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Laurel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2025

Schmerz & Versöhnung

Die Summe unserer Teile
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...diese Worte beschreiben die Geschichte der drei Frauen aus drei Generationen einer Familie wohl ganz gut.

Der Roman dreht sich um Ludmila, Daria und Lucy, Großmutter, Mutter und Tochter. Die drei Frauen ...

...diese Worte beschreiben die Geschichte der drei Frauen aus drei Generationen einer Familie wohl ganz gut.

Der Roman dreht sich um Ludmila, Daria und Lucy, Großmutter, Mutter und Tochter. Die drei Frauen sind hoch intelligent, jede in einem anderen Fachgebiet. Der hohe Stellenwert einer unabhängigen Karriere wird in beiden Generationen von der Mutter an die Tochter weitergegeben. Dabei schwingt jeweils bei der Tochter das Gefühl, nicht dem Anspruch zu genügen, mit. Daraus entwickelten sich Beziehungen, in denen der Schmerz durch unausgesprochene Gefühle, Vorwürfe und Nichtwissen im Zentrum steht.

Der Leser begleitet die drei Frauen durch ihre Leben. Er bekommt Einblicke in die Ursachen dieses großen Schmerzes, der die drei Generationen verbindet beziehungsweise die drei Frauen von einander entfernt.

Das Buch hat mir gut gefallen. Ich konnte mich gut in die Personen hineinversetzen, besonders die Mutter und Großmutter sind mir sympathisch geworden. Allerdings fand ich das Ende nicht auserzählt - da fehlt doch noch was?

Veröffentlicht am 10.03.2025

Berührend & authentisch

Die Garnett Girls
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Das Buch „Garnett Girls“ hat mich gepackt und bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen.

Es handelt von den drei Schwestern Rachel, Imogen und Sasha, deren Beziehung untereinander sowie mit dem jeweiligen ...

Das Buch „Garnett Girls“ hat mich gepackt und bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen.

Es handelt von den drei Schwestern Rachel, Imogen und Sasha, deren Beziehung untereinander sowie mit dem jeweiligen Partnern und der Mutter Margo. Die Geschichte beginnt im Prolog mit einer Szene in der Kindheit der drei Mädchen an einem Strandtag auf der Isle of Wight. In den ersten Kapiteln, die etwa 30 Jahre später spielen, wird schnell klar, dass diese Familien-Sommer-Strand-Idylle nur ein Schein war. Der Vater verließ bald danach die Familie. Bis zu diesem Punkt in ihrem Erwachsenenleben wissen die drei nicht, was hinter dem Verschwinden steckte. Doch eine Schwester macht nun eine Entdeckung. Außerdem stehen die drei im Schatten der alles überstrahlenden Mutter und lernen während der dargestellten Zeit, ihr Leben nach ihren Wünschen zu gestalten.

Die Autorin beschreibt die seelischen Verletzungen, die bei Kindern auftreten, die von einem Elternteil verlassen werden und auch die Verletzungen, die die Beziehungen der Familienmitglieder dadurch erlitten sehr authentisch. Ich kann mich mit den Figuren gut identifizieren, da ihr Handeln und ihre Gefühle greifbar und realistisch sind.

Einige Stellen sind vorhersehbar und etwas klischeehaft, aber darüber konnte ich in diesem Fall sehr gut hinwegsehen, da es in sich stimmig war.

Insgesamt fand ich diesen Roman sehr unterhaltsam und stellenweise tiefgründig. Hat mir richtig gut gefallen!

Veröffentlicht am 25.02.2025

Verlust ist die Kehrseite der Liebe

Mickey und Arlo
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Mickey, eine passionierte Vorschullehrerin, hat seit ihrem achten Lebensjahr keinen Vater mehr in ihrem Leben. Dieser hat mit einer anderen Frau eine neue Familie gegründet und eine zweite Tochter bekommen. ...

Mickey, eine passionierte Vorschullehrerin, hat seit ihrem achten Lebensjahr keinen Vater mehr in ihrem Leben. Dieser hat mit einer anderen Frau eine neue Familie gegründet und eine zweite Tochter bekommen. Eines Abends bekommt sie einen Anruf von einem Anwalt. Dieser erzählt ihr, dass ihr Vater verstorben sei und ihr unter einer Bedingung mehrere Millionen vererbt: Sie muss 7 Psychotherapiestunden bei einer von ihm ausgewählten Therapeutin absolvieren. Der Clou dabei ist, dass es sich bei der Therapeutin um ihre Halbschwester Arlo handelt. Das wissen die beiden Schwestern jedoch nicht.

Im Laufe der Geschichte werden die psychischen Lasten, welche die verlassene Mickey, aber auch die im reichen Elternhaus aufgewachsene Arlo mit sich tragen, beleuchtet. Die Charaktere sind sehr authentisch und ihre Handlungen nachvollziehbar dargestellt.

