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InaVainohullu

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Ein wirklich schöner Auftakt !

Walk by FAITH
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Nach dem Verlust ihrer geliebten Oma, bricht für Valerie eine Welt zusammen. Sie schmeißt das Jura-Studium, dass sie schon lange nicht mehr glücklich macht und geht ins Exil zu ihrer Tante Fiona nach Berlin. ...

Nach dem Verlust ihrer geliebten Oma, bricht für Valerie eine Welt zusammen. Sie schmeißt das Jura-Studium, dass sie schon lange nicht mehr glücklich macht und geht ins Exil zu ihrer Tante Fiona nach Berlin. Völlig planlos und auch völlig hoffnungslos, zumindest so lange, bis sie förmlich in die quirlige Tori hineinschlittert, die sie mit in ihr zweites Zuhause, die Musikbar "Balou" nimmt.

Dort begegnet sie Jayden zum ersten Mal. Jayden der ihr mit dem Balou einen Ort gibt, an dem sie sich endlich wieder wohlfühlt, Jayden zu dem sie sich mit jedem Tag mehr hingezogen fühlt, der aber ein dunkles Geheimnis hat, dass Valerie schon bald in Gefahr bringen könnte.

Felicitas Brandt hat mit WALK BY FAITH einen so wundervollen Reihenauftakt geschrieben, den ich mit jeder Seite genossen habe.

Ganz besonders geschuldet ist das, diesem bunten Haufen verschiedener Charaktere, bei denen man sich sofort angekommen, willkommen und heimisch gefühlt hat.

Im Fokus steht natürlich Valerie, die nicht nur kein Ziel mehr, sondern auch ihren Glauben an Gott irgendwie verloren hat. In Berlin und Dank der Balou-Clique findet sie sich bald wieder, anders als vorher, aber bereit für einen Neuanfang.

Jayden ist in eine dumme Situation hinein geschlittert, die ihn nach Berlin und ins Balou geführt und irgendwie zum Besitzer gemacht hat. Er hat also ein dunkles Geheimnis, dass sich dem Leser erst nach und nach offenbart.

Auch die Nebencharaktere wie Tante Fiona, die quirlige Tori, der mysteriös wirkende Ty oder der Nerd Dante sind wundervoll ausgearbeitete Charaktere, die man trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihrer verschiedenen Eigenarten ins Herz schließt.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig, konnte mich absolut mitreißen und hat besonders im letzten Drittel einen stetig ansteigenden Spannungsbogen, der zu fesseln weiß. Was mich leider öfter mal ein bisschen aus dem Tritt gebracht hat, war, dass das Buch einige Rechtschreibfehler hat. Da bin ich echt penibel. Ein oder zwei kann man durchaus verzeihen, aber hier hat das Korrektorat nicht wirklich aufgepasst. Tut der Geschichte natürlich keinen Abbruch und führt auch nicht zu einer verminderten Wertung, aber vielleicht sollte da in zweiter Auflage nochmal nachgebessert werden.

Die Handlung hat mir ebenfalls sehr sehr gut gefallen. Val lernt ein für sie ganz neues Leben kennen und beginnt dies, zwar erst zögerlich, zu genießen. Sie findet in Berlin echte Freundschaft und auch zu ihrem Glauben zurück.

Der Glaube war übrigens ein interessanter Punkt, denn bisher habe ich noch kein "Faithful" New Adult gelesen. Wobei das so gar nicht mal stimmt. Amy Harmon, die eine meiner liebsten Autorinnen ist, lässt in all ihre Bücher immer auch ihren Glauben einfließen. Und auch Felicitas Brandt hat das hier getan. Immer nur so nebenbei und leicht, ohne mahnenden oder aufmerksamkeitheischenden Zeigefinger. Das fand ich sehr schön umgesetzt. Val wächst einfach mit ihrem Glauben auf, die Familie geht gern in die Kirche, bringt sich in ihre Gemeinde ein und schöpft Kraft aus Gottes Worten. Ich mochte das sehr.

