Cover-Bild Über die Grenze
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Urachhaus
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Ersterscheinung: 21.08.2019
  • ISBN: 9783825162023
Maja Lunde

Über die Grenze

Antje Subey-Cramer (Übersetzer), Regina Kehn (Illustrator)

Norwegen unter deutscher Besatzung 1942. Der zehnjährige Daniel und seine kleine Schwester Sarah sind Juden und müssen über die Grenze
nach Schweden fliehen, wo ihr Vater wartet. Doch die Fluchthelfer werden verhaftet, und zwei norwegische Kinder springen ein: die zehnjährige
Gerda, die gerade die "Die drei Musketiere" gelesen hat und zu jedem Abenteuer bereit ist – und ihr Bruder Otto. Es wird für die vier Kinder ein
Abenteuer auf Leben und Tod.
Maja Lunde stellt die vier Kinder lebendig und authentisch dar: in geschwisterlichem Streit, in Trotz, Leichtsinn, Spieltrieb und Abenteuerlust. In
beeindruckender Weise bringt sie so das wichtige Thema auch jüngeren Kindern nahe.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2019

Ernstes Thema kindgerecht erzählt

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"Über die Grenze" erzählt die Geschichte der zehnjährigen Gerda, die 1942 zusammen mit ihrem zwei Jahre älteren Bruder Otto zwei jüdische Geschwister Daniel und Sarah von Norwegen über die Grenze nach ...

"Über die Grenze" erzählt die Geschichte der zehnjährigen Gerda, die 1942 zusammen mit ihrem zwei Jahre älteren Bruder Otto zwei jüdische Geschwister Daniel und Sarah von Norwegen über die Grenze nach Schweden bringen möchte, wo deren Vater auf sie wartet.

Die vier Kinder sind lebensecht dargestellt und handeln wie Kinder dieses Alters. Manchmal sind sie zu vertrauensseelig, auf der anderen Seite aber nicht voreingenomen wie manche Erwachsene, sondern gehen offen durch die Welt. Die Charaktere Gerda, Otto und Daniel sind dreidimensional beschrieben und sehr verschieden. Während Gerda quirlig, abenteuerlustig und mutig ist, verhält sich ihr Bruder zurückhaltend und ist sehr schlau.

Die Flucht ist spannend. Immer wieder geraten die Vier in Gefahr und müssen verschiedene Schwierigkeiten bewältigen. Einfühlsam und kindgerecht stellt Maja Lunde das Thema Judenverfolgung dar. Man erlebt, was es heißt, auf der Flucht zu sein und um sein Leben oder das anderer zu fürchten.

Die Sprache ist einfach und bildhaft, sodass Kinder ab neun Jahren der Geschichte gut folgen können. Schöne und einfach gehaltene Illustrationen durchbrechen den Textfluss.

Fazit

Einfühlsam und kindgerecht erzählt die Bestsellerautorin Maja Lunde von vier Kindern, die von Norwegen nach Schweden flüchten, und dabei so einigen Gefahren trotzen müssen.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Spannende Flucht vor den Nazis von Norwegen nach Schweden

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„Mutig sein bedeutet, Dinge zu tun, vor denen man große Angst hat“ (S.101).

Maja Lunde – bekannt durch „Die Geschichte der Bienen“ und „Die Geschichte des Wassers“ - ist mit diesem Roman für Kinder (ab ...

„Mutig sein bedeutet, Dinge zu tun, vor denen man große Angst hat“ (S.101).

Maja Lunde – bekannt durch „Die Geschichte der Bienen“ und „Die Geschichte des Wassers“ - ist mit diesem Roman für Kinder (ab ca. 9 Jahren) ein außergewöhnlich toller, spannender, zeitgeschichtlicher Roman gelungen, der in einer kindgerechten und lebendigen Sprache das heikle und ernste Thema „Judenverfolgung zur Zeit des 2. Weltkrieges“ näherbringt.

Norwegen 1942 zur Zeit der deutschen Besatzung: Gerda (10 Jahre) und ihr Bruder (12 Jahre) sind zwei 'normale' Geschwister, die miteinander spielen und miteinander streiten. Nur die Zeit, in der sie gerade ihre Kindheit verbringen, ist 'nicht normal'. Es ist Ausnahmezustand. Es herrscht Krieg in Europa. Ihre Eltern verstecken das jüdische Geschwisterpaar Sarah (ca. 6 Jahre) und Daniel (ca. 10 Jahre) im Keller. Da jedoch das Versteck nicht sicher ist, beschließt Gerda spontan – vom Mut der „Drei Musketiere“ fasziniert – den beiden Kindern mit Hilfe ihres Bruders Otto bei der Flucht ins neutrale Schweden zu helfen. Es beginnt eine äußerst spannende, gefährliche und mit Hindernissen versehene Flucht zu Fuß, mit dem Zug und mit dem Auto. Hunger und Kälte aber auch Erschöpfung zehren an ihren Kräften. Es ist ein 'Katz und Maus Spiel', denn die Nazis sind ihnen auf der Spur. Auf der Flucht sind sie in erster Linie auf sich selbst gestellt. Und da immer unvorhergesehene Ereignisse ihren Plan kreuzen, bleibt es einfach nur spannend und gefährlich. Sie müssen – was immer auch passiert – zusammenhalten.

