

Die Nacht der Versprengten
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Dem Roman von Iris Muhl liegt eine wahre Geschichte zugrunde.
Es ist Heiligabend 1944 in einer Waldhütte in den Ardennen. Dort lebt Elisabeth Vincken mit ihrem Sohn Fritz. Sie warten auf den Vater, der ...

Dem Roman von Iris Muhl liegt eine wahre Geschichte zugrunde.
Es ist Heiligabend 1944 in einer Waldhütte in den Ardennen. Dort lebt Elisabeth Vincken mit ihrem Sohn Fritz. Sie warten auf den Vater, der als Bäcker an der Front für die Wehrmacht arbeitet und über Weihnachten mit frischen Lebensmitteln zu ihnen kommen wollte. Rundum der Wald ist tief verschneit, und es ist bitterkalt draußen. Da klopft es an der Tür. Draußen stehen drei amerikanische Soldaten, durchgefroren und einer schwer verletzt. Frau Vincken nimmt sie auf. Als es einige Zeit später wieder klopft, stehen weitere Soldaten vor der Tür, diesmal jedoch deutsche...
Aus dieser wahren Begebenheit hat die Autorin einen fesselnden Roman gemacht. Die Handlung spielt sich innerhalb eines einzigen Tages und fast ausschließlich in der einsamen Hütte ab. Im Vordergrund stehen die Charaktere, ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen. Frau Vincken hat alle Soldaten aus Nächstenliebe aufgenommen, und ihr Mut ist erstaunlich. Sie versorgt die Soldaten mit Essen und kümmert sich um den Verletzten, immer im Hinterkopf die Mahnung "Wer den Feind begünstigt, wird erschossen". Es kommt zu einigen heiklen Momenten, wo man fürchtet, dass die Stimmung kippt und die feindlichen Parteien aufeinander losgehen. Aber es ist der Zauber der Christnacht, dem sich keiner der Männer entziehen kann. Die gemeinsame Zeit wird sehr eindrucksvoll geschildert und die menschliche Seite hervorgehoben.
Letztendlich ist es eine zeitlose Geschichte mit einer wichtigen Botschaft.
Im Nachwort erklärt die Autorin Näheres zu den geschichtlichen Hintergründen. Das Buch hat mich nachhaltig beeindruckt und berührt.

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Veröffentlicht am 07.01.2025

In Erwartung eines historischen Romans hat mich die Geschichte nicht wirklich abgeholt

Der Traum der Lady Flower
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Schottland in den Highlands, 1485: Flower, die älteste Tochter von Gregor MacKay, hat vor, Tierheilerin zu werden. Dafür müsste sie in das Dorf Portskerra reisen, um von der dortigen Heilerin lernen zu ...

Schottland in den Highlands, 1485: Flower, die älteste Tochter von Gregor MacKay, hat vor, Tierheilerin zu werden. Dafür müsste sie in das Dorf Portskerra reisen, um von der dortigen Heilerin lernen zu können. Dieser Wusch ist jedoch nicht mit den Plänen ihrer Eltern vereinbar, die Flower in einer guten Ehe wissen möchten. Ausgerechnet der attraktive und arrogante Cailan Sinclair, in den Flower heimlich verliebt ist, soll einen guten Ehemann für sie finden. Als Flower Cailans Cousin Finley kennenlernt, sieht sie in ihm die Chance, ihre Pläne zu verwirklichen. Nun steht sie zwischen zwei Männern, der eine bietet ihr die Möglichkeit, ihre eigenen Vorstellungen zu verwirklichen, der andere sieht sie als Mutter seiner Kinder, denn er braucht einen Clanerben, und in ihn ist Flower verliebt. Wie soll sie sich entscheiden?

