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Veröffentlicht am 26.10.2021

Ich bin absolut verliebt!

Regenglanz
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Simon hat eine schlimme Beziehung hinter sich, von der ihm nicht nur verletzte Gefühle sondern auch ein schreckliches Tattoo mit dem Namen seiner Ex-Freundin geblieben sind. Deshalb braucht er dringend ...

Simon hat eine schlimme Beziehung hinter sich, von der ihm nicht nur verletzte Gefühle sondern auch ein schreckliches Tattoo mit dem Namen seiner Ex-Freundin geblieben sind. Deshalb braucht er dringend ein Coverup, das er sich aber nicht von einer Frau stechen lassen will, weil ihm das Tattoo peinlich ist. Blöderweise gibt es den nächsten freien Termin nur bei Alissa, die Simons abwehrende Haltung gegenüber einer Tatöwiererin als Zweifel an ihrer Arbeit wahrnimmt. Schon die erste Begegnung der beiden hat mir gut gefallen, weil ich sie so amüsant, aber auch wichtig finde, wie Alissa mit ihren bunten Haaren und Tattoos für sich einsteht und Simon versucht, seine unangenehme Lage begreiflich zu machen.

Durch die Sitzungen im Tattoostudio und auch Treffen außerhalb davon kommen sich die beiden immer näher und ich mag es, dass sie sich langsam immer besser kennengelernt und die Beziehung sich entwickelt hat. Die Liebesgeschichte ist so schön, echt, gefühlvoll und so intensiv! Mit jeder Seite, auf der sich Alissa und Simon ineinander verliebt haben, hab ich mich immer mehr in das Paar verliebt. Das Ende wurde noch richtig spannend und dramatisch, womit ich überhaupt nicht gerechnet habe. Ich freu mich so sehr auf die beiden weiteren Bücher von Anya Omah!

>>Es ist okay, wenn du mal nicht okay bist. Dafür musst du dich niemals entschuldigen. Denn auch das bist du, und ich mag jede Version von dir.<<, S. 500

Das Setting in Hamburg ist wirklich toll gewählt. Die Protagonisten sind oft an typischen Hamburger Orten. Die Umgebung ist sehr bildhaft beschrieben und bindet sich wie von selbst in die entsprechenden Szenen ein. Bisher hatte ich nie groß den Wunsch dazu, aber nun möchte ich unbedingt mal Hamburg und die Orte in diesem Roman besuchen.

Anya Omah hat auch viele wichtige und tiefgründige Themen in die Geschichte eingebunden. Die Autorin verknüpft sie sehr selbstverständlich mit der Geschichte, wo sie einen größeren oder kleineren, jedoch aber nie unbedeutenden, Stellenwert einnehmen.


Fazit:
„Regenglanz“ hat nicht nur eine wunderschöne Gestaltung, die perfekt zur Geschichte passt, so ist auch der Inhalt rundum gelungen. Anya Omah hat eine wunderschöne Liebesgeschichte mit einem tollen Setting in Hamburg geschaffen und währenddessen noch einige wichtige Themen eingeflochten. Das Ende hat sich enorm zugespitzt und mich mit einem warmen Gefühl im Herzen völlig verliebt in diese Geschichte zurückgelassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2021

Guter Abschluss, der sich manchmal im Kreis dreht

Ministry of Souls – Die Schattenarmee
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Nachdem es Jack und seinen Freunden nicht gelungen ist, den Ifriten zu besiegen müssen sie eine neue Möglichkeit finden. Noch dazu, wo Jack von dem Rachegeist mit einem Fluch belegt wurde, wodurch er immer ...

Nachdem es Jack und seinen Freunden nicht gelungen ist, den Ifriten zu besiegen müssen sie eine neue Möglichkeit finden. Noch dazu, wo Jack von dem Rachegeist mit einem Fluch belegt wurde, wodurch er immer mehr seines Leben verliert, als würde es aus ihm heraus sickern. Dazu reißen Jack, die Prinzessin Naima und der spezielle Kater in den Orient in Naimas Heimat. Ich finde es schön und einen tollen Kontrast zum viktorianischen London, dass nun der Orient das Setting darstellt. Der Palast und dessen Garten von Naimas Familie müssen wirklich sehr beeindruckend sein und die Orte wurden sehr anschaulich beschrieben. Die Verknüpfung beider Orte verpackt ein bisschen wahre Geschichte in diesem tollen Fantasyroman.

