Cover-Bild Mieses Karma
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT E-Book
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 21.12.2009
  • ISBN: 9783644302617
David Safier

Mieses Karma

Moderatorin Kim Lange hält endlich den heißersehnten Fernsehpreis in den Händen. Schade, dass sie noch am selben Abend von den Trümmern einer Raumstation erschlagen wird. Im Jenseits erfährt Kim, dass sie in ihrem Leben sehr viel mieses Karma gesammelt hat. Zur Strafe findet sie sich mit sechs Beinen und Fühlern in einem Erdloch wieder: Sie ist eine Ameise! Da hilft nur eins: Gutes Karma muss her!
«Eine irre Idee, gespickt mit kuriosen Einfällen.» (Brigitte)
«Ungemein witzig, elegant geschrieben und dabei hinreißend albern.» (Max)
«Ein wirklich überraschendes und witziges Buch!» (NDR)
«Höchst amüsant!» (Hamburger Morgenpost)

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2021

Kreativ, kurios und kurzweilig!

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Handlung: Als viellesende Person mit klaren Genrepräferenzen stoße ich eher selten auf Bücher mit ganz neuen Ideen. Was sich David Safier in "Mieses Karma" erdacht hat, ist jedoch nicht nur originell und ...

Handlung: Als viellesende Person mit klaren Genrepräferenzen stoße ich eher selten auf Bücher mit ganz neuen Ideen. Was sich David Safier in "Mieses Karma" erdacht hat, ist jedoch nicht nur originell und überraschend kreativ, sondern auch ein ziemlich einzigartiges Konzept. Eine Frau, die im kuriosen Kampf die Reinkarnationsleiter hinauf zwischen Ameisenhaufen, Tierversuchslabor und Daisy-Duck-Unterwäsche herausfindet, was im Leben wirklich wichtig ist? Das habe ich so wirklich noch nirgends gelesen! Zwar sind einige Geschehnisse etwas überspitzt dargestellt und über die Karma-Logik kann man sich gewiss streiten - unbestreitbar ist jedoch, dass man dieses schräge Büchlein einmal angefangen kaum mehr aus der Hand legen kann. Schade ist nur das etwas unrealistische, überidealistische Ende, in dem es anders kommt, als ich mir das für die Geschichte gewünscht hätte.

Schreibstil: David Safiers Schreibstil kann man mit einem einzigen Adjektiv zusammenfassen: humorvoll! Der Autor schreibt köstlich ulkig und ungemein kurzweilig über die Irrungen und Wirrungen des Lebens nach dem Tod (Pardon, der Leben nach dem Tod, Plural) und kreiert dabei gelegentlich so absurde und unvorhergesehene Szenarien, dass man einfach befreit loslachen muss. Ameisenevakuierungen, Meerschweinchengeburten, Kälberaufstände, Kartoffelkäfervernichtungskriege, Hochzeitverhinderungsaktionen - das ist nicht gerade der Stoff, aus dem große Literatur gemacht ist, doch heillos flach ist die Geschichte auch nicht. Garniert wird dieses flotte Wiedergeburts-Abenteuer nämlich mit einem Schuss Nachdenklichkeit über generell kompatible Themen wie Werte, Familie, Tod und Frieden, weshalb ich "Mieses Karma" für männliche, weibliche, diverse, jugendliche und erwachsene LeserInnen empfehlen kann.

