Cover-Bild Café Morelli
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 29.09.2017
  • ISBN: 9783551560438
G. R. Gemin

Café Morelli

Gabriele Haefs (Übersetzer)

Als der vierzehnjährige Joe erfährt, dass das Café seines geliebten nonno geschlossen werden soll, ist er entsetzt! Und schwört sich, alles zu tun, damit das nicht passiert. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn die glorreichen Zeiten des "Morelli" scheinen vorüber. Zum Glück aber hat Joe nicht nur den italienischen Dickkopf seines Großvaters geerbt, sondern in seiner Cousine Mimi auch eine raffinierte Köchin, die mit ihren großartigen Gerichten die gesamte Straße in Verzückung versetzt. So weht durch das kleine walisische Viertel bald schon ein Hauch Dolce Vita. Und Joe muss feststellen: Familie, Freunde und die beste Pasta der Welt – manchmal braucht es einfach nur die richtigen Zutaten.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2018

Einfach wohlfühlen, genießen und die tiefgeheden Wurzeln auf sich wirken lassen.

0

Beschreibung

Seit Generationen wird das italienische Café von der Familie Morelli in einem kleinen walisischen Örtchen geführt. Die besten Zeiten des Cafés gehören schon längst der Vergangenheit an als ...

Beschreibung

Seit Generationen wird das italienische Café von der Familie Morelli in einem kleinen walisischen Örtchen geführt. Die besten Zeiten des Cafés gehören schon längst der Vergangenheit an als Joe, der vierzehnjährige Sproß der Familie, von der drohenden Schließung des Cafés erfährt. Um das Vermächtnis seines geliebten Großvaters doch noch zu retten setzt Joe alle Hebel in Bewegung. Mit seinem feurigen Temperament, kreativen Ideen und der Hilfe seiner Cousine Mimi aus Italien, die auch noch eine wunderbare Köchin ist, lebt das schon tot geglaubte Café Morelli langsam wieder auf.

Meine Meinung

Der Jugendroman “Café Morelli” von Giancarlo R. Gemin spricht mich mit seinem romantisch, verträumten Cover, dass die Lust auf eine schöne Tasse Kaffee weckt, schon auf den ersten Blick an. Dem Königskinder Verlag ist es einmal mehr gelungen, meine Fantasie bereits durch die hübsche Buchgestaltung zu beflügeln und meine Neugierde auf die Geschichte hinter den Buchdeckeln zu wecken.

Gemin erzählt die bewegende Geschichte des vierzehnjährigen Joe, der vor allem an seinen italienischen Wurzeln und seinem Nonno (Großvater) hängt. Joes Herkunft lässt sich nicht leugnen, denn er ist tatsächlich sehr temperamentvoll und setzt sich für seine Herzensangelegenheiten mit Haut und Haar ein. Schnell wird klar, dass das seit Generationen von der Familie betriebene Café Morelli das Herzstück des Romans bildet – doch dieses lockt schon lange keine Katze mehr hinter dem Ofen hervor. Joe liebt das geschichtsträchtige Café und weiß zudem um die große Bedeutung für seinen Nonno. Die genauen Hintergründe erfährt der Leser gemeinsam mit Joe, denn Nonno nimmt Bänder über die Vergangenheit und die Bedeutung des Cafés auf. Es fließen Aspekte über die italienische Immigration in Wales ein und wie sich der Zusammenhalt eines Stadtviertels über die Entwicklung des zweiten Weltkrieges stellt. Auch die Versenkung des Schiffes Arandora Star spielt eine Rolle.

Giancarlo Gemin erzählt die Geschichte mit so viel Gefühl und haucht mit Kaffeeduft, gutem italienischem Essen sowie den Klängen der Oper sogar in dem trübsten walisische Städtchen italienisches Charme ein, dass man wie gebannt an den Zeilen kleben bleibt. Dieses Buch ist mir von Seite zu Seite immer ein Stückchen mehr an’s Herz gewachsen. Giancarlo Gemin hat mit Joe einen einmaligen Hauptprotagonisten mit sehr viel Herz und Temperament erschaffen – man muss ihn Dank seinem untrügerischen Sinn für Familie, Tradition und Oper einfach mögen. Den Originaltitel “Sweet Pizza” finde ich, nun da ich die Geschichte kenne, etwas zutreffender – denn dieser Titel ist ein Symbol für die Botschaft des Romans: Man kann einfach alles schaffen wenn man will.
Wer gerne einen Roman mit authentischen Charakteren, geschichtlichen Hintergründen, gewürzt mit einer Prise italienischem Charme lesen möchte, der ist bei “Café Morelli” genau an der richtigen Adresse!

