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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2023

Wunderbar erzählt

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
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Dresden im Jahr 1841 - die junge Elise soll heiraten, doch wie zu diesen Zeiten üblich, nicht aus Liebe, sondern einen ihr vorherbestimmten Mann. Dieser ist so alt wie ihr eigener Vater, der sich für seine ...

Dresden im Jahr 1841 - die junge Elise soll heiraten, doch wie zu diesen Zeiten üblich, nicht aus Liebe, sondern einen ihr vorherbestimmten Mann. Dieser ist so alt wie ihr eigener Vater, der sich für seine Musikerkarriere durch diese Verbindung Aufstiegsmöglichkeiten erhofft. Dabei träumt die junge Frau von nichts anderem, als eine berühmte Violinistin zu werden.
An dieses Buch bin ich ohne jegliche Erwartungen gegangen, da ich bisher noch nichts von der Autorin gelesen hatte. Doch ich wurde positiv überrascht, denn der Schreibstil liest sich wunderbar und fängt den Leser von Beginn an ein.
In ihren Beschreibungen der damaligen Zeit fängt Autorin Anne Stern die Einstellungen der Menschen und die gesamte Atmosphäre ein. Es ist schon wirklich erstaunlich, wie sehr sich unsere Welt im Laufe der Zeit geändert hat. Beim Lesen dieser Geschichte kann man regelrecht froh sein, dass man als Frau nicht damals gelebt hat. Die Autorin konzentriert sich hier nicht nur auf das Erlebte der Protagonistin Elise, sondern erzählt auch von weiteren Personen, wie z.B. über das Schicksal von Elises Freundin. Die damalige Zeit ist sehr lebendig dargestellt und der bevorstehende Umbruch, sowohl gesellschaftlich als auch politisch ist hier schon spürbar. Auch der Blick hinter die Kulissen der gerade eröffneten Semper Oper wurde sehr gut beschrieben.
Protagonistin Elise hat mir sehr gut gefallen, sie ist klug und begabt und leider, wie bei Frauen so oft, völlig unterschätzt. Aber auch alle weiteren Personen hier waren glaubwürdig, authentisch und absolut interessant.
Mein Fazit: ein schön geschriebener Roman, der sowohl den Zeitgeist einfängt als auch das gesamte Spektrum rund um das damalige Leben. Mit den Figuren konnte man gut mitfühlen und ich empfand sie durchweg interessant.

Veröffentlicht am 10.06.2023

Positiv überrascht

Der Club. Dabeisein ist tödlich
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Der Club Home hat viele Zweigstellen überall auf der Welt und seine Mitglieder sind die High Society, Schauspieler, Künstler, Moderatoren, alles was Rang und Namen hat, trifft sich hier. Denn eines haben ...

Der Club Home hat viele Zweigstellen überall auf der Welt und seine Mitglieder sind die High Society, Schauspieler, Künstler, Moderatoren, alles was Rang und Namen hat, trifft sich hier. Denn eines haben alle Clubs gemeinsam, alles was dort geschieht, bleibt auch dort und Mitarbeiter müssen Stillschweigen bewahren und Handys sind verboten. Als Clubbesitzer Ned Groom einen neuen, exklusiven Club auf einer Insel eröffnet, sind nur ganz ausgewählte Mitglieder eingeladen. Doch was auf der Insel dann geschieht, lässt alle schockiert zurück.

Der Klappentext hat mich absolut neugierig gemacht und somit war klar, dieses Buch muss ich lesen.

Das Autorenduo schreibt leicht und flüssig, allerdings liest sich das Buch zu Beginn noch etwas zäh. Allerdings gelingt es dem Duo doch zu fesseln, denn unterschwellig ahnt man, dass da gewaltig was unter der Oberfläche brodelt.

Erzählt wird das Ganze aus vier Perspektiven und zwischendurch gibt es Auszüge aus einem fiktiven Vanity Fair Artikel. Hier merkt man, dass die Autoren viel Erfahrung als Reporter haben und durch diesen Artikel werden viele Vermutungen gestreut, die neugierig machen und rätseln lassen.

