Nicht mein Thriller
BlutgottMeinung:
Ich habe ja bereits die letzten 2 Teile der Reihe rund um Clara Vidalis gelesen und eigentlich auch unterhaltsam gefunden, weshalb ich auch auf den neuen Teil gespannt war.
Den Start fand ich ...
Meinung:
Ich habe ja bereits die letzten 2 Teile der Reihe rund um Clara Vidalis gelesen und eigentlich auch unterhaltsam gefunden, weshalb ich auch auf den neuen Teil gespannt war.
Den Start fand ich auch durchaus noch ganz spannend und vor allem die Grundidee dahinter erschreckend. Jemand, der Jugendliche unter 14 aufstachelt grausame Morde zu begehen, da diese nach deutschem Strafrecht nicht belangt werden können. Das fand ich jetzt gar nicht mal so weit hergeholt und saß erst mal. Die Morde die die Jugendlichen begehen sind auch sehr grausam und auch in vielen Einzelheiten beschrieben. Ich mag es ja manchmal ganz gern etwas direkter und klarer, weshalb es mich auch nicht wirklich gestört hat, gebraucht hätte ich es aber bei den meisten Szenen doch nicht unbedingt.
Jedoch gab es leider mit der Zeit andere Punkte, die mich mehr und mehr gestört haben. Denn auch wenn ich es anfangs ganz spannend und interessant fand, hat mich die Geschichte nach und nach immer mehr verloren.
Irgendwie ging nichts vorwärts, die Ermittler sind im dunkeln getappt, waren regelrecht hilflos und auch den Weg, den sie in letzter Verzweiflung eingeschlagen haben, um dem Täter auf die Spur zu kommen, fand ich echt weit her geholt und nicht realistisch. Und auch mit der Umsetzung davon hatte ich so meine Probleme, aber ganz schlimm wurde die Entwicklung daraus und auch das recht offene Ende hat mir gar nicht gefallen.
Es gibt noch keine Aufklärung, wer jetzt hinter allem gesteckt hat und warum, sondern es gibt einfach ein Teilende, das durchaus wieder mit etwas Spannung punkten kann, aber trotzdem hab ich es irgendwie so vorausgesehen und wie gesagt, fand ich die Entwicklung nicht wirklich gut.
Was mich auch noch gestört hat, waren die vielen Details. Das Problem hatte sich beim Vorgänger schon etwas angedeutet, aber hier gibt es gefühlt unzählige Aufzählungen und Vergleiche von ehemaligen Serienmördern usw. So etwas finde ich 1-2 mal an passenden Stellen wirklich interessant und lehrreich, aber in dieser Menge hat es mich nur erschlagen und mit der Zeit auch genervt. Ich glaube dem Autor, dass er viel recherchiert hat und auch viel weiß, aber dieses Wissen hätte er für mich nicht alles ins Buch packen müssen.
Erzählt wird die Geschichte auch wieder aus mehreren Perspektiven. Sodass man auch ein paar kleinere Einblicke in der Welt der Täter erhält. Ab und an spitzt auch wieder etwas wohl platzierter Humor durch, aber seltener als in den Vorgängern. Auch die Charakterentwicklungen fand ich eher mau, aber das ist wohl darin begründet, dass es sich bereits um den 7. Teil der Reihe handelt.
Fazit:
Leider nicht mein Thriller. Den Start ins Buch und vor allem die Grundidee fand ich sehr erschreckend und interessant, aber mit der Zeit hat mich die Geschichte immer mehr verloren. Es waren mir zu viele Details, es ging nicht wirklich vorwärts und ich fand den eingeschlagenen Weg nicht wirklich authentisch. Zusätzlich hat mir das einfach nicht gefallen und auch die daraus folgende Entwicklung war nicht nach meinem Geschmack. Dazu kommt noch das offene Ende, das ich auch überhaupt nicht gebraucht hätte. Somit kann ich diesem Teil der Clara Vidalis Reihe leider sehr wenig abgewinnen und finde, dass das Potential von dieser erschreckenden Idee verschenkt wurde. Für mich leider ein Flop, weshalb es nicht mehr als 2 Sterne gibt.