Fazit

Einfach wohlfühlen, genießen und die tiefgeheden Wurzeln auf sich wirken lassen.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Großartig-issimo

0

Das Café Morelli wird seit mehreren Generationen von der Familie Morelli geführt. Schon Joes Uropa kam damals von Italien nach England um dort Arbeit zu finden und gründete das Café. Doch nun gibt es immer ...

Das Café Morelli wird seit mehreren Generationen von der Familie Morelli geführt. Schon Joes Uropa kam damals von Italien nach England um dort Arbeit zu finden und gründete das Café. Doch nun gibt es immer weniger Kundschaft und Joes Mam möchte es schließen. Joe beschließt alles dafür zu tun, damit das Café Morelli nicht geschlossen werden muss, schließlich ist es seit Generationen in Familienbesitz und er möchte es in naher Zukunft unbedingt weiterführen.

Während der lebhafte Joe immer raffiniertere und kreative Ideen hat um mehr Kundschaft im Café zu bekommen, erzählt sein Opa, nonno, die Geschichte des Cafés bzw. der Familie. Mit einem Aufnahmegerät hält er für Joe fest, wie er mit seinem Vater das Café führte, sich in der Gemeinschaft des Städtchens zurecht fand und den zweiten Weltkrieg erlebte. Joe hörte sich nonnos Aufnahmen nach und nach an, was im Text kursiv gedruckt wurde. Es wird immer deutlicher, wie viel das Café mit der Familie verbunden ist und allen viel bedeutet.

Die Geschichte ist sehr italienisch angehaucht. Durch den Besuch seiner Cousine Mimi lernt Joe viele italienische Wörter, Gesten und natürlich auch Pasta zu kochen. Nonnos Erzählungen der Familiengeschichte und Joes Einsatz für das Familienunternehmen, hat dem Leser gezeigt, wie wichtig den Morellis ihre Familie ist. Joe und seine Eltern gehen sehr harmonisch miteinander um und trotz Anfangsschwierigkeiten wurde seine Cousine Mimi sehr herzlich aufgenommen. Das italienische und liebevolle Flair hat mir sehr gut gefallen.

Der Schreibstil von G. R. Gemin macht die Geschichte sehr lebendig. Ich konnte das Café, seine Gäste und die Familie Morelli stets direkt vor meinem Auge sehen. Von Lachen, Weinen bis zu Ungläubigkeit waren alle Emotionen beim Lesen vertreten.


Fazit:
„Café Morelli“ ist eine sehr lebhafte und liebevolle Geschichte über die Familie Morelli. Die Geschichte überzeugt durch einen lebendigen Schreibstil und italienischem Flair. Joe hat viele kreative Ideen, um das Café zu retten, denn eines Tages möchte er in die Fußstapfen seines Opas treten. Ob ihm das gelingt?

Veröffentlicht am 26.12.2017

Dolce Vita für zu Hause!

0

Klappentext
„Als der vierzehnjährige Joe erfährt, dass das Café seines geliebten nonno geschlossen werden soll, ist er entsetzt! Und schwört sich, alles zu tun, damit das nicht passiert. Doch das ist leichter ...

Klappentext
„Als der vierzehnjährige Joe erfährt, dass das Café seines geliebten nonno geschlossen werden soll, ist er entsetzt! Und schwört sich, alles zu tun, damit das nicht passiert. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn die glorreichen Zeiten des "Morelli" scheinen vorüber. Zum Glück aber hat Joe nicht nur den italienischen Dickkopf seines Großvaters geerbt, sondern in seiner Cousine Mimi auch eine raffinierte Köchin, die mit ihren großartigen Gerichten die gesamte Straße in Verzückung versetzt. So weht durch das kleine walisische Viertel bald schon ein Hauch Dolce Vita. Und Joe muss feststellen: Familie, Freunde und die beste Pasta der Welt – manchmal braucht es einfach nur die richtigen Zutaten.“

Gestaltung
Die Aufmachung des Buches gefällt mir besonders gut, da ich den blumigen Hintergrund unheimlich gerne mag. Die Blumen sehen sehr real aus und verleihen dem Cover einen nostalgischen Look. Zudem kommt die italienische Espressokanne vor dem Blumenhintergrund super zur Geltung. Gerade mit den helleren Farben versprüht das Cover so ein Retrofeeling. Auch unter dem Schutzumschlag findet man das schöne Blumenmuster, was mir gut gefällt.