Ich habe mich hier von dem schönen Cover verführen lassen und war neugierig auf den Roman, da der dritte Band dieser Reihe, in dem es um eine von Flowers Schwestern geht, beim Lovelybooks Community Award 2024 den dritten Platz bei den historischen Romanen belegt hat. Erst beim Lesen habe ich gemerkt, dass es sich hier um den ersten Band einer historischen Liebesroman-Reihe handelt und dem Genre "New Adult" zuzuordnen ist. Von einem historischen Roman, wie ich ihn erwartet habe, ist dieses Buch weit entfernt, denn die Geschichte könnte auch in einem anderen Jahr oder sogar Jahrzehnt spielen, ohne dass es auffallen würde. Außer dem historischen Setting, das jedoch auch nicht unbedingt glaubhaft auf mich gewirkt hat, handelt es sich einfach nur um einen Liebesroman. Ich muss zugeben, die Gedankengänge und Handlungen der Protagonisten konnte ich oft nicht nachvollziehen. Klar, Flower hat ihre Vorstellungen von der Zukunft, und Cailan gibt sich nach außen hin stark und handelt als zukünftiger Clanchef. Dass er in seinem Innern nicht so selbstbewusst ist wie er wirkt, wird zwar angedeutet, das Thema aber nicht wirklich vertieft. Das ganze Hin und Her, die "Dreiecksgeschichte" mit Finley und dass zwischen Flower und Cailan anscheinend kein vernünftiges Gespräch möglich ist, fand ich aber auf Dauer doch ein wenig nervig. Der Schreibstil ist leicht und eingängig, und wer reine Liebesromane mag, wird hier auf seine Kosten kommen. Mir waren die Protagonisten zu sprunghaft und unentschlossen, und in Erwartung eines historischen Romans wurde ich enttäuscht. Als leichte Unterhaltung ohne Tiefgang war es okay. Ich denke mal, junge Leser(innen) werden durchaus Gefallen an der Story finden und bekommen vielleicht dadurch einen ersten Zugang zu historischen Romanen.

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Veröffentlicht am 03.01.2025

Starker zweiter Teil der Trilogie um das Pensionat an der Mosel

Schwestern im Geiste
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In diesem zweiten Band der Trilogie erfahren wir, wie es Pauline Martin, der Leiterin eines Mädchenpensionats in Diedenhofen, weiterhin ergeht. Man schreibt inzwischen das Jahr 1911, und nach den Aufregungen ...

In diesem zweiten Band der Trilogie erfahren wir, wie es Pauline Martin, der Leiterin eines Mädchenpensionats in Diedenhofen, weiterhin ergeht. Man schreibt inzwischen das Jahr 1911, und nach den Aufregungen im Jahr vorher hofft Mademoiselle Martin, dass wieder Ruhe in ihrem Pensionat einkehrt. Pauline stellt eine neue Lehrkraft ein, und die Irin Rhona O'Meally erweist sich als sehr sympathisch und beliebt, sowohl bei den Schülerinnen als auch bei Pauline. Allerdings hat Rhona etwas Rätselhaftes an sich, das Pauline irritiert.
Im Pensionat gibt es wieder Ärger zwischen ein paar Schülerinnen. Es kommt zu kleineren Diebstählen, und dann tauchen anti-preußische Schmierereien an einigen Gebäuden von Thionville auf. Das ruft Wachtmeister Schrotherr auf den Plan, der sowieso keine gute Meinung von Mademoiselle Martins Pensionat hat und der festen Meinung ist, die Vorkommnisse hätten hier ihren Ursprung. Pauline ist empört über die Behandlung des Wachtmeisters und seine Verdächtigungen, ihr, den Mädchen und auch dem Personal gegenüber. Sie entschließt sich, Hauptmann Erich von Pliesnitz um Hilfe zu bitten, denn mit ihm verbindet sie fast so etwas wie eine Freundschaft. Gemeinsam mit Vincent Lehmann, dem Gärtner, versuchen sie, dem wahren Verursacher des Ärgers auf die Spur zu kommen.

