Cover-Bild Herbstbunt
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 02.09.2019
  • ISBN: 9783453207066
Thomas Gottschalk

Herbstbunt

Wer nur alt wird, aber nicht klüger, ist schön blöd
Forever young?
Immer lief alles glatt in seinem Leben. Warum sollte sich daran etwas ändern, bloß weil Thomas Gottschalk eines Tages 60 wurde? Für die Figur gibt’s die Mayr-Kur, und Workouts gibt’s für die Fitness. Doch in der zweiten Hälfte der Sechziger wird es unerwartet rumpelig: Der Oberschenkelmuskel gibt den Geist auf; das Haus brennt ab; und nach über 40 Jahren Ehe ist das Zusammenbleiben plötzlich nicht mehr selbstverständlich…
Thomas Gottschalk erzählt vom Älterwerden – nachdenklich, mit viel Humor und großer Offenheit. Seine Botschaft? Optimistisch!

»Ich im Kampf gegen die Vergreisung. Das ist meine letzte große Herausforderung. Ich werde sie bewältigen – top, die Wette gilt!« Thomas Gottschalk

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2020

Gut gemacht, Gottschalk!

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Für die Einen ist er eine Art großmäuliger Peter Pan-Verschnitt mit abartigem Kleidungsgeschmack, für die Anderen so etwas wie eine in einem Atemzug mit Kulenkampff und Chris Howland zu nennende Lichtgestalt. ...

Für die Einen ist er eine Art großmäuliger Peter Pan-Verschnitt mit abartigem Kleidungsgeschmack, für die Anderen so etwas wie eine in einem Atemzug mit Kulenkampff und Chris Howland zu nennende Lichtgestalt. Ich selbst, ein wenig jünger als er, würde mich auf dieser Skala etwa bei 75% Sympathie verorten. Nach seiner Autobiografie "Herbstblond" las ich auch dieses Buch mit großem Interesse und kann mich jenen Kritikern nicht anschließen, die von Prahlerei und Jammern sprechen: TG zieht sehr menschlich, ein wenig wehmütig und doch auf die für ihn typische leicht schlaksige Art Bilanz. Er setzt sich mit den auch ihm nicht erspart bleibenden - warum auch? - ersten Zeichen des Älterwerdens ebenso auseinander wie mit Erfolgen und Schicksalsschlägen und berichtet sowohl von seinen Söhnen nebst Nachwuchs als auch von seiner Spurensuche was seinen früh verstorbenen Vater angeht. Dabei beweist er erneut Bildung, Eloquenz und natürlich Unterhaltungstalent. Ziemlich am Ende des Buches - er wurde bei dessen Verfassen von kalifornischem Waldbrand und deutscher Amour fou überrascht - erzählt er dezent, was Letzteres, und ausführlicher, was den Verlust seines US-Anwesens mit unwiederbringlichen Kunstwerken beispielsweise von Rilke und Warhol angeht. Da ich kein Yellow Press-Leser bin und auch die Privatsender höchst selten konsumiere, wusste ich von seiner Trennung von Thea und seiner neuen Liebe sehr wenig, bekam jedoch die allgemeine Empörung über den "Tausch gegen eine Jüngere" mit. Bisher war ich der Auffassung, er habe sich, ähnlich wie Udo Jürgens und Harald Juhnke mit einer Dame eingelassen, die seine Tochter hätte sein können (was im Übrigen, ebenso wie es bei diesen Herren der Fall war, m. M.n. durchaus seine Angelegenheit gewesen wäre!), und googlete, da er selbst das im Buch nicht erwähnte, dass besagte Dame 12 Jahre jünger sei. Da er bei der Wahl seiner Gattin auch keinen Anstoß daran nahm, dass diese 5 Jahre älter als er war, denke ich, dass für ihn andere Dinge als die Altersfrage Priorität haben. Und wenn nicht, ist auch das seine Sache. Mir ist er jedenfalls durch die Lektüre seines Buches eher noch ein wenig sympathischer geworden. Den einzelnen Kapiteln sind jeweils passende Songtitel vorangestellt, von beispielsweise "Fire", "Love hurts" über "Questions" und "Son of a Preacher Man" bis hin zu "When I'm sixty-four" und "It's my life". TG erzählt u. a. von einem Fan, der ihm einst schrieb, dass der gerne er wäre, und was und warum genau so er darauf antwortete. Ich gestehe, dass ich an der Stelle, an der er von dem Mann erzählte, der bei ihm sozusagen Vaterstelle vertrat, nahezu zu Tränen gerührt und kurz der gleichen Meinung des Fans war. Fazit: Ein nachhaltig beeindruckendes Buch mit ausdrücklicher Leseempfehlung in mehrfacher Hinsicht

