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Veröffentlicht am 02.06.2020

Schwestern im Tod

Schwestern im Tod
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Auf den Thriller "Schwestern im Tod" habe ich mich sehr gefreut. Denn der französische Bestseller-Autor Bernard Minier führt seine Leser in seine eigene (literarische) Szene, in dem er von einem eitlen, ...

Auf den Thriller "Schwestern im Tod" habe ich mich sehr gefreut. Denn der französische Bestseller-Autor Bernard Minier führt seine Leser in seine eigene (literarische) Szene, in dem er von einem eitlen, selbstgefälligen Krimi-Autoren mit verstörender Fantasie erzählt, der in einem aufsehenerregenden Fall mit zwei ermordeten Schwestern verwickelt ist, die sich ihm als seine begeisterten Fans geoutet hatten.

Im 5. Psychothriller des französischen Bestseller-Autors Bernard Minier wird Kommissar Martin Servaz mit seinem allerersten Fall konfrontiert, der damals nur scheinbar gelöst werden konnte. Für Kommissar Martin Servaz aus Toulouse ist es ein Schock, als er in einer eisigen Februar-Nacht zum Tatort eines Mordes gerufen wird: Nicht nur liegt das Opfer inmitten giftiger Schlangen – die Ermordete trägt ein Kommunionkleid, und es handelt sich um die Ehefrau des Krimi-Autors Erik Lang.
Mit Lang hatte Servaz bereits vor 25 Jahren bei seinem ersten Fall zu tun. Damals waren am Ufer der Garonne in den Pyrenäen zwei Studentinnen ermordet aufgefunden worden, an Baumstämme gefesselt und in Kommunionkleider gehüllt. Die Schwestern waren Fans von Lang gewesen, auf ihrem Zimmer hatte dessen Bestseller »Das Kommunionkind« gelegen. Zufall? Doch gerade, als sich die Lage für Lang zuzuspitzen schien, hatte der Fall eine dramatische Wendung genommen.
Für Kommissar Servaz steht bald fest, dass sie damals etwas Wichtiges übersehen haben. Und tatsächlich fördert eine DNS-Analyse aller drei Mordopfer Erstaunliches zutage …

Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden. Das aufsehenerregende Cover hat mich geflasht. Eine zarte dunkelhaarige Schönheit in einem langen weißen Kleid, das gewisse Assoziationen mit einem Kommunionkleid weckt, läuft vor einem Unbekannten davon. Was ist geschehen? Wer ist hinter ihr her? Ist ihr Leben in Gefahr? Die gleiche Erwartungshaltung spiegelt der ansprechende Titel, der den Leser auf eine denkwürdige Geschichte einschwört, die tief in den Literaturzirkus mit gewöhnungsbedürftigen Hauptdarstellern eintaucht, die Fiktion und Realität nicht voneinander trennen können.

Leider ist die interessante Story an einigen Stellen zu überdreht, um realistisch zu wirken. Hin und wieder hätten einige Passagen drastisch gekürzt werden müssen, weil die Spannung auf der Strecke bleibt. Alles in allem hat mich dieser langatmige Thriller um selbstgefällige Autoren und fanatische Fans nicht richtig überzeugen können, auch wenn er - wie wir es von Bernard Minier gewohnt sind - düstere Spannung mit Twists und Turns bis zum überraschenden Ende bietet.

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Veröffentlicht am 08.09.2023

Meerweh...

Sandmuscheln und Salzwasserküsse
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Hej!

Mit ihrer erfolgreichen Reihe "Fördeliebe" hat Jane Hell sich in das Herz vieler Leser*innen geschrieben. Nun präsentiert sie ihren neuen Roman "Sandmuscheln und Salzwasserküsse", der den Auftakt ...

Hej!

