Beste Unterhaltung
WackelkontaktMit großem Vergnügen habe ich bereits das letzte Buch von Wolf Haas gelesen („Eigentum“), das ich mit fünf Sternen bewertet habe. Sein neuester Roman „Wackelkontakt“ ist noch einmal eine Krönung! Allein ...
Mit großem Vergnügen habe ich bereits das letzte Buch von Wolf Haas gelesen („Eigentum“), das ich mit fünf Sternen bewertet habe. Sein neuester Roman „Wackelkontakt“ ist noch einmal eine Krönung! Allein der formale Aufbau ist sehr besonders – der Trauerredner Franz Escher wartet auf das Erscheinen des Elektrikers Marco Steiner und vertreibt sich die Zeit mit dem Lesen eines Mafia-Romans, der die Geschichte Steiners zum Inhalt hat; Steiner wiederum ist mit alter Identität inhaftierter Kronzeuge in einem italienischen Gefängnis und wartet auf den Start seines neuen Lebens in Deutschland, unterdessen liest er einen Roman über den Trauerredner Escher. Im Fortgang liest mal der eine, mal der andere bzw. sogar weitere Personen in dem jeweiligen Buch weiter, wodurch sich beider Lebensgeschichten entfalten. Der Clou erfolgt dann am Ende, wo sich der Kreis schließt und beide Protagonisten in der Realität aufeinandertreffen. Das mag jetzt etwas verwirrend klingen, bei der Lektüre erschließt sich aber alles ganz einfach. Seine Protagonisten beschreibt Haas sehr detailverliebt und gewohnt humorvoll. Einige ihrer Marotten werden sich mir einprägen, z.B. Eschers Liebe zum Puzzlespielen oder Steiners Bemühungen, deutsch zu lernen. Sprachlich glänzt der Roman durch Wortspiele und Wortwitz, ohne dass es übertrieben wirkt.
Der Roman ist beste Unterhaltung!