Cover-Bild Opfer
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 14.04.2014
  • ISBN: 9783518465028
Cathi Unsworth

Opfer

Kriminalroman
Hannes Meyer (Übersetzer)

Die verschlafene Idylle eines Küstenstädtchens im Norden Englands wird von einem grausamen Ritualmord erschüttert. Am Tatort wird die blutüberströmte Corrine Woodrow aufgegriffen und bald darauf zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch war die junge Außenseiterin tatsächlich die Hohepriesterin eines Satanskults, wie es in der Boulevardpresse hieß? Zwanzig Jahre später rollt ein junger Privatdetektiv die Ermittlung wieder auf, denn neue Beweise belegen, dass sich alles auch ganz anders abgespielt haben könnte …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2023

interessantes Thema etwas spannungsarm umgesetzt

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"Opfer" von Cathi Unsworth ist ein Debüt, was zu einer ungewöhnlichen und interessantes Thematik greift, um den Leser zu fesseln. Es handelt sich bei diesem Buch um einen Krimi und nicht um einen Thriller, ...

"Opfer" von Cathi Unsworth ist ein Debüt, was zu einer ungewöhnlichen und interessantes Thematik greift, um den Leser zu fesseln. Es handelt sich bei diesem Buch um einen Krimi und nicht um einen Thriller, insofern war ich , was die Spannung anging, auch nicht auf ein Buch eingestellt , dass einer Achterbahnfahrt glich. Trotzdem fehlte mir bei der Geschichte dann doch ein wenig der Kick.Sie plätscherte dann doch zu sehr dahin und verstand mich nicht mitzureißen.

Das Buch von Cathi Unsworth wird in zwei Zeitsträngen, die sich abwechseln, erzählt und berichtet dem Leser wie es dazu kam, dass Corrine Woodrow vor 20 Jahren des Mordes angeklagt wurde und noch heute einsitzt. Corrine ist in desolaten Verhältnissen aufgewachsen. Ihre Mutter ist drogenabhängig und dealt und zwingt ihre Tochter schon in jungen Jahren zu Prostitution.In der Schule lernt sie Samantha kennen, die eine Freundschaft mit ihr beginnt, die nicht das ist, was sie scheint.Auch schwarze Magie spielt eine Rolle in der Geschichte der Vergangenheit.
Nach 20 Jahren rollt ein ehemaliger Polizist,Sean Ward, der durch eine schwere Beinverletzung seinen Beruf nicht mehr ausüben kann und nun als Privatdedektiv arbeitet,den Fall wieder auf. Durch neue Erkenntnisse in der Kriminaltechnik können DNA-Spuren sicher gestellt werden, die klar machen, dass noch eine zweite Person am damaligen Tatort war.Mit Hilfe einer Reporterin und der ansässigen Polizei,recherchiert Sean den Fall und kommt zu überraschenden Erkenntnissen.

Dieses Buch hat eine interessante Thematik, die mich auch dazu gebracht hat dieses Buch zu lesen. Ich war gespannt, wie man solch ein Thema spannend umsetzen kann. Leider musste ich feststellen, dass es dann doch nicht so gelungen umgesetzt wurde, wie man es hätte machen können. Die Autorin zieht die Geschichte meiner Meinung nach, etwas zu sehr in die Länge. Was ich sehr gut fand war, dass sie sehr viel Wert auf die Ausgestaltung ihrer Figuren legte.Auch die achtziger Jahre mit ihrer Gothikszene wurde gut beschrieben.Doch die Spannung dieses Buches blieb irgendwie auf der Strecke.Auch die abwechselnden Zeitstränge, die so etwas sonst schaffen, brachten nicht das Erhoffte. Ich ertappte mich dabei,dass ich beim Lesen an andere Dinge dachte,was zeigt,dass mich die Handlung nicht zu fesseln verstand. Ich war dann am Schluss auch schon froh, dass dieses Buch nicht allzu viele Seiten hatte.

Resümee: Interessante Geschichte etwas spannungsarm umgesetzt, daher auch nur gut gemeinte 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 17.07.2018

ein Blick hinter die Kulissen

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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Corinne wurde vor 20 Jahren zu lebenslangem Aufenthalt in einer Haftanstalt verurteilt, nachdem sie blutüberströmt an einem Tatort aufgefunden wurde. Sean Ward, ein Privatdetektiv, ...