Die Autorin setzt sich sehr differenziert mit den psychischen Problemen der Akteure auseinander. Jeder einzelne Charakter in diesem Buch hat Fehler, aber auch gute Seiten. Es werden schwere Themen, wie Tod, Suizid, Sucht und Depressionen besprochen. Die Autorin schafft es aber, neben der authentischen, ernsthaften Darstellung auch eine Leichtigkeit in diese Thematik einzubringen.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, es ist kurzweilig und unterhaltsam, aber regt auch zum Reflektieren an. Gut gelungenes Debüt!

Veröffentlicht am 24.02.2025

Die Tiefe fehlt

Rückkehr nach Budapest
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Márta hat die Schule beendet, sich von ihrem Freund getrennt und ihren Vater zuhause am Balaton sitzengelassen, um den Sommer 1986 in Ost-Berlin bei ihrer Cousine Teresa zu verbringen. Es fiel ihr schwer, ...

Márta hat die Schule beendet, sich von ihrem Freund getrennt und ihren Vater zuhause am Balaton sitzengelassen, um den Sommer 1986 in Ost-Berlin bei ihrer Cousine Teresa zu verbringen. Es fiel ihr schwer, ihren alkoholkranken und nicht mehr zur Selbstständigkeit fähigen Vater zurückzulassen, aber sie ist jung und muss ihre eigenen, freien Wege gehen.
In Berlin trifft sie gleich am ersten Abend den Dichter Konstantin Berger. Aus dem Prolog weiß der Leser bereits, dass sich eine Dreiecksbeziehung zwischen ihm, Márta und Teresa entwickeln wird. Wieso die beiden diesen Mann mögen, wird mir als Leser nicht klar, in meinen Augen ist er unsympathisch. Ich fiebere jedenfalls bei der Liebesgeschichte nicht mit. Diese Beziehung wird auch viele Jahre später, nach dem Tod von Teresa, noch nicht ausgesprochen sein.
Im Buch werden tiefgründige und philosophische Themen besprochen, jedoch leider nur angerissen und nicht tiefergehend behandelt. Dabei lebte die Autorin selbst im Berlin der DDR und hätte tiefere Einblicke und Ansichten zu diesen Themen aus der Gesellschaft des damaligen Systems zeigen können. Das wäre interessant für mich gewesen. So handelt es sich bei Rückkehr nach Budapest jedoch für mich nur um einen kurzweiligen Roman, den man schnell gelesen und aber auch schnell vergessen hat.

Veröffentlicht am 16.02.2025

Herausforderungen des Erwachsenwerdens

Klapper
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Kurt Prödel war für mich immer eine Twitter-Ikone. Als ich sah, dass er nun auch ein Buch geschrieben hat, wollte ich es sofort lesen. Und er hat mich wirklich nicht enttäuscht!

Das Buch erzählt von Klapper ...

Kurt Prödel war für mich immer eine Twitter-Ikone. Als ich sah, dass er nun auch ein Buch geschrieben hat, wollte ich es sofort lesen. Und er hat mich wirklich nicht enttäuscht!

Das Buch erzählt von Klapper zu zwei verschiedenen Zeitpunkten in seinem Leben. 2011, Klapper ist 15 und hat die üblichen Teenager-Probleme eines "Außenseiters". Mit seinen Mitschülern verbindet ihn scheinbar nichts, er hat keine Lust auf soziale Interaktionen. Er zockt gerne Counterstrike und verbringt auch seine restliche Freizeit am PC. Seine Familie ist etwas unbeständig, seine Mutter hat psychische Probleme und sein Vater wird als unempathischer, teilweise auch cholerscher Mann dargestellt. Eigentlich verbindet die drei nur das tägliche gemeinsame Abendessen.
Doch Klappers Leben soll auf den Kopf gestellt werden, als nach den Sommerferien 2011 eine neue Mitschülerin, Bär, in die Klasse kommt. Sie setzt sich neben Klapper und hat den gleichen Heimweg wir er. So entwickelt sich zaghaft eine Freundschaft zweier besonderer und etwas anderer Jugendlicher mit schwierigem familiären Hintergrund.

Der zweite Handlungsstrang spielt 2025, Klapper ist 30 und hat ein eintöniges Leben als IT-Sicherheitsberater. Er stößt zu diesem Zeitpunkt auf Bärs altes Counterstrike-Profil und durchlebt den gemeinsamen Herbst 2011 noch einmal.

Die Geschichte berührt mich. Ich konnte mich gut mit den beiden identifizieren und mich in ihre Probleme einfühlen, da das Buch in einer authentischen Art geschrieben wurde.