Dieses Buch ist meines Erachtens ein wahres Juwel in Sachen 'Geschichte veranschaulichen', da Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen authentisch zeigt, wie schwierig es in der Zeit des 2. Weltkrieges war, sein Leben nach seiner Façon zu führen. Man lebte ständig mit der Frage, wem kann ich (ver)trauen und wem nicht. Dennoch zeigt es ebenso, und das auf einer besonders eindringlichen Art und Weise, wie wichtig Hilfsbereitschaft, Mut, Risikobereitschaft und Selbstvertrauen sind.
Die Haupt-Protagonisten sind mit ihren unterschiedlichen Charakteren absolut authentisch und sympathisch dargestellt. Es ist ein Leichtes, sich mit ihnen zu identifizieren. Da die Erlebnisse, Gedanken und Gefühle aus der Sicht der 10-jährigen Gerda erzählt werden, bekommt das Geschehen eine besondere zusätzliche subjektive Note.
Das Buch ist in mehrere Kapitel mit prägnanten Überschriften eingeteilt, so dass sinnvolle Lesepausen gemacht werden können. Jedes Ende des Kapitel macht dabei extrem neugierig auf das nächste. Es ist durchweg spannend und ergreifend. Kleine, passende Schwarz-Weiß-Illustrationen lockern den Textfluss auf.
Ich denke, dass sich dieses Buch sich auch hervorragend als Schullektüre eignet, um gemeinsam dieses Thema zu erarbeiten und zu verarbeiten.

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Veröffentlicht am 28.08.2019

Abenteuer erleben statt nur über sie zu lesen!

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Das wünscht sich die zehnjährige Norwegerin Gerda im Jahre 1942, nachdem sie gerade die "Drei Musketiere" gelesen hat und sich einen der drei Helden, nämlich Porthos, zu ihrem Idol und Vorbild ...

Das wünscht sich die zehnjährige Norwegerin Gerda im Jahre 1942, nachdem sie gerade die "Drei Musketiere" gelesen hat und sich einen der drei Helden, nämlich Porthos, zu ihrem Idol und Vorbild erkoren hat. Doch ihr älterer Bruder ist ein ruhiger Typ und lässt sich nicht mitziehen.

Trotzdem kommt sie wesentlich schneller als geahnt zu ihrem Abenteuer bzw. gerät sie mitten hinein in eines: und das hätte sie sich definitiv lieber erspart, denn es hängt damit zusammen, dass ihre Eltern verhaftet wurden - von deutschen Wehrmachtssoldaten und von Hirden, den Anhängern der norwegischen nationalsozialistischen Bewegung, die mit den deutschen Besatzern gemeinsame Sache machten.

Nicht ohne Grund, wie sich zeigt, denn sie hatten in ihrem Haus zwei jüdische Kinder - Daniel und Sarah - versteckt, die zu ihrem bereits nach Schweden geflüchtetem Vater gebracht werden sollten. Gerda fällt es nicht im Traum ein, diese in Stich zu lassen und sie begibt sich selbst mit ihnen auf den Weg - und zieht Otto nach dessen anfänglicher Weigerung mit.

Es wird eine Odyssee auf Leben und Tod, die spannend, aber auch erschreckend ist für die jungen Leser. Wie gut, dass alle vier als "richtige" Kinder und nicht als kleine Erwachsene dargestellt werden - mit "kindlichen" Empfindungen und Wahrnehmung, aber auch mit der kindlichen Zutraulichkeit, die gelegentlich in Unvernunft bzw. Leichtsinn umschlagen kann. Damit bringen sie sich von Zeit zu Zeit in gefährliche Situationen, ebenso oft ist ihre Intuition, bzw. ihr "Näschen" sehr hilfreich.

Ein wundervoll warmherziges Kinderbuch, das sowohl intelligent als auch einfühlsam geschrieben ist ist und vor jedem Kapitel kleine Zeichnungen enthält, die die ganze Handlung anschaulicher gestalten.

Allerdings würde ich Eltern bzw. anderen Bezugspersonen dringend raten, das Buch entweder mit oder vor dem Kind zu lesen, damit dieses während seiner Lektüre gleich einen Ansprechpartner hat - denn es wird viele Fragen und sicher auch weiterführenden Gesprächsbedarf zu diesem Thema - dem zweiten Weltkrieg und der Rolle Deutschlands bzw. Norwegens darin - haben. Oder Sie machen es gleich wie ich und besorgen es für sich selbst, denn dies ist altersunabhängig eine sehr mitreißende und eindringliche Lektüre, die man nicht so schnell vergessen wird. Empfehlenswert für alle, die an neuerer europäischer Geschichte interessiert sind!


Veröffentlicht am 24.08.2019

Ein wunderbares Buch

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Die norwegische Autorin Maria Lunde hat schon verschiedene Jugendromane geschrieben.
Der Roman „Über die Grenze“ spielt 1942, als Norwegen unter deutscher Besatzung stand. Übersetzt wurde die Geschichte ...


Die norwegische Autorin Maria Lunde hat schon verschiedene Jugendromane geschrieben.
Der Roman „Über die Grenze“ spielt 1942, als Norwegen unter deutscher Besatzung stand. Übersetzt wurde die Geschichte von Antje Stubey-Cramer.

Ich dachte erst das Thema wäre vielleicht für 9jahrige Kinder zu schwer. Maja Lund hat die Geschichte aber sehr einfühlsam und mit Fingerspitzengefühl geschrieben.
Die 10jährige Gerda steht auf Abenteuerromane und so geht sie die Rettung der jüdischen Kinder auch an. Ihr älterer Bruder Otto ist zögerlicher, aber das ist auch wichtig. Es wird eine gefährliche Flucht, die Kinder sind oft am Ende ihrer Kräfte.
Die wunderschönen Illustrationen von Regina Kehn vervollständigen das Buch.