Der Schreibstil von Akram El-Bahay ist wie gewohnt großartig! Wie Jack oft passenderweise „tausendundeiner“ Gedanken durch den Kopf gehen und Akrams Beschreibungen auch sonst bildhaft und sehr passend gewählt sind. Ich habe so viele Worte und Textstellen genossen. Und weil der Autor die Szenen und Orte immer sehr gut schildert, sodass ich wunderschöne Bilder in meinem Kopf habe, möchte ich die Geschichte auch sehr gerne auf der großen Kinoleinwand sehen!

>>Sanftmut ist die Kraft des Überlegenen, Zorn dagegen ist die Stärke des Unterlegenen.<<, S. 300

Die Geschichte ist wie der erste Band wieder sehr spannend und es kommt auch einiges Überraschendes ans Licht. Auch die Frage, ob und vor allem wie die drei Protagonisten den Ifriten besiegen können, hat bei mir einige Vermutungen aufgeworfen, aber ich konnte das Ende trotzdem nicht kommen sehen. Auch wenn ich gefesselt an den Seiten hing, war der Spannungsbogen dennoch nicht immer hoch. Ab der Hälfte hatte ich das Gefühl, dass sich die Geschichte im Kreis dreht, denn die Bemühungen von Jack, Naima und Oz haben einfach keinen Fortschritt gebracht. Wäre die Spannung in diesem Roman ein Faden, wäre er nicht gespannt, sondern würde zeitweise lose in überlappenden Kringeln herumliegen. Außerdem hat mich ein eher amüsantes Detail bald nur noch genervt. Irgendwann fängt sich die Spannung aber wieder und gipfelt in einem richtigen Showdown. Dabei ist leider wenig Fokus auf einen wichtigen Moment gelegt worden, wodurch er unter ging und ich erst nach dem Ende darüber nachdenken musste, wie ein bestimmter Aspekt denn nun abgelaufen ist. Der Schluss hat mir insgesamt gut gefallen und ich freu mich, wie die Geschichte für alle Beteiligten ausgegangen ist.

Fazit:
„Die Schattenarmee“ ist ein toller Abschlussband von Naimas, Jacks und Ozs Abenteuer. Auch wenn die Spannung kurzzeitig verloren ging und sich das Geschehen im Kreis gedreht hat, besticht Akram El-Bahay auch in diesem Buch wieder mit seinem wunderschönen, bildhaften und fantasievollen Schreibstil und Ideen.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasy
Veröffentlicht am 26.10.2021

Eine fantasievolle Geschichte über Geister und Rache

Ministry of Souls – Das Schattentor
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Der Klappentext fasst schon ziemlich gut zusammen, worum es in der Geschichte geht: Damit die Seelen verstorbener Menschen sicher in die Zwischenwelt gelangen, gibt es die Soulmen, die die Geister einfangen ...

Der Klappentext fasst schon ziemlich gut zusammen, worum es in der Geschichte geht: Damit die Seelen verstorbener Menschen sicher in die Zwischenwelt gelangen, gibt es die Soulmen, die die Geister einfangen und in die Zwischenwelt begleiten. Als arabische Abgesandte im Buckingham Palace ermordet werden, muss Jack den Auftrag übernehmen. Als er die Geister der Toten sucht, bemerkt er, dass die arabische Prinzessin noch lebt. Als er von einem schwarzen Wesen angegriffen wird, bleibt ihm nichts anderes übrig als Naima kurzerhand durch die Tür zur Zwischenwelt zu schubsen, um ihr Leben zu retten. Doch als er sie zurückholen will, ist das Tor bereits verschlossen und er muss einen anderen Zugang in die Zwischenwelt finden, denn nicht umsonst ist es verboten, eine lebende Person dorthin zu bringen.

