Cover-Bild Ufer der Erinnerung
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19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 413
  • Ersterscheinung: 05.2019
  • ISBN: 9783963620737
Lynn Austin

Ufer der Erinnerung

Dorothee Dziewas (Übersetzer)

Chicago 1897:
Anna Nicholson sieht ihre Zukunft schon genau vor sich: Sie wird ihren wohlhabenden Verlobten heiraten und dadurch ihren Vater vor dem Bankrott retten. Doch die Vergangenheit lässt sie nicht los. Immer wieder muss sie an ihre Oma Geesje denken, die sie gerade erst kennengelernt hat, und an Derk, den angehenden jungen Pastor. Durch die beiden hatte sie eine gänzlich andere Perspektive auf das Leben gewonnen. Doch innerhalb des engen Korsetts der gehobenen Gesellschaft zu ihren neuen Überzeugungen zu stehen, erweist sich als äußerst schwierig. Außerdem ist da noch die Tatsache, dass sie adoptiert wurde. Fieberhaft versucht Anna mehr über ihre leiblichen Eltern in Erfahrung zu bringen. Sie ahnt nicht, dass sie damit einen Skandal lostritt, der alles infrage stellen könnte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2021

Geheimnisse, Liebe und Vergebung

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Cover:

Das Cover passt zum ersten Band und auch der Titel wurde gut gewählt. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich die englischen Ausgaben viel schöner finde ;).

Inhalt:

Zum Inhalt will ich nicht zu ...

Cover:

Das Cover passt zum ersten Band und auch der Titel wurde gut gewählt. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich die englischen Ausgaben viel schöner finde ;).

Inhalt:

Zum Inhalt will ich nicht zu viel verraten, da ich sonst auf den ersten Band spoilern würde. Mit diesem Buch schließt Lynn Austin nämlich nahtlos an "Töchter der Küste" an und man kann die Bücher nicht unabhängig voneinander lesen. Erneut begleiten wir Anna und Geesje in ihrem Leben und es kommt noch die junge Cornelia dazu. Jede der drei Frauen muss sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen bzw. die Wahrheit ans Licht bringen. Zudem müssen sie entscheiden wie ihre Zukunft aussehen wird. Dabei müssen sie Geheimnisse lüften, wahre Liebe erfahren und lernen zu vergeben.

Meinung:

Wie schon in meiner Kurzmeinung zusammengefasst, hat mir das Buch noch einen Ticken besser als sein Vorgänger gefallen. Das lag aber vermutlich vor allem an dem Ende. Die Auflösung hat mir nämlich besonders gut gefallen und ich fand es beeindruckend, wie die Handlungen/ Hinweise zusammengeführt wurden. Tatsächlich gefiel mir die zweite Hälfte des Buches auch besser, als die Erste, da ich zu Anfang noch nicht ganz in der Spannung drin war. Allerdings braucht man auch diese Vorlaufzeit, um in der Auflösung dann einen Zusammenhang zu sehen. Der Glaube spielt natürlich auch wieder eine wichtige Rolle. Dieser Aspekt hat mir ja bereits im ersten Buch enorm gefallen und auch dieses Mal ist mir das wieder sehr positiv aufgefallen. Die Handlung war dieses Mal besonders spannend und vor allem die Geschichte von Annas Mutter hat mich gefesselt. Anna ist mir wirklich richtig ans Herz gewachsen und auch Derk ist einfach ein so lieber Mann. Mit Geesje hab ich mir an manchen Stellen schwerer getan, aber trotzdem konnte ich sie verstehen und auch gern haben. Cornelias Geschichte ist ebenfalls sehr interessant und hat mich zudem sehr berührt. Durch die Charaktere, die Handlung und den Aspekt des Glaubens ist das Buch mein neues Lieblingsbuch der Autorin.

Fazit:

Eine sehr schöne Fortsetzung, die den ersten Band noch toppen konnte. Ich habe die Charakter nur ungern verlassen und falls es irgendwann noch einen dritten Teil geben sollte, würde ich mich sehr freuen. Ich kann die beiden Bücher nur jedem ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 25.08.2019

In einer Welt, die ein liebender Gott erschaffen hat, geschieht nichts durch Zufall.

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In einer Welt, die ein liebender Gott erschaffen hat, geschieht nichts durch Zufall.