Alles in allem also ein wirklich sehr gelungener erster Band, der mir viel Spaß gemacht hat. Besonders freue ich mich darauf, die Balou-Clique in Band 2 wieder zu treffen.


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Veröffentlicht am 11.09.2020

Ein echter Pageturner mit kleinen Schwächen !

Blue Sky Black. Ohne Dunkelheit keine Sterne
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Was für ein optisch atemberaubendes Schätzchen der neue Carlsen-Roman von Johanna Danninger doch ist. Das Cover ist zwar irgendwie schlicht und trotzdem so edel und wie ich finde, auch ein wenig extravagant ...

Was für ein optisch atemberaubendes Schätzchen der neue Carlsen-Roman von Johanna Danninger doch ist. Das Cover ist zwar irgendwie schlicht und trotzdem so edel und wie ich finde, auch ein wenig extravagant designed, dass man es immerzu ansehen möchte.

Doch nicht nur durch das Äußere ist schlicht schön, vor allem der Inhalt, auf den es ja ankommt, hat es in sich und konnte mich fast vollständig überzeugen.

Die Autorin hat hier ein erschreckend realitätsnahes Szenario geschaffen, welches mich, trotz des Wissens um die Missstände dieser Welt und unseren Umgang mit der Natur, wirklich aufrütteln konnte.

Mila wird Zeugin, wie die Welt förmlich auseinanderbricht. Naturkatastrophen kosten Milliarden Menschen das Leben und verändern ALLES.

Zwei Jahre später hat sich eine neue Weltordnung formiert. Wer es sich leisten kann und einen speziellen Eignungstest besteht, der darf die sogenannten Safetowns sein Zuhause nennen, wo das Leben fast zur Normalität wie wir sie kennen, zurückgekehrt ist. Wer weniger Glück hatte, lebt in Zonen, in denen man sich einigermaßen selbst über Wasser halten kann und von der Union zumindest noch halbwegs regelmäßig mit Lebensmitteln versorgt wird. Alle Anderen bleiben sich selbst überlassen.

Mila kommt Dank ihres Großvaters, der sie im Umgang mit der Natur vieles gelehrt hat und auch einer funktionierenden Dorfgemeinschaft gut über die Runden. Doch dann kreuzt eines Tages ein fremder Mann, der ihrer Hilfe bedarf, ihren Weg und hebt damit ihre und überhaupt die gesamte Welt aus den Angeln. Denn er hatte einst einen Auftrag und trägt ein Wissen mit sich, dass die Welt ein zweites Mal erschüttern könnte.

Um nicht unnötig zu spoilern, belasse ich es bei dieser kurzen Zusammenfassung.

Ich kann jedoch verraten, dass sich die Geschichte völlig anders entwickelt, als ich zu Anfang oder überhaupt im Vorfeld erwartet hatte. BLUE SKY BLACK ist so ein dystopischer Pageturner, wie ich ihn lange nicht mehr in Händen hatte. Dementsprechend schwer konnte ich mich auch von den Seiten lösen und habe das Buch quasi förmlich inhaliert.
Und das obwohl es auch ein paar Punkte gab, die mich gestört haben.

Wie zum Beispiel diese klassische Insta-Love: Es begegnen sich zwei völlig Fremde und ein paar Seiten später ist es schon Liebe. Da möchte ich regelrecht mit den Augen rollen.

Was Johanna Danninger mit dieser Liebe dann allerdings gemacht hat, hat mich tatsächlich wieder versöhnlich gestimmt, denn obwohl Mila und ihr männlicher Gegenpart für diese Liebe kämpfen müssen, steht die Lovestory hier nicht wirklich im Vordergrund, sondern wird zum Nebenstrang.
Im Fokus steht tatsächlich zum Einen dieses Geheimnis, dass der Fremde mit sich trägt und zum Anderen alles was daraus im Anschluss resultiert.
Es gibt viel Spannung, viele viele Momente in denen ich den Atem tatsächlich angehalten habe und dachte: "Oh nein ! oder WTF ?! Das kann doch jetzt nicht sein" und reichlich Action.

