Walter ist Postbote und ziemlich gut darin, sich unbeliebt zu machen. Mit knapp sechzig wird er schließlich in die Abteilung für unzustellbare Briefe strafversetzt: in die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen. Natürlich ist niemand schlechter für den Job geeignet als er.
Eines Tages erreicht ihn ein Schreiben an den lieben Gott. Es stammt vom zehnjährigen Ben. Er will weder Handy noch Playstation, sondern nur wissen, wie man einen Klempner ruft. Walter antwortet vage und bekommt einen zweiten Brief, in dem Ben den lieben Gott ganz schön zusammenfaltet: Warum hilft er ihm nicht?
Walter beginnt einen Briefwechsel mit Ben, selbstverständlich als Gott. Er erfährt immer mehr über das Leben des Jungen, der allein mit seiner depressiven Mutter lebt. Mehr als alles andere wünscht Ben sich einen Freund. Unterdessen naht Weihnachten, und Walter ist mit seinem eigenen Familiendrama beschäftigt: Die Beziehung zu seinen Kindern ist kompliziert, geschieden ist er schon lange, und da ist diese schwere Schuld aus seiner Vergangenheit, die ihm einfach keine Ruhe lässt. Vielleicht kann Walter ja Ben helfen und Ben Walter?
Der Autor hat einen lebendigen, fein nuancierten Schreibstil, der sich mühelos und flüssig liest. Die ruppige, menschenabgewandte Art des Protagonisten wird eindrucksvoll und glaubwürdig eingefangen – ...
Der Autor hat einen lebendigen, fein nuancierten Schreibstil, der sich mühelos und flüssig liest. Die ruppige, menschenabgewandte Art des Protagonisten wird eindrucksvoll und glaubwürdig eingefangen – rau, aber nie klischeehaft.
Was zunächst wie der Auftakt zu einer rührseligen Geschichte anmutet, entfaltet sich zu einem unerwartet tiefgründigen Roman über Verantwortung, Schuld und die leise Hoffnung auf Veränderung.
Durchzogen von trockenem Humor und einer stillen, nachwirkenden Melancholie, gelingt es dem Autor, große Themen mit leiser Intensität zu erzählen. Besonders gelungen ist der Wechsel zwischen Gegenwart und Rückblenden, die behutsam und überzeugend Werners Vergangenheit ausleuchten – und damit verständlich machen, wie er zu dem Menschen geworden ist, der er ist.
Ein stilles, kluges Buch, das zum Nachdenken anregt, ohne je ins Sentimentale zu kippen.
Walter ist ein Mann mit Prinzipien.
Doch genau seine Loyalität und Gradlinigkeit haben ihm in der Vergangenheit immer mehr Probleme als Glück gebracht.
Nachdem sich die Beschwerden über ihn zuletzt ...
Walter ist ein Mann mit Prinzipien.
Doch genau seine Loyalität und Gradlinigkeit haben ihm in der Vergangenheit immer mehr Probleme als Glück gebracht.
Nachdem sich die Beschwerden über ihn zuletzt gehäuft haben, wird der grummelige Zusteller kurz vor der Rente gegen seinen Willen in eine Christkindfiliale versetzt.
Was als lästige Pflicht beginnt, nimmt für den verbitterten Postboten bald eine unerwartete Wendung, als ihm der Brief von Ben in die Hände fällt, der nicht an das Christkind adressiert ist, sondern an Gott.
Er möchte dem Jungen unbedingt helfen und wird durch den entstehenden Briefwechsel nicht nur mit Ben‘s Schicksal konfrontiert, sondern bekommt selbst nochmal einen anderen Blick auf sein bisheriges Leben.
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Andreas Izquierdo hat hier einen wundervollen, herzerwärmenden Roman geschrieben, der Humor und Tiefgang auf besondere Weise miteinander verbindet. Der Hauptprotagonist Walter erscheint zwar zunächst wie ein kauziger, verbitterter alter Mann, hat aber dennoch das Herz am rechten Fleck und einfach immer wieder Pech in seinem Leben gehabt. Bens Brief birgt für beide eine Chance, dem Verlauf ihres Schicksals, eine neue Richtung zu geben. Die Entwicklungen, die darauf folgen, wirken authentisch, berührend und mitreißend zugleich.
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Am Ende nehme ich aus dieser Geschichte mit, dass es nie zu spät ist, etwas in oder an seinem Leben zu ändern und ein besserer Mensch zu werden, auch wenn man dafür mal ungewöhnliche Wege gehen muss.
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Dieses Buch solltet ihr unbedingt lesen, falls ihr es nicht schon gelesen habt! - Wirklich!
Für mich ist es nicht nur ein echtes Highlight, sondern auch ein wahres Herzensbuch!