Anna „Anneke“ Nicholson betrachtet nach dem Besuch bei ihrer Großmutter Geesje die Welt, in der sie lebt, mit anderen ...

In einer Welt, die ein liebender Gott erschaffen hat, geschieht nichts durch Zufall.

Anna „Anneke“ Nicholson betrachtet nach dem Besuch bei ihrer Großmutter Geesje die Welt, in der sie lebt, mit anderen Augen. Sie fühlt sich angesichts ihrer gesellschaftlichen Verpflichtungen gefangen und empfindet ihr Dasein als nutzlos. Geesjes einfaches Leben und ihre stete Bereitschaft, alles mit anderen Menschen zu teilen, haben sie tief beeindruckt. Zurück in ihrer Heimatstadt Chicago bringt die mitfühlende junge Frau nur langsam den Mut auf, gegen den Luxus und die Exzesse der wohlhabenden Gesellschaft aufzubegehren. Um den finanziellen Ruin ihrer Familie abzuwenden, willigte sie ein, den aufstrebenden Geschäftsmann William Wilkinson aus einer wichtigen Chicagoer Familie zu heiraten. Der Mann möchte Anna die Welt zu Füßen legen, versteht jedoch weder das Bestreben seiner Verlobten, etwas über ihre leiblichen Eltern herauszufinden, noch ihren leidenschaftlichen Wunsch, Gott zu dienen. Darüber hinaus denkt Anneke oft an Derk Vander Veen, der ihr in Holland ein guter Freund geworden ist. Während Derk offen mit Anna über seine Gedanken und Gefühle sowie über seinen Glauben sprach, lehnt William ihren Wunsch nach tiefgründigen Gesprächen rigoros ab. Anna fühlt sich gefangen und ist nicht glücklich mit der Richtung, die ihr Leben genommen hat.

Geesje de Jonge lebt in der Kleinstadt Holland in Michigan und hat dank des regen Briefwechsels mit ihrer geliebten Enkelin Anneke Anteil an deren Leben. Geesje besitzt einen sehr starken Glauben, tut vielen Menschen Gutes, und zeigt ihnen Gottes Liebe. Ihrem Sohn zuliebe nimmt sie eine junge Einwanderin namens Cornelia Den Herder bei sich auf. Die siebzehnjährige Niederländerin verlor bei einem Brand beinahe ihre gesamte Familie, ihr einziger noch lebender Verwandter ist ihr Großvater Marinus Den Herder. Der große und würdevolle Mann ist ehemaliger Pastor, er verhält sich kalt und unnachgiebig. Sein Stolz und seine Sturheit veranlassen ihn nicht selten zu einem gnadenlosen und unbarmherzigen Verhalten. Cornelia trägt schlimme Erinnerungen und eine drückende Last mit sich herum und macht es Geesje schwer, Zugang zu ihr zu finden.

Im Nachfolgeband des beeindruckenden Romans „Töchter der Küste“ befasst sich Lynn Austin im Jahre 1897 mit Anna „Anneke“ de Jonge, die nach dem tragischen Schiffsunglück und dem Tod ihrer Mutter Christina von der wohlhabenden Chicagoer Familie Nicholson adoptiert wurde. Die beiden Schauplätze der Handlung – Holland (Michigan), und Chicago (Illinois) – stellen zugleich auch die Wohnorte der beiden Protagonistinnen Geesje und Anna dar. Die eindrucksvollen Schilderungen der Autorin vermitteln ein detailliertes Bild der Verpflichtungen und Zwänge der besseren Gesellschaft. Sie offenbaren ein Leben, das Anna seit dem Besuch bei ihrer Großmutter Geesje als sinnlos und leer empfindet. Der Gehorsam und die große Liebe zu ihren Eltern veranlassten die junge Frau dazu, sich den Wünschen und Erwartungen anderer zu fügen. Annas Wunsch, Gott zu dienen und ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen, stößt auf Ablehnung und Widerstand.

„Du hast doch nicht die Bibel zitiert, oder? Kein Wunder, dass sie beleidigt waren. Ich dachte, du wüsstest, dass man in höflicher Gesellschaft nicht über Religion oder Politik redet.“

„Mein Leben fühlt sich an wie ein Kreisel, den jemand anders dreht und über den ich keinerlei Kontrolle habe. Aber ich bin fest entschlossen, von jetzt an herauszufinden, wie ich ihn selbst lenken kann. „


Annas hartnäckige Suche nach Hinweisen auf ihre leiblichen Eltern steuert schließlich auf einen Wendepunkt in dieser Geschichte zu und sorgt für einen Eklat in der Gesellschaft.

