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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2021

Geheimnisse einer Mutter

Bonuskind
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Als die junge Lies vom plötzlichen Ableben ihrer Mutter erfährt, ist sie sich sicher, dass sie jemand auf dem Gewissen hatte und sie ermordet wurde, obwohl alle Anzeichen dagegen sprechen und auf einen ...

Als die junge Lies vom plötzlichen Ableben ihrer Mutter erfährt, ist sie sich sicher, dass sie jemand auf dem Gewissen hatte und sie ermordet wurde, obwohl alle Anzeichen dagegen sprechen und auf einen Selbstmord hindeuten. Doch Lies ist fest entschlossen die Wahrheit aufzudecken, indem sie in den technischen Geräten und dem Tagebuch ihrer Mutter nach Hinweisen sucht und dabei auf einen Verdächtigen stößt und vielen kleinen Geheimnissen, die ihre Mutter vor ihr hatte...vielleicht haben diese letztendlich zu den unglücklichen Todesumständen geführt.

Die Besonderheit des Buches liegt darin, dass die Geschichte aus Sicht der 15-jährigen Lies erzählt werden - unterbrochen durch aufschlussreiche Tagebucheinträge ihrer Mutter. Das ganze Drama entfaltet sich jedoch schon vor dem vermeintlichen Selbstmord, indem Lies fesselnd und eindringlich von der Trennung der Eltern und den negativen Auswirkungen auf ihren Bruder und sie berichtet, die damit einher gingen. Diese Perspektive, noch etwas naiv und jung, aber andererseits teilweise sehr reif und erwachsen, haben mein Interesse an dem Buch entfesselt. Vor allem die Rückblicke der Mutter und ihrer Gefühlswelt haben den Handlungen den nötigen Thriller-Effekt gegeben und die Geschichte facettenreicher erscheinen lassen, da nicht alles so ist wie es auch schien und auch Lies sich ab einem gewissen Punkt fragen muss, welche weiteren Geheimnisse ihre Mutter noch vor ihr hatte. Manchmal fand ich Lies etwas anstrengend, weil sie so altklug und erfahren wirkte, aber teilweise so kindische Verhaltens- und Denkmuster zeigte, die für mich nicht im Einklang miteinander standen, obwohl sie dem Alter angemessen waren.

Im Laufe der Geschichte tauchen für mich absolut überraschende Wendungen auf und meine Zweifel, die ich an Lies' Vermutungen und Verdächtigungen hatte, verstärkten sich zusehends, da mir die Erklärung zu einfach für einen Thriller schien. Und genauso war dann auch das Ende. Nicht so wie Lies dachte und es vermutlich den Anschein hatte, sondern doch anders, wenngleich ich mich unentwegt fragte wie es eigentlich dazu kommen konnte und warum es so eskalieren musste, da die betroffene Person sich anschließend so reumütig und gebrochen zeigt, dass ich die Tat nicht mit ihr in Einklang bringen konnte.

Fazit: Ein seichter Thriller, der sich langsam entwickelt und durch eine starke Protagonistin trumpfen kann, die hinter die fadenscheinige Oberfläche blickt und das erkennt, was kein anderer sehen möchte.

Veröffentlicht am 04.07.2021

Toller Einstieg

A Reason To Stay (Intensive New-Adult-Romance von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau) (Liverpool-Reihe 1)
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Mit nur einem klapprigen Auto, zwei Koffern und 20 Pfund startet Billy ihr Leben in Liverpool. Die Jobsuche gestaltet sich schwieriger als gedacht. Doch Billy ist eine Kämpferin und wird nicht aufgeben, ...

Mit nur einem klapprigen Auto, zwei Koffern und 20 Pfund startet Billy ihr Leben in Liverpool. Die Jobsuche gestaltet sich schwieriger als gedacht. Doch Billy ist eine Kämpferin und wird nicht aufgeben, bis sie das erreicht was, was sie sich vorgenommen hat. Das ändert sich schlagartig als sie Cedric begegnet und sie sich näherkommen, nichtsahnend, dass ihre Geheimnisse sie weiter voneinander entfernen könnten als sie es je für möglich gehalten hätten.

Der Start in die Geschichte empfand ich als schleppend und schwierig, weil mir das Verhalten von Olivia, der besten Freundin von Billy, sehr konstruiert und unnachvollziehbar erschein. Mit der Zeit wurde dies jedoch besser und ich gewöhnte mich an die Art von Olivia und konnte sie letztendlich ins Herz schließen.

Der Schreibstil ist locker-leicht und konnte mich mehrmals zum Schmunzeln bringen. Er lässt sich schnell lesen und macht Lust auf mehr.

Die Geschichte besteht aus insgesamt vier Teilen und wird abwechselnd aus Billys und Cedrics Perspektive erzählt, was sich überraschenderweise sehr gut ergänzt hat und es kam kaum zu Doppelungen.

