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Veröffentlicht am 13.12.2020

Leben und Tod

Mr. Crane
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"Mr.Crane" von Andreas Kollender ist ein sehr poetischer Roman über einen kleinen Lebensabschnitt des Autors Stephen Crane. Aber eigentlich ist es ein Roman über die Krankenschwester Elisabeth.
Erzählt ...

"Mr.Crane" von Andreas Kollender ist ein sehr poetischer Roman über einen kleinen Lebensabschnitt des Autors Stephen Crane. Aber eigentlich ist es ein Roman über die Krankenschwester Elisabeth.
Erzählt wird diese Geschichte in zwei Zeitebenen, 1900 und 1914, die sich aber gut und einfach unterscheiden lassen. Lesenswert und spannend sind beide.
Der Handlungsort ist das Sanatorium in Badenweiler im Schwarzwald, wo auch viele Tuberkulosekranke kuriert werden sollen.
Elisabeth ist ein Fan von Cranes Büchern, ja eines davon scheint fast ihre eigene Geschichte wiederzugeben. Da sie auch seine Sprache spricht, wird sie schnell zu seiner persönlichen Betreuerin. Zwischen den beiden entsteht etwas ganz besonderes, eindringliches, intimes, manchmal fühlt man sich fast wie ein Voyeur.
In Rückblicken erfährt man auch einiges aus dem abenteuerlichen Leben des Stephen Crane. Mir hat es sehr gefallen Schwester Elisabeth durch ihren Tag zu begleiten und ihre Emotionen und ihre Entwicklung dabei zu verfolgen.
Was mich persönlich an diesem Buch am meisten begeistert hat, ist die wunderbare Wortwahl des Autors, sehr poetisch zeichnet er Bilder und Personen, die ihm absolut glaubwürdig gelingen.

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Hexen in Berlin

Kraken in der Spree
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"Kraken in der Spree" von Naduschka Kalinina ist ein Fantasybuch der ganz anderen Art. Wir begleiten Kraken Paluschke durch Berlin, das heutige Berlin, dass man hier aber durch andere Augen sieht und ...

"Kraken in der Spree" von Naduschka Kalinina ist ein Fantasybuch der ganz anderen Art. Wir begleiten Kraken Paluschke durch Berlin, das heutige Berlin, dass man hier aber durch andere Augen sieht und ganz anders wahrnimmt. Das macht wahnsinnig viel Spaß. Berlin ist bevölkert von Kobolden, Ghulen, Hexen, Gestaltwanderen und noch vielen anderen eigenwilligen Wesen. Diese ganzen Wesen werden hier von einigen der gängigen Klischees befreit, was für einige nette Überraschungen sorgt.
Papa Paluschke ist seit kurzem ein Goldfisch und Kraken versucht dieses Problem zu lösen. Was ihm dabei alles widerfährt ist wirklich filmreif. Ich bin kein großer Freund von humoristischer Literatur, aber dieses Buch hat mich sehr oft zum lachen gebracht und ich hatte viel Spaß beim lesen.
Die Charaktere in diesem Buch sind alle sehr gut beschrieben und man hat sie regelrecht vor Augen, auch die Schauplätze waren gut gewählt, ich werde einige Ecken Berlins jetzt mit anderen Augen sehen.
Von der Geschichte möchte ich nichts weiter verraten, aber sie ist wirklich sehr spannend und hat einige Wendungen parat. Wer auch nur etwas mit Urban Fantasy anfangen kann, sollte in dieses Buch unbedingt mal reinlesen. Ich hoffe und warte jetzt mal auf eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Zwischen den Stühlen

Verraten
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"Verraten" von Grit Poppe ist ein Jugendbuch, dass auch nach dem Jugendalter sehr gut zu lesen ist.
Die Handlung beginnt in der DDR im Jahre 1986 und es geht hier abwechselnd um Sebastian und Katja. Mir ...