Das Buch ist kein klassischer Krimi, es gibt hier keine Ermittlungen und die übliche Herangehensweise wie in einem Krimi. Genau das aber macht dieses Buch zu etwas Neuem und anderen. Wie bereits erwähnt, ist der Beginn noch ruhig, die vier Charaktere, deren Perspektiven wir miterleben, werden hier vorgestellt und man erfährt, was ihre Rollen im Club sind. Doch je mehr man hinter die Kulissen schaut, desto schockierter wird man. Sex, Drogen, Alkohol und noch viel schlimmere Dinge finden statt. Das erschreckende daran ist, daß man sich das tatsächlich auch so vorstellen kann. Sind die Kameras erst einmal aus, braucht man keine Rücksicht mehr nehmen und zeigt sein wahres Gesicht.

Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und bekommen immer klarere Züge, je mehr man in ihre Geschichte abtaucht. Da wäre Annie, die Managerin, die sich um die Gäste kümmert und immer präsent scheint. Nikki, Ned Grooms persönliche Assistentin, die immer springt, wenn Ned nur mit den Fingern schnippst, Jess, die für den Hausservice neu eingestellt wurde und Adam, Neds jüngerer Bruder, der ihn bewundert, ihm aber nie das Wasser reichen kann. Diese vier, aber auch eigentlich jeder andere auf der Insel, tragen Geheimnisse mit sich herum und diese haben es ganz schön in sich. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht zuviel verraten, denn all diese Geheimnisse sind es, die das Geschehen unfassbar spannend machen.

Mein Fazit: ich habe das Buch an einem freien Tag in einem Rutsch verschlungen, geschickte kleine Einstreuungen sorgen dafür, dass man mehr wissen will und je tiefer man in die Welt des Clubs abtaucht, desto mehr ist man schockiert und fasziniert auf gleicher Weise. Eins darf man allerdings nicht, nämlich einen klassischen Krimi erwarten, vielmehr sollte man den Club und die Ereignisse auf sich wirken lassen. Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 10.06.2023

Guter Abschluss der Dilogie

Palast der Lügen 2: Ewig ist nicht unendlich
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Achtung inhaltliche Spoiler zu Band 1

Sophie Dubois ist aus den Jahr 1688 zurück in ihre Zeit gereist. Doch ihr Bruder Elian und Valentin sind zurückgeblieben, um für den Teufel von Paris, in dessen Blutschuld ...

Achtung inhaltliche Spoiler zu Band 1

Sophie Dubois ist aus den Jahr 1688 zurück in ihre Zeit gereist. Doch ihr Bruder Elian und Valentin sind zurückgeblieben, um für den Teufel von Paris, in dessen Blutschuld sie stehen, weitere Aufträge zu erledigen. Doch dabei geht etwas schief und den Dubous und Valentin gelingt es, Sophie zurückzuholen. Ihr Auftrag lautet, ein Verbrechen aus dem Jahr 1660 aufzuklären und gemeinsam reisen Valentin und Sophie in diese Zeit.
Da es noch nicht lange her ist, dass ich den ersten Band gelesen habe, fiel mir der Einstieg sehr leicht. Die Ereignisse knüpfen direkt an das bisherige Geschehen an. Der Schreibstil gefiel mir wieder sehr gut, denn Emily Bold schreibt anschaulich, leicht und mit einer guten Prise Humor.
Zu Beginn ist es noch ruhig, man verfolgt die Charaktere in ihren jeweiligen Zeiten und wie sie mit dem vergangenen Geschehen zurecht kommen. Doch sobald Sophie wieder zurück im Jahre 1688 erscheint, wird es wieder spannend. Mit interessanten Abenteuern, opulenten Bällen und auch mit vielen, teilweise wirklich witzigen Ideen fliegt man nur so durch die Seiten und ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen. Lediglich das Ende und gerade wichtige Themen rund um die Zeitreise und wie diese möglich ist, wurden mir zu schnell und zu leicht abgehandelt. Da hätte ich mir durchaus gewünscht, dass intensiver darauf eingegangen wäre.
Sophie und Valentin sind die Protagonisten und wir erleben die Ereignisse aus deren Perspektiven. Auch hier ist Sophies Sicht in der Ich-Perspektive geschrieben, während wir Valentin durch einen eutralen Erzähler begleiten. Somit erfährt man wesentlich mehr über Sophies Gefühle und Gedanken und Valentin bleibt ein wenig geheimnisvoll. Dabei wird aber auch sein Geheimnis im Laufe der Geschichte aufgeklärt.
Sophie ist nach wie vor mit einem großen Mundwerk gesegnet und weiß nicht immer abzuschätzen, wann sie sich in Zurückhaltung üben sollte. Da sie aber bereits so in Band 1 handelte, hat mich das nicht weiter gestört. Gerade ihre verbalen Schlagabtäusche zwischen Valentin und ihr ließ mich immer wieder schmunzeln.
Nebencharaktere gibt es einige, wobei der Teufel von Paris nun deutlich gezeichnet und sein Geheimnis gelüftet wurde. Tatsächlich hatte ich durchaus Mitgefühl für ihn und seine Handlungen.
Meine liebste Nebenfigur ist aber Estelle und deren Veränderungen von Beginn bis zum Ende. Sie brachte mich mit ihrer Art zum Lachen und ihre Entwicklung war einfach gelungen.
Mein Fazit: insgesamt hat mir auch der zweite Band richtig gut gefallen und brachte mir spannende und humorvolle Lesestunden. Ein flüssiger Schreibstil und viele Ideen ließen die Seiten nur so verfliegt. Lediglich ein paar Kleinigkeiten in der Auflösung, gerade rund um die Zeitreisen, blieben mir zu vage. Trotzdem eine Geschichte, die ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 08.06.2023