Cedric fand ich insofern spannend als Charakter, dass er anders ist und irgendetwas an sich hat, was mich sehr angesprochen hat. Er ist humorvoll, empathisch und wird manchmal missverstanden. Auch wenn seine Fassade, bestehend aus Selbstsicherheit, ziemlich deutlich und häufig zum Vorschein kommt, steckt dahinter vielmehr und um dies zu erkunden, habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Nachdem seine Fassade gelüftet wurde, mochte ich ihn noch mehr, weil ich ihn besser verstehen und seine Beweggründe nachvollziehen konnte. Ein liebenswürdiger Charakter.
Billy hat gewisse Ähnlichkeiten mit ihm und verbirgt auch das ein oder andere. Beide sind anfangs ziemlich verschlossen, öffnen sich aber nach und nach gegenüber.

Die Annäherung der beiden war wunderschön mitzuerleben und zu erfahren, sodass ich teilweise Tränen in den Augen hatte und mir mehr von beiden gewünscht habe.

Das Ende hat die Spannung noch deutlich angehoben und mich überaus angenehm überraschen können, auch wenn es elegantere Lösungen dafür gegeben hätte.

Veröffentlicht am 21.06.2021

Leider enttäuschend

Partem. Wie die Liebe so kalt
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Als Xenia und Jael aufeinandertreffen ist zwischen den beiden eine sonderbare Stimmung und schnell wird deutlich, dass sie etwas zu verbergen haben. Doch während Xenia ahnungslos ist, hütet Jael ein folgenschweres ...

Als Xenia und Jael aufeinandertreffen ist zwischen den beiden eine sonderbare Stimmung und schnell wird deutlich, dass sie etwas zu verbergen haben. Doch während Xenia ahnungslos ist, hütet Jael ein folgenschweres Geheimnis, welches alles verändern kann...

Gleich zu Beginn wird durch die mysteriösen Andeutungen bezüglich des Partems und der Rollen von Jael und Chrystal Spannung aufgebaut und ich lechzte nach jedem bisschen Information zum Partem und ihrer Mission. Auch das fehlende Wissen von Xenia und ihrem Freund gegenüber Jael und Chrystal haben Spannung erhöht. Dadurch, dass diese immer nur häppchenweise kamen, konnte ich mir nur ein Gesamtbild zusammenreimen und hatte die Hoffnung noch eine Einführung in diese sonderbare Magie zu bekommen und welche Intentionen dahinter stecken. Darauf kann man leider lange warten. Zwar werden einige Situationen aufgeklärt und ergeben im Nachhinein mehr Sinn, aber so ganz klar welche Rolle das Partem spielt habe ich immer noch nicht. So hatte ich den Eindruck das ganze Buch über hingehalten worden zu sein ohne am Ende deutlich mehr zu wissen, was das Buch nachträglich ziemlich fad und langweilig gemacht hat. Es geschehen zwar bedeutende Handlungen, die ich jedoch nicht ganz beurteilen konnte aufgrund der spärlichen Informationen. So plätschert die Geschichte nur so vor sich hin, ohne dass wirklich etwas Aufregendes passiert, mal abgesehen vom Einstieg.
Die Charaktere waren mir überwiegend sympathisch. Vor allem die Geheimnisse und charakterlichen Eigenschaften von Jael und Chrystal haben sie äußerst interessant gemacht. Felix ist sehr liebevoll und sehr menschlich aufgrund seiner familiären Situation und damit super authentisch und sympathisch geschildert.
Die Idee des Partems und der Blume mit den unterschiedlichen Stufen ist ziemlich kreativ umgesetzt worden und hat mir als Akzent sehr gefallen.

Fazit: Tolle Idee verpackt in eine Geschichte, die mehr Informationen, Magie und Spannung hätte vertragen können. Aus meiner Sicht wurde hier eindeutig Potenzial verschenkt. Ich weiß nicht, ob ich den zweiten Band noch lesen werde.

Veröffentlicht am 20.06.2021

Temporeiche Wendungen

Tag der Erlösung
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Während einer Parteiveranstaltung vor den versammelten Journalisten brechen plötzlich zwei Spitzenpolitiker zusammen. Die Polizei findet den Pfeil einer Armbrust im Körper eines Opfers und es beginnt ein ...

Während einer Parteiveranstaltung vor den versammelten Journalisten brechen plötzlich zwei Spitzenpolitiker zusammen. Die Polizei findet den Pfeil einer Armbrust im Körper eines Opfers und es beginnt ein Rätselraten über die ungewöhnliche Waffe und den Täter.Aufgrund der politischen Brisanz müssen die BKA-Ermittler Laura Westermann und Steven Haberland mit viel Fingerspitzengefühl vorgehen. Dennoch erkennen sie schnell, dass die Attentate ihren Ursprung nicht nur in der Gegenwart haben können. Während sich die Ermittler durch ein Dickicht aus Lügen und wirren Ideologien kämpfen, geraten weitere Menschen ins Fadenkreuz (Klappentext).