"Verraten" von Grit Poppe ist ein Jugendbuch, dass auch nach dem Jugendalter sehr gut zu lesen ist.
Die Handlung beginnt in der DDR im Jahre 1986 und es geht hier abwechselnd um Sebastian und Katja. Mir hat diese Perspektive mit den beiden Jugendlichen so gut gefallen. Als die Mutter von Sebstian verstirbt, landet er von einem Tag auf den anderen in einem Heim, dass sich für ihn anfühlt wie ein Gefängnis mit seinen kalten und unmenschlichen Zuständen. Dort lernt er Katja kennen, die zwar eine Familie hat, aber wegen sozialer Unangepaßtheit dort gelandet ist.
Sebastians Vater, vorher ohne Kontakt zu ihm, holt ihn zu sich und Katja kann fliehen.
Sebastian soll sich jetzt wieder einfügen in eine ihm vollkommen fremde Umwelt und Katja versucht sich versteckt zu halten. Und dann ist da ja auch noch die Stasi...
Dieses Buch erzählt sehr treffend von einigen Begebenheiten im Alltag dieser Jahre und auch von den Gedanken der Jugendlichen. Das Buch ist sehr gut recherchiert, wobei man aber nicht vergessen darf, dass es ein Roman ist, eine Geschichte, die Spannung erzeugen soll und es auch kann.
Mir hat es sehr gut gefallen und ich kann es jedem empfehlen, der sich für ein Stück der Geschichte der DDR interessiert. Die Autorin hat im Anhang noch umfangreiche Quellenangaben und ein Interview mit einem Betroffenem.

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Excalibur und ein untoter König

Once & Future 1
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"Once & Future 1: Der König ist untot" von Kieron Gillen und Dan Mora ist der erste Teil einer Reihe rund um die Legenden um König Artus. Umgesetzt als Graphic Novel und angesiedelt in der heutigen Zeit.
Oma ...

"Once & Future 1: Der König ist untot" von Kieron Gillen und Dan Mora ist der erste Teil einer Reihe rund um die Legenden um König Artus. Umgesetzt als Graphic Novel und angesiedelt in der heutigen Zeit.
Oma Bridgette ist aus dem Altersheim abgehauen und Enkel Duncan McGuire bekommt einen Anruf und macht sich auf die Suche nach ihr. Als er die Oma findet, ist sie grade dabei ein Geheimversteck mit Waffen und anderen furchterregenden Dingen auszugraben und entpuppt sich als eine Oma, die ich mir so nicht vorgestellt habe. Ganz große Klasse!
Mit viel Tempo, Action und trockenem Humor werden wir hier von einer filmreifen Szene zur nächsten gejagt und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich konnte mir oftmals ein Grinsen nicht verkneifen über die trockenen Sprüche dieser taffen Oma.
Die Mischung aus Mythen, Humor, Horror und Action ist hier genau richtig gewählt und es gibt auch so einige unerwartete Wendungen. Die Geschichte ist toll geschrieben und die Grafiken einfach wundervoll ausgearbeitet. Jede einzelne Seite hat hier ihre Highlights zu bieten.
Ich bin begeistert und warte schon auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Deutscher Agententhriller

Die Republik
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"Die Republik" von Maxim Voland ist ein sehr spannendes Gedankenexperiment. Die neugegründete DDR umfasst nach dem Krieg ganz Deutschland, mit Ausnahme von Westberlin und ist sozialistisch unter der Regierung ...

"Die Republik" von Maxim Voland ist ein sehr spannendes Gedankenexperiment. Die neugegründete DDR umfasst nach dem Krieg ganz Deutschland, mit Ausnahme von Westberlin und ist sozialistisch unter der Regierung des ZK der SED. Es ist ein hochmoderner Staat mit der NVA als schlagkräftiger Armee, der Stasi zur umfassenden Überwachung der Bürger und hochmoderner Industrie. Allerdings dürfen die Bürger nicht raus und niemand ohne Überwachung rein, die Grenzen sind gut gesichert. Die Story setzt hier mit einem Giftgasanschlag mit vielen Toten direkt unterm Fernsehturm an, unter dessen Opfern sich jemand befindet, der das Interesse von Stasi Oberst Kuhn hat.
Was dann folgt ist ein absolut spannender Agententhriller, der sich zwischen verschiedenen Nachrichtendiensten abspielt, es gibt Verrat, Intrigen und Überwachung und Verfolgungsjagden. Einige der Personen lernt man im Verlauf der Handlung besser kennen und versteht ihre Handlungsweise. Auch mit Action und Gefechten wird nicht gespart und es wird auch mal gewalttätig.
Mir hat dieses Was-wäre-wenn sehr gut gefallen, ich konnte gut in die Geschichte eintauchen und auch der Schreibstil des Autors war sehr angenehm zu lesen. Aufgelockert wird zwischen den Kapiteln noch mit Zitaten von sozialistischen Persönlichkeiten und Witzen aus der DDR. Auch Produkte aus der DDR werden erwähnt und vorgestellt, darauf liegt aber nicht das Hauptaugenmerk.
Diese deutsche Geschichte andersrum geschrieben ist als Lektüre für alle, die viel Action mögen, sehr zu empfehlen.

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