Figuren: Egal ob als Fernsehmoderatorin, Ameise, Meerschweinchen, Beagle-Mischling oder anderes Getier - die Hauptfigur Kim ist zweifellos von der anstrengenden Sorte. Zwar macht sie angeleitet von einem dicken, kryptischen Buddha und begleitet von einem jahrhundertalten Frauenhelden eine ganz nette Entwicklung durch, eine altruistische und uneingeschränkt liebenswerte Figur wird sie aber auch nach ihrer tierischen Lebensreise nicht. Spannend wird ihre Erzählung aus der Ich-Perspektive also nicht durch ihre einnehme Art (ähm nope, die hat sie definitiv nicht) oder durch ihre weise Selbstreflexion (ebenfalls Fehlanzeige, diese Frau ist hinsichtlich ihrer eigenen Gefühle blinder als ein Maulwurf), sondern vielmehr durch die Art und Weise, wie sich ihre Weltsicht je nach dem Körper, den sie gerade bewohnt, verändert. Ein wahres Highlight sind auch die Fußnoten, die von Casanovas Erinnerungen erzählen und die gelegentlichen Begegnungen mit verstorbenen Berühmtheiten.


Die Zitate:


"Gehe zurück auf Ameisenlos, zieh keinen inneren Frieden ein und sei stattdessen frustriert wie nie. "Hallo", hörte ich Buddhas sanfte Stimme säuseln. (...) Er wirkte sehr zufrieden mit sich, mit der Welt, mit dem gesamten Kosmos. Ganz im Gegensatz zu mir: "WIR...MÜSSEN...REDEN!", verlangte ich schwer aufgebracht."

"Während wir auf Bodo warteten, wog ich das Für und Wider einer potenziellen Flucht, so unwahrscheinlich sie auch sein mochte, ab.
Für: Ich würde nicht zu Tode gequält.
Wider: Ich würde kein gutes Karma sammeln.
Für: Ich würde nicht zu Tode gequält.
Wider: Ich würde vielleicht sogar schlechtes Karma sammeln.
Für: Ich würde nicht zu Tode gequält.
Wider: Mit schlechtem Karma würde ich vielleicht als Ameise wiedergeboren.
Für: Kein einziges dieser blöden Karma-Argumente konnte "Ich würde nicht zu Tode gequält" schlagen."




Das Urteil:

Eine kreative, kuriose und kurzweilige Geschichte über Karma, Tod und wie es ist, in einem stinkenden Kuhstall gekalbt zu werden. David Safier konnte mir mit "Mieses Karma" eine Menge schüttelnde Lacher entlocken, hat mit dem viel zu flachen Ende aber auch ein bisschen Anspruch verloren - deshalb 4 Sterne und ein dickes Lob (fürs gute Karma).

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Veröffentlicht am 21.01.2019

David Safier - Mieses Karma

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Titel & Cover:
Also Mieses Karma sagt ja schon viel über das Buch aus! Ich find den Titel passend - die Ameise am Cover fand ich anfangs sehr schräg, mich hat das Buch so auch nicht wirklich angesprochen ...

Titel & Cover:
Also Mieses Karma sagt ja schon viel über das Buch aus! Ich find den Titel passend - die Ameise am Cover fand ich anfangs sehr schräg, mich hat das Buch so auch nicht wirklich angesprochen ABER wenn man es gelesen hat passt´s wie die Faust aufs Auge.

Schreibstil:
Sehr flüssig und plastisch - außerdem werden alle Personen sehr menschlich und die Tiere sehr gut dargestellt - man kann mit der Ameise vom Cover mitfühlen.
Der Humor ist einfach traumhaft - man kann schmunzeln und lächelnd teilweise sogar lachen!

Inhalt:
Kim Lange, DIE Kim Lange - hat ein für sie erfülltes Leben nur gelingt ich der Spagat zwischen Arbeit und Familie (vor allem ihre Tochter) nicht wirklich. Auch ihre Ehe steht vor dem Aus (ich persönlich hatte jedoch nicht das Gefühl als wäre es sehr tragisch für sie).
Doch dann kommt Kim auf eine sehr makaber-lustige Art ums Leben. Und wird zu ihrem Schrecken wiedergeboren!
Doch nicht als glückliches Lebewesen - denn so viel gutes Karma hat Kim in ihrem Leben leider nicht gesammelt.
Kims Ziel ist es so viel gutes Karma zu sammeln um das Leben ihrer Tochter beeinflussen zu können - oder schafft sie vielleicht noch mehr? Geht sie ins Nirwana? Was ist das Nirwana eigentlich?