Und die Charaktere sind großartig. Besonders Doris, die nur so vor flapsigen Sprüchen und Sarkasmus sprüht und im Kampf für das Gute und Richtige eine tragende Rolle spielt, ist mir total ans Herz gewachsen.

Eine andere Sache, die ich ein wenig zu easy fand, war, dass es ein paar Szenen gab, in denen einfach alles zu glatt läuft oder es perfekte Zufälle gibt.

Und zu guterletzt muss ich mich noch über das Ende auslassen, wie ich es schon bei anderen Titeln aus dem Bittersweet Romantasy Programm getan habe, denn auch in dieser wirklich guten Dystopie, passiert auf den letzten 30 Seiten so viel Bahnbrechendes und dann ist das Buch einfach zu Ende und man bleibt mit gefühlt tausend Fragen zurück. Ich hätte mir da einen längeren Epilog gewünscht, der die Sicht auf die Zukunft lenkt. Oder vielleicht auch gut und gerne noch 100 Seiten mehr.

Nichtsdestotrotz hat mich Johanna Danninger wirklich überzeugt, durch ihre Ideen, die Umsetzung, ihre Schreibe. Sie hat mich mitfiebern und zittern lassen und mich voll und ganz mitgerissen.

Deshalb gibts auch ganz klar eine Leseempfehlung und trotz der Punkte, die ich beanstande 4 Cupcakes !

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Jeg elsker det! - ICH LIEBE ES !

Hoch wie der Himmel
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Hei, jeg heter Ina og jeg leste Northern Love. Og jeg elsker det!

Das war Norwegisch und bedeutet: Hey, ich bin Ina und ich habe zuletzt NORTHERN LOVE - Hoch wie der Himmel gelesen. Und ich liebe es !

Von ...

Hei, jeg heter Ina og jeg leste Northern Love. Og jeg elsker det!

Das war Norwegisch und bedeutet: Hey, ich bin Ina und ich habe zuletzt NORTHERN LOVE - Hoch wie der Himmel gelesen. Und ich liebe es !

Von diesem Reihenauftakt habe ich mir bereits im Vorfeld unglaublich viel versprochen und dementsprechend hoch waren die Erwartungen. Die, so kann ich aus vollem Herzen sagen, absolut erfüllt wurden.

Julie Birkland entführt mich in diesem ersten Band nach Lillehamn, in ein kleines, beschauliches, norwegisches Dörfchen, eingebettet zwischen Bergen und Fjord, in dem ich mich nicht nur direkt Willkommen, sondern sehr wohl und heimisch gefühlt habe.

Sie hat eine bunte Schar voll liebenswerter Charaktere erschaffen, die ich schnell ins Herz schließen konnte und ich bin so froh, dass es schon bald ein Wiedersehen geben wird.

Die Geschichte in "Hoch wie der Himmel" handelt von Annik und ihrem 5-jährigen Sohn Theo, denen das Schicksal übel mitgespielt hat und die in Lillehamn, fernab der deutschen Heimat, einen Neustart wagen. Annik ist Ärztin und wird Teil der Solberg'schen Praxis, die von drei Geschwistern geleitet wird: Alva, Espen und Krister. Während sie zu den beiden Ersteren direkt einen Draht findet, tut sie sich mit Krister zunächst schwer, denn der attraktive Arzt, der sie an ihrem Ankunftstag in Norwegen, in ihrem schwächsten Moment als Noch-Fremde am Hafen, erlebt hat, gibt sich sehr distanziert und wirkt desinteressiert und grummelig.

Annik führt das auf die Eingangsszene zurück, doch schon bald muss sie erkennen, dass sie sich da irrt und Krister in Wirklichkeit ein ganz anderes Problem hat. Denn nicht nur sie fühlt sich auf unerklärliche Weise von ihm angezogen, sondern auch in Krister weckt die junge Frau Gefühle und lang verborgene Geister.

Es ist so ein wundervoller Wohlfühlroman, wie ich ihn liebe und oft suche, aber leider nur selten finde. Hier stimmt einfach alles.

