Cover-Bild Geliebter Dietrich
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14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: SCM Hänssler
  • Themenbereich: Belletristik - Abenteuerroman: Krieg und Militär
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 17.05.2021
  • ISBN: 9783775160445
Amanda Barratt

Geliebter Dietrich

Die Liebesgeschichte von Dietrich Bonhoeffer und Maria von Wedemeyer - ein Roman
Friedemann Lux (Übersetzer)

Dietrich Bonhoeffer und Maria von Wedemeyer lernen sich kennen, als Adolf Hitler Deutschland und Europa in seinen Klauen hält. Ein Roman über den Kampf gegen das Böse und auch über den Kampf um die Liebe. Ein Liebesroman, zutiefst berührend und voller Hoffnung aus einer hoffnungslosen Zeit. Mit Auszügen aus den Originalbriefen von Dietrich an Maria.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2021

Eine Liebe unter Bedrohung

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„...Der Gedanke, dass du Kummer hast, wäre mein einziger Kummer. Der Gedanke, dass du in Liebe mitwartest und Geduld hast, ist mein täglicher Trost...“

Diese Zeilen aus einem Brief des Dietrich Bonhoeffer ...

„...Der Gedanke, dass du Kummer hast, wäre mein einziger Kummer. Der Gedanke, dass du in Liebe mitwartest und Geduld hast, ist mein täglicher Trost...“

Diese Zeilen aus einem Brief des Dietrich Bonhoeffer gehen Maria von Wedemeyer durch den Kopf, als sie unverrichteter Dinge im Februar 1945 am KZ Flossenbürg umkehren muss. Dann wechselt die Geschichte ins Jahr 1942.
Auf dem Lamdgut Klein – Krössin bei Ruth von Kleist – Retzow trifft Bonhoeffer auf Maria, Ruths Enkelin. Bonhoeffer hatte sie zuletzt als 12jähriges Mädchen gesehen. Nun stand vor ihm eine junge Dame. Ruth schickt beide auf einen gemeinsamen Spaziergang. Natürlich hat sie sich etwas dabei gedacht. Doch Bonhoeffer ist fast doppelt so alt wie Maria. Außerdem denkt Maria nicht an Ehe. Sie will Mathematik studieren. Trotzdem gibt es feine Schwingungen zwischen beiden.
Die Autorin hat auf berührende Art die Liebesgeschichte von Maria von Wedemeyer und Dietrich Bonhoeffer erzählt. Dabei hat sie sie gekonnt in die gesellschaftlichen Gegebenheiten eingebettet.
Der Schriftstil ist ausgereift und teilweise sehr bildhaft.

„...Eine Diktatur ist wie eine Schlange. Wenn du ihr auf den Schwanz trittst, beißt sie dich...“

Diese Worte gehen Bonhoeffer öfters durch den Kopf. Er arbeitet an der Seite seines Schwagers nicht nur in der Abwehr, sondern auch im Widerstand. Sie haben die Hoffnung, nach dem Tode Hitlers ein neues Deutschland aufbauen zu können und die Verwerfungen der Nazizeit hinter sich zu lassen. Bonhoeffer nutzt seine Kontakte im Ausland, um von dort Unterstützung zu bekommen. Doch dort kann oder will man sich nicht auf ein Attentat verlassen. Nach einer erfolglosen Italienreise konstatiert Hans von Dohnanyi:

„...Aber die Zeit läuft uns davon! Wie ein versehentlich losgelassener Drache, der vom Wind fortgerissen wird. Der Tag kommt, am dem es zu spät sein wird, die Schnur zu packen und das Ding wieder runterzuholen...“

Zwischen Dietrich und Maria kommt es zu weiteren Treffen. Es entwickeln sich Gespräche, die in die Tiefe gehen. Folgende Sätze bringen einen der Dialoge auf den Punkt:

