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Veröffentlicht am 17.05.2020

Ein Leben

Wie uns die Liebe fand
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Madame Nan erzählt mit ihren 92 Jahren von ihrem Leben in dem elsässischen Ort Bois-de-Val. Vom Krieg und seinen Folgen, ihrem Ehemann und ihren vier Töchtern. Sie erzählt von davon, als sie überraschenderweise ...

Madame Nan erzählt mit ihren 92 Jahren von ihrem Leben in dem elsässischen Ort Bois-de-Val. Vom Krieg und seinen Folgen, ihrem Ehemann und ihren vier Töchtern. Sie erzählt von davon, als sie überraschenderweise den örtlichen Laden im Ort übernehmen kann und wie ihre Tochter und deren Freund die Liebesbomben erfinden. Und welche Veränderungen diese gebracht haben. Und dann ist da noch Monsieur Boberschram, mit dem sie etwas aus der Vergangenheit verbindet.
Madame Nan erzählt in einer sehr angenehmen Art und ich würde sie gerne kennen gelernt haben.
Der Roman ist in einer ruhigen Art geschrieben, in dem aber die Kraft der Liebe, die Kraft in der Familie gut dargestellt wird. Vom Schreibstil ist das Buch sehr angenehm zu lesen und hinterlässt irgendwie ein starkes Gefühl.
Abgerundet wird das Buch, in dem auch viel gekocht wird, mit einigen Rezepten aus dem Elsass.
Die Erzählung ist halt wie aus dem Leben gegriffen, mit guten und schlechten Zeiten und es wird auf dramatische Effekte verzichtet. Auch mal sehr schön zu lesen.

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Veröffentlicht am 10.05.2020

Beklemmend

Das Tor
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Als erstes fällt bei diesem Buch das Cover auf. Eine riesiges, imposantes Tor, durch das ein Lichtstrahl fällt. Erst dann wird die Menschenmasse davor wahr genommen.
In dem Staat, wo die Geschichte spielt, ...

Als erstes fällt bei diesem Buch das Cover auf. Eine riesiges, imposantes Tor, durch das ein Lichtstrahl fällt. Erst dann wird die Menschenmasse davor wahr genommen.
In dem Staat, wo die Geschichte spielt, gab es eine Revolution und seitdem müssen sich die Leute dort für alles eine Genehmigung von dem Tor holen. Nur, das Tor öffnet sich nie und die Menschenmenge davor wird größer und größer.
Einige Menschen aus der wartenden Menge lernt man als Leser näher kennen. Wie Yahya, der seit den Aufständen eine Kugel im Körper hat.
Man kann einige Parallelen herstellen und merkt, wie schnell es gehen kann, dass ein Staat extrem wird.
Von Anfang an hatte ich beim Lesen eine bedrückende Stimmung, passend zu den Ge-schehnissen in diesem Land. Erstaunt hat mich das Verhalten der Menschen, wobei auch ein Aufbegehren im Keim erstickt wird und jeder irgendwie unter Beobachtung steht. Ich würde der Bevölkerung wünschen, dass es bald wieder eine „vernünftige“ Staatsform gibt.
Allerdings hatte ich mit dem Roman ein ziemliches Problem, der Schreibstil war nichts für mich. Ich blieb als Leser sehr auf Distanz und konnte mich nicht so richtig in die Geschich-te einfühlen. Die beschriebenen Charaktere agieren, aber sind mir nicht näher gekommen. Ich musste vieles rein interpretieren. Es mag tatsächlich an dem Kulturunterschied von mir zu einer arabischen Autorin liegen. Dass das Verständnis einfach anders ist. Die Ge-schichte hat viel Potential, die bedrückende Situation der Bürger kommt wirklich gut rüber.

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Ist Intelligenz hilfreich?

Scheiß auf Intelligenz
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Super erfolgreich im Beruf, doch mit einer guten Partnerschaft klappt es nicht. Miriam ver-zweifelt langsam und sie hat den Eindruck, dass Frauen, die nicht so viel drauf haben, bei Männern wesentlich ...