Kurze Inhaltszusammenfassung:
Corinne wurde vor 20 Jahren zu lebenslangem Aufenthalt in einer Haftanstalt verurteilt, nachdem sie blutüberströmt an einem Tatort aufgefunden wurde. Sean Ward, ein Privatdetektiv, der den Fall nach 20 Jahren aufgrund neuer Indizien und DNA-Auswertungen wieder aufrollt, lässt sich nicht zu vorschnellen Urteilen hinreißen und hinterfragt noch einmal genau, warum Corinne, die damals noch ein Teenager war, so schnell und eindeutig als Satanistin und Mörderin verurteilt wurde. Sein Engagement und die Aufrollung des für die Bewohner des Dorfes abgeschlossenen Falles werden nicht von allen gutgeheißen.

Meine Meinung zum Buch:
Interessant fand ich, dass sich die Geschehnisse einerseits im Jahr 2003 (jetzt) abspielen und andererseits in das Jahr 1983 zurückgeblickt wird, so kann die Spannung gut aufrecht erhalten werden und man bekommt ein mehrschichtiges Bild von den AkteurInnen, einerseits als Teenager und jetzt als Erwachsene. Etwa in der Mitte des Buches konnte ich einige Längen spüren, hier hätte man vielleicht noch ein paar Überraschungsmomente einbauen können, aber zum Ende hin bekam der Krimi wieder Schwung und Spannung zurück. Die Themen, die in diesem Buch angesprochen werden, sind auch sehr umfassend: Es geht von den Problemen in der Teenagerzeit, über Drogenhandel und Prostitution, soziale Milieus, schwarze Magie, Satanismus, Korruptionen und Nachlässigkeiten innerhalb des Polizeiapparates bis hin zu voreiligen Verurteilungen. Gut gefallen hat mir auch, dass man zu Beginn einen sehr guten Überblick über die Jugendclique und deren Alltag bekommen hat und auch die Beschreibung des Dorfes, das sich auch nach 20 Jahren kaum verändert hat mitsamt seinen eingefahrenen Strukturen fand ich sehr authentisch. Man spürt auch beim Lesen, dass das Dorf Fremden gegenüber sehr feindselig eingestellt ist, auch wenn dies nach außen hin nicht immer so gezeigt wird, wird kaum etwas preisgegeben und detaillierte Fragen werden oberflächlich abgehandelt. Trotzdem sind wieder alle neugierig geworden und in Alarmbereitschaft. Es gab für mich in diesem Buch keine wirklich sympathischen HauptakteurInnen, trotzdem konnte ich mich gut in die Problem und schwierigen Lebenssituationen der hineinversetzen.

Titel und Cover:
Der Titel des Buches hätte meiner Meinung nach ruhig aussagekräftiger sein können, denn „Opfer“ ist ein großer, offener Begriff, unter dem man sich nicht etwas Konkretes vorstellen kann und auch die Richtung des Buches nicht so gut einschätzen kann. Das Cover finde ich modern, ansprechend, schlicht, aber trotzdem auffällig – gefällt mir sehr gut.

Mein Fazit:
„Opfer“ ist ein Krimi, der mehrere Altersgruppen anspricht und schon ab dem Teenageralter interessant sein könnte. Durch die vielen unterschiedlichen Facetten und Charaktere habe ich das Buch interessant gefunden, es hätte aber in der Mitte etwas mehr Spannung bieten können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Verschlafene Idylle eines Kleinstädtchens...

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Wenn ein Klappentext das Wort „verschlafen“ beinhaltet, weiß der geneigte Leser, dass sich das Verschlafene bald legen und etwas Schreckliches passieren wird...

In diesem Fall rollt ein privater Ermittler ...

Wenn ein Klappentext das Wort „verschlafen“ beinhaltet, weiß der geneigte Leser, dass sich das Verschlafene bald legen und etwas Schreckliches passieren wird...

In diesem Fall rollt ein privater Ermittler einen 20 Jahre zurückliegenden, mysteriösen Mord auf. Die Täterin war schnell gefasst, doch es verdichten sich Hinweise, dass sie damals nicht allein gemordet hat. Nun macht sich Sean Ward auf den Weg, der Sache auf den Grund zu gehen - was auch für ihn noch sehr gefährlich werden soll...