„...Was sollte ein Christ machen, wenn die Loyalität zum Evangelium und die Ansprüche eines gottlosen Regimes aufeinanderprallten und ein Nein zu diesem Regime ihn auf den Weg der Selbstaufopferung führen konnte...“

Als Maria zuerst ihren Vater und dann auch ihren Bruder an der Front verliert, untersagt ihm die Mutter weiteren Kontakt mit Dietrich Bonhoeffer. Sie weiß oder ahnt, wie tief er im Widerstand
verstrickt ist und will nicht noch ein Kind verlieren. Ungeahnt haben vor allem Ruths Einmischungen zu dieser starren Haltung beigetragen. Maria kämpft darum, ihm wenigstens schreiben zu dürfen.

„...Maria hielt den Atem an. Die Augenblicke des Glücks hatten Kolibriflügel. Die Augenblicke der Entscheidung hatten Blei in dem Füßen...“

Erst als Dietrich Bonhoeffer verhaftet wird, gibt die Mutter ihre Ablehnung auf. Jetzt wird die Verlobung der beiden öffentlich gemacht.
Während der Zeit der Gefangenschaft von Dietrich Bonhoeffer erweist sich Maria als starke junge Frau. Natürlich gibt es auf beiden Seiten Zeiten der Resignation. Doch die Liebe hält.
Das Buch endet kurz nach dem Hitlerattentat durch Claus Graf Schenk von Stauffenberg. Eingebunden sind Briefe der beiden und Gedichte von Dietrich Bonhoeffer.
Im Nachwort fasst die Autorin das weitere Schicksal einiger der handelnden Personen kurz zusammen. Ein Personenverzeichnis rundet das Buch ab.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ermöglicht einen Blick auf den Widerstand gegen Hitler aus christlicher Sicht und zeigt eine Liebe, die unter Bedrohung wächst.

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Sprachgewaltig, hervorragend recherchiert, tief berührend

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In „Geliebter Dietrich“ berichtet Amanda Barratt in wundervoller Sprache und auf Basis sorgfältiger Recherchen über die letzten Jahre im Leben Dietrich Bonhoeffers. Der Fokus liegt hier sowohl auf seiner ...

In „Geliebter Dietrich“ berichtet Amanda Barratt in wundervoller Sprache und auf Basis sorgfältiger Recherchen über die letzten Jahre im Leben Dietrich Bonhoeffers. Der Fokus liegt hier sowohl auf seiner Liebe zu Maria von Wedemeyer wie auch auf seiner Arbeit im Widerstand.

Der Schreibstil hat mich von Anfang an begeistert. Hier herrscht ein gekonnter, bildhafter und doch behutsamer Umgang mit Sprache vor, der den Leser gleich in den Bann zieht. Auch die Übersetzung ist ausgezeichnet gelungen und wird dem Stil gerecht - störend sind allerdings einige zu moderne Ausdrücke, insbesondere des häufig verwendeten „echt“ anstatt „wirklich“. „Das ist echt nett“ oder „Sie ist ein echt nette Frau“ passen weder zum sonstigen Schreibstil noch zur damaligen Zeit. Auch Begriffe wie „Outfit“ oder „Ja, klar“ ließen mich zusammenzucken.

Bemerkenswert ist es, wie Amanda Barratt die dunkle, beklemmende Atmosphäre des Lebens in dieser menschenverachtenden Diktatur darstellt. Man spürt ständig die Ausweglosigkeit, die Düsternis, die Bedrohung, sie liegt wie ein dichter Schatten über dem Geschehen. Dies gelingt ihr auf gelungen unterschwellige Weise. Nur manchmal kippt es ein wenig ins Effekthascherische. So wird uns die Gefahr für Bonhoeffer und die anderen Widerstandskämpfer manchmal in ständiger Wiederholung erklärt, obwohl sie aus dem Geschehen ohnehin hervorgeht. Auch an vereinzelten anderen Stellen finden sich Wiederholungen und effektheischende Bemerkungen. Allerdings sind dies Ausnahmen.

