Cover-Bild Die Leben der Elena Silber
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 624
  • Ersterscheinung: 16.12.2020
  • ISBN: 9783596704149
Alexander Osang

Die Leben der Elena Silber

Roman

Fünf Generationen zwischen Deutschland und Russland: Alexander Osang schreibt den Roman des 20. Jahrhunderts.
Russland, Anfang des 20. Jahrhunderts. In einer kleinen Provinzstadt östlich von Moskau wird der Revolutionär Viktor Krasnow hingerichtet. Wie eine gewaltige Welle erfasst die Zeit in diesem Moment Viktors Tochter Lena. Sie heiratet den deutschen Textilingenieur Robert Silber und flieht mit diesem 1936 nach Berlin, als die politische Lage in der Sowjetunion gefährlich wird. In Schlesien überleben sie den Zweiten Weltkrieg, aber dann verschwindet Robert in den Wirren der Nachkriegszeit, und Elena muss ihre vier Töchter alleine durchbringen. Sie sollen den Weg weitergehen, den Elena begonnen hat zu gehen – hinaus aus einem zu engen Leben, weg vom Unglück. Doch stimmt diese Geschichte, wie Elena sie ihrer Familie immer wieder erzählt hat? Mehr als zwanzig Jahre nach Elenas Tod, macht sich ihr Enkel, der Filmemacher Konstantin Stein, auf den Weg nach Russland. Er will die Geschichte des Jahrhunderts und seiner Familie verstehen, um sich selbst zu verstehen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2023

deutsch-russiche Familiengeschichte

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" Die Leben der Elena Silber " von Alexander Osang, ist eine interessante Familiengeschichte, die auf zwei Zeitsträngen erzählt wird.

In der Vergangenheit wird die geschichte von Elena erzählt, die schon ...

" Die Leben der Elena Silber " von Alexander Osang, ist eine interessante Familiengeschichte, die auf zwei Zeitsträngen erzählt wird.

In der Vergangenheit wird die geschichte von Elena erzählt, die schon mit zweieinhalb Jahren Russland verlässt, weil ihr Vater als Widerständler ermordet wird. Die Mutter flieht, kehr allerdings nach dreizehn Jahren mit einem neuen Ehemann und einem weiteren Kind zurück. Elena kann sich an ihre Heimat nicht mehr erinnern, versucht aber zurechtzukommen, was sich aber auch schwierig gestaltet, weil ihre Mutter, aber auch die Daheimgebliebenen sich in Schweigen hüllen. Elena heiratet später einen Deutschen , Robert Silber , mit dem sie 1936 nach Deutschland geht.

2017 versucht sich der Enkel Konstatin darin, die Familiengeschichte zu recherchieren und die Familie wieder zusammen zu bringen. Dafür fährt er sogar nach Russland.

Im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte gut gefallen, obwohl sie schon so einige Längen aufweist. Wer sich aber für Zeitgeschichte interessiert, wird sich beim Lesen dieses Buches wohl fühlen und sogar einige Zusammenhänge verstehen können. Elena ist ncith unbedingt eine Frau mit der ich mich identifizieren konnte, was mir das Lesen manchmal ein bisschen schwer gemacht hat. Ich habe das Buch aber gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Beeindruckende Leistung

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Der Roman ist die Geschichte einer Familie während eines Jahrhunderts und während des Anbruchs eines neuen Jahrtausends. Fünf Generationen der Familie agieren im Roman, sie leben, sie lieben, sie leiden. ...

