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Koriander

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2018

Leichte Sommerlektüre!

Eine Liebe in Apulien
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Eine junge Frau, die mit 28 Jahren gerade wieder etwas unentschlossen am Anfang steht, erbt eine Bürde: den heruntergekommenen Gutshof der Großeltern. Und nicht nur diesen: auf dem Hof lebt das alte Ehepaar ...

Eine junge Frau, die mit 28 Jahren gerade wieder etwas unentschlossen am Anfang steht, erbt eine Bürde: den heruntergekommenen Gutshof der Großeltern. Und nicht nur diesen: auf dem Hof lebt das alte Ehepaar Carmela und Vito, die sich um die verstorbene Großmutter gekümmert haben und der kleine Nico, den die beiden bei sich aufgenommen haben. Violas Aufgabe: die Masseria zu neuem Leben erwecken!
Das Cover verspricht einen sonnigen Liebesroman, die Leseprobe war unbeschwert und flüssig zu lesen. Tatsächlich hält das Buch, was es verspricht und sorgt für leichte Unterhaltung. Manchmal zieht sich die Geschichte ein bisschen in die Länge, ist aber durchaus auch sehr spannend und abwechslungsreich. Ich selbst hätte jede Menge mehr italienisches Feeling, von Espresso und Pasta bis Küchenduft, und viel mehr “Emozioni” erwartet! In dieser Hinsicht war das Buch leider - samt Viola - eher zurückhaltend. Trotzdem eine nette Sommerlektüre!

Veröffentlicht am 12.04.2018

EINFACH PERFEKT!

Krokodilwächter
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Ein perfekter Einband für einen perfekten Krimi! Wer das Buch noch nicht gesehen hat, dem sei gesagt: im Cover befinden sich “Schlitze” - darunter guckt der blutrote Leineneinband hervor… sehr aufwändig ...

Ein perfekter Einband für einen perfekten Krimi! Wer das Buch noch nicht gesehen hat, dem sei gesagt: im Cover befinden sich “Schlitze” - darunter guckt der blutrote Leineneinband hervor… sehr aufwändig designed, ein wahrer Hingucker! Und das ist dieser Krimi, der in Dänemark spielt, in jeder Hinsicht!
Im Mietshaus der alten, exzentrischen Professorin de Laurenti wird ein junges Mädchen brutal ermordet aufgefunden, das Gesicht zerfurcht von Schnitten. Verunsicherung macht sich breit, Jeppe und Anette, Ermittlerteam in Kopenhagen, machen sich auf die Spurensuche. Es stellt sich heraus, das Esther de Laurenti einem kleinen Schriftstellerkreis angehört, der auf einer gemeinsamen Plattform Manuskripte veröffentlicht. Und der Mord an der jungen Julie steht dort schon beschrieben…
Katrine Engberg ist ein spannender und wirklich fesselnder Krimi gelungen. Der krasse Mord zu Beginn, ungewöhnliche Umstände, Verwicklungen und Verwirrungen nehmen den Leser sofort gefangen und das sympathische Ermittlerteam macht die Sache perfekt. Immer wenn man meint, den Hinweis auf den Täter zu haben, verliert sich die Spur wieder, so bleibt das Buch spannend bis zum Schluß! Dazu die Protagonisten (von liebenswert bis schrullig ist alles dabei), die sehr gut beschrieben sind, machen die Geschichte sehr menschlich. Man ist voll dabei, wenn sich Hoffnung oder Verzweiflung breit machen, nichts wirkt übertrieben, man empfindet sich immer nahe an der Realität. Ein geradliniger Krimi, tough, spannend - einer der Besten, den ich in letzter Zeit gelesen habe! Absolut empfehlenswert!

Veröffentlicht am 25.03.2018

LIEBENS- UND LESENSWERT

Sommer unseres Lebens
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Mit “Sommer unseres Lebens” ist Kirsten Wulf ein sehr liebens- und lesenswerter Frauenroman gelungen! Sie erzählt die Geschichte dreier Frauen, die ihren 25. Geburtstag durch Zufall miteinander an der ...

Mit “Sommer unseres Lebens” ist Kirsten Wulf ein sehr liebens- und lesenswerter Frauenroman gelungen! Sie erzählt die Geschichte dreier Frauen, die ihren 25. Geburtstag durch Zufall miteinander an der portugiesischen Atlantikküste feiern und sich schwören, ihren 50. Geburtstag dort ebenfalls gemeinsam zu feiern. Bis dahin trennen sich ihre Wege…
Die Leserin/der Leser steigt wieder ein, als sich die drei, Hanne, Claude und Miriam, zu dem Treffen verabreden. Jede hat inzwischen ihre eigene Lebensgeschichte, ihren eigenen Lebensweg eingeschlagen. Mit zwiespältigen Gefühlen machen sie sich auf den Weg nach Portugal.
Kirsten Wulf schreibt eine Geschichte, wie sie das Leben schreiben könnte. Man ist sofort mit dabei, versteht die Gefühle - auch die kleinen Streitigkeiten und erfährt nach und nach, was vor 25 Jahren vorgefallen war und wie es die Leben der Protagonistinnen beeinflusst hat. Als Leser nimmt man gerne Teil und wundert sich dann selber, wie “Kleinigkeiten”, Erlebnisse in jungen Jahren, unser ganzes Leben bestimmen können. Es ist spannend zu sehen, wie die drei damit klarkommen und: nach einem halben Leben neue Wege einschlagen…
Ein sehr netter Roman, der von typischen Frauen erzählt, deren Erwartungen und Enttäuschungen, und dem Mut, einfach wieder anzupacken! Auf jeden Fall motivierend!

