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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2025

Ein Volltreffer, wenn der Nickname nicht wäre…

The Game Changer – Die Liebe ist ein süßes Spiel
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Delilah’s Backshow im regionalen Fernsehen leidet unter schwächelnden Quoten, während der beste Freund ihres älteren Bruders, NHL-Profi Ian, seit einem Skandal mit einem Imageproblem zu kämpfen hat. Um ...

Delilah’s Backshow im regionalen Fernsehen leidet unter schwächelnden Quoten, während der beste Freund ihres älteren Bruders, NHL-Profi Ian, seit einem Skandal mit einem Imageproblem zu kämpfen hat. Um für positive PR und höhere Einschaltquoten zu sorgen, sollen sie sich zum Schein daten.

Eine vorhersehbare, aber super cute Fake-Dating-Story zwischen einer sympathischen Backfee und einem coolen Eishockeyspieler. Ihr Jugendcrush ist noch genauso anziehend wie früher und sie längst nicht mehr die kleine nervige Schwester seines Kumpels. Aus der sanften Annäherung vor den Kameras wird daher schnell ein heftiges Knistern und mehr…
Wer eine süße Sportsromance mit ordentlich viel, gutem Spice sucht, findet die auf jeden Fall hier! Was die Autorin nämlich absolut beherrscht, sind explizite Szenen und witzige Dialoge zwischen Protas, die nicht auf den Mund gefallen sind.
Die Hauptstory rückt manchmal ein wenig in den Hintergrund, dafür wird netterweise auf übertriebenes Liebesdrama verzichtet. Der einzige Aspekt, der mir bei der Geschichte auf die Nerven ging, war der Spitzname von Ian, mit dem Delilah ihn alle Nase lang angesprochen hat: „Cupcake“! - Fand ich absolut unpassend und peinlich.
Abgesehen von dem kleinen Kritikpunkt, bin ich ansonsten inzwischen ein echter Fan von Lana Ferguson, sie schreibt wirklich toll!

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Veröffentlicht am 27.06.2025

Grab unter Palmen

The Surf House
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Nachdem Bea nach einem misslungenen Modeljob in Marrakesch das Handtuch wirft und spontan eine Auszeit nehmen möchte, wird sie auf der Straße ausgeraubt und steht plötzlich ohne Geld und Pass da. Ohne ...

Nachdem Bea nach einem misslungenen Modeljob in Marrakesch das Handtuch wirft und spontan eine Auszeit nehmen möchte, wird sie auf der Straße ausgeraubt und steht plötzlich ohne Geld und Pass da. Ohne hat sie keine Chance zurück nach Hause in London zu reisen und nimmt daher dankbar das Angebot von Marnie an, die ihr gegen die Angreifer zur Hilfe gekommen ist.
Zusammen fahren sie Richtung dem kleinen Surfhotel am Strand, das Marnie mit ihrem Freund betreibt und Bea einen Job übernehmen kann.
So verlockend dies alles klingt, merkt Bea spätestens vor Ort, dass die paradiesische Idylle täuscht.
Sie erfährt von Savannah, die vor einiger Zeit auch im Surfhaus gewohnt hat und plötzlich spurlos verschwunden ist. Zudem besteht die Gefahr, dass ein korrupter Polizist einen Vorfall in Marrakesch auffliegen lässt und schlussendlich wird auch noch ein toter Hotelgast am Strand angespült.

Obwohl durchweg eine leicht unterschwelligen Bedrohung zwischen den Zeilen mitschwingt, ist das Buch spannungstechnisch sehr weit von einem Thriller entfernt. So ganz ohne Nervenkitzel und Gänsehautmomente, passt es eher in die Kategorie Spannungsroman. Der liest sich zumindest flüssig und dank gelegentlichem Perspektivwechsel von Bea in der Gegenwart hin zu Savannah in der Vergangenheit. Trotzdem hat mich die Story nicht sonderlich vom Hocker holen können, da hatte ich mehr erwartet.
Ganz okay für zwischendurch, aber für eingefleischte Thrillerfans eher eine Enttäuschung.

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Veröffentlicht am 26.06.2025

Seelenvögel und Vaterfigur

Psychopompos
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Als Diplomatentochter wächst Amélie Nothomb fernab der belgischen Heimat, vornehmlich im asiatischen Raum auf. Gerade die ersten Jahre ihres Lebens, die sie mit ihrer Familie in Japan verbringt, wirken ...

Als Diplomatentochter wächst Amélie Nothomb fernab der belgischen Heimat, vornehmlich im asiatischen Raum auf. Gerade die ersten Jahre ihres Lebens, die sie mit ihrer Familie in Japan verbringt, wirken sich prägend auf ihre Faszination für die Vogelwelt aus. Diese wird Amélie auf den weiteren Stationen in ihrem Leben fortan begleiten und letztlich eine elementare Rolle in diesem Roman spielen.

Auf die zentrale Frage, was sich hinter dem Buchtitel verbirgt, geht die Autorin allerdings mit einer solch philosophisch anmutenden Intensität ein, dass ich mich vorübergehend dabei verloren habe. Der Vogel als mythologische Figur des Seelenbegleiters für Verstorbene, ist vielleicht nicht unbedingt mein Interessensschwerpunkt in diesem Buch, dafür haben mich die intimen, persönlichen Einblicke, die Nothomb in diesem Roman wieder einmal gewährt, um so mehr vereinnahmt. Neben den ungewöhnlichen Episoden aus ihrer Kindheit, sind das ein traumatisches Erlebnis in der frühen Jugend und die Anorexie, in die sie sich für Jahre flüchtet. Aber auch ihr Werdegang als Schriftstellerin und die Beziehung zu ihrem Vater, die erst mit seinem Tod an Tiefe gewonnen hat, sind wichtige Themen, denen sich die Autorin hier schonungslos offen widmet.