Meine Meinung
Nachdem ich die ersten Kapitel von „Café Morelli“ in einem Leseprobenheft geradezu verschlungen hatte, wollte ich unbedingt wissen wie es weiter geht, denn gerade der Schreibstil des Autors
G.R. Gemin konnte mich absolut fesseln und mitreißen. Der Autor schreibt so intensiv und gefühlvoll, dass ich schon nach nur wenigen Zeilen ein Bild des Örtchens, in dem Protagonist Joe lebt, vor Augen hatte. Die ganze Zeit über schaffte G.R. Gemin es mit nur wenigen Worten die Orte, wie das Café, oder Personen, wie Joe und seinen Großvater, bildlich vor meinem inneren Auge entstehen zu lassen und zum Leben zu erwecken. Durch die kürzeren Kapitel erhält das Buch zudem einiges an Tempo, da ich das Gefühl hatte, es geradezu zu verschlingen und meine Neugierde geweckt wurde, da der Autor die Kapitel an den passendsten Stellen enden ließ.

Zudem mochte ich den Protagonisten Joe und seinen Großvater unheimlich gerne. Joe ist 14 Jahre alt, ein wenig übergewichtig und ein absolut sympathischer Charakter, denn man merkt ihm seine Liebe zu seiner Familie – vor allem zu seinem Großvater – und dem Café Morelli an. Die Beziehung zwischen ihm und seinem Opa hat mich dabei zudem sehr berührt, denn auch hier schafft der Autor es mit nur wenigen Worten Emotionen zu wecken und zu verbildlichen. Besonders die Geschichten, die der Großvater Joe erzählt, sorgen dafür dass dieser (und somit auch der Leser) tiefere Einblicke in die Geschichte seiner Einwanderung nach Wales erhält. Auf diese Weise wird auch die Bedeutsamkeit des Cafés immer klarer, was angesichts des drohenden Verkaufs, da die Besucher ausbleiben, nur umso dramatischer ist.

Also beschließt Joe, das Café für seinen Großvater zu retten. Ob ihm dies gelingt? Und welche Ideen hat Joe, um sein Vorhaben umzusetzen? Diese Fragen sind es, die mich beim Lesen angetrieben haben, denn ich wollte immerzu wissen, wie es mit Joe, seinem Großvater und dem Café Morelli weiter geht. Dabei gibt es auch die ein oder andere humorvollere Szene, die die Geschichte auflockert. Wird es Joe, seinem Großvater und Joes Cousine Mimi gelingen, das Café zu retten?

Mag dies nach einer wenig actionreichen Geschichte klingen, so ist es doch – wie für Bücher des Königskinder Verlages typisch – eine ganz besondere Geschichte, die durch die gefühlvollen und leisen Töne zu überzeugen weiß, denn in „Café Morelli“ geht es um ernsthafte Themen, die unser aller Leben berühren. Freundschaft, Zusammenhalt, Gemeinschaft, aber auch Einwanderung, der finanzielle Kampf und Überlebenswille sind Themen dieses Buches. Wie Zutaten bei einem guten italienischen Eis hat G.R. Gemin diese verschiedenen Themen genommen, miteinander vermengt und zu einer leckeren Eismasse verrührt, die nicht nur im Sommer hervorragend schmeckt! Dieses Buch macht großen Spaß zu lesen, da mich vor allem Joes Leidenschaft und seine Liebe zum Café und zu seinem Großvater überzeugt haben.