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Plauderhafte Gedanken über Lebenserfahrungen und Alterungsprozesse

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In "Herbstbunt" vertritt Thomas Gottschalk die These: Wer nur alt wird, aber nicht klüger, ist schön blöd. Die Biografie erscheint im Heyne Verlag.

Im Herbst des Lebens denkt man über das Alter nach ...

In "Herbstbunt" vertritt Thomas Gottschalk die These: Wer nur alt wird, aber nicht klüger, ist schön blöd. Die Biografie erscheint im Heyne Verlag.

Im Herbst des Lebens denkt man über das Alter nach und hinterfragt sein Leben im Rückblick. "Wetten Dass" Thomas Gottschalk in diesem Buch einige persönliche Einblicke zulässt?

In diesem Buch erzählt Thomas Gottschalk über seine Wertevorstellungen, erklärt bestimmte Ansichten und zeigt, wie sich sein Verständnis vieler Dinge im Laufe seines Lebens auch gewandelt hat.

Er schreibt genauso wie er redet, im gewohnt lockeren Plauderton, bei dem er über dies und das philosphiert und sich ernsthafte und humorvolle Themen abwechseln. Manchmal schweift er etwas ab von seinem Erzählten, findet dann aber doch noch die Biege, um den roten Faden des Kapitels weiter zu spinnen. Diese Kapitel tragen passenderweise Songtitel, die gut zum jeweiligen beschriebenen Inhalt passen. Songs wie Stayin `Alive, My Generation, Father and son, When i´m sixty-four, Fire oder Everlasting love lassen nicht nur musikalische Erinnerungen beim Leser aufkommen, sie passen wirklich sehr gut zu bestimmten Phasen in Gottschalks Leben.

Von Notlügen in der Schule, über Kindererzeihung, Sport und Fitness und Hausbrand, kommt er auf die wichtigste Hürde in seinem Leben zu sprechen, die Trennung nach langjähriger Ehe von seiner Frau Thea. Dieses einschneidende Ereignis kommt erst in einem der letzten Kapitel zur Sprache.

"Wenn plötzlich ein Einhorn aus dem Zauberwald tritt, schön, milde, zahm? Und dann schüttelt es die Mähne und wird zur feurigen Geliebten... Zitat Seite 240

Diese Formulierung mag ja märchenhaft anmuten, zu einem gestandenen Mann um die 70 scheint es aber weniger zu passen. Man merkt, wie der Sinnes- und Gefühlswandel auch Männer verändern kann. Ob das nun zum Guten ist oder nicht, mag dahingestellt sein. Er rät seinen Leserinnen (die Leserschaft wird überwiegend weiblich sein) noch: "Wenn sie am Ufer ein Einhorn sehen sollten, ... schwimmen sie an Land, retten sie sich, bevor der große Ozean der Gleichgültigkeit sie verschluckt."

Diese Bemerkungen erinnern mich an Fantasy-Lektüre und trüben etwas meine bisherige gute Meinung über einige recht interessante Kapitel des Buches und über den erfolgreichen Show-Master.

Doch am Ende kommt noch einmal der humorvolle Schalk des Gottschalks hervor, nachlassendes Hörvermögenden und Sehschärfe beschreibt er so: "Ein grauer Star war ich selber, haben wollte ich keinen."