Mit der tief gläubigen und liebevollen Geesje und ihrer Enkeltochter Anna präsentiert die Autorin zwei wundervolle Protagonistinnen, die mir bereits im Vorgängerband sehr ans Herz gewachsen sind. Doch auch die Nebenfiguren der Handlung wurden hervorragend charakterisiert. Sie ermöglichten es mir, tief ins Geschehen einzutauchen und ihre Gedanken und Emotionen hautnah mitzuerleben. Während ich für die stille, unsichtbar wirkende Cornelia Den Herder sofort Sympathie und später Mitleid empfand, waren Marinus Den Herders altmodische Ansichten, seine herrische und lieblose Art und vor allem sein Umgang mit der wohlmeinenden Geesje nicht nur für Geesje eine regelrechte Herausforderung. Mit Annas Verlobtem William Wilkinson konnte ich mich nach wie vor nicht anfreunden. Der verschlossene und disziplinierte junge Mann weist egoistische Züge auf, er stellt seinen gesellschaftlichen Status und die öffentliche Meinung über seine Beziehung zu Anna. Annekes Rivalin Clarice Beacham würde ich als klassische Antagonistin bezeichnen. Angesichts ihrer Skrupellosigkeit und ihres selbstsüchtigen und bösartigen Vorgehens entwickelte ich eine starke Aversion gegen sie. Derk Vander Veen war bereits im Vorgängerband meine favorisierte handelnde Figur. Seine schlichte, ungekünstelte Art und sein respekt- und liebevoller Umgang mit seinen Mitmenschen machen ihn zum absoluten Sympathieträger. Der angehende Pastor liebt Anneke, möchte ihrem Glück jedoch nicht im Wege stehen. Durch Annas Nachforschungen erfährt man in diesem Band auch vom Schicksal ihrer Mutter Christina, die mit ihrem damaligen Freund Jack Newell durchbrannte und nie wieder nach Holland zurückkehrte.

Obgleich ich Bücher in der Kombination Präsens und Ich-Form grundsätzlich meide, war ich von der ersten Seite an im Bann dieser Geschichte. Lynn Austins Schreibstil kann ich einfach nur als hervorragend bezeichnen. Die Autorin besitzt das Talent, ihre Leserschaft sofort in die Geschichte einzubeziehen. Ihre lebendigen Schilderungen von Örtlichkeiten und Handlungen, aber auch die wundervolle Charakterzeichnung ihrer Figuren, machten die Lektüre dieses Buches zu einem reinen Vergnügen. Der Glaube hat bei Lynn Austins Werken einen sehr hohen Stellenwert. Die Protagonisten verleihen ihren Ängsten und Hoffnungen Ausdruck und bringen diese im Gebet vor Gott. Der enge Zusammenhalt und der wertschätzende und liebevolle Umgang miteinander zeichnen Geesjes Familie und Kirchengemeinde aus.

„Ich weiß, dass er nicht liebenswert erscheint. Aber die nicht liebenswerten Menschen sind es, die unsere Liebe besonders nötig haben.“

FAZIT: Dieser Roman bescherte mir eine ganz besonders beeindruckendes Leseerlebnis und hat mir ausgezeichnet gefallen. In dieser tief vom Glauben geprägten Geschichte darf man an der Seite der beiden starken Frauen miterleben, wie sie aller Widerstände zum Trotz ihren Weg im Leben finden. „Ufer der Erinnerung“ ist ein erstklassiger und tief berührender Roman einer begnadeten christlichen Autorin, den ich uneingeschränkt weiterempfehle. Über eine Fortsetzung und ein Wiedersehen mit den sympathischen Charakteren der beiden Bände würde ich mich über alle Maßen freuen.



Veröffentlicht am 04.08.2019

Gott vertrauen

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1897 Chicago. Anna Nicholson ist mit dem Bankierssohn William Wilkinson verlobt, dessen Familie nicht nur wohlhabend ist, sondern zur oberen Gesellschaftsschicht von Chicago gehört. Mit der Hochzeit möchte ...