Mit ihrer erfolgreichen Reihe "Fördeliebe" hat Jane Hell sich in das Herz vieler Leser*innen geschrieben. Nun präsentiert sie ihren neuen Roman "Sandmuscheln und Salzwasserküsse", der den Auftakt zur Reihe "Herzklopfen in Dänemark" bildet:

Das hübsche Cover hilft gegen akute Meeressehnsucht. Ein rotgestrichenes Holzhäuschen am Strand, versehen mit der Flagge Dänemarks, im Hintergrund das glitzernde Meer- und schon kann man sich an den Schauplatz des neuen Romans träumen. Auch der gefällige Titel versprüht nordischen, herben Charme.

Die Romane von Jane Hell spielen meistens an der Ostsee, und sie bleibt ihrem Setting treu. Entschieden hat sie sich für Dänemark, der Schauplatz der Handlung ist in der Hauptstadt Kopenhagen und dem (fiktiven) Ort Hareby, genauer gesagt: einem idyllisch gelegenen, familiengeführten Campingplatz in Jütland, direkt am Meer. Ihre Protagonisten Alma und Magnus sind dort aufgewachsen; während Alma ihre Heimat verlassen hat, ist Magnus ihr treu geblieben. Er spielt die Rolle eines "Wikingers" in einem (von ihm entwickelten) Wikinger-Dorf, Alma hingegen hat sich auf ihre Karriere in der Wirtschaft konzentriert.

Der leicht und locker geschriebene Roman von Jane Hell fokussiert sich auf die Entwicklung einer Freundschaft zur großen Liebe. Leider hat er mich nicht ganz überzeugen können. Magnus und Alma sind mir etwas fremd geblieben. Ihre Geschichte ist zu weich gespült, alles läuft nach einem (aus gängigen Liebesromanen vertrauten) Schema, ohne große Überraschungen. Für mich ist noch Luft nach oben...

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Veröffentlicht am 16.08.2023

Auf dem Campingplatz...

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Wer kann sich dem Hype um Arno Strobel entziehen? Nachdem ich ihn auf Social Media entdeckt und seine Fährte aufgenommen habe, mochte ich ihn nicht mehr loslassen. Nach und nach habe ich seine Bücher verschlungen ...

Wer kann sich dem Hype um Arno Strobel entziehen? Nachdem ich ihn auf Social Media entdeckt und seine Fährte aufgenommen habe, mochte ich ihn nicht mehr loslassen. Nach und nach habe ich seine Bücher verschlungen - und auf neues Futter gewartet. Hat es sich gelohnt?

Das dunkle Cover ist ein Hingucker, das aus dem Rahmen des Üblichen fällt. Der kleine Ausschnitt auf dem Buchdeckel gewährt einen kurzen Blick auf ein Wohnmobil auf einer Tour durch einen dichten Wald. Niemand weiß, wer an Bord ist, woher das Wohnmobil kommt und wohin die Reise geht. Auf diese Weise wird die Neugierde der potenziellen Käuferinnen zusätzlich angeheizt. Auch der vielsagende Titel soll einen Schauder über den Rücken jagen. Kann das Buch diese hohen Erwartungen erfüllen?

Grundsätzlich ist der Plot sehr interessant. Auf einem Campingplatz erwartet man naturverbundene Urlauber aus allen Ländern, keinen brutalen Serienmörder. Nach der fesselnden Leseprobe habe ich mich auf das Buch gefreut, aber es hat mich leider nicht vom Hocker gerissen. Es ist ein handwerklich solides gemachter Thriller, mit einer nervtötenden, unsympathischen Protagonistin, der man ihren Beruf als forensische Psychologin nicht abnimmt, Für mein persönliches Empfinden gehörte sie selbst auf die Couch, wenn nicht sogar in eine psychiatrische Klinik. Dank der kurzen Kapitel ist das unterhaltsame Buch leicht zu lesen, die Spannung wird durch Cliffhanger und falsche Hinweise angeheizt, die alle Leser
innen aufs Glatteis führen sollen, aber der erhoffte große Knall-Effekt bleibt aus. Kann man lesen, muss man nicht.