Walter ist Briefträger und Jahrzehnte bei der Post. Doch weil er sich immer mal wieder mit Postkunden anlegt, hat seine Vorgesetzte die Nase voll und stellt ihm ein Ultimatum. Entweder er geht mit 60 in ...
Walter ist Briefträger und Jahrzehnte bei der Post. Doch weil er sich immer mal wieder mit Postkunden anlegt, hat seine Vorgesetzte die Nase voll und stellt ihm ein Ultimatum. Entweder er geht mit 60 in Frührente oder er wird in die Christkindlfiliale versetzt. Notgedrungen entscheidet er sich für die Filiale und bekommt dort zufällig den Brief des zehnjährigen Ben, der Hilfe vom lieben Gott erwartet. Walter antwortet ihm und es entwickelt sich ein reger Brief- und später Mailwechsel.
Das Buch ist sehr berührend. Es zeigt, wie durch widrige Umstände ein Mensch fast sein gesamtes Leben bzw. Lebensinhalt verliert und zu einem verbitterten und unglücklichen Menschen wird. Erst die Bitte eines Kindes reißt ihn da raus und er versucht, dem Jungen zu helfen. Dass da einiges schief geht, macht ihm schwer zu schaffen. Doch er gibt nicht auf und versucht, auch in der eigenen Familie wieder Frieden zu finden. Das Ganze ist sehr gut beschrieben und zeigt sehr viel Empathie. Es ist überhaupt nicht kitschig und das Ende empfinde ich als sehr realistisch. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung
Dieses Buch habe ich mir extra für die Vorweihnachtszeit aufgehoben, weil auch die Handlung in dieser Zeit spielt.
Es geht um Walter, einen älteren Postboten, der seinen Job seit gefühlt 100 Jahren ausübt ...
Dieses Buch habe ich mir extra für die Vorweihnachtszeit aufgehoben, weil auch die Handlung in dieser Zeit spielt.
Es geht um Walter, einen älteren Postboten, der seinen Job seit gefühlt 100 Jahren ausübt und dabei nicht sonderlich beliebt, aber hin und wieder sehr pedantisch ist.
Der Klappentext beschreibt ihn als Ekelpaket und als unausstehlich. Nun, ich würde mit Walter sagen: „Nicht seine Schuld“. Seine Umwelt hat ihn zu dem gemacht, was er dann wurde, und sie hat ihm übel mitgespielt. Dass wir ihn gut kennenlernen dürfen, dafür sorgen die zahlreichen Rückblenden in seine Jugend, in die ersten Zeiten seiner Ehe mit Barbara und in die Ereignisse, die dann dazu führten, dass Walter so wurde, wie er heute ist. Es war wirklich nicht seine Schuld, aber irgendwie wurde er immer zum Sündenbock gemacht.
Vor langer Zeit war er einmal ein guter Mann, ein hervorragender Fußballspieler, ein junger Mann, dem die Welt offenstand und der seine Jugendliebe Barbara für sich gewinnen und heiraten konnte. Sein Schwiegervater führte ihn in den elterlichen Betrieb ein, nach seiner Ausbildung als Postbote stand ihm dort eine glänzende Karriere bevor. Die junge Ehe war glücklich und mit zwei Kindern gesegnet und Walter war ein liebevoller Vater. Vor allem zu seiner Tochter Sandra hatte er ein inniges Verhältnis. Doch irgendwann begannen die Missverständnisse und seine Ehe ging in die Brüche.
In seiner Not nimmt er seine alte Arbeit als Postbote wieder auf und zieht in eine kleine Wohnung, wo er ab sofort seine Tage in immer gleichem Rhythmus verlebt. Kein Wunder, dass er verbittert und übellaunig wurde und dass diese Übellaunigkeit wieder auf ihn zurückfällt. Weder bei seinen Kollegen noch bei seinen Vorgesetzten ist er sonderlich beliebt. Eine kleinkarierte Racheaktion mit einem Kunden, der ihm ebenfalls böse mitgespielt hat, führt zu seiner Versetzung in die Christkindl-Filiale nach Engelskirchen, wo erwartet wird, dass er die Weihnachtspost von Kindern ans Christkind mit immer gleichen vorformulierten Standardbriefen beantwortet. Aber Walter wäre nicht Walter, wenn er nicht doch einen Ansatz fände, auch hier aus der Reihe zu tanzen und sich bei seiner Vorgesetzten unbeliebt zu machen. Ihn erreicht der Brief des 10jährigen Ben. Ben hat seinen Brief an den lieben Gott adressiert und Walter antwortet ihm als solcher, auch weil ihm positiv auffällt, dass der Junge nicht die üblichen Wünsche eines Grundschülers, wie I-Phone oder Playstation hat, sondern nach einem Klempner fragt, den er als Gott doch finden können müsste.
Walter beginnt, sich für Ben zu interessieren und antwortet ihm an Gottes Stelle und zwischen den beiden entwickelt sich ein reger Briefwechsel.