1897 Chicago. Anna Nicholson ist mit dem Bankierssohn William Wilkinson verlobt, dessen Familie nicht nur wohlhabend ist, sondern zur oberen Gesellschaftsschicht von Chicago gehört. Mit der Hochzeit möchte Anna ihren Adoptivvater vor dem Bankrott retten, denn er hat finanzielle Schwierigkeiten und hat Schulden bei der Bank. Anna sieht einem Leben in Reichtum entgegen, doch insgeheim wünscht sie sich, sich mehr sozial zu engagieren und vor allem eine Zukunft mit dem zukünftigen Pastor Derk, den Nachbarn ihrer Großmutter Geesje, die in Michigan lebt. Außerdem möchte Anna unbedingt mehr über ihre leiblichen Eltern herausfinden, was allerdings von der Chicagoer Gesellschaft und vor allem von William nicht begrüßt wird und ihrem Ruf schaden könnte. Doch Anna lässt sich nicht beirren und findet mit viel Glück das alte Tagebuch ihrer Mutter, das ihr endlich die Wahrheit ihrer Herkunft offenbart. Gleichzeitig wird sie von einer alten Flamme Williams unter Druck gesetzt die Verlobung zu lösen, sonst würde es einen Skandal in Bezug auf ihre Abstammung geben. Wird Anna tatsächlich Williams Frau oder folgt sie ihrem Herzen?
Lynn Austin hat mit „Ufer der Erinnerung“ einen wunderschönen und gefühlvollen historischen Roman vorgelegt. Der flüssige und einfühlsame Schreibstil überzeugt schon mit den ersten Zeilen und öffnet dem Leser die Tür zur Vergangenheit, wo er sich unsichtbar an Annas Seite heftet, um sie bei ihren Nachforschungen und ihren persönlichen Kämpfen beobachten kann, während ihre Gedanken- und Gefühlswelt für ihn offen liegen. Durch wechselnde Handlungsstränge erhält der Leser gleichzeitig die Möglichkeit, auf Oma Geesjes Spuren zu wandeln, die ebenso einige Aufregungen und schwierige Situationen im kleinen Ort Holland zu meistern hat. Außerdem gönnt die Autorin dem Leser durch die Tagebucheinträge von Annas Mutter auch noch einen Blick in die Vergangenheit, wodurch sich manche Dinge endlich erklären. Die sich abwechselnden Perspektiven geben der Handlung einiges an Spannung und lassen den Leser miträtseln, wie die einzelnen Dinge wohl ausgehen werden, wer sich als Spion betätigt und welche Schicksalsschläge so mancher durchmachen musste, dass er keine Freude mehr am Leben hat. Die Autorin hat ein besonderes Händchen dafür, christliche Botschaften in ihrer Geschichte zu verpacken, so geht es hier nicht nur um Vertrauen in Gott, sondern auch um Mitgefühl, Barmherzigkeit und vor allem um Vergebung, was wunderbar in dem Roman umgesetzt wurde.
Die einzelnen Charaktere sprühen vor Leben, wirken glaubwürdig und sehr authentisch, so dass es dem Leser sehr leicht fällt, ihnen zu folgen, mit ihnen zu fühlen, zu leiden und vor allem zu hoffen. Anna ist eine liebenswerte junge Frau, die es allen recht machen möchte. Sie ist vielleicht manchmal etwas naiv, aber ihr Herz sitzt am rechten Fleck und sie würde alles für diejenigen tun, die sie liebt, auch wenn sie dafür Opfer bringen müsste. Geesje ist eine alte Dame, die ihren Glauben lebt und ein mitfühlendes Herz besitzt. Sie kümmert sich um die Gestrauchelten, ist geduldig und gibt Mut. Derk ist eine ehrliche und liebevolle Seele, immer hilfsbereit und vor allem lebt er mit Gottvertrauen. Der Dominee ist ein harter Mann, der sich von den Menschen entfernt hat und auch von Gott. Er ist oft ungerecht und will anderen seinen Willen aufzwingen. Clarice ist eine falsche Schlange in Engelsgestalt. William ist ein Mann ohne Charakter, er ist oberflächlich und lässt sein Leben von gesellschaftlichen Vorstellungen beherrschen. Aber auch die übrigen Nebendarsteller wissen zu überzeugen und geben der Handlung immer wieder ein neues Gesicht.
„Ufer der Erinnerung“ ist ein wunderschöner historischer Roman über alte Familiengeheimnisse, Glaubensfragen, Hoffnungen, Liebe und vor allem Entscheidungen, die das Leben fordert. Toll zu lesen und langanhaltend im Gedächtnis verbleibend. Absolute Leseempfehlung!!!