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Träume sind Schäume..

Wo du mich findest
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An und für sich mag ich die Bücher von Anne Barns, aber mit diesem Exemplar habe ich mich nicht anfreunden können. Wenn man so will, fing es gleich mit dem Cover an. Ich will nicht lange um den heißen ...

An und für sich mag ich die Bücher von Anne Barns, aber mit diesem Exemplar habe ich mich nicht anfreunden können. Wenn man so will, fing es gleich mit dem Cover an. Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden. Das Cover haut mich nicht vom Hocker. Eine Frau mittleren Alters lässt sich im Wasser treiben. Ihre Augen sind geschlossen, sie scheint vor sich hin zu träumen.

Um verpasste Chancen und romantische Träume dreht sich die Handlung, in der eine Frau mittleren Alters (in den Wechseljahren) im Fokus steht. Das Geschehen wird aus der Ich-Perspektive geschildert. Für mein Empfinden steckt die Heldin mitten in einer tiefen Sinnkrise. Ob eine (erträumte) Beziehung zu einem anderen Mann sie zu neuem Leben erwecken kann?

Nein, das neue Buch von Anne Barns hat mich nicht überzeugt. Für mein persönliches Empfinden ist ihre Geschichte viel zu verkitscht und rosarot eingefärbt; sie ist und bleibt absolut unrealistisch. Außerdem kann ich nicht nachvollziehen, dass eine erwachsene Frau in die Gedanken- und Gefühlswelt eines pubertierenden naiven Mädchens abgleitet, wenn sie einen (ihr völlig unbekannten) Mann erblickt. Die naiven Idealisierungen und Projektionen der Protagonistin sind schwer zu ertragen. Schade!

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Opa werden ist nicht schwer...

Lass das mal den Opa machen! (Der Offline-Opa 2)
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Die humorvollen Bücher um die "Online-Omi" Renate Bergmann gehören zu meiner Lieblingslektüre. Was liegt näher als ihrem männlichen Pedant, dem "Offline-Opa" Gunter Habicht, eine faire Chance zu geben? ...

Die humorvollen Bücher um die "Online-Omi" Renate Bergmann gehören zu meiner Lieblingslektüre. Was liegt näher als ihrem männlichen Pedant, dem "Offline-Opa" Gunter Habicht, eine faire Chance zu geben? Immerhin stammen diese litarischen Protagonisten aus der erfolgreichen Schreibwerkstatt von Torsten Rohde in Berlin...

Das humorvolle Cover hat mir gut gefallen. Der ewig grantelnde Opa schiebt einen schnittigen Designer-Sportwagen durch den Park, und die mit allen Wassern gewaschene Omi freut sich sichtlich über das zufrieden glucksende Kindchen. Somit sind die zentralen Figuren im Fokus des Betrachters. Schön umgesetzt!

Der witzige Titel nimmt den von sich selbst überzeugten Gunter Habicht auf die Schippe. Wird er es schaffen, seinem Enkelchen die müffelnden Windeln zu wechseln, ohne in Ohnmacht zu fallen?

Inhaltlich hat mich der locker-flockig geschriebene humorvolle Roman etwas enttäuscht. Denn es geht in erster Linie um die erste Schwangerschaft von Mareike, der einzigen Tochter von Gunter und Brigitte Habicht. Der "Offline-Opa" gibt zu allen wichtigen und unwichtigen Themen seinen mehr oder weniger sachkundigen Kommentar ab. Die sarkastischen Bemerkungen über schwangere Frauen zielen manchmal unter die Gürtellinie, aber sie sind amüsant zu lesen, wenn man nicht selbst davon betroffen ist. Leider bleibt die erhoffte Interaktion mit dem ersten Enkelchen auf der Strecke. Was nicht ist, kann noch werden. Hoffen wir mal auf die Phantasie von Torsten Rohde.

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