Die Geschichte birgt einige dramatische Momente und Erinnerungen, Verluste und Schmerz und doch kommt sie ohne große und vor allem unnötige Beziehungsdramen aus. All die Sehnsüchte, Wünsche und Hoffnungen der Protagonisten sind greifbar und legitim und das macht ihre Handlungen sehr nachvollziehbar.

Die Charaktere sind authentisch ausgearbeitet, haben alle ihre kleinen, durchaus charmanten Eigenheiten und sind einfach allesamt liebenswert.

Auch die Kulisse ist herrlich. Julie Birkland beschreibt das kleine Örtchen und die komplette Umgebung sehr anschaulich, ohne sich dabei in übertriebenen Landschaftsbeschreibungen zu verschachteln. Das hat mir sehr gefallen, für mich hätte es aber tatsächlich auch noch ein bisschen norwegischer sein dürfen.

Ja, ich hab mich ein bisschen verliebt muss ich sagen. Und wenn es nach mir ginge, dann würde ich direkt sagen: Familie, packt die Koffer, wir ziehen nach Lillehamn ! :)

Ganz klare und deutliche Leseempfehlung meinerseits. Ich freu mich schon jetzt wie verrückt auf die Folgebände.

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Veröffentlicht am 27.08.2020

Magisch, spannend, aber auch etwas heftig für die empfohlene Altersgruppe

Immernacht
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Mit IMMERNACHT ist Ross MacKenzie eine so spannende, düstere und fantastische Geschichte gelungen, die mich total überzeugt hat.


Bereits aus den ersten Seiten werde ich als Leserin mit allerhand Mysterien ...

Mit IMMERNACHT ist Ross MacKenzie eine so spannende, düstere und fantastische Geschichte gelungen, die mich total überzeugt hat.


Bereits aus den ersten Seiten werde ich als Leserin mit allerhand Mysterien konfrontiert und in eine Stadt geschickt, die mich sehr an das alte London oder Edinburgh erinnert, wie wir es aus Fantasy- oder Historienfilmen kennen.
Fasziniert hat mich das ganz besonders, weil der Autor seine Kulisse zusätzlich mit vielen Steampunk Elementen schmückt und sich mir eine komplett fremde, aber so wahnsinnig interessante neue Welt eröffnete.

Larabelle ist die beste Tosher(in) der Stadt. In der Kanalisation fischt sie täglich nach Schätzen, die Andere achtlos weggeworfen haben und die sie vielleicht zu Geld machen kann. Als ihr Freund und "Lehrling" Joe dort unten eines Tages angegriffen wird und Lara ihm zu Hilfe eilt, passieren seltsame Dinge. Denn als sie einen Wunsch denkt, da wird dieser plötzlich Wirklichkeit und ihr Amulett, welches sie stets um den Hals trägt, beginnt zu summen.

Währenddessen versucht Mrs. Hester, die mächtige Magierin des Königs, die Weltherrschaft an sich reißen, in dem sie die IMMERNACHT entfesselt; ein weißer Magier entdeckt, dass noch Seele in ihm steckt und ein Mann ohne Schatten rückt den Toshern und vor allem Larabelle auf die Pelle.

Es ist eine so wundervolle, facettenreiche und atmosphärische Geschichte, die mich mitreißen und unterhalten konnte, bei der ich manchmal aber auch etwas skeptisch war, ob sie nicht vielleicht ein bisschen zu brutal für die empfohlene Altersgruppe ist. Die Figuren waren mit so viel Liebe ausgearbeitet und die Beschreibungen sind sehr detailliert, so dass man sich ganz und gar in diese fremde und magische Welt fallen lassen kann.

Ganz besonders mochte ich auch, dass der Autor zwischen den Zeilen immer wieder kleine und wichtige Botschaften vermittelt, wie zum Beispiel, dass man an sich selbst glauben sollte.

Ich kann hier definitiv eine Empfehlung an alle aussprechen, die gerne für ein paar magische Lesestunden aus ihrer realen Welt ausbrechen möchten !

