Cover-Bild Simón
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Heranwachsen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 20.08.2022
  • ISBN: 9783608980745
Miqui Otero

Simón

Roman
Matthias Strobel (Übersetzer)

»Der große Roman einer Generation und der Stadt Barcelona - versehen mit einer Prise Zauber und Entzauberung.« El Mundo

Als Kind träumt sich Simón aus der Bar seiner Eltern in die Welt von Dumas` Abenteuerromanen fort. Auch das Barcelona der Neunzigerjahre steckt voller Euphorie, doch selbst der Glanz der Stadt und die Magie der Bücher können Simón nicht vor allen Herausforderungen bewahren, die die Zukunft für ihn und sein Umfeld bereithält.

Simón wächst, weitgehend sich selbst überlassen, in einer Bar am Stadtrand von Barcelona auf. Nicht unbedingt der beste Ort für einen kleinen Jungen, doch sonntags verwandelt sich Simóns Leben in pure Magie. Denn jeden Sonntag bringt ihm sein Cousin einen historischen Abenteuerroman vom Bücherflohmarkt des Viertels mit. Die Helden dieser Romane vergisst Simón nie wieder. Nicht, als sein Cousin spurlos verschwindet, und auch nicht, als Simón die Liebe kennenlernt und sich als Koch in Luxusküchen verdingt. Doch weder die strahlende Stadt ist vor der Entzauberung gefeit, noch Simóns eigenes Leben. Miqui Otero hat mit diesem zärtlichen, mehrere Jahrzehnte umspannenden Familienroman nicht nur seinem Helden Simón und der sinnstiftenden Kraft der Literatur, sondern auch seiner Heimatstadt Barcelona ein Denkmal gesetzt.

»Dieser Roman könnte Kult werden. Ein Roman, in dem Anklänge an Marsé oder Casavella erklingen, auch an Abenteuer- und Intrigenromane mit einem gewissen buchhaften zaphonischen Touch.« La Vanguaria

»Ein Roman über ein Leben, das von der Literatur geprägt ist und am Ende immer wieder mit der Realität kollidiert. Otero gelingt das Experiment, seine Figuren auf dem schmalen Grad zwischen Güte und Schmerz balancieren zu lassen. Der Geist des Romans ist verführerisch  und jongliert erfolgreich mit einer politischen Perspektive.« El Cultural

»Schon sein letzter Roman wurde als einer der großen Romane einer Generation und einer Stadt gefeiert. "Simón" fügt noch den Zauber, die Geschichte und die Entzauberung hinzu. Zu Beginn liest sich das Buch wie ein klassischer Entwicklungsroman, doch dann wächst das Buch über sich hinaus und erinnert an Jonathan Lethems Festung der Einsamkeit.« Luis Alemany, El Mundo

»Sich nicht in den Helden dieser Geschichte zu verlieben, ist unmöglich - einer Geschichte, die im unverwechselbaren Stil einer der besten Romanciers des Landes geschrieben ist. In Oteros Werk findet man etwas, das in der heutigen Literatur selten geworden is: Eine besondere Zärtlichkeit, die nicht mit Sentimentalität zu verwechseln ist.« Laura Ferrero, ABC Cultural

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2022

Simon

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Simon ist 8 Jahre alt, als sein wunderbar verrückter Cousin Rico von einem auf den anderen Tag aus Barcelona und seinem Leben verschwindet. Zurückgelassen hat er seine Bücher, seine exzentrischen Klamotten ...