Obwohl die Liebesgeschichte das eigentliche Hauptthema des Buches ist, fand ich diese stellenweise nicht ganz überzeugend - das liegt aber wohl weniger an der Erzählweise als am tatsächlichen Geschehen und natürlich den ungewöhnlichen Umständen dieser Beziehung - und auch viele von Marias Abschnitten wirken manchmal ein wenig eingeschoben, ohne wirkliche Handlung. Dem stehen aber zahlreiche Abschnitte gegenüber, in denen auch Marias Schicksal sehr berührt und der Schmerz, den diese junge Frau aufgrund ihrer vielen Verluste empfunden hat, deutlich spürbar wird.

Die Arbeit des Widerstands wird kenntnisreich und sorgfältig recherchiert geschildert. Anmerkungen hinten im Buch verweisen zudem auf Quellen, so sind Ausschnitte mehrerer Briefe Bonhoeffers im Buch enthalten. Es gelingt Amanda Barrett ausgezeichnet, die Fakten in eine berührende Geschichte einzubetten, die Menschen mit Leben zu erfüllen. Das Sujet bringt es mit sich, daß dies ein düsteres, tragisches Buch ist, aber es schwingt auch Lebensbejahendes mit. Das Ende verzichtet glücklicherweise auf drastische Details und wirkt gerade dadurch intensiv und berührend. Ein kurzes Nachwort berichtet über die weiteren Schicksale der im Buch Erwähnten.

„Geliebter Dietrich“ hat mir nicht nur viele neue Informationen vermittelt und mich mit dem gelungenen Stil erfreut, sondern mich beim Lesen so stark berührt, wie es nicht viele Bücher schaffen.

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Veröffentlicht am 29.10.2021

Eine ernsthafte Liebe in schweren Zeiten

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Nein, diese Liebe war absolut kein Jokus und auch keine Romanze. Hier verfolgen wir, wie aus tiefer Zuneigung Liebe wird - in ernsten und überaus schweren Zeiten. Die besonders schwer waren für Dietrich ...

Nein, diese Liebe war absolut kein Jokus und auch keine Romanze. Hier verfolgen wir, wie aus tiefer Zuneigung Liebe wird - in ernsten und überaus schweren Zeiten. Die besonders schwer waren für Dietrich Bonhoeffer, der sich in vollem Bewusstsein gegen das nationalsozialistische Regime stellte und immer wieder todesmutig zurück nach Deutschland kehrte, obwohl es ihm, der international so viele Kontakte und dadurch auch Möglichkeiten hatte, ein Leichtes gewesen wäre, sich ins Ausland zu retten.

Hätte er es doch in den letzten Kriegsjahren getan, wollte ich wieder und wieder während dieser Lektüre ausrufen!

In dieser schweren Zeit widerfuhr ihm aber auch Schönes - die Liebe zu Maria von Wedemeyer und die Verlobung mit ihr. Das alles ist hier sehr bewegend geschildert und ist zudem sehr wirkungsvoll in den historischen Rahmen eingebettet. Das Bewusstsein, dass der gesamte Roman auf realen Unterlagen aus dem Nachlass des Paares basierte, ließ mich den Roman noch gespannter lesen.

Nur an manchen Stellen empfand ich ihn dann doch als ein bisschen zu rührselig geraten!

Veröffentlicht am 29.08.2021

Liebe als Quelle der Hoffnung

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„Geliebter Dietrich“ - Amanda Barratt erzählt die Geschichte einer Liebe in schweren Zeiten, erschienen ist das Buch im Verlag SCM Hänssler.

Der Autorin ist ein großartiges Buch gelungen, das nicht nur ...

„Geliebter Dietrich“ - Amanda Barratt erzählt die Geschichte einer Liebe in schweren Zeiten, erschienen ist das Buch im Verlag SCM Hänssler.