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Eine Triggerwarnung wäre angebracht, ansonsten sehr berührend !

Never Doubt
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Mit diesem "Standalone" hat mich Emma Scott sehr berührt, aber auch definitiv an meine emotionalen Grenzen gebracht und mich mental sehr lange und intensiv beschäftigt.

Denn diesmal geht es um ein Thema, ...

Mit diesem "Standalone" hat mich Emma Scott sehr berührt, aber auch definitiv an meine emotionalen Grenzen gebracht und mich mental sehr lange und intensiv beschäftigt.

Denn diesmal geht es um ein Thema, welches mich seit vielen Jahren in meinem realen Leben begleitet, was das Lesen besonders aufreibend gestaltet hat.

Willow ist etwas Schreckliches passiert, dass sie weder jemandem erzählt, noch auch nur im Ansatz verarbeitet hat. Als ihr Vater nach Indiana versetzt wird und die Familie umgezogen ist, ist dies wie ein Neustart. Sie findet schnell Anschluss und bewirbt sich mutig im städtischen Theater für die Rolle der Ophelia in Hamlet. Nicht zuletzt, weil dieser von Isaac Pearce gespielt wird, der als Bad Boy verrufen ist, der auf Willow aber eine irgendwie beruhigende Wirkung hat.

Bei den Proben kommen sich die beiden näher. Oder sagen wir mal, sie kommen sich zumindest so nah, wie beide bereit sind, es zuzulassen. Denn während Willow in Harmony und im Theaterstück versucht Heilung zu erlangen, ist es Isaacs größtes Ziel von einem Talentscout entdeckt zu werden, der ihn aus diesem Kaff herausholt, das nur Leid, Schmerz und Hass für ihn bedeutet...

Die Geschichte ist in drei Akte geteilt.

Im Ersten lernen wir die Protagonisten und ihre Vergangenheit kennen, erfahren von ihren Sorgen, ihren Ängsten und Hoffnungen. Wir verbringen als Leser viel Zeit mit im Theater, was mir unglaublich viel Spaß gemacht hat.

Der Zweite Akt wird dramatisch, denn schon am Ende von Akt 1 merkt man, dass hier Unheil von allen Seiten droht.

Akt Drei ist ein Zeitsprung, der die Geschichte dann schließlich abrundet.

Und jetzt komme ich an den Punkt, der vielen kleinen ABER, die ich nach dem Lesen mit mir herumtrage, obwohl mir die Geschichte im Gesamten recht gut gefallen hat.

Dennoch gab es aber halt Punkte, die mir ein wenig sauer aufgestoßen sind. Zum Einen war das das Fehlen einer Triggerwarnung oder zumindest eines eindeutigen Hinweises im Klappentext. Für viele erscheint dies unnötig, für mich wäre es jedoch recht wichtig gewesen. Denn es geht in diesem Roman um eine Vergewaltigung und deren psychische Folgen. Emma Scott geht gut mit dem Thema um, schmückt es nicht unnötig aus, aber es ist permanent präsent. Wenn man mit diesem Thema selbst schon in Berührung kam, dann kann das unglaublich aufs Gemüt schlagen und sollte meiner Meinung nach, genau deshalb vorher erwähnt werden.

Der zweite Punkt, der mich störte, war Akt 3. Während sich die ersten beide Akte wirklich wunderschön und nachvollziehbar entwickelten, passieren in Akt 3 Dinge, die mir zu schnell gingen, zu gestellt, zu gewollt, zu süß und rosig. Das passte für mich nicht zum Rest der doch eher ernsten Geschichte.

Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch mitreißen. Besonders schön fand ich die Momente, in denen Willow sich langsam aber sicher öffnet, ihre Stimme findet und in denen auch Isaac beginnt zu erkennen, dass sein Leben nicht verloren ist.

Würde ich das Buch empfehlen ? Ja, definitiv, allerdings mit dem Hinweis, dass es eben Trigger gibt, denen man sich vorher bewusst sein sollte, da sie allgegenwärtig sind.

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