Super erfolgreich im Beruf, doch mit einer guten Partnerschaft klappt es nicht. Miriam ver-zweifelt langsam und sie hat den Eindruck, dass Frauen, die nicht so viel drauf haben, bei Männern wesentlich besser ankommen. Sie fasst einen Entschluss: Ich scheiß auf Intelli-genz! Sie lässt sich frei stellen und fängt als Aushilfe in einer Bäckerei an. Doch irgendwie entwickeln sich die Dinge ganz anders als gedacht.
Ein super locker geschriebenes Buch, unterhält prima und räumt auch mit gängigen Vorur-teilen auf. Naja, vielleicht bis auf Silvia . Aber jeder hat so seine Stärken und Schwächen, egal welchen Job man macht. Auf jeden Fall sehr entspannend, mit eher Alltagssorgen und nichts niederdrückendes. Miriams verrückter Plan funktioniert, aber anders als gedacht.
Mir hat der Roman richtig gut gefallen, von der Handlung, den Charakteren und dem Schreibstil. Gerne mehr in der Art.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Flucht und überleben

Zeus und Goldenberg
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Im Ruhrgebiet, in Hamm, treffen 1936 Goldenberg und Zeus aufeinander. Beide haben bei einem Pfarrer Unterschlupf gefunden. Goldenberg als Halbjude, der eigentlich Arzt ist, und der frühzeitig die Gefahr ...

Im Ruhrgebiet, in Hamm, treffen 1936 Goldenberg und Zeus aufeinander. Beide haben bei einem Pfarrer Unterschlupf gefunden. Goldenberg als Halbjude, der eigentlich Arzt ist, und der frühzeitig die Gefahr erkannt hat, die von den neuen Machthabern ausgeht. Zeus, ein junger Kommunist, der nicht weiß wohin.
Zwischen den Beiden entwickelt sich eine Freundschaft und der Gedanke an eine Flucht aus Deutschland wird immer konkreter. Beide finden sich in den Niederlanden wieder, bis sie der Krieg wieder trennt. Und wieder ertragen Zeus und Goldenberg ihre verschiedenen Schicksale in seltsamer Gefasstheit.
In dieser Erzählung werden die Auswirkungen des Naziregimes anhand der Schicksale von Zeus und Goldenberg gut dargestellt. Beide sind keine besonders erwähnten Menschen, ganz normale Leute, die einfach nur ihren Lebensunterhalt erarbeiten wollten und dies nicht konnten, die gezwungen waren sich irgendwie durch zu schlagen.
Der Autor stellt diese Bedrohung gut dar und beim Lesen habe ich mich gefragt, wie Goldenberg und Zeus diesen Zustand mit erst so scheinbarer Ruhe ertragen. Doch dieses beklemmende Gefühl stellt sich beim Lesen schnell ein, da passt dieser eher unaufgeregte Schreibstil.
Zeus überlebt, wurde Lehrer und hat seine Geschichte erzählt. Wichtig, um uns heute noch-mal diese unsägliche Zeit vor Augen zu führen.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Langer Weg zur Toleranz

Hass. Macht. Gewalt.
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Philip Schlaffer erzählt seinen Weg von einem haltlosen Kind zum rebellischen Jugendli-chen, der gerade in der rechtsradikalen Szene eine Art Zugehörigkeitsgefühl erfährt. Hier hinterfragt er nicht besonders, ...

Philip Schlaffer erzählt seinen Weg von einem haltlosen Kind zum rebellischen Jugendli-chen, der gerade in der rechtsradikalen Szene eine Art Zugehörigkeitsgefühl erfährt. Hier hinterfragt er nicht besonders, macht im Laufe der Jahre sein Ding und wird zu einer Größe in der rechtsextremen Szene. Gründet einen Rockerclub und verdient sein Geld mit Drogen und Prostitution. Nach vielen Jahren schafft er den Ausstieg und warnt eindringlich vor den Konsequenzen des Rechtsradikalismus.
Bei der Schilderung von Philips Kindheit und Jugend konnte ich nur den Kopf schütteln und durchaus nachempfinden wie er in die rechte Szene, die sich da gerade anbot, abrutschte. Bei Alkoholkonsum und der extremen Gewaltbereitschaft komme ich persönlich gar nicht mit, doch da wird die Gruppendynamik einiges dazu getan haben. Mit viel Elan hat sich Philip im Extremismus und Kriminalität einen Namen gemacht. Umso bemerkenswerter finde ich es, dass er nach den Jahren den Absprung geschafft hat und sich heute für Toleranz und Demo-kratie einsetzt. Die Aussage über rechte Menschenfänger ist schon sehr bezeichnend und sollte jeden zum Nachdenken bringen, der allzu schnell auf den rechten Zug aufspringen will.
Das Buch ist ehrlich und unaufgeregt geschrieben, man glaubt dem Autor und ich wünsche ihm alles Gute und Erfolg!

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