Der Autorin ist ein großartiges Buch gelungen, das nicht nur von der Liebe zwischen Maria von Wedemeyer und dem Theologen Dietrich Bonhoeffer berichtet, sondern auch das Leben der Familien in Zeiten des Zweiten Weltkriegs mit all seinen Schrecken und Grausamkeiten beleuchtet.

Es ist erschreckend und beeindruckend zugleich, wie Bonhoeffer und seine Freunde im Kampf gegen das Regime aktiv waren und dabei ihr eigenes Leben riskiert haben, um anderen zu helfen.

Tröstlich und hoffnungsvoll habe ich die Momente empfunden, in denen Maria auf ihr Familienleben zurückblickte, vor allem, was das Verhältnis zu ihrem Vater betrifft. Außerdem gefällt mir, wie viele Details aus dem Leben von Dietrich und Maria das Buch bereithält.

Hilfreiche Informationen bietet nicht nur die Liste der wichtigsten Personen am Anfang des Buches, sondern auch das Nachwort der Autorin hält noch sehr viel Wissenswertes über die Familienmitglieder bereit.

Wie wertvoll der christliche Glaube ist, spricht aus diesem Zitat: „Ihrer aller Leben, sein eigenes Leben, war in Gottes Händen. Und niemand, noch nicht einmal Adolf Hitler, hatte die Macht, sie aus diesen Händen herauszureißen.“

Ich bin beeindruckt davon, wie gekonnt Amanda Barratt Realität, Fakten und erzählerische Freiheit in Einklang gebracht hat, und ich bin dankbar dafür, dass ich die tapfere Maria von Wedemeyer kennenlernen und viel Neues über Dietrich Bonhoeffer erfahren durfte. Sehr gern empfehle ich das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Ein bewegender Roman

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Cover:

Das Cover und die gesamte Gestaltung des Buches ist ansprechend und hochwertig. Da viele Gespräche der beiden über Briefe stattfinden, wurde auch der Titel passend gewählt.

Inhalt:

Das Buch behandelt ...

Cover:

Das Cover und die gesamte Gestaltung des Buches ist ansprechend und hochwertig. Da viele Gespräche der beiden über Briefe stattfinden, wurde auch der Titel passend gewählt.

Inhalt:

Das Buch behandelt die Liebesgeschichte zwischen Dietrich Bonhoeffer und Maria von Wedemeyer. Die beiden lernen sich während dem zweiten Weltkrieg kennen und sind direkt vom Anfang ihrer Beziehung bis zum Schluss mit den Ungerechtigkeiten und dem Leid dieser Zeit konfrontiert.

Sie müssen in sehr schwierigen Lagen zusammenstehen und es stellt sich die Frage wie tief das Band ihrer Liebe wirklich ist.

Meinung:

Das Buch ist definitv nichts für Zwischendurch oder zum Entspannen. Auch wenn die Liebesgeschichte zuerst schön und "normal" wirkt, wird alles von den Schatten des Krieges überlagert.

Mir wurden die Lebensverhältnisse nochmal deutlicher dargestellt und vor allem die Ungewissheit dieser Zeit ist greifbar.

Von Dietrich Bonhoeffer sieht man eine persönlichere, emotionalere Seite. Seine Gefühle werden anschaulich beschrieben und auf mich wirkten sie realistisch (vieles wird auf den Briefen von Dietrich an Maria orientiert und den historischen Fakten).

Maria ist eine bewundernswerte Frau, die eine enorme Entwicklung durchmacht. Durch das Buch werden ihre persönlichen Opfer deutlich und dass nicht nur Dietrich unter seiner Verhaftung und Hinrichtung leidet, sondern auch seine Familie und ganz besonders seine junge Verlobte.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass es sich ab der Hälfte schon mal etwas zieht. Einige Seiten weniger hätten die Geschichte vermutlich flüssiger gemacht.

Fazit:

Ein schöner Roman, der in einer traurigen und schrecklichen Zeit spielt. Dadurch ist die Liebesgeschichte ganz besonders.

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