Veröffentlicht am 30.07.2019

Glauben, Liebe und eine geheimnisvolle Vergangenheit

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In dieser Fortsetzung von „Tochter der Küste“ sucht Anna nach Hinweisen auf ihre leiblichen Eltern. Sie kennt inzwischen ihre Großmutter, Geesje, und mit Hilfe einer Detektei möchte sie mehr über die Umstände ...

In dieser Fortsetzung von „Tochter der Küste“ sucht Anna nach Hinweisen auf ihre leiblichen Eltern. Sie kennt inzwischen ihre Großmutter, Geesje, und mit Hilfe einer Detektei möchte sie mehr über die Umstände ihrer Geburt erfahren. Ihre verstorbene Mutter verließ schon als junges Mädchen ihr Zuhause, darum ist auch ihre Großmutter gespannt, was Anna über ihre Mutter herausfindet.

Anna wurde von einer wohlhabenden Familie adoptiert. Ihr Verlobter verkehrt in denselben gesellschaftlichen Kreisen wie ihre Adoptiveltern und kann ihr ein Leben in Luxus bieten. Aber als Annas Glauben wächst und sie die Lebensweise ihrer Großmutter besser kennenlernt, entfremdet sie sich mehr und mehr vom Lebensstil ihres reichen Verlobten. Sie spürt außerdem, dass sie in Gefahr steht ein völlig fremdbestimmtes Leben zu führen. Vor allem ist sie nicht sicher, ob sie ihren Verlobten liebt.

Im Nachbarn ihrer Großmutter hat sie einen treuen Freund gefunden, der alles für sie tun würde und sie auch als eigenständige Persönlichkeit schätzt. Aber mehr kann wohl nicht daraus werden, denn Annas Verbindung mit dem reichen William soll die Zukunft ihrer Adoptiveltern sichern, denen Anna so viel verdankt.

Eine zweite Erzählung wird mit dieser Geschichte verwoben. Geesje möchte die verzweifelte, siebzehnjährige Cornelia unterstützen, die mit ihrem Großvater aus Holland gekommen ist. Als das Vertrauen zwischen den beiden Frauen wächst, erfährt Geesje mehr über das tragische Ereignis, das Cornelia und ihr Großvater zu der weiten Reisen bewegte.

Die Bestseller-Autorin Lynn Austin schafft mit dieser historischen Erzählung Charaktere, die man meint persönlich zu kennen. Anna ist noch unsicher in ihrem neugefundenen Glauben. Sie bemüht sich darum das Richtige zu tun, auch wenn es sie viel kostet. Der Leser bangt mit, wenn sie schwere Entscheidungen trifft, zum Beispiel, ob sie mehr von ihrer Vergangenheit aufdecken will.

Geesje ist eine weise, alte Frau. Manchmal meint sie es vielleicht zu gut, wenn sie anderen eindringlich rät, was sie tun sollen, aber sie ist auch zur Korrektur bereit. Cornelias Großvater geht einen schweren Weg der Selbsteinsicht. Mit jeder Persönlichkeit, die im Laufe der Geschichte Erkenntnis gewinnt, lernt der Leser so manches für sein eigenes Leben.

Der Glaube, der vor allem bei Geesje und Derk sichtbar wird, ist eine große Stütze und Hilfe für den Alltag. Gnade und Wiederherstellung spielen bei dieser Erzählung ebenso eine Rolle, wie die Bereitschaft Gott zuliebe unbequeme Entscheidungen zu treffen.


Fazit: Eine spannende, historische Erzählung, bei der Leser ganz nebenbei wichtige Lebenslektionen lernen. Ein sehr empfehlenswertes Buch für genussvolle Lesestunden.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Schöne Liebesgeschichte

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Eine junge Frau steht kurz davor die Ehe einzugehen. Es ist Anna Nicholson aus Chicago, die den reichen attraktiven William heiraten soll. Die Ehe ist von ihren Eltern arrangiert und soll den Bankrott ...