Der Roman ist die Geschichte einer Familie während eines Jahrhunderts und während des Anbruchs eines neuen Jahrtausends. Fünf Generationen der Familie agieren im Roman, sie leben, sie lieben, sie leiden. Sie versuchen im Leben Fuß zu fassen, versuchen heraus zu finden, was in der Vergangenheit geschah, um im eigenen jetzigen Leben besser verankert zu sein. Es ist nicht einfach. Und so begibt sich Konstantin Stein, im Familienstammbaum in der vierten Generation, auf Spurensuche. Zuerst in Archiven, alte Zeitungen, um etwas über den Zeitgeist, in dem seine Großeltern gelebt haben, zu erfahren. Interessant der Artikel zur fünften deutschen Kriegsweihnacht. Und als die Familienmitglieder in nächster Umgebung in Berlin ihm nichtmehr weiterhelfen können oder wollen, erweitert er seine Suche. Zwischen Rhein, Spree, Bober, Newa, Moskwa, Oka und Wolga, Deutschland, Polen und Russland, zwischen Ludwigshafen im Westen und Nischni Nowgorod im Osten, trifft er auf andere Mitglieder der Familie. Aus den fragmentierten Erinnerungen dieser Anverwandten trägt er Puzzleteile zusammen und sein und implizite auch unser Bild dieser interessanten und so zerrissenen Familie nimmt Gestalt an. Über allen steht Jelena Silber. Und so wie sich ihr Name im Laufe der Zeit ändert, von Jelena zu Elena zu Lena und schließlich zu Baba, so passt sie sich den geänderten Lebensbedingungen an. Sie muss sich und ihre Familie durchbringen. Dabei ist ihr jedes Mittel Recht. Mittels Legendenbildung, teils vom Staat aufgezwungen (ihr getöteter Vater wird zum Märtyrer für die Sowjets stilisiert), teils von ihr selbst erdichtet und Mantra artig wiederholt: Ihr Mann, Robert Silber ist mit einem sowjetischen Lazarettzug nach Berlin transportiert worden, sie hat ihm noch Schmuck und Pelze mitgegeben, aber Robert ist verschwunden. Oder die Exekution der deutschen Männer in Sora durch die Sowjets: Zeitlebens leugnet Elena zusammen mit Tochter Maria beim Verhör der Männer im Rathaus und bei der Exekution dabei gewesen zu sein. Nein Maria, das war nur ein böser Traum. Irgendwann ist sich Maria selber nicht mehr sicher und zweifelt an sich selbst. Es sind diese Legenden und Lebenslügen, mit denen Elena sich und ihre vier Töchter durch die Wirren und Gefährnisse der Zeit bringt. So erscheint uns Elena mal sympathisch als starke Frau, die sich nicht unterkriegen lässt, mal wiederum manipulativ und berechnend. Keine ihrer Töchter darf den Beruf erlernen und ergreifen, den sie möchte, nein, Elena bestimmt alleine wer studieren darf – Vera – Medizin, wer andere Berufe erlernen muss – Katja, Maria und Lara. Ana, die jüngste Tochter ist zweijährig während des Krieges an Diphterie gestorben.
Es gibt nur zwei Männer im Leben Elenas: Alexander Kusnezow, Sohn des Mannes, der hingerichtet wird, weil er 1905 einer der Mitläufer war, der Elenas Vater getötet hat, und Robert F. Silber, der Fabrikant. Letzteren wird sie heiraten, weil das ihre einzige Chance ist, aus Rescheticha an der Oka heraus zu kommen.
Eine der liebenswertesten Personen im Buch ist Claus Stein. Vor der sozialistischen Misere und der dominanten Ehefrau Maria, flüchtet er sich in seinen Beruf als Naturfilmer und -Beobachter. Im Alter an Demenz erkrankt, genau wie seine Schwiegermutter Baba, wird er von Maria auch in das gleiche Heim gesteckt, in dem auch Baba ihre letzten Lebensjahre fristen musste. Claus versucht mittels Fangfragen zu Filmen und Schauspielern mit seinem Sohn Konstantin noch Kontakt zur realen Welt zu halten. Ich war fasziniert wie Konstantin durch diese Fragen verstand, was sein Vater eigentlich sagen wollte und wie diese kurzen Sätze Claus noch einmal für kurze Zeit ins Hier und Jetzt zurückholen können.
Fazit: ein sehr persönliches und faszinierendes Buch, das nie langatmig oder langweilig wird. Vielleicht auch durch den fragmentierten Erzählstil und die verschiedenen Zeitebenen, die sich gegenseitig ergänzen und unser Bild von dieser Familie erweitern. Vorrevolutionäres Russland, Zwischenkriegszeit in der Stalin- und Hitlerdiktatur, Kriegszeit und die ersten gefährlichen Jahre danach, die DDR in den 80er Jahren und schließlich unsere heutige Gegenwart, in der man Reisen kann, ohne extra Genehmigungen zu brauchen und mittels Internet und I Phones immer erreichbar ist.

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Veröffentlicht am 22.07.2022

Stimmige Familiengeschichte

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Achtung (nicht sonderlich tiefgehende) Spoiler!


Eine Familiengeschichte über knapp 100 Jahre, die so einiges zu bieten hat: Geheimnisse, Legenden, Tragik, Konflikte, Schweigen, verschwundene Familienmitglieder, ...

Achtung (nicht sonderlich tiefgehende) Spoiler!


Eine Familiengeschichte über knapp 100 Jahre, die so einiges zu bieten hat: Geheimnisse, Legenden, Tragik, Konflikte, Schweigen, verschwundene Familienmitglieder, Migrationsgeschichten. Eins hat sie allerdings nicht: ein rundes Ende, das alles auflöst. Das machte es für mich aber auch sehr realistisch, denn in welcher Familie lassen sich schon alle Fragen nach der Vergangenheit beantworten. Das Thema Suche zieht sich durchs Buch – die Suche nach Antworten auf Fragen nach der Vergangenheit, die Suche nach Heimat, die Suche nach Familie. Ich fand es alles in allem eine stimmige Geschichte. Für mich eine zwar etwas lange (knapp über 600 Seiten), aber lohnende Lektüre.

Veröffentlicht am 10.08.2021

100 Jahre russische Geschchichte

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Alexander Osang. Die Leben der Elena Silber.

Familiengeschichte vereint mit 100 Jahre russischer Geschichte haben mich in den Bann gezogen – 617 Seiten sehr gut geschriebene Literatur von Alexander Osang. ...

Alexander Osang. Die Leben der Elena Silber.

Familiengeschichte vereint mit 100 Jahre russischer Geschichte haben mich in den Bann gezogen – 617 Seiten sehr gut geschriebene Literatur von Alexander Osang.

Worum geht es?

Es geht um die bewegte Lebensgeschichte von Jelena, die 1902 in Russland geboren wurde, um ihre Familie und um diverse Umsiedlungen. Auf einer zweiten Zeitebene begleitet man ihren Enkel Konstantin, der mehr über die Vergangenheit seiner Familie erfahren möchte. Die Geschichte der Elena Silber wird eingekreist und von verschiedenen Seiten beleuchtet. Man durchlebt Kriege und Revolutionen, Stalins Geburtstag, radikale Umbrüche voller Brutalität, einen Urgroßvater, der als Revolutionär von Befürwortern des Zaren umgebracht wird, eine Großmutter, die fünf Töchter großzieht und vieles mehr.
Meine Meinung:
Ein lesenswerter Schmöker mit einer Portion Witz und Leichtigkeit, der mir auch inhaltlich gut gefällt. Insgesamt ein sehr vielschichtiges Buch über das Erinnern und das Vergessen und über das Begreifen der eigenen Familiengeschichte.

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