Die Komponente des privaten Ermittlers finde ich gut - auch dass er sich erst 20 Jahre später mit dem Fall befasst, als diese mit Sicherheit schon zu den "Cold Cases" in die Katakomben des Reviers gepackt worden ist. Ob er da noch etwas findet, neue Beweise hin oder her..?? Interessante Frage - der sich es lohnt, auf den Grund zu gehen..!

Die Täterin scheint ein wenig ZU perfekt zu passen... Sicherlich waren bei der Verurteilung Vorurteile mit am Werk. Ritualmord = muss ja von einem "Grufti" begangen worden sein...

Cathi Unsworth schreibt nicht rasend spannend, teilweise gestaltet sich die Spannung sogar eher verhalten (jedenfalls habe ich das so empfunden; lese aber auch oft „Härteres“ wie Richard Laymon z. Bsp. und nach dem kommt einem fast alles harmlos vor...), aber das möchte ich gar nicht als Minuspunkt werten. Das passt einfach zu ihren Charakteren und hat mir sogar ganz gut gefallen hier.

Mir gefällt auch die Herangehensweise an die Geschichte sehr gut. Halb Justizroman, halb Thriller, alles mit dabei. Die wechselnden Erzähler geben der Geschichte noch mehr Fortgang und runden das Bild ab.

So wird das Buch eine große Leserschaft ansprechen. Clever gemacht, sehr gut geschrieben, absolut interessant und lesenswert !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ruhiger, aber überzeugender Kriminalroman

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„Opfer“ ist in vier Teile gegliedert, welche in insgesamt 40 Kapitel unterteilt sind. Jeder Teil und jedes Kapitel trägt einen Titel und ist nicht einfach nur durchnummeriert. Die Handlung verläuft auf ...

„Opfer“ ist in vier Teile gegliedert, welche in insgesamt 40 Kapitel unterteilt sind. Jeder Teil und jedes Kapitel trägt einen Titel und ist nicht einfach nur durchnummeriert. Die Handlung verläuft auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Zum einen begleitet man den Privatermittler Sean Ward im Jahr 2003 auf der Suche nach der Wahrheit - er versucht herauszufinden, was damals wirklich passiert ist. Zum anderen spielt die Handlung im „damals“, im Jahr 1983/1984. Man erlebt die Geschehnisse zu dieser Zeit hautnah mit und lernt Corinne sowie ihr Leben und Umfeld in Ernemouth kennen. Und das ist meistens alles andere als schön - was dort geschieht, lässt einen mitunter traurig, aufgewühlt und wütend zurück. Die Zeitebene wechselt von Kapitel zu Kapitel, was ich beim Lesen als sehr spannend empfunden habe. Die Kapitel enden oft mit einer neuen Enthüllung, einem neuen Puzzleteil im Fall Corinne. Dies bringt einen dazu immer weiterzulesen, weil man ja wissen möchte wie es weitergeht. Allgemein ist der Erzählstil allerdings recht ruhig, was meiner Meinung nach der Spannung jedoch keinen Abbruch tut. Die Handlung im Jahr 1983/1984 ähnelt eher einer Milieustudie von einer kleinen Stadt im England der 80er Jahr. Und trotz des Ritualmordes, um den sich alles dreht, ist der Krimi sehr unblutig geschrieben.

Auf Grund von sehr vielen verschiedenen beteiligten Personen und den zwei Zeitebenen, muss man beim Lesen jedoch auch sehr aufpassen, da einem sonst Zusammenhänge entgehen können oder man nicht mehr genau weiß, wie und wo eine Person von 2003 in der Vergangenheit eine Rolle gespielt hat.

Ich persönlich finde auch den deutschen Titel gut gewählt, obwohl ich es normalerweise nicht mag, wenn der englische Titel („Weirdo“) nicht übernommen wird. „Opfer“ trifft es in diesem Fall aber sehr gut – in diesem Buch gibt es nicht nur ein Opfer. Ganz im Gegenteil, mit jeder gelesenen Seite offenbart sich ein neues Opfer und irgendwie ist fast jeder, der im Buch auftaucht auch auf die eine oder andere Weise ein Opfer.

Fazit
Ein guter Kriminalroman, der einen mit der Handlung auf zwei Zeitebenen (damals und heute) in seinen Bann zieht, aber teilweise auch sehr bedrückend ist und einen traurig und wütend macht – 4 Sterne.