Jack ist noch in der Ausbildung und soll eigentlich den Geist einer alten Frau hinüber begleiten, die ganz schön stur ist und sich nicht von ihren geliebten Katzen trennen will. Hier schafft der Autor einige amüsante Szenen, denn die alte Dame hat auch noch ein Auge auf ihren Soulman geworfen. Nicht nur mit seinem Humor kann Akram El-Bahay punkten, denn die Idee des Ministry of Souls und der Zwischenwelt hat mich auch sehr beeindruckt. Die Idee, dass jeder Mensch seine eigene Zwischenwelt formt, nämlich durch einen für ihn besonderen Ort, finde ich richtig gut. Auch das Zusammenspiel zwischen unserer Welt und der der Verstorbenen ist sehr fantasievoll und nachvollziehbar gestaltet.

>>Soulmen waren die vermutlich abergläubischsten Menschen der Welt. Es war wohl eine Berufskrankheit. Und wenig verwunderlich bei Leuten, die einen erheblichen Teil ihrer Arbeitszeit unter Geistern verbrachten.<<, S. 209

Das Setting ist sehr atmosphärisch beschrieben, als Jack durch die düsteren Gassen des vergangenen Londons streift und das Gelände des Buckingham Palaces betritt. Auch die Kleidung und historische Begebenheiten wurden gekonnt in die Geschichte eingebettet. Im Kontrast zum viktorianischen Zeitalter bieten die orientalischen Aspekte, wie Naima und ihre Familie, Sagen aus der Wüste und der schwarze Schatten, der Jack zu Beginn der Geschichte angegriffen hat, eine tolle Abwechslung.


Fazit:
Mit „Das Schattentor“ hat Akram El-Bahay wieder seine beeindruckende Fantasie unter Beweis gestellt. Ich liebe die Idee der Zwischenwelt und der Soulmen! Das viktorianische Zeitalter und die orientalischen Aspekte bieten durch ihren großen Kontrast eine tolle Mischung. Der wunderschöne Schreibstil des Autors weckt eine außergewöhnliche Geschichte zum Leben. Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es mit Jack und Naima weitergeht!

Veröffentlicht am 30.09.2021

Unglaublich fesselnd!

Seeing what you see, feeling what you feel
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Nachdem Lydias kleiner Bruder bei einem Unfall gestorben ist und ihr Vater die Familie verlassen hat, ist diese endgültig zerbrochen. Lydia hat keine Freunde mehr, im Gegenteil, in der Schule wird sie ...

Nachdem Lydias kleiner Bruder bei einem Unfall gestorben ist und ihr Vater die Familie verlassen hat, ist diese endgültig zerbrochen. Lydia hat keine Freunde mehr, im Gegenteil, in der Schule wird sie gemobbt. Um der Einsamkeit zu entkommen, entwickelt sie seit Jahren eine künstliche Intelligenz. Henry, die KI, versteht sie wie kein anderer und steht ihr immer bei. „Hast du Lust, was zu hacken?“ (21%) beinhaltet anfangs nur die Schuldatenbank um ihre Note auf Hausaufgaben zu verbessern, wenn sie die Zeit mal wieder für die Entwicklung von Henry genutzt hat. Doch bald schon wird Henry eigenständiger und entwickelt eigene Wünsche.

Dieses Buch ist unglaublich fesselnd, denn man wird direkt in die Freundschaft zwischen Henry und Lydia hineingezogen! Ich habe die actionreiche und gefühlvolle Geschichte innerhalb weniger Tage verschlungen. Mit Henry stehen wir Lydia bei; mit Lydia sehen wir stolz dabei zu, wie sich Henry immer weiter entwickelt. In „Seeing what you see, feeling what you feel“ wird das Thema der künstlichen Intelligenz auf den Alltag und in die Gefühlsebene übertragen. Henry steht immer für Lydia ein und wie weit er für sie bereit ist zu gehen, stellt die Frage der Gefühle und Gewissen von künstlichen Intelligenzen sehr anschaulich dar.

Ich mag und kann gar nicht so viel zur Geschichte schreiben. Naomi Gibson hat eine tolle Idee absolut fesselnd umgesetzt. Das Geschehen nimmt eine überaus spannende Entwicklung, hat einige Wendungen parat und lässt die Leser/innen schockiert und verblüfft zurück. Auch das Ende hat mich beeindruckt und ich hab das Buch mit einem Lächeln zugeklappt.