Es ist lesenswerter literarischer Drahtseilakt zwischen nüchterner Distanz und emotionalen Tönen, gespickt mit viel Persönlichkeit, einem Hauch Selbstironie und einer Spur Provokation.

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Veröffentlicht am 19.06.2025

Romantasy mit Tiefgang

A Fate Forged in Fire – Aus Flammen geboren
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Aemyra, eine junge Schmiedin und Hebamme, verfügt über eine mächtige und gleichzeitig verbotene Feuermagie. Seit Tir Teine fest in männerdominierter Hand ist, wird alles Magische verfolgt und Frauen systematisch ...

Aemyra, eine junge Schmiedin und Hebamme, verfügt über eine mächtige und gleichzeitig verbotene Feuermagie. Seit Tir Teine fest in männerdominierter Hand ist, wird alles Magische verfolgt und Frauen systematisch unterdrückt. Mit dem Tod des Königs hat Aemyra jedoch wieder eine Chance, ihren rechtmäßigen Anspruch auf den Thron einzufordern. Dafür muss sie sich jedoch an seinen furchteinflößenden, eigenwilligen Drachen binden - ein unmögliches Unterfangen. Ihre machtbesessenen Gegenspieler schmieden währenddessen im Hintergrund einen blutigen Komplott und so misslingt der Plan, das Reich von der Tyrannei zu befreien. Ihr bleibt nur ein Ausweg und das ist ausgerechnet eine Bündnisehe mit dem verhassten mit Thronanwärter, Prinz Fiorean. Dieser entpuppt sich von Anfang an als unberechenbare Charakter-Wundertüte. Ebenso seine Mutter, die das Patriarchat freiwillig unterstützt, oder etwa doch nicht?!
Am besten gefällt mir auf jeden Fall Aemyra. Sie ist zäh, mutig und steht für ihre Überzeugungen ein. Mit ihrer queeren Einstellung macht sie keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern - Ein Schachzug, den ich von der Autorin wirklich großartig finde!
Generell hat mir die Story ziemlich gut gefallen, obwohl ich ohne meine Notizen zu den zahlreichen Protas vermutlich verloren gewesen wäre. Der Schreibstil ist dafür flüssig und das Wordbuilding passt ebenfalls. Und wenn man nicht gerade Fan der Serie „House of Dragons“ ist kann man sogar vollkommen unvoreingenommen und spoilerfrei in die Story abtauchen.
Für mich war es deshalb ein aufregender neuer Ausflug in die magische Drachenwelt, mit spannenden politischen Machtkämpfen, einem romantischen Slow-Burn und richtig fiesen Plottwists!
Ob ich jetzt der Fortsetzung entgegenfiebere - Ja, definitiv!

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Veröffentlicht am 16.06.2025

Zum in die Luft gehen

Atmosphere
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Taylor Jenkins Reid schickt uns LeserInnen wieder in ein neues Universum - Nein, diesmal tatsächlich in DAS Universum! 🚀
🏳️‍🌈
Anfang der 1980er Jahre sind Frauen bei der NASA noch regelrechte Exotinnen ...

Taylor Jenkins Reid schickt uns LeserInnen wieder in ein neues Universum - Nein, diesmal tatsächlich in DAS Universum! 🚀
🏳️‍🌈
Anfang der 1980er Jahre sind Frauen bei der NASA noch regelrechte Exotinnen und trotzdem hat es Joan Goodwin zusammen mit zwei anderen Frauen geschafft und darf in naher Zukunft als Astronautin das Weltall erobern. Sie begegnet ihrer großen Liebe, von der jedoch keiner erfahren darf. Während die Vorbereitungen auf ihre erste Mission laufen, sorgt ihre Schwester Barbara für jede Menge Aufregung, da sie ihre mütterlichen Pflichten für Tochter Frances allzu gerne und spontan auf Joan abwälzt.
🏳️‍🌈
Die Autorin bewegt sich diesmal in dem weiten Kosmos der NASA, über Astronauten, Raumfahrt und geht dabei so tief in die Materie, als wäre sie selbst jahrelang eins der Crew-Mitglieder gewesen. Jedoch war es mir persönlich ein wenig zu viel, deshalb bin ich zeitweise aus Mangel an technischem Verständnis ausgestiegen. Bei der Liebesgeschichte wollte der richtige Funke leider nicht so wirklich überspringen, vor allem das Ende hatte eindeutig an Bodenhaftung verloren - Rosarote Wolken inklusive.
Trotzdem bin ich von emotionalen Ausbrüchen nicht verschont geblieben. Denn Joan kämpft verzweifelt für ihre Nichte Frances, die unter dem Egoismus ihrer eigenen Mutter zu leiden hat und die Frau schafft es wirklich, dass man eine Buchfigur abgrundtief zu hassen beginnt. Für mich der stärkste Part der Geschichte, die mich übrigens sehr an die Biografie der berühmten US-Astronautin Sally Ride erinnert hat.
🏳️‍🌈
Auch wenn mich Taylor Jenkins Reid dieses Mal keine Begeisterungsstürme bei mir auslösen konnte, feiere ich sie dennoch dafür, dass sie sich wieder einmal bewusst für eine queere Hauptprotagonistin entschieden hat!
Von mir gibt es deshalb auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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