Simon ist 8 Jahre alt, als sein wunderbar verrückter Cousin Rico von einem auf den anderen Tag aus Barcelona und seinem Leben verschwindet. Zurückgelassen hat er seine Bücher, seine exzentrischen Klamotten und die Frage, warum er überhaupt gegangen ist. Simon bleibt mit seiner z.T. zerstrittenen, aber durch die gemeinsamen Kneipe aneinander gefesselte Familie zurück, und muss sich im Leben behaupten lernen, denn die Bücherblase, die Rico um ihn errichtet hat, die hält nicht ewig.
Otero beschreibt mehrere Jahrzehnte aus Simons, aber auch aus dem Leben jeden Spaniers. Geprägt werden alle von den Olympischen Spielen, der Wirtschaftskrise, dem Kampf um Kataloniens Unabhängigkeit, u.v.m. Von diesem Gesichtspunkt aus gelesen, gibt die Geschichte gesellschaftlich einiges her. Auch die Stammtrinker in der Familienkneipe spiegeln viel wider, wie z.B. der Taxifahrer, der sich zur Zeit der Olympischen Spiele reichlich geistige Getränke, in der Wirtschaftskrise jedoch kaum das kleine Schnäppschen leisten kann. Ich mochte das Baraja wirklich gern. Durch Simon darf der Leser außerdem einen Blick in die Küchen edler Restaurants werfen, ein hartes Leben ganz ohne Glanz und Gloria. Ich fand es ein bisschen schade, dass die Liebe zur Literatur mit der Zeit nachlässt, auch wenn das natürlich Simons Ernüchterung auf einer weiteren Ebene versinnbildlicht. Er, der als Kind sogar z.T. in Zitaten gedacht hat, wird als Erwachsener kaum noch lesen, ist ganz in der Wirklichkeit angekommen. Ich kann auch nach Ende der Lektüre nicht sicher sagen, ob ich ihn sympathisch fand, aber seine Figur wirkt auf jeden Fall echt, wenn auch manchmal distanziert. Zu Beginn hat mich Oteros Geschichte bezaubert und begeistert, doch im weiteren Verlauf wird nicht nur Simon entzaubert, sondern auch für mich hat die Geschichte an Kraft verloren. Sie wirkt etwas müde, und scheint sich manchmal sogar über die Seiten zu schleppen. Auch Barcelonas ganz eigene Atmosphäre kommt nicht so wirklich rüber, nur szenenweise erschafft Otero kraftvolle Bilder der Stadt. Sprachlich ist der Roman toll, aber die Handlung ist zwar stark gestartet, hat dann aber leider immer weiter verloren, sodass ich letztendlich das Buch etwas ernüchtert zugeklappt habe.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Erst magisch, dann verwirrend

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„Simón“ ist ein ungewöhnlicher Roman des Autors und Journalisten Miqui Otero, der als einer der wichtigsten literarischen Autoren Spaniens bezeichnet wird.

Der Protagonist Simón wächst mit seiner Familie ...

„Simón“ ist ein ungewöhnlicher Roman des Autors und Journalisten Miqui Otero, der als einer der wichtigsten literarischen Autoren Spaniens bezeichnet wird.

Der Protagonist Simón wächst mit seiner Familie in einer Bar am Stadtrand von Barcelona auf. Der Sonntag ist sein Highlight, da kommt sein zehn Jahre ältere Cousin Rico und bringt ihm historische Abenteuerromane vom Bücherflohmarkt mit, in die sich Simón hineinträumt. Als Rico eines Tages verschwindet, muss Simón lernen seinen eigenen Weg zu finden.

Nach den ersten Seiten war ich total begeistert von dem Schreibstil des Autors. Mir gefiel die dargestellte Welt, die Atmosphäre der Kneipe und der Bücherflohmärkte. Der Erzählstil ist äußerst lebendig, atmosphärisch, dicht und poetisch, aber dabei bleibt es leider nicht. Nach Ricos Verschwinden ändert sich die Atmosphäre und es beginnt anstrengend zu werden. Vieles erscheint mir unnötig umständlich ausgedrückt und ich habe es als mühsam empfunden den Ereignissen zu folgen. Es passiert eine Menge, aber vieles ist nicht wirklich relevant, hat keine Bedeutung für das was folgt.

Mich hat das Buch nach dem starken Beginn enttäuscht. Vielleicht hatte ich mich auch zu sehr auf Barcelona gefreut, aber davon kam leider nicht viel bei mir an. Abgesehen von wenigen Gegebenheiten hätte der Roman in jeder beliebigen Stadt spielen können.

In diesem Roman steckt ein wenig Magie und etwas Poesie. Er ist bunt und außergewöhnlich, war aber für mich nicht das Richtige.

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Veröffentlicht am 28.05.2022

Barcelona und die Magie von Büchern

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Realität und die Welt der Literatur kollidieren in diesem Roman, der sich über mehrere Jahrhunderte spannt – von der Kindheit Simóns bis in sein Erwachsenenalter, in seine vierziger Jahre. Historische ...

Realität und die Welt der Literatur kollidieren in diesem Roman, der sich über mehrere Jahrhunderte spannt – von der Kindheit Simóns bis in sein Erwachsenenalter, in seine vierziger Jahre. Historische Abenteuerromane wie ,Die drei Musketiere‘ von Dumas, auf dem sonntäglichen Bücherflohmarkt von seinem Cousin erworben, bilden die Grundlage für eingeflochtene Zitate von Simóns Buch-Helden. In diesem Entwicklungsroman stellt er sich mannigfaltigen beruflichen und auch privaten Herausforderungen weltweit, um dann zurückzukehren in die Bar am Rande von Barcelona und in sein altes Milieu mit Familie und Jugendfreunden.
Der Inhalt jongliert zwischendurch auch zwischen politischen und historischen Fakten. Der Schreibstil scheint mir nicht durchgehend einheitlich gewählt.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Ein außergewöhnliches Portrait, welches doch leider während der Erzählung stark nachlässt

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Die Geschichte von Simón Rico beginnt für die Leserinnen im Barcelona der 1990er Jahre.
Simón wächst mit seinem Cousin Ricardo Rico (kurz Rico) in der kleinen Kneipe namens "Baraja" auf. Ein sehr illustres ...