Fazit
„Café Morelli“ ist ein Buch über die Rettung eines Cafés, das dem Protagonisten und seinem Großvater die Welt bedeutet und das eine Familie mit Vergangenheit und Zukunft verbindet. Die Leidenschaft des Jungen und sein Ideenreichtum für den Erhalt des Cafés unterhalten von der ersten bis zur letzten Seite. Vor allem hat mich aber der grandiose Schreibstil des Autors überzeugt, da G.R. Gemin es schafft, das Örtchen in Wales, das Cafe und die Figuren real wirken zu lassen und ihnen Leben einzuhauchen. Ich fühlte mich oftmals, als säße ich mitten im Café Morelli und hätte ein Stückchen Dolce Vita in meinem Leben.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 19.12.2017

Molto großartig !

0

Das Café Morelli im kleinen walisischen Örtchen Bryn Mawr, hat seine besten Tage schon lange hinter sich. Großvater Morelli und seine Tochter haben das längst erkannt, doch Joe hält am Café fest, schließlich ...

Das Café Morelli im kleinen walisischen Örtchen Bryn Mawr, hat seine besten Tage schon lange hinter sich. Großvater Morelli und seine Tochter haben das längst erkannt, doch Joe hält am Café fest, schließlich wird es einmal sein Erbe sein. Als Nonno ins Krankenhaus muss, da schmiedet der 14-jährige Joe Pläne, wie er das Café vielleicht noch retten kann und seine eigens aus Italien angereiste Cousine Mimi, die soll ihm dabei helfen. Sehr zum Missfallen seiner Mutter, denn die teilt ihre Kochlöffel wirklich sehr ungern. Schon gar nicht mit Mimi, die so viel besser kochen kann als sie selbst.

Was wie eine herzerwärmende Geschichte über Familie, die Rettung des Cafés und gutes italienisches Essen klingt, was sie zweifellos auch ist, ist aber auch noch so viel mehr als das !

Denn mit Café Morelli schafft G.R.Gemin erneut ein großartiges Werk, das unter der Oberfläche eine weit tiefer reichende Geschichte erzählt.

Während Joe nämlich versucht, das Café mit jeder Menge verrückter, aber lustiger Ideen zu retten, spricht Nonno die Geschichte der Familie Morelli auf Band. Er erinnert sich gut daran, wie seine Großeltern als Migranten nach Wales kamen, mit der Hoffnung auf ein besseres Leben im Gepäck. Sie eröffneten das Café und einige Zeit lief alles sehr gut. Doch dann kam der Krieg, Mussolini sympathisierte mit Hitler und plötzlich sah man in den Morellis Verräter. Nonnos Großvater wurde verhaftet, aber seine Großmutter hielt das Café stets am Laufen, in der Hoffnung, das sich irgendwann alles wieder beruhigen und Finden würde.

Die Mischung aus Geschichte und den wirklich amüsanten Versuchen zur Rettung des Cafes machen dieses Buch zu einem weiteren besonderen Königskinderschatz.

G.R.Gemin konnte mich ja bereits mit seinem MILCHMÄDCHEN schon sehr begeistern, auf das wir in Café Morelli übrigens einen kurzen Blick erhaschen können, mit seinem neuen Werk setzt er für mich allerdings nochmal einen drauf.

Café Morelli ist warmherzig und lustig, die Atmophäre sehr italienisch und köstlich, wo doch Mimi so großartige Gerichte zaubert. Aber sie ist auch tiefgründig und das hat mir besonders gut gefallen.

Es geht nicht nur darum, das Café zu retten, sondern es ist eine Familiengeschichte mit vielen Facetten und buntgemischten Charaktereigenschaften, eine Geschichte über Freundschaft und über einen Zusammenhalt, der über mehrere Zeiten andauert.

Molto großartig !!!

Veröffentlicht am 12.12.2017

Eine perfekte Mischung aus leckerem Essen, wohl duftendem Kaffee, Freundschaft, Familie

0

Café Morelli habe ich euch kürzlich im Rahmen unseres Königskinder Adventskalenders bereits vorgestellt. Dort könnt ihr also mehr über die geschichtlichen Hintergründe erfahren und Zitate und ein paar ...

Café Morelli habe ich euch kürzlich im Rahmen unseres Königskinder Adventskalenders bereits vorgestellt. Dort könnt ihr also mehr über die geschichtlichen Hintergründe erfahren und Zitate und ein paar Fotos sehen. Mich hat das Buch sehr überrascht, denn ich habe ehrlich gesagt nicht angenommen, dass es über einen derartigen Tiefgang verfügen wird. Erwartet hatte ich eine schöne Geschichte mit italienischem Flair über eine Familie, bekommen habe ich dann eine emotionale Familiengeschichte bei der der zweite Weltkrieg eine große Rolle spielt und aufzeigt, dass man mit Zusammenhalt, leckerem Rezepten und Kaffee fast alles schaffen kann.