Wie bereits im Klappentest geschildert beginnt das Buch gleich mit zwei ungewöhnliche verübten Morden und einer Menge Fragen, die sich auftun und langsam aber stetig Spannung aufbauen. Die Ermittler waren für mich anfangs gewöhnungsbedürftig, aber nach und nach konnte ich mich mit ihrer Art anfreunden und fand sie sympathisch, wenngleich ich Lauras Geheimniskrämerei gegenüber ihrem Sohn nicht gutheißen konnte und den Eindruck hatte sie mache alles nur noch schlimmer, indem sie ihm vieles verheimlicht. Nichtsdestotrotz fand ich diesen Erzählstrang ziemlich gut und gelungen. Mit Spannung und Aufregung habe ich verfolgt wie Lauras Sohn ermittelt und versucht hat mehr über die Vergangenheit seiner Eltern herauszufinden und konnte so seine Entwicklung mitverfolgen.

Skeptisch war ich hinsichtlich des politischen Themas bzw. der Streitigkeiten zwischen links- und rechtspolitischen Gruppierungen und wie das dargestellt wird, da mich solche politischen Themen in einem Thriller/Krimi selten von sich überzeugen können. Dies ist hier jedoch aufgrund der unerwarteten Wendungen und der "falschen Färhte" der Ermittler ganz hervorragend umgesetzt worden und ich war fasziniert wie es dem Autor gelungen ist die wahren Motive verschlungen mit den offensichtlichen zu verbergen und dadurch die Spannung deutlich zu erhöhen. So konnte mich das Ende vollends überzeugen und sich die Taten absolut schlüssig erklären.

Fazit: Insgesamt ein fesselnder und trickreicher Krimi bei dem der erste Schein trügt.

Veröffentlicht am 27.05.2021

Komplexes Sachbuch

Verloren im Cyberspace. Auf dem Weg zur posthumanen Gesellschaft
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Auf anschauliche und eindringliche Art und Weise beschreibt der Autor in 30 umfangreichen Kapiteln mit passenden Überschriften und einem zusammenfassenden Zitat jedes einzelne Kapitel, welches sich rund ...

Auf anschauliche und eindringliche Art und Weise beschreibt der Autor in 30 umfangreichen Kapiteln mit passenden Überschriften und einem zusammenfassenden Zitat jedes einzelne Kapitel, welches sich rund um die Gefahren, Möglichkeiten und dunklen Abgründe, die sich dahinter verbergen, dreht. Ein zentrales Thema, welches immer wieder aufgeführt wird, ist die Entfremdung des Menschen von sich selbst und dem was einen Menschen menschlich macht hin zu einem "Cybermenschen", der eher wie eine Maschine denkt und vor allem handelt. Dazu führt er eine Reihe von Argumenten an, die seine Thesen stützen, auch wenn hier und da klare Belege fehlen und einige Aussagen eher wie persönliche Vermutungen/Beobachtungen wirken, die unterschiedlich interpretiert werden können.

Besonders aufschlussreich und erschreckend finde ich die massive Sammlung von Daten durch die Unternehmen des Silicon Valley und welch große, ungebrochene Macht diese besitzen. Zwar war mir durchaus bekannt, dass unablässig Informationen gesammelt werden, dass dies allerdings in so großem Stil gemacht wird, war mir nicht bewusst. Wenn man danach ginge, dürfte man ja keine Technik, die einen Zugang zum Internet hat, mehr benutzen, da nicht klar ist wer welche Daten wie sammelt und verwahrt. Nach diesem Kapitel hatte ich schon ein mulmiges Gefühl beim Arbeiten oder einfachem Surfen im Internet.

Insgesamt schildert der Autor die Cyberwelt auf eine recht negative Art und Weise und betrachtet alles was die Cyberwelt in einem schlechten Licht. In einigen Punkten stimme ich im widerspruchslos zu, andere fand ich etwas überzogen und übertrieben dargestellt. Nach einigen Schilderungen des Autors könnte man meinen, dass jeder, der häufig internetfähige Geräte verwendet, ein Internetsüchtiger ist, der ohne nicht lebensfähig wäre. Dem widerspreche ich vehement. Technik kann und wird durchaus mit Augenmaß verwendet, auch wenn es stimmen mag, dass viele Menschen durch die Cyberwelt und damit verbundene Programme, Apps etc. konditioniert werden und beispielsweise sehnsüchtig darauf warten ein Like für einen Post zu bekommen oder gleich zum Handy greifen, wenn dieses klingelt. Ich schätze hier spielt eher die Gewöhnung und das ständige Verwenden dieser Geräte eine große Rolle. Ein leben ohne wäre durchaus möglich. Es kommt wie so oft auf die Einstellung und Haltung, sowie den gemäßigten Konsum an. Damit schließt der Autor seine ausführliche Darlegung zur Cyberwelt auch ab und die eher negative Stimmung, die durch die Kapitel transportiert wird, lockert sich gegen Ende und trifft bei mir auf Zustimmung.



Fazit: Ein durchaus interessantes und lesenswertes Sachbuch, welches mich überzeugen und mir viele neue Inhalte vermitteln konnte. Inhaltlich und sprachlich durchaus anspruchsvoll geschrieben, aber dennoch sehr unterhaltsam.