Nette Geschichte für zwischendurch

One Stolen Night (Knisternde New-Adult-Romance)
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Nachdem Ceciles beste Freundin und Mitbewohnerin einen neuen Job in Chicago gefunden hat, sucht sie nach einem neuen Mitbewohner. Doch so richtig leicht fällt ihr das nicht, denn sie ist ein gebranntes ...

Nachdem Ceciles beste Freundin und Mitbewohnerin einen neuen Job in Chicago gefunden hat, sucht sie nach einem neuen Mitbewohner. Doch so richtig leicht fällt ihr das nicht, denn sie ist ein gebranntes Kind aufgrund ihres Elternhauses. In einer der ersten Abende, die sie allein zu Hause verbringt, versucht jemand durchs Bad in ihre Wohnung zu kommen. Sie stellt den Eindringling, der sich als Freund ihres Nachbarn entpuppt. Doch hinter diesem Eindringling namens Trevor steckt noch sehr viel mehr.

Ein sehr hübsches Cover weckte meine Aufmerksamkeit und es fällt sehr leicht in die Geschichte zu finden. Autorin Sarah Saxx schreibt leicht verständlich und flüssig und man wird schnell in die Geschichte gezogen.

Die Geschichte rund um Cecile und Trevor hat ruhige Momente, aber auch zwischendurch Spannung. Saxx erzählt über ihre Protagonisten und deren Leben und schnell merkt man, dass es beide nie leicht hatten. Während Cecile bei ihrer Mutter, die Alkoholikerin ist, aufwuchs und auf vieles verzichten musste, weiß sie genau was sie will und was nicht. Trevor hingegen ist aus reichem Elternhaus, doch auch er hatte es nicht leicht, denn seine Eltern sind kalte, hochmütige Snobs. Als in Trevors Familie etwas passiert, setzt er jedoch alles in Bewegung, um zu helfen.

Insgesamt fand ich hier das ein oder andere etwas vorhersehbar, aber gerade die Chemie zwischen den beiden Protagonisten machte das Ganze zu einer schönen Geschichte.

Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, kapitelweise wechselnd zwischen Trevor und Cecile. So bekommt man einen guten Eindruck von den beiden, von ihren Gefühlen und Gedanken. Gerade Trevor hat mir unheimlich gut gefallen, denn er ist durchweg loyal und ehrlich und so ganz anders, als man erwarten würde. Cecile ist ebenfalls sympathisch, handelt für mich aber nicht immer ganz schlüssig.

Neben den beiden gibt es einige Charaktere, die man aber nicht so intensiv kennenlernt, die aber soweit gezeichnet sind, dass sie hier gut reinpassten.