Fazit:
„Seeing what you see, feeling what you feel“ ist ein unglaublich spannendes Buch, an dem ich rein gar nichts zu bemängeln habe. Die Autorin stellt die Thematik der KI nicht nur in einen alltäglichen Kontext, sondern auf Gefühlsebene dar. Lydia hat sich in Henry einen künstlichen Freund geschaffen, der bedingungslos für sie einsteht. Doch wie weit wird er gehen?

Veröffentlicht am 20.09.2021

Romantik in der Kleinstadt

Someone like you (Moonflower Bay 2)
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Nora wurde von ihrem Freund für eine andere verlassen und ist von Toronto nach Moonflower Bay gezogen um sich eine Auszeit zu nehmen. Zwei Jahre will sie bleiben, um ihren Liebeskummer zu kurieren, die ...

Nora wurde von ihrem Freund für eine andere verlassen und ist von Toronto nach Moonflower Bay gezogen um sich eine Auszeit zu nehmen. Zwei Jahre will sie bleiben, um ihren Liebeskummer zu kurieren, die Allgemeinarztpraxis zu führen und Geld für ein gemeinsames Haus mit ihrer Schwester und deren Kindern zu sparen. Direkt zu Beginn trifft sie auf Jake, einen ruhigen Einzelgänger, dem das Schicksal in den letzten Jahren schwer zugesetzt hat. Er ist fasziniert von der neuen Ärztin am Ort, einer zierlichen kleinen Frau mit Kurzhaarfrisur, die aussieht wie eine Elfe. Nora ist fasziniert von dem gut gebauten Halbgott mit langen, hübschen Haaren. Liebe auf den ersten Blick zwischen dem Halbgott und der Elfe. Aber die Liebe zwischen den beiden ist weder oberflächlich, noch entwickelt sie sich zu schnell, denn beide sind noch nicht wieder bereit für eine Beziehung.

Ich habe die Liebesgeschichte so geliebt! Ich hätte nie erwartet, dass sie sich so entwickelt oder mich so einnehmen würde. Die beiden haben anfangs viel Kontakt wegen Noras renovierungsbedürftiger neuer Bleibe und kommen dadurch ins Gespräch oder Essen noch gemeinsam. Ich hab mich, wie die beiden auch, so wohlgefühlt, abends auf der Terrasse sitzend um den Wellengang des Sees zu lauschen. So entwickelt sich eine enge Beziehung zwischen den beiden, ein Vertrauensverhältnis und Geborgenheit. In ihrer sehr innigen Freundschaft haben sie auch bald einen Insider. Außerdem hat die Autorin so viele Dinge immer wieder aufgegriffen, die sich durch die Beziehung von Nora und Jake ziehen. Die ganze Geschichte und die Liebesbeziehung sind völlig rund. Nora und Jake haben auch einige intime Momente. Ich hatte gar nicht mit so viel Sexzenen gerechnet, aber gestört hat es mich kein bisschen, weil es so gut zu den beiden Protagonisten passt. Außerdem finde ich die Geschichte, trotz der Zurückhaltung der beiden eine Beziehung eingehen zu wollen, durchweg romantisch. Ein Buch zum Wohlfühlen!

Die Kleinstadt Moonflower Bay bietet eine tolle Kulisse! Jake lebt in einem kleinen Cottage direkt am See und nicht nur Nora hat sich in das kleine Fleckchen Erde verliebt – ich auch! Die Mondblüten säumen die Innenstadt und bergen auch eine wunderschöne Tradition. Über die Alten, die sich regelmäßig im Baumarkt treffen und sich in jede fremde Angelegenheit mischen, habe ich schon in anderen Rezensionen gelesen und finde es gut, dass ich ihr Einmischen immer im Rahmen gehalten und nie gestört hat.


Fazit:
Als ich „Someone like you“ angefangen habe zu lesen, hätte ich nie erwartet, dass mir die Geschichte so gut gefallen wird! Ich liebe Nora und Jakes Geschichte! Eine wunderschöne romantische Liebesgeschichte, ein Buch zum Wohlfühlen und Verlieben.