Diese Biografie unterhält, amüsiert und lässt doch den privaten Gottschalk etwas vermissen. Hier war aber garantiert kein Ghostwriter am Werk, es ist der Ur-Ton von Thomas Gottschalk, wie man ihn gewohnterweise von seinen Moderationen her kennt.

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Veröffentlicht am 28.11.2019

Ein alternder Entertainer wünscht sich ewige Jugend

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Wie schön waren früher die Samstagabende vor dem Fernseher. Die beliebte Sendung „Wetten dass“ bot Unterhaltung für jedes Alter. Familienfreundlich, und vor allem durch die gewinnende Persönlichkeit des ...

Wie schön waren früher die Samstagabende vor dem Fernseher. Die beliebte Sendung „Wetten dass“ bot Unterhaltung für jedes Alter. Familienfreundlich, und vor allem durch die gewinnende Persönlichkeit des Moderators amüsant. Die Zeiten haben sich geändert. Es gibt inzwischen eine unüberschaubare Anzahl von Unterhaltungsangeboten. Und der allseits beliebte Entertainer wurde von anderen Mediengrößen ersetzt.

Dieses Buch enthält ganz unterschiedliche Überlegungen und Gedanken von Thomas Gottschalk. Der gemeinsame Nenner ist, wie der Untertitel verrät, das Alter. Die Kapitelüberschriften sind englishce Songtitel, und der Inhalt passt mal mehr, mal weniger gut zum Titel.

Ein paar Beispiele: In „Everbody hurts“, geht es um einen Sturz Gottschalks. Die Verletzung führt ihm vor Augen, dass er nicht mehr der Jüngste ist. „Knockin‘ on Heaven’s Door“ ist ein merkwürdiger Traum von dem „Wetten dass“ Sofa im Jenseits, natürlich mit dem Moderator und seinen Gästen. Im Kapitel „Everlasting Love“ finden sich ausschweifende Betrachtungen über zwei verschiedene Liebesarten, die beide nicht ideal sind. Die vielen Worte leiten über zu dem Bekenntnis des Autors, dass er sich unerwartet noch einmal verliebt hat, was das Scheitern seiner 46jährigen Ehe zur Folge hatte.

Neben vielen besorgten Blicken in den Spiegel, mit der Trauer über die wachsenden Zeichen des Alters, erzählt Gottschalk, wie er gelernt hat umzudenken, was Ernährung und Sport betrifft. Weniger Goldbären und stattdessen Intervallfasten. An mehreren Stellen betont er, dass er zwar lange leben möchte, aber nicht alt werden. Sehr ausführlich wird das besondere Anwesen in Malibu betrauert, das den Flammen Kaliforniens zum Opfer fiel.

Ob teure Uhren, die schmerzhafte Erfahrung der Kinder im Flugzeug einmal Economyklasse fliegen zu müssen, oder dem kostbaren Inhalt seines Anwesens; der Autor hat Sorgen, von denen die meisten nur träumen können. Damit kann sich der Leser, der sich vielleicht fragt, wie er beispielsweise die Reparaturkosten seines Autos bezahlen soll, nicht identifizieren.

Aber trotzdem ist dieses Buch gut geschrieben und lesenswert. Die Überlegungen über die neuen Medien aus der Sicht eines Menschen, der eine große Rolle in den herkömmlichen Medien spielte, sind interessant. So schreibt Gottschalk über seinen zwiespältigen Umgang mit Twitter, oder den Problemen mit der Reparatur seines Telefons.

An manchen Stellen macht sich Gottschalk mit seiner Offenheit angreifbar und verletzlich. Positiv ist auch, dass sein Humor immer mal wieder durchblitzt. Es ist auch interessant zu lesen, was hinter den Kulissen einer Show geschieht. Wenn auch manches wie Angeberei klingt, zum Beispiel, mit wem er in Hollywood befreundet ist, so erfährt der interessierte Leser ein paar Wissenshappen über verschiedene Prominente.