Mein Fazit: Eine schöne Geschichte, die sich leicht und flüssig lesen ließ, manchmal aber zu vorhersehbar war und dadurch keine großen Überraschungen parat hatte. Die Geschichte lebt mehr von ihren Charakteren, von denen mir vor allem Trevor richtig gut gefallen hat. Nette Unterhaltung für einen gemütlichen Leseabend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.06.2023

Pageturner

Twisted Fate, Band 1: Wenn Magie erwacht (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Nachdem Faith und ihr Bruder Levi jeweils eines der Stipendien der Universität Dublin ergattern konnten, hoffen sie mit ihrer Vergangenheit und den damit ständigen Umzügen entkommen zu können. Denn die ...

Nachdem Faith und ihr Bruder Levi jeweils eines der Stipendien der Universität Dublin ergattern konnten, hoffen sie mit ihrer Vergangenheit und den damit ständigen Umzügen entkommen zu können. Denn die Geschwister verfügen beide über eine ungewöhnliche Gabe, die ihre Eltern unbedingt verheimlichen wollten. Doch dann tauchen nicht nur merkwürdige Symbole an der Uni auf, sondern auch Levis ehemaliger bester Freund, der genau diese Symbole als Tattoo auf der Haut trägt.
Das Cover ist mal wieder ein Hingucker und ich gestehe, ich liebe diese Art von Optik immer noch. Auch der Einstieg fällt sehr leicht, da nicht nur der Schreibstil leicht und locker ist, sondern man sich auch mit der Protagonistin Faith schnell verbunden fühlt. Bianca Iosivoni, von der ich schon diverse Bücher zuvor gelesen habe, konnte mich mit ihrem neuesten Buch absolut fesseln und überzeugen. Ihre Beschreibungen sind bildhaft, aber nicht zu detailverliebt, so dass man sowohl genug Raum für eigene Fantasie als auch Kopfkino gleichzeitig geliefert bekommt.
Das Setting Dublin, was mich sowieso schon sehr angesprochen hat, ist gut dargestellt und passt sehr gut zur Handlung. Die teils düsteren Gestalten (ich möchte hier an dieser Stelle einfach nicht mehr verraten) passen perfekt in diese Umgebung.
Die Handlung bietet Abwechslung zwischen Spannung und Action, Fantasy und etwas fürs Herz. Dabei steht hier eine etwas klischeehafte Dreiecksgeschichte im Raum, die ich normalerweise nicht mag, mir hier aber nichts ausgemacht hat. Insgesamt bin ich nur so durch die Seiten geflogen und hatte das Buch innerhalb eines Tages verschlungen. Es gelingt der Autorin die Spannungskurve permanent hoch zu halten bis zu einem kleinen Showdown zum Schluss. DaS Buch endet übrigens mit einem richtig fiesen Cliffhanger, was die Vorfreude auf Band 2 noch einmal erhöht.
Faith ist eine überaus sympathische Protagonistin, mit der man sich schnell verbunden fühlt. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und lässt sich nicht so schnell einschüchtern, weder von ihrem ständig besorgten Bruder noch von Jax, mit dem sie gemeinsam in einer Bar arbeitet und der ihr Herz schneller schlagen lässt. Aber nicht nur Jax, sondern auch Levis ehemals bester Freund Nate lässt ihre Knie weich werden.
An dieser Stelle kann ich von mir sagen: eindeutig Team Jax, den ich sofort mit seiner frechen Art mochte. Nate bleibt mir noch zu farblos und vorhersehbar. Genau wie Faiths Bruder Levi will er Faith zwar beschützen, traut ihr aber nicht allzu viel zu. Das machten mir weder Levi noch Nate sympathisch, aber wer weiß, was noch kommt.
Es gibt noch diverse weitere Charaktere, bei denen der ein oder andere für Überraschungen in der Handlung sorgt. Diese sind passend gezeichnet und sorgen für Spannung.
Mein Fazit: für Fans von Bianca Iosivoni und die, die es noch werden wollen. Eine packende und fesselnde Romantasy, die ich nur so verschlungen habe und deren Ende mich mehr als gespannt auf den neuen Band zurücklässt. Sowohl Protagonistin als auch der ein oder andere Nebencharakter (Jax) fand ich unheimlich sympathisch und ich freu mich auf ein Wiedersehen. Klare Leseempfehlung!