Eine junge Frau steht kurz davor die Ehe einzugehen. Es ist Anna Nicholson aus Chicago, die den reichen attraktiven William heiraten soll. Die Ehe ist von ihren Eltern arrangiert und soll den Bankrott der Familie Nicholsons verhindern. Anna stellt die Entscheidung ihrer Eltern nicht infrage, aber vorher möchte sie unbedingt noch klären, wer ihre wahren Eltern sind. Sie weiß, sie wurde adoptiert und die Mutter ihrer leiblichen Mutter hat sie bereits kennen und lieben gelernt. Für Anna beginnt die Suche nach ihrem Leben. Sie hofft auf Antworten und findet viele Fragen. Wird sie das Geheimnis ihrer Geburt lüften können und wird sie wirklich William heiraten, obwohl ihr Herz einem anderen gehört?

Lynn Austin schreibt gefühlvolle Romane und veröffentlicht diese in einem christlichen Verlag. „Ufer der Erinnerung“ ist die Fortsetzung von „Töchter der Küste“. Ich habe den ersten Band nicht gelesen, aber da es einige kleine Zusammenfassungen während der Handlung gibt, bekommt man einen guten Überblick über die vergangenen Ereignisse. Mir hat jetzt nicht zwingend etwas gefehlt.

Anna wird als Mädchen beschrieben, die sich in ihr Schicksal fügen will, aber auch Hoffnungen und Träume hat. Sie wird als wohlerzogene Tochter der höheren Gesellschaft Chicagos aus dem Ende des 19. Jahrhunderts dargestellt. Gleichzeitig gibt es einen zweiten Handlungsstrang der von ihrer Oma Geesje erzählt. Geesje ist eine Frau mit viel Vergangenheit, sie hat Liebe zu geben und strahlt dies auch aus. Sie nimmt eine junge Frau bei sich auf und versucht dieser ihren Lebensmut zurückzugeben. In einem Nebenstrang wird die Geschichte von Cornelia erzählt. Das Mädchen stammt, wie alle Protagonisten aus Holland. Sie sind in die USA eingewandert, in der Hoffnung hier ein besseres Leben zu finden.

Mir hat die Geschichte rund um Anna und ihre Familie gut gefallen, eigentlich. Die Geschichte ist in verschiedene Handlungsstränge aufgeteilt. Zum einen Anna, um die es hier eigentlich geht. Dann den von Oma Geesje. Ihre Geschichte wird weitererzählt. In Rückblenden erfährt man auch so nach und nach, was mit der Mutter von Anna geschehen ist. Alle Teile werden aus der Ich-Perspektive erzählt, sodass das Gefühl entsteht, direkt bei dem jeweiligen Protagonisten zu sein. Auch das hat mir gefallen, allerdings fand ich, dass einige Nebenschauplätze zu viel waren. Sie hatten mit der eigentlichen Handlung nicht wirklich etwas zu tun. Haben wohl nur gezeigt, das Geesje ein gutes Herz hat und es immer wieder schafft die Menschen an die Liebe Gottes glauben zu lassen.

Mir war von Anfang an klar, dass es hier um den Glauben an Gott und seine Beziehung zu den Menschen gehen würde. Ich lese das auch ganz gern, aber hier war es mir ein wenig zu viel. Für alles und jedes Verhalten fanden Geesje oder Anna eine Begründung zu Gott dazu. Sie haben gebetet, wann immer ihre Zeit es erlaubt hat. Sicher ist der Glaube wichtig und gut. Der Trost, den man finden kann, wurde glaubhaft hervorgehoben, aber mir war es ein bisschen zu viel des guten.
Ein kleines Gegengewicht gab es da mit dem reichen Sohn William. Für ihn zählte nur Geld und gutes Ansehen. Er hatte aber auch nicht wirklich die Chance sein Verhalten zu überdenken oder sich zu ändern, entweder nicht die Chance oder nicht die Ambitionen dafür. Sein Charakter wurde doch recht eindimensional dargestellt. Es gab noch einige Protagonisten mehr, die diese Geschichte bereichert haben.

„Ufer der Erinnerung“ ist ein Roman über die Liebe, Hoffnung und den Glauben an Gott und in sich selbst. Er erzählt gefühlvoll die Lebensgeschichte zweier junger Frauen. Ist Liebesgeschichte und Lebensgeschichte in einem. Wunderbar zu lesen.