Fazit: Melancholische Gedanken über das Älterwerden, gemischt mit ein paar Anregungen zu einem bewussten Leben im Alter, machen dieses Buch lesenswert. Trotzdem bleibt das Gefühl zurück, dass der Autor sich nicht damit abfinden kann alt zu werden und gar auf dem Abstellgleis zu landen. Vielleicht wäre es einfacher für ihn mit einer Prise weniger Selbstverliebtheit und ein wenig Verzicht auf ein luxuriöses Leben, denn die Erfahrung zeigt: Wer sich für andere einsetzt, ist auch im Alter glücklicher und mit seinem Leben zufriedener.

Veröffentlicht am 17.02.2020

Das Alt werden geht an niemanden vorbei

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Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:

Ich finde dieses Cover sehr ansprechend und passend für das Buch. Kurzweilige Kapitel und angenehmer Schreibstil sorgen für schnellen Lesefluss. Allein die Tatsache, ...

Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:

Ich finde dieses Cover sehr ansprechend und passend für das Buch. Kurzweilige Kapitel und angenehmer Schreibstil sorgen für schnellen Lesefluss. Allein die Tatsache, dass der Schreibstil dem typischen Redewendungen von Herrn Gottschalk entspricht, ist für ein Lesevergnügen ordentlich gesorgt. Die Kapitel werden durch Songtexte eingeleitet. Es sind Lieder, die Herrn Gottschalk in seinem Leben geprägt haben.

Fazit mit Spoiler:

"Herbstbunt" ist mein erstes Buch von Thomas Gottschalk. Da man die Biografien unabhängig voneinander lesen kann, darf jeder für sich entscheiden welches Buch er liest. Mir hat es sehr gut gefallen, wie Thomas mit seiner lockeren Art das Buch fließen lässt. Es ist voller humoristischen Szenen aus seinem Leben, welches er mit einer gewissen Abgeklärtheit bzw. Sarkasmus gut zu handhaben weiß. Er kann über sich selbst lachen und das macht den Menschen Thomas Gottschalk hier sehr sympathisch. Allerdings sind seine Art der Probleme für den Normalbürger wenig nachvollziehbar. Wenn die eigenen Kinder eine nicht Selbstverständlichkeit des tollen Lebens erlernen sollen, indem der Papa nicht die Economyklasse im Flugzeug für sie bucht, aber selbst diese nutzt ist es wenig Lehrreich. Interessant fand ich die Lebenseinstellung mit zunehmendem Alter. Durch einen Sturz wurde Thomas bewusst, dass auch an ihm das Alter nicht spurlos vorbei geht. Er erzählt über seine Kur, seine Ernährungsumstellung, seinen eigenen Wandel des Denkens bzgl. Kindererziehung und Scheidung. Thomas selbst erfährt die Tücken des Lebens. Ich finde seine Ehrlichkeit und seine Selbstreflexion sich selbst gegenüber sehr bewundernd. Er entschuldigt und rechtfertigt viele Dinge, die er getan oder gedacht hat, welches er überhaupt nicht nötig hat. Auch hatte ich oft das Gefühl, dass Thomas sehr im Zwiegespräch mit sich selbst war und wir quasi zugeschaltet worden sind. Denn Vorwissen besitze ich aus seinem Leben nicht und somit bleibt vieles Vage und unausgesprochen. Was mich sehr wurmte und auch zum Teil ärgerlich stimmte, waren die vielen Rechtschreibfehler. Als studierter Germanistik-er sollte dies eher die Ausnahme sein. Aber Wörter wie z.B. "öfters" gehen für mich absolut nicht.

Dennoch ist das Buch lesenswert. Es ist ein melancholischer Einblick in einen "Star" der einfach genau wie alle Menschen nicht vor dem Älter werden gefeit ist. Hier sind wir doch alle gleich. Seine sympathische und warme Art uns in sein Leben Einblicken zu lassen, finde ich sehr rührend. Aber seine These die er für mich vermitteln möchte nämlich "Alt werden ist nicht schlimm" widerspricht sich leider ziemlich oft. Ich denke eher dass Thomas sich nicht damit abfinden kann und merkt dass auch er dem "Älterwerden" unaufhaltsam entgegen stehen muss.

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