Absolutes Highlight
Das Tagebuch der Jenna BlueJulia Adrians Schreibstil verzaubert mich. Jedes Mal aufs Neue. Poetisch und chaotisch und unglaublich einnehmend.
Mit "Das Tagebuch der Jenna Blue" hat Julia Adrian auf faszinierende Weise die Beziehung ...
Julia Adrians Schreibstil verzaubert mich. Jedes Mal aufs Neue. Poetisch und chaotisch und unglaublich einnehmend.
Mit "Das Tagebuch der Jenna Blue" hat Julia Adrian auf faszinierende Weise die Beziehung zwischen zwei Schwestern dargelegt. Auf subtile Art , mit viel Fingerspitzengefühl schafft die Autorin es, eine unglaubliche Atmosphäre zu schaffen und die Beziehung der beiden Schwestern so präzise einzufangen, dass sowohl Jenna als auch Scarlett eindrucksvoll und plastisch herausgearbeitet sind. Geradezu mühelos verwebt sie dabei Tagebuchs und Märchenelemente, Vergangenheit und Zukunft zu einer Geschichte, die mich kaum mehr losgelassen hat.
Auch wenn der rote Faden sich Anfangs nur zart durch die Geschichte zu ziehen scheint, ist er da, die ganze Zeit. Er zieht sich durch die Atmosphäre, den Schreibstil und die Spannung zwischen den Zeilen und Schwestern.
Scarlett und Jenna - zwei Schwestern, zwei Schicksale. Ich habe es geliebt, wie Julia Adrian sie beide so echt, so greifbar hat wirken lassen, wie sie Stück für Stück, Kapitel für Kapitel tiefer ging. Tiefer in die Geschichte, die Charaktere und tiefer unter die Oberfläche. Schicht um Schicht hat sie auf so beeindruckende Weise, so glaubwürdig abgetragen, dass das Bild am Ende ein anderes war. Sie hat Stück für Stück die Einteilung von gut und Böse aufgehoben, ohne, dass es dem Leser währenddessen allzu bewusst war.
Verwoben mit Thriller-Elementen hat sie so eine Geschichte aufgebaut, in der zum einen die Beziehung der Schwestern im Mittelpunkt steht, zum Anderen aber auch die Vergangenheit der beiden eine große Rolle spielt.
Besonders die Tagebucheinträge mochte ich. Hatte ich bei den Kapiteln das Gefühl, dass die Autorin ihren fabelhaft poetischen Schreibstil zurückhielt, um die Erzählung leichter zum Leser zu bringen, hatte ich in den Abschnitten das Gefühl, dass sie sich mehr entfalten konnte - und ich habe das Zusammenspiel aus Kapitel und Tagebuch wirklich sehr geliebt. So war es nicht zu viel des Guten, sondern nochmal eindrucksvoller.
Von mir ist "Das Tagebuch der Jenna Blue" ganz klar eine absolute Empfehlung. Vor allem für jene, die gern näher an der Realität bleiben, als Julia Adrian es mit "Winters zebrechlicher Fluch" tut, das ich übrigens auch sehr geliebt habe.