Die Geschichte von Simón Rico beginnt für die Leserinnen im Barcelona der 1990er Jahre.
Simón wächst mit seinem Cousin Ricardo Rico (kurz Rico) in der kleinen Kneipe namens "Baraja" auf. Ein sehr illustres Etablissement mit einer Stammkundschaft unterschiedlicher und interessanter Charakteren. Simón wird stark durch die Bücher- und den Musikgeschmack seines Cousins beeinflusst und ansonsten ist sein Cousin-Bruder auch so für Simón ein Held. "Nicht brüderlicher Cousin oder cousinlicher Bruder, sondern Cousin-Bruder, beides, ein Herz und eine Seele." (S. 18)
Eines Tages jedoch, verschwindet Rico urplötzlich, ohne das es für Simón irgendwelche Vorzeichen gab. Für Simón bricht eine Welt zusammen, stellte er sich doch seine Zukunft eng geknüpft an jene von Rico vor.

Simón wird eine lange Reise antreten, viele Jobs tätigen, Erfolge einstreichen und ihm wird auch das ein oder andere Unglück widerfahren, bis er irgendwann wieder nach Hause ins Baraja zurückgehrt. "Die Bewohner des Baraja waren, wie Simón, noch dieselben wie früher, nur in schlechterem Zustand, wie Insekten, gefangen in einem Bernsteintropfen, und zwar in unbequemer Haltung, irgendwie schmerzhaft verkrümmt [...]." (S. 287) Er wird sogar wieder auf seinen verschollen geglaubten Cousin-Bruder, seine Familie und neue und alte Freunde treffen. Und die Leser
innen werden ihn nochmal bis zu einem anderen Tag in der Geschichte begleiten, die nicht nur Simóns Leben, sondern auch das vieler Anderer gänzlich verändern wird.

Um die Geschichte von Simón so richtig zu (be-)greifen müssen sich die Leserinnen gänzlich auf das Buch einlassen. Ein paar Seiten während einer kurzen Bahnfahrt dazwischenschieben - bei diesem Buch eher nicht. Der Autor hat einen wirklich sehr speziellen und interessanten Schreibstil, mit welchem er sich auch ab und zu an die Leserinnen direkt wendet. Hat mich der erste Teil bzw. Buch I bis Anfang Buch II noch sehr begeistern können, war alles andere danach nur noch langatmig und, für mich, keine Bereicherung für die Geschichte. Leider wirkte das Ende zu sehr gewollt und ließ mich leider sehr emotionslos zurück. Schade, versprach der Anfang doch so viel.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Cousin-Brüder

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Simón wächst in Barcelona auf, behütet von seinem Cousin Rico und den Gästen der Bar seiner Eltern. Als der “Cousin-Bruder” verschwindet, klammert er sich an jede noch so kleine Spur, um den Cousin zu ...

Simón wächst in Barcelona auf, behütet von seinem Cousin Rico und den Gästen der Bar seiner Eltern. Als der “Cousin-Bruder” verschwindet, klammert er sich an jede noch so kleine Spur, um den Cousin zu finden.
Die anfängliche Stimmung vermag zu verzaubern, ist doch von der Liebe zu Büchern, von Freundschaft und mysteriösen Geheimnissen die Rede. Obwohl nicht viel passiert, tut die fantasievolle Sprache ihr Übriges. “Simón spürte einen kleinen Gorilla in sich, der traurig oder wütend gegen seine Brust schlug, weil er rauswollte.”
Laut Klappentext setzt der Autor mit dem Roman “seiner Heimatstadt Barcelona ein Denkmal.” Ich habe die Stadt jedoch eher als Grundrauschen erlebt; es wurden Orte genannt, die zwar der Stadt zuzuordnen waren, jedoch nicht näher beschrieben wurden; das Flair Barcelonas wurde dabei nicht vermittelt.
Die Handlung bildet Auszüge aus Simóns Leben in den Jahren zwischen 1992 und 2018 ab. Dies führte aber nirgendwohin. Nach den Reisen des Protagonisten hätten eine Entwicklung stattfinden, sich Erkenntnisse ergeben müssen. Nichts davon spürend, ging meine Faszination im Laufe des Buchs unerwarteter- und bedauerlicherweise verloren.