Veröffentlicht am 04.03.2018

WOHLIGE SPANNUNG!

Die Affäre Carambol (Goethe und Schiller ermitteln)
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Ein wunderschönes gebundenes Buch, weinrot mit goldener Schnörkelschrift, dazu Goethe und Schiller als goldene Silhouetten - sehr ansprechend!
Stefan Lehnberg führt den Leser in das historische Frankfurt ...

Ein wunderschönes gebundenes Buch, weinrot mit goldener Schnörkelschrift, dazu Goethe und Schiller als goldene Silhouetten - sehr ansprechend!
Stefan Lehnberg führt den Leser in das historische Frankfurt im Jahre 1801. Frankfurt ist befriedet, aber in Napoleon Bonapartes Hand und die Stadtväter sind stets in Sorge, ihn nicht herauszufordern. Dann werden zwei Stadträte nacheinander ermordet, seltsame Geschehnisse ereignen sich und Befürchtungen werden laut, es könnte eine Verschwörung im Gange sein. Hilflos wendet man sich an Goethe und Schiller und hofft auf deren brillante Geistesblitze!
Im Buch ist es Schiller, der die Geschichte erzählt. Das macht er wirklich spannend mit sehr netten Effekten und Prophezeiungen („Wenn wir da schon gewusst hätten, was auf uns zu kommt„), Schrift und Sprache sind authentisch, die Handlung perfide ausgedacht und überzeugend! Ein Buch, das mich ein bisschen an meine Kindheit und die Geschichten von Enid Blyton „Geheimnis um…“ oder „Die schwarze Sieben“ erinnert und das ich genauso verschlungen habe. Es ist nicht die blutrünstige Krimiszene, die hier fesselt, sondern die Spurensuche, die durch Nacht, Nebel und Heimlichkeiten führt und das Buch zu einem echten Pageturner macht. Man fühlt sich sofort einbezogen, kann sich die detailliert beschriebenen Szenen gut vorstellen und fühlt mit den beiden Ermittlern. Ein rundum gelungenes Buch, das man in einem Rutsch durchlesen kann (und will)!

Veröffentlicht am 25.02.2018

FERRANTE MAGIE

Die Geschichte des verlorenen Kindes
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Elena Ferrante erzählt von zwei Freundinnen, Elena und Lila, die einen ganz unterschiedlichen Lebensweg gehen, der sie jedoch immer wieder zusammenbringt. Eine Geschichte, gewoben, wie sie das Leben selbst ...

Elena Ferrante erzählt von zwei Freundinnen, Elena und Lila, die einen ganz unterschiedlichen Lebensweg gehen, der sie jedoch immer wieder zusammenbringt. Eine Geschichte, gewoben, wie sie das Leben selbst schreiben könnte, mit Höhen, Tiefen, voll menschlicher Gefühle, eingebettet in eine Zeit der Konventionen und politischer Veränderungen.
Elena Ferrante schreibt fesselnd: offen, schonungslos, menschlich. Liebe und Freundschaft auf dem Boden der Tatsachen: nicht immer romantisch und verträumt, auch Abstand, Loslösung und Schmerz bestimmen das Leben. Es ist spannend zu lesen, wie die beiden sich völlig unterschiedlich entwickeln und ihren Weg suchen. Geht es der einen gut, scheint es der anderen eher schlecht zu gehen - was mich im dritten Band nicht so ganz überzeugt hat, macht Band 4 wieder wett. Diese Mischung aus Schicksal, das man nicht wirklich beeinflussen kann und dem, was man daraus macht, ist irgendwie magisch. Auch die Gefühlswelten sind so real geschildert, von Glück und Trauer, schlechtem Gewissen, Abhängigkeit - eine Welle, die durch die ganze Geschichte wogt und mich als Leser dazu bringt, mitzufühlen, aber manchmal auch kritisch zu betrachten, ob das Verhalten der beiden natürlich irgendwie „typisch Frau“ ist? Der Wunsch, perfekt zu funktionieren, erfolgreich zu sein, die große Liebe zu finden und zu leben, und nebenbei die beste Mutter der Welt zu sein? Sind da Versagen und Aufgeben nicht sowieso vorprogrammiert?
Für mich eine große Geschichte, wie das Leben sie schreiben könnte, sehr real und fesselnd erzählt!