Walter ist ein guter Mann, das Schicksal des Jungen mit der depressiven Mutter, die sich kaum um ihn kümmern kann, rührt ihn und er beginnt, sich seiner an Gottes statt anzunehmen. Aber natürlich muss er feststellen, dass nicht alle Wunder, die er vollbringt, die gewünschte Wirkung zeigen. Ben ist der Einzige, der hinter Walters Fassade einen warmherzigen Charakter erblickt, seine Unvoreingenommenheit gibt Walter seine Seelenruhe zurück.
Ich bleibe mit einer gewissen Trauer zurück. Es hätte alles ganz anders verlaufen können, aber üble Nachrede hat hier eine ganze Familie zerstört. War es am Anfang noch der Tratsch, so hat sich mit dem Internet, wo nie etwas in Vergessenheit gerät, ein starker Gegner entwickelt, dem ein Einzelner kaum etwas entgegensetzen kann. Und so negativ abgestempelt hat Walter kaum eine Chance, sich aus diesem Teufelskreis zu befreien.
Dennoch kann man dem Buch auch den Humor nicht absprechen. Der Amtsschimmel wieherte vernehmlich, als Walter bei den Prüfungsfragen gegenüber seinem Vorgesetzten glänzt. Zum Ende hin überwiegen dann aber die eher nachdenklichen Passagen.
Ich gebe gerne eine Leseempfehlung und volle Punktzahl.
Inhalt
Walter ist Postbote und ziemlich gut darin, sich unbeliebt zu machen. Mit knapp sechzig wird er schließlich in die Abteilung für unzustellbare Briefe strafversetzt: in die Christkindfiliale der ...
Inhalt
Walter ist Postbote und ziemlich gut darin, sich unbeliebt zu machen. Mit knapp sechzig wird er schließlich in die Abteilung für unzustellbare Briefe strafversetzt: in die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen. Natürlich ist niemand schlechter für den Job geeignet als er.
Eines Tages erreicht ihn ein Schreiben an den lieben Gott. Es stammt vom zehnjährigen Ben. Er will weder Handy noch Playstation, sondern nur wissen, wie man einen Klempner ruft. Walter antwortet vage und bekommt einen zweiten Brief, in dem Ben den lieben Gott ganz schön zusammenfaltet: Warum hilft er ihm nicht?
Walter beginnt einen Briefwechsel mit Ben, selbstverständlich als Gott. Er erfährt immer mehr über das Leben des Jungen, der allein mit seiner depressiven Mutter lebt. Mehr als alles andere wünscht Ben sich einen Freund. Unterdessen naht Weihnachten, und Walter ist mit seinem eigenen Familiendrama beschäftigt: Die Beziehung zu seinen Kindern ist kompliziert, geschieden ist er schon lange, und da ist diese schwere Schuld aus seiner Vergangenheit, die ihm einfach keine Ruhe lässt. Vielleicht kann Walter ja Ben helfen und Ben Walter?
Meinung
Leute … dieses Buch! Es hat mich emotional so wahnsinnig mitgenommen und auf ganzer Linie beeindrucken können. Ich habe es geliebt und kann gleich vorweg sagen, dass das hier eine ganz große Leseempfehlung wird!
Der Autor schreibt so wahnsinnig gut und ergreifend. Er schafft es, aus alltäglichen Situationen und eigentlich unbesonderen Gegebenheiten eine richtig tolle Geschichte zu machen. Es ist nicht das erste Buch, das ich von ihm lese, daher weiß ich, dass das eine Spezialität ist. Und auch sonst sind mir in der Gegenwartsliteratur wenige Autoren bekannt, die so spannend und in einem so tollen Aufbau eine Geschichte erzählen können, die einen von der ersten bis zur letzten Seite begeistern können. Und vor allem – und das ist der Grund für meine gute Bewertung – bleibt dieses Buch auch über das Lesen hinaus im Kopf. Es bleibt hängen, weil es so unvorbereitet ins Herz getroffen hat. Es bleibt hängen, weil es so viele Gegensätze hat, so viele Alltags-Happy-Ends, so viele Situationen, die wir irgendwie alle kennen. Und die der Autor doch zu etwas besonderem macht.
Der Schreibstil ist gewaltig gut. Wirklich! Allein deswegen solltet ihr es lesen. Um euch davon zu überzeugen, dass es diesen fantastischen Autor gibt! Ich merke schon, ich kann gar nicht viel anderes schreiben außer tonnenweise Lob … Aber muss man eigentlich mehr als das wissen?
Fazit
Andreas Izquierdo hat in mir einen riesigen Fan gewonnen. Und vor allem Walter hat einen Fan. Ich finde ihn großartig! Lest dieses Buch unbedingt, es wird euch in so vielen Punkten bereichern!