Fazit:
Das Ende fand ich genial! Generell ist es ein gutes Buch, das ich gerne weiterempfehlen werde! Hat viele Pointen und es setzt keine Buddhistischen Vorkenntnisse voraus :P

Absolut Lesenswert
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 04.09.2017

Witzige, unterhaltsame Reise durch verschiedene (kurze) Leben

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David Safier hat uns mit „Mieses Karma“ wieder ein paar Stunden unbeschwerter Heiterkeit, gepaart mit fast schon kurios beschriebenen Ideen, beschert.

Anfangs war mir nicht klar, wie ein Buch witzig und ...

David Safier hat uns mit „Mieses Karma“ wieder ein paar Stunden unbeschwerter Heiterkeit, gepaart mit fast schon kurios beschriebenen Ideen, beschert.

Anfangs war mir nicht klar, wie ein Buch witzig und unterhaltsam sein soll, in dem die Mutter eines kleinen Kindes stirbt. David Safier hat mich eines besseren belehrt.

Als Einstieg ins Buch wird uns Kim Lange, die erfolgreiche Moderatorin, näher gebracht. Ihr Familien- und Berufsleben kurz dargestellt. Passend zur Geschichte wird Kim Lange auf ungewöhnliche Art aus dem Leben gerissen, um kurz darauf als Ameise wiedergeboren zu werden. Und jetzt beginnt der eigentliche Irrsinn – im positiven Sinn.

Wunderbar bildhaft beschriebene Szenen aus den Leben als Ameise, Meerschweinchen oder Hund, herrlich leicht zu lesender Schreibstil lässt einen das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen.

Trotz aller interessanten Wendungen, vergnügter Unterhaltung und kurzweiligen Lesestunden steckt doch auch ein Punkt zum Nachdenken im Buch. Wie verhält es sich jetzt mit diesem Karma wirklich? Gibt es das? Wie sammelt man gutes oder schlechtes Karma? Wie auch immer. Diese Fragen sollen die Freude am Lesen dieses Buches nicht beeinflussen.

Man muss auch nicht Buddhist sein, nicht einmal an Wiedergeburt glauben, um dieses Buch genießen zu können.

Von mir eine eindeutige Leseempfehlung mit vier von fünf möglichen Sternen. Für Stunden in denen man einfach entspannen und genießen will. Einen Punkteabzug gibt es, weil mir persönlich ein anderer Schluss besser in den Fluss der Geschichte gepasst hätte. Aber das ist nur mein Empfinden.

Veröffentlicht am 22.05.2017

humorvoll

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"mieses karma" von daniel safier sammelte die moderatorin kim lange zu genüge. dies schickt sie jedoch auf eine abenteuerliche reinkarnationsreise.

als ich den buchrückentext las, dachte ich an kafkas ...

"mieses karma" von daniel safier sammelte die moderatorin kim lange zu genüge. dies schickt sie jedoch auf eine abenteuerliche reinkarnationsreise.

als ich den buchrückentext las, dachte ich an kafkas "die verwandlung". die geschichte der kim lange ist jedoch lustig.

am meisten mußte ich lachen, als kim im körper marias den anderen nicht mitteilen durfte, wer sie wirklich ist und bei jedem versuch "die vogelhochzeit" sang - der gedanke, daß jemand vor einem steht und sowas in einer nicht so passenden situation singt ... - herrlich.

den teil mit den reinkarnierten tieren fand ich allgemein interessanter - wahrscheinlich, weil es nicht so ordinär ist.

daß jemand die seele durch die augen sehen kann und dabei das drumherum ausblendet (der oberflächliche arbeitskollege kims), kaufe ich nicht ab - sollte womöglich den hoffnungsteil in der geschichte verstärken ... ?!

die geschichte war echt erquickend und amüsant; gespickt mit sarkastischen wortwitzen, ironie und schlagfertigkeit.