Cover-Bild Unerhörte Stimmen
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kein & Aber
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 01.09.2020
  • ISBN: 9783036961095
Elif Shafak

Unerhörte Stimmen

Michaela Grabinger (Übersetzer)

So sehr Leila es auch dreht und wendet: Sie wurde ermordet. Wie konnte es zu dieser Tat kommen? Fieberhaft denkt sie zurück an die Schlüsselmomente ihres aufreibenden Lebens, an den Geschmack von gewürztem Ziegeneintopf aus ihrer Kindheit, an den Gestank der Straße der Bordelle, wo sie arbeitete, und den Geruch von Kardamomkaffee, den sie mit einem jungen Mann teilte, der zu ihrer großen Liebe wurde.

Elif Shafak erzählt in ihrem neuen Roman von einer Frau, die am Rand der Gesellschaft Halt sucht, wo die Freundschaften tief ist, aber das Glück flüchtig.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2022

Wundervoller Roman über das Leben, Liebe, Freundschaft und Kritk an der Gesellschaft

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Elif Shafak gilt als eine der besten modernen türkischen Schriftstellern und das völlig zurecht!
Gesellschaftskritisch, regen alle ihre Romane zum Nachdenken an. Unerhörte Stimmen entführt in die weiten ...

Elif Shafak gilt als eine der besten modernen türkischen Schriftstellern und das völlig zurecht!
Gesellschaftskritisch, regen alle ihre Romane zum Nachdenken an. Unerhörte Stimmen entführt in die weiten des fernen Anatoliens und das bunte Treiben der Metropole Istanbuls. Die Umgebung wird lebendig, wenn Shafak sie beschreibt, man meint die Gerüche tatsächlich wahrzunehmen.
In dem Roman "Unerhörte Stimmen" geht es um Freundschaft zwischen sehr unterschiedlichen Menschen, die sich alle am Rande der Gesellschaft bewegen. Sie sind außgestoßene. Elif Shafak nimmt den Leser mit auf eine Reise durch Schiksale, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch alle zusammenfinden. Ein ganz wundervoller Roman über das Leben, Freundschaft, Liebe und Kritik an der Gesellschaft.

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Veröffentlicht am 14.05.2022

Freunde fürs Leben und darüber hinaus

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Schon auf den ersten Seiten hat mich die Geschichte oder vielmehr Elif Shafaks Sprache und ihre Art, eine Geschichte zu erzählen, in den Bann gezogen. Sie schreibt so herrlich ausufernd fantasievoll und ...

Schon auf den ersten Seiten hat mich die Geschichte oder vielmehr Elif Shafaks Sprache und ihre Art, eine Geschichte zu erzählen, in den Bann gezogen. Sie schreibt so herrlich ausufernd fantasievoll und gleichzeitig mit einem leicht ironischen Unterton, so dass es eine Freude ist, in die Erzählung einzutauchen.

Eine Leiche, die noch etwas mehr als zehn Minuten hat, um sich an ihr Leben zu erinnern und wie es passieren konnte, dass sie ermordet wurde. Jedes Kapitel beginnt mit einer Erinnerung Leilas, einem Geruch oder einem Geschmack und dann erzählt sie über einen wichtigen Abschnitt in ihrem Leben. Gleichzeitig beschreibt sie das Leben in der Türkei zu Leilas Lebzeiten. Man erfährt ganz viel über den zu dieser Zeit verbreiteten Aberglauben.

Leila musste einiges aushalten in ihrem Leben und wurde nicht gerade von Wärme umhüllt. Für die Wärme in ihrem Leben waren ihre fünf Freunde zuständig. Und das ist ein weiterer Punkt, der die Geschichte so lesenswert macht, diese besondere Freundschaft, die diese Menschen verbindet. Sie sind alle außerhalb der gesellschaftlichen Norm, ein erstes Band, dass sie miteinander verknüpft. Und ihre Freundschaft zu Leila ist ein weiteres Band ihrer Beziehung. Sie bilden eine Art Familie und geben Leila, aber auch einander Halt.

Sie versuchen mit allem, was ihnen zur Verfügung steht, Leila angemessen die letzte Ehre zu erweisen. Und der Teil des Buches, in dem dies beschrieben wird, ist natürlich ernst, aber auch so abstrus, dass ich einige Male laut lachen musste.

Ein ganz wunderbares Buch!

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Frauenschicksale in der modernen Türkei

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Es erstaunt mich immer wieder. Von Zeit zu Zeit greife ich zu einem Buch, von dem ich nie gedacht hätte, dass es mich so packen könnte. Dazu zählt der vorliegende Roman. Da ich meine Lesevorlieben eher ...

Es erstaunt mich immer wieder. Von Zeit zu Zeit greife ich zu einem Buch, von dem ich nie gedacht hätte, dass es mich so packen könnte. Dazu zählt der vorliegende Roman. Da ich meine Lesevorlieben eher in zeitgenössischen Romanen deutschsprachiger Autoren suche, deren Geschichten im Deutschland der Gegenwart angesiedelt sind, bin ich an das Buch mit Vorbehalten herangegangen, denn die Geschichte spielt in der Türkei in den Jahren 1947 bis 1990. Doch schon die ersten Seiten haben mich positiv eingenommen. Allein der Anfang ist ungewöhnlich. Eine gerade ermordete und in einer Mülltonne in Istanbul abgelegte Prostituierte – Leila -, deren Gehirn noch gut zehn Minuten aktiv ist, erzählt in Etappen ihre Lebensgeschichte. Diese beginnt in der Osttürkei. Die Mutter ist Zweitfrau des Vaters, der Leila von seiner ersten, unfruchtbaren Frau aufziehen lässt. Der Vater radikalisiert sich religiös zusehends. Leila wird von ihrem Onkel missbraucht. Derartig entehrt, will der Vater sie in eine Ehe zwingen, wovor Leila mit 16 Jahren nach Istanbul flieht. Dort wird sie rasch zur Prostituierten in einem Bordell und gewinnt im Laufe der Zeit fünf gute Freunde, die wie sie zu den Randfiguren der Gesellschaft zählen und deren ergreifende Schicksale uns ebenfalls erzählt werden. Diese Freunde sind es dann auch, die im zweiten Teil des Buchs die Hauptpersonen sind. Sie setzen alles daran, dass anstelle der anonymen Bestattung auf dem Friedhof der Geächteten Leila eine von ihr gewollte Bestattung erhält. Fortan ist die Geschichte recht abenteuerlich.
Leilas Lebensgeschichte ist höchst interessant, sie selbst von Anbeginn sympathisch. Daneben werden wissenswerte Kenntnisse über die türkische Gesellschaft vermittelt, insbesondere die Zerrissenheit zwischen der fortschrittlichen, westlich orientiertenTürkei und der konservativen, stark religiösen Türkei. Die Autorin, die selbst türkische Wurzeln hat, prangert recht deutlich Missstände an. So wundert es nicht, in ihrer Danksagung am Ende zu lesen, dass sie der Beerdigung ihrer Großmutter in der Türkei ferngeblieben ist, da Berufskollegen dort grundlos inhaftiert wurden.
Sehr empfehlenswert.

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