Zum einen ist die Geschichte um Pauline Martin und Hauptmann von Pliesnitz wieder sehr kurzweilig und spannend erzählt. Da gibt es einige Verwicklungen, die aufgelöst werden müssen, und es stellt sich die Frage, ob all die seltsamen Ereignisse nur von einer einzelnen Person ausgehen oder ob mehr dahintersteckt. Pauline ist eine beherzte und mutige Frau, die sich nicht auf andere verlässt, sondern selbst einschreitet und nachforscht, wenn es um das Wohl ihrer Schülerinnen und den Ruf des Pensionats geht. Durch die politischen Verhältnisse, die im Roman sehr gut ausgearbeitet sind und auch im Nachwort noch umfassend von der Autorin erklärt werden, ist das Publikum in der Moselstadt bunt gemischt. Wie die Einwohnerschaft von Thionville, so kommt auch der Kreis der Mädchen in Paulines Pensionat aus ganz unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen und Gesellschaftsschichten, und die angespannte Situation zwischen einigen Schülerinnen ist durchaus aufs ganze Land übertragbar. Die verschiedenen Charaktere sind sehr fein ausgearbeitet und wirken allesamt sehr authentisch. Am Beispiel der jüdischen Schülerin Esther David ist erkennbar, dass es auch damals Antisemitismus gab. Mit der Lehrerin Rhona O'Meally kommt auch die tragische, irische Geschichte der damaligen Zeit ins Spiel. Dieser Roman hat sehr viel Atmosphäre und spiegelt die damalige Lage deutlich wieder. Man kann gut nachvollziehen, dass es im Elsass und Teilen Lothringens immer wieder zu Spannungen kommt, weil die Menschen sich nicht mit der preußischen Bevormundung abfinden können. Sie sind dem deutschen Kaiserreich unterstellt, fühlen sich aber als Franzosen. Auch wenn sich Pauline Martin und Hauptmann von Pliesnitz, durch das bereits gemeinsam Erlebte, inzwischen gut verstehen, kommt es in ihrem Verhältnis ebenfalls immer wieder zu Misstönen.
Dieser zweite Teil der Trilogie um das Pensionat an der Mosel konnte mich absolut überzeugen, denn neben der fiktiven Geschichte, die mich fesseln konnte, lernt man auch sehr viel über die damalige Zeit, die politischen Beziehungen und auch Probleme in Elsass-Lothringen. Ich bin schon sehr gespannt, wie es für Pauline und ihre Schützlinge weitergeht.

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Veröffentlicht am 02.01.2025

Hat mich leider nicht so abgeholt wie gehofft

Ein Rauhnachtswunder
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Das Cover gefällt mir sehr, und es hat mich wohl auch dazu bewogen, mir das Buch näher anzusehen. Ich finde das Thema um die Rauhnächte faszinierend, und eigentlich ist die Idee, altes Wissen hier in einen ...

Das Cover gefällt mir sehr, und es hat mich wohl auch dazu bewogen, mir das Buch näher anzusehen. Ich finde das Thema um die Rauhnächte faszinierend, und eigentlich ist die Idee, altes Wissen hier in einen Roman einzubringen, durchaus gut. Leider hat mich die Umsetzung nicht wirklich abgeholt. Der Roman wird unter dem Genre "Magischer Realismus" geführt, davon war in der Geschichte jedoch für mich wenig zu spüren. Irgendwie bin ich auch den Charakteren nur schwer nahegekommen. Da ist zum Beispiel Greta, die sich mit Kurts Sohn für die Heimreise zusammentut. Ich wusste nicht so recht, was ich mit dieser Figur anfangen sollte. Man erfährt auch nicht sonderlich viel über sie, und ich hatte den Eindruck, dass sie für die weitere Handlung nicht wirklich unverzichtbar ist, und trotzdem ist sie bis zuletzt dabei. Die Reise von Norwegen nach Deutschland zieht sich über mehrere Tage, was man an den Überschriften, die mit der jeweiligen Rauhnacht gekennzeichnet sind, erkennen kann. Der zeitliche Verlauf hat für mich mit der Handlung nicht so recht zusammengepasst, und der Schreibstil wirkt immer mal etwas holprig.

Charaktere, die ich nicht einordnen kann, überstürzte Handlungen, unrealistische Erwartungen und ein offenes Ende haben es mir schwer gemacht, den Roman zu mögen. Es gibt zwei weitere Teile, aber ich bin mir nicht sicher, ob es für mich Sinn macht, sie zu lesen. Schade, denn ich wollte das Buch so gerne mögen. Naja, es wird auch ein bisschen romantisch, und es gibt ein paar nette Szenen mit nachbarschaftlichem Zusammenhalt, das Rauhnachtswunder hat sich mir jedoch nicht wirklich erschlossen. Wer einen mystischen Roman über die Rauhnächte mit Tiefgang erwartet, wird hier enttäuscht werden.

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