Da ich vor dem Lesen fast nie weiß, worum es in den Büchern genau geht, möchte ich auch in meiner Rezension nicht zu viel vorweg nehmen. Wenn ihr Lust auf eine süße Geschichte mit tollen, authentischen Charakteren habt, die nicht immer stark sind, sondern auch Schwächen haben, kann ich euch Café Morelli wirklich ans Herz legen. Nicht nur die optische Gestaltung ist wunderschön. Auch der Tiefgang und die Entwicklung der Geschichte und der einzelnen Charaktere konnte mich überzeugen.

Joe ist 14 Jahre alt und wird später das Café seines Großvaters erben. Doch leider läuft es aktuell nicht so gut, die Tische bleiben leer, die Kundschaft aus. Das will er aber nicht so hinnehmen und schmiedet Pläne, wie er das Café, das schon seit den 30ern existiert und von seinem Nonno mit voller Leidenschaft geführt wurde, retten kann. Dabei erhält er Unterstützung von seiner hübschen Cousine Mimi, die den Jungs in dem Stadtviertel gehörig den Kopf verdreht. Wer jetzt jedoch denkt, dass es sich hier um eine romantische Liebesgeschichte handelt, den muss ich enttäuschen. Im Mittelpunkt steht tatsächlich das Café und seine Entwicklung, aber auch seine Geschichte. Auch die Läden und deren Besitzer drum herum nehmen immensen Einfluss in den Verlauf. Was Joe sich alles überlegt müsst ihr natürlich selbst herausfinden. Nur so viel: er hat mich mehrfach total überraschen können, denn bei manchen Ideen dachte selbst ich – das geht doch niemals gut.

Besonders gelungen fand ich die Rückblicke in die (Nach)Kriegszeit betreffend das kleine walisische Stadtviertel, England und Italien, sowie jeden einzelnen, auf den Mussolinis Handlungen Einfluss nahmen, denn auch das wurde thematisiert. Diese Rückblicke erfolgten anhand von Tonaufnahmen des Großvaters von Joe. Ich empfand die Erzählungen als emotional und teilweise bedrückend, was aber oftmals von den Handlungen und Dialogen im Jetzt aufgelockert wurde.

Ich konnte nicht glauben, dass in so kurzer Zeit alles so schrecklich geworden war. Ich hasste die Briten, und ich hasste die Italiener, weil sie sich mit Hitler verbündet hatten. Ich war noch nie so wütend und verängstigt gewesen
[Café Morelli, G.R. Gemin, S. 114]

Jeder einzelne Charakter hatte seine eigene Geschichte, von denen keine einzige uninteressant war. Spannend fand ich die Bedeutungen der einzelnen Familien in der Vergangenheit. Jeder spielte somit eine wichtige Rolle, so klein sie zunächst wirkte. Besonders Gwen fand ich toll, aber auch Mimi, da sie frischen Wind, leckere Pastarezepte (dürfte ich mich nur noch von einer Sache ernähren, würde ich immer Nudeln wählen) und aromatischen Kaffee (ok, Kaffee darf auch nicht fehlen) ins Haus brachte. Die Interaktion von Joe und seinem Nonno fand ich großartig und wichtig. Ich glaube jeder ältere Mensch würde sich solch einen Enkel wünschen.

Auch gibt es im hinteren Teil des Buches noch einiges zu entdecken. Der Autor bietet im Nachwort ein paar geschichtliche Informationen. Auch über den Aspekt der Oper und die verschiedenen Arten berichtet der Autor. Danach gibt es noch ein paar tolle Rezepte, denn das Essen und besonders Pasta und Pizza spielen in Café Morelli eine große Rolle.

Café Morelli konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. G.R. Gemin hat damit eine in meinen Augen perfekte Mischung aus emotionalem Familienroman und humorvoller jugendlicher Lektüre mit geschichtlichen Einblicken in die eher unbekannten Tragödie des Untergangs der SS Arandora Star geschrieben, in einem Setting voller walisischer Geselligkeit und italienischem Flair.

Vielen Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar.