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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2024

Tolles Buch

Melodie der Asche
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Melodie der Asche ist das queere Fantasy Debüt von Elya Adair über einen Fischer ohne Erinnerungen a seine Vergangenheit, einen Feldherrn, der sich heimlich mit dem Feind verbündet und dem mächtigsten ...

Melodie der Asche ist das queere Fantasy Debüt von Elya Adair über einen Fischer ohne Erinnerungen a seine Vergangenheit, einen Feldherrn, der sich heimlich mit dem Feind verbündet und dem mächtigsten Magier seiner Zeit. Die Schicksale der Männer sind eng verwoben und zwischen Krieg und Verrat kommt die Wahrheit immer mehr ans Licht.

Gleichzeitig spannt sich eine herzzerreißende und tiefgründige Liebesgeschichte.

Besonders begeistern konnte mich Elyas Schreibstil.

Das Buch wird von einem personellen Erzahler in diametraler Form erzählt, was ich bisher so noch nicht gelesen habe und sehr kreativ finde. Es ist poetisch und ausdrucksstark und schafft gleichzeitig eine gewisse Diskrepanz zwischen dem geschriebenen Wort und der beschriebenen Handlung - einfach großartig.

Man merkt schnell, wie viel Liebe in jede Zeile des Buchs geflossen ist, ein absolutes Herzensprojekt, das bis ins kleinste Detail durchdacht wurde.

Mein Fazit: Elya selbst beschreibt die Geschichte als „tiefgründig, tragisch & poetisch", bei dem ich ihr nur absolut zustimmen kann. Eine sehr durchdachte, actiongeladen und spannende Geschichte, mit überraschenden Wendungen, schmerzvollen Schicksalen und unerschütterlicher Liebe. Ich habe beim Lesen der Geschichte so viel gefühlt, denn das ist es, was das Buch ausmacht.

Ich empfehle das Buch jedem, der eine fesselnde Geschichte sucht, die einen jedoch auch fordert. Es ist kein Buch für nebenbei, sondern es nimmt dich mit in eine komplexe Welt, mit noch komplexeren Charakteren und Zusammenhängen. Für mich war es ein Lese-Highlight.

Danke für das Lese-Exemplar. Dies hat wie immer meine Rezension nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 11.04.2024

Tolles Debüt

Sparks
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Sparks ist der Debutroman von J. R. Dawson (she/they) über zwei Zirkusse. Der eine ist die Zuflucht für jeden, der anders ist und von der Gesellschaft oder seine Familie ausgestoßen wurde, der andere ist ...

Sparks ist der Debutroman von J. R. Dawson (she/they) über zwei Zirkusse. Der eine ist die Zuflucht für jeden, der anders ist und von der Gesellschaft oder seine Familie ausgestoßen wurde, der andere ist der schlimmste Albtraum. Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen und aus zwei POVs erzählt. Zwischen 1916, wo gerade der erste Weltkrieg im Gange war und 1926, wo es nicht mehr ganz 13 Jahre bis zum nächsten Weltkrieg sind.

Das Buch greift Dawsons Liebe zum Zirkus auf, die sie bereits als Kind entwickelt hat und transportiert sie durch jede Zeile. Als Kind kommt einen die Show wie Magie vor, kein Wunder, dass Dawson diese Geschichte schon so lange in sich trägt. Sie selbst ist queer und lässt viele ihrer Eindrücke und Erfahrungen in die Geschichte einfließen. Wie ist es, wenn man nicht ganz „dazu passt“? Und trotzdem seine Familie findet. Das ist auch einer der Haupttropes in diesem Buch: Found Family. Dawson sagt selbst, dass sie in ihrem Buch die besten und schlimmsten Menschen, die sie je gekannt hat verarbeitet und besser könnte man es nicht treffen. Während des Lesens haben sich mir menschliche Abgründe aufgetan, die an Grausamkeit kaum zu überbieten sind (deswegen Triggerwarnungen berücksichtigen), aber auch gleichzeitig war da immer Licht, eine helfende Hand und so viel Zusammenhalt und Liebe.

Dawson spricht auch davon, dass das Buch eigentlich im Weltraum spielen sollte, also in einer komplett anderen Zeit und sogar anderem Sonnensystem. Warum sie sich dagegen bzw. für ein anderes Setting entschieden hat, erklärt sie so: „Suddenly, there was this connection between the 1920s and the 2020s, and that's where historical fiction really gets strong: when you're talking about the present through the past.“ Diesen Satz finde ich sehr berührend und ich finde, er regt nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum diskutieren an. Denn genauso wie aktuell geht es in dem Buch um Pandemien, Krieg und darum, was man ändern könnte, wenn man bereits jetzt von einer drohenden Katastrophe weiß.

Mein Fazit: Ein starkes Debüt mit wichtigen Thematiken und inklusive Figuren. Hier kommen nicht nur Fans von Magie und Zirkus auf ihre Kosten.

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Veröffentlicht am 11.04.2024

Eindrucksvoll

Yellowface
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Yellowface ist der erste Fiction Roman von R. F. Guang. Anders als ihre vorherigen Bücher, wie Babel oder die Poppy War Trilogie, wendet sich Kuang in diesem Buch einer spannungsgeladenen Geschichte mit ...

Yellowface ist der erste Fiction Roman von R. F. Guang. Anders als ihre vorherigen Bücher, wie Babel oder die Poppy War Trilogie, wendet sich Kuang in diesem Buch einer spannungsgeladenen Geschichte mit Thrillerelementen zu, die von der Hetze in sozialen Medien sowie kulturelle Aneignung und Rassismus handelt. Kuang selbst beschreibt es als das „Beobachten einer Twitter-Kernschmelze“ und trifft es meiner Meinung nach damit auf den Punkt. Das Buch hat mich Schadenfreude sowie Trauer, Unbehagen und Scham empfinden lassen und das teilweise alles in einem Kapitel. Ihr Ziel ist es ganz klar, einem ein mulmiges Gefühl gegenüber allen Figuren zu vermitteln, was sie mit Bravour schafft.  Niemand ist nur gut oder nur böse. Alle sind eigennützig, haben ihre Fehler und ihre Traumata. Die Geschichte hat mich mit einer morbiden Faszination erfüllt. Ich wollte wegschauen und konnte mich trotzdem nicht davon losreißen. 
Das Buch gibt einen Einblick in das Verlagswesen, mit welchen Sorgen und Problemen sich Schriftsteller*innen auseinandersetzen müssen und wie Fehlinformationen sich im Zeitalter des Internets verselbständigen. Es geht darum wie Authentizität aussieht und was Repräsentation braucht oder vielleicht auch nicht? Wie ist es als Autorin weiß zu sein und wie wirkt sich das auf asiatische Stimmen in der Literaturbranche aus? Alles Fragen, die Kuang in ihren Zeilen auf den Grund geht und trotzdem nicht zu der einen richtigen Antwort kommt. 

Zum Abschluss möchte ich euch noch Kuangs Meinung zu diesem Thema zitieren „I feel quite strongly that we should not put authors into boxes or tell them what they can/can't write based on their racial identity. But the way we talk about who-can-write-what is so reductive, and often pigeonholes marginalized writers more often than it opens up questions about representation, profit, and whose stories are being spotlighted/promoted/assigned value.“

Mein Fazit: Ein sehr eindringliches und forderndes Buch, dass mich teilweise an meine Grenzen gebracht hat und mich gleichzeitig so fesseln konnte, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte. 

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Scharfsinnig ehrlich

That Girl
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That Girl von Gabriella Santos de Lima war ein absolutes Lese-Highlight für mich. 😍

Ich habe ihren Schreibstil, die poetische Ader, die Tiefgründigkeit, den Zorn und den Trost zwischen ihren Zeilen bereits ...

That Girl von Gabriella Santos de Lima war ein absolutes Lese-Highlight für mich. 😍

Ich habe ihren Schreibstil, die poetische Ader, die Tiefgründigkeit, den Zorn und den Trost zwischen ihren Zeilen bereits bei ihrer Jetzt-Reihe geliebt, aber dieses Buch toppt noch mal alles. 

Die Geschichte war für mich eine Achterbahn der Emotionen und ich hatte so oft das Gefühl, dass es mir tief aus der Seele spricht. 
Es erzählt authentisch von der Generation beziehungsunfähig und wie schwierig es für eine Frau ist, in der patriarchalen Welt sich selbst zu finden. Auch wenn es aus der Ich-Perspektive von Tess geschrieben ist, bekommen viele weitere Stimmen Gehör. Es zeigt die Schatten, aber auch die Sonnenseiten des Lebens mit Mitte 20 und wie heuchlerisch wir oft zu uns selbst, aber auch gegenüber anderen sind, weil wir das Gefühl haben, nur so akzeptiert zu werden oder dass es von der Gesellschaft verlangt wird. Wir streben alle nach Bestätigung durch andere, wir wollen gefallen, wir wollen nicht anecken und verlieren uns dabei selbst zu schnell. 

5/5⭐️

Mein Fazit: Eine absolute Empfehlung. Das Buch hat mich zum Lachen und zum Weinen gebracht und wird mich bestimmt noch lange begleiten.

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Tolles Debüt

Kings & Thieves (Band 1) - Die Letzte der Sturmkrallen
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Kings & Thieves - Die Letzte der Sturmkrallen von Sophie Kim ist der Auftakt zu einer neuen Romantasy Reihe angelehnt a die koreanische Mythologie. 

Lina hat alles verloren, ihre Eltern, ihre Gang, ihr ...

Kings & Thieves - Die Letzte der Sturmkrallen von Sophie Kim ist der Auftakt zu einer neuen Romantasy Reihe angelehnt a die koreanische Mythologie. 

Lina hat alles verloren, ihre Eltern, ihre Gang, ihr Zuhause, bis auf ihre kleine Schwester Eunbi, für die sie alles machen würde. Aus diesem Grund hat sie Kalmin, der Anführer einer brutalen gegnerischen Gang, die alle ihre Freunde der Sturmkrallen getötet hat, in seiner Macht. Durch eine gewagte Mission zieht sie den Zorn eines mächtigen Dokkaebi auf sich und wird in ein anderes Reich entführt. Dort hat sie nur eine Möglichkeit zu entkommen; sie muss den König, ihren Entführer, töten. 

Eine epische und blutige Geschichte über Liebe, Verlust und unbändigen Zorn. Lina ist eine starke Protagonistin, die wir aus der Ich-Perspektive begleiten. Das Worldbuilding und der Plot sind eine Neuinterpretation aus unterschiedlichen koreanischen, aber auch ausländischen Sagen und Märchen, die zusammengeführt werden und somit eine ganz neue Erzählung schaffen. Die Geschichte hat neben Magie auch mystische Kreaturen und Götter. 

4,5⭐️

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