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Veröffentlicht am 04.06.2025

Drei Generationen

Die Summe unserer Teile
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Wir lernen in diesem Roman die Geschichte dreier Frauen kennen: Großmutter, Tochter und Enkelin, alle drei Wissenschaftlerinnen, alle drei etwas speziell in ihren Beziehungen. Über mehrere Zeit- und Handlungsebenen ...

Wir lernen in diesem Roman die Geschichte dreier Frauen kennen: Großmutter, Tochter und Enkelin, alle drei Wissenschaftlerinnen, alle drei etwas speziell in ihren Beziehungen. Über mehrere Zeit- und Handlungsebenen erfahren wir nach und nach ihre persönlichen als auch familiären Hintergründe, die sich mir als Leserin bis zum Schluss des Buches jedoch nicht vollkommen erschließen konnten. Die teilweise Sprachosigkeit der Generationen untereinander macht einen als Leser selbst oft sprachlos, am interessanteseten fand ich hier noch die Geschichte der Großmutter, die sich dereinst von Polen in den Libanon durchgeschlagen hat, um dorthin vor den Folgen eines Kriegs in Europa zu flüchten und ihrem Beruf, ihrer Berufung, nachzugehen. Der Beruf scheint auch bei allen Frauen den Mittelpunkt ihres Lebens zu bilden. Es gibt Annäherungen, dann doch wieder Entfremdung, so fremd, wie die Generationen untereinander, sind mir zum Teil dann auch die Charaktere geblieben. Wenn ich das Grundthema auch durchaus spannend fand, wäre hier m.E. mehr drin gewesen, so erscheint mir die Geschichte aber insgesamt nicht so richtig zu Ende erzählt.

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Veröffentlicht am 04.06.2025

Zwei junge Frauen auf dem Weg in den Süden

Tage wie Salzwasser
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Die schwangere Atlanta wartet am Bahnhof auf ihren Freund Malte, als sie die Nachricht erreicht, dass dieser tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde. In seinem Notizbuch findet sie ihr unbekannte Adressen ...

Die schwangere Atlanta wartet am Bahnhof auf ihren Freund Malte, als sie die Nachricht erreicht, dass dieser tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde. In seinem Notizbuch findet sie ihr unbekannte Adressen im Süden Europas. Die junge Enza wird mit der Krebserkrankung ihrer Mutter konfrontiert und von der Mutter auf den Weg nach Italien geschickt, um die dort lebende Tante zu kontaktieren. Durch einen kleinen Unfall treffen die beiden Frauen aufeinander und beschiessen, sich gemeinsam auf den Weg auf den Spuren ihrer Liebsten zu machen.

Mich hat die Geschichte dieser doch so unterschiedlichen Frauen sehr berührt und auch mitgenommen. Eine spannende Reise quer durch Südeuropa lässt einen kaum zu Atem kommen, die Frauen verlieren sich zwischendurch, um sich dann später doch wiederzufinden, treffen unterwegs auf weitere interessante, nicht immer ungefährliche Charaktere. Manchmal fand ich sie etwas kopflos, im Laufe der Geschcihte sind sie jedoch gewachsen. Es handelt sich hierbei nicht um einen reinen Wohlfühlroman, wie ich zunächst vermutet hatte, der Geschichte wohnt schon eine gewisse Tiefe inne. Immer habe ich jedoch mit den beiden Frauen mitgelitten und ein bisschen auch mit auf dem Motorrad geseen, und sie auf ihrer Reise begleitet.

Ein empfehlenswerter Roman für den Sommer!

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Veröffentlicht am 03.06.2025

Hochspannung

Sturm über den Mühlen
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Auf einer Klassenfahrt in den Niederlanden verbringt der deutsche Schüler Rick eine Nacht mit der Servicekraft Kim, die nicht ohne Folgen bleibt, für ihn jedoch zunächst unwissentlich. Acht Jahre später, ...

Auf einer Klassenfahrt in den Niederlanden verbringt der deutsche Schüler Rick eine Nacht mit der Servicekraft Kim, die nicht ohne Folgen bleibt, für ihn jedoch zunächst unwissentlich. Acht Jahre später, Rick ist noch Student, steht Kim vor seiner Tür, um ihm seine 8jährige Tochter Marijke zu übergeben, sie muss aus wichtigen Gründen für ein halbes Jahr nach Amerika. In einer dritten Zeitebene ist Marijke bereits erwachsen, sie lebt mit ihrem Vater zusammen, beide scheinen getrieben von Ängsten zu sein, deren Gründe wohl in der Vergangenheit liegen.

Die Autorin präsentiert uns hier eine superspannende Geschichte, eine Mischung aus Familiendrama und Krimi, bei dem man gar nicht mehr aufhören kann, zu lesen. Was ist wohl das Geheimnis, das Vater und Tochter seit Jahren umgibt und aufgrund dessen sie immer irgendwie auf der Flucht zu sein scheinen? Alle drei Hauptfiguren sind hier so authentisch gezeichnet, allen gehörte während des Lesen meine absolute Sympathie. Am Rande erfährt man auch noch etwas über eine schöne niederländische Region, welches das Buch zusätzlich angenehm auflockert.

Bis zum Schluss wurde hier der Spannungsbogen hochgehalten, wer ist Freund, wer ist Feind, so dass ich lange mitgefiebert habe, wie die Geschichte ausgeht. Gerne fünf wohlverdiente Sterne für tolle Lesestunden!

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Veröffentlicht am 01.06.2025

Langatmig und unspektakulär

In unseren Träumen ist immer Sommer
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Die Geschichte spielt auf der kleinen schottischen Insel Carso. Im Mittelpunkt stehen die verträumte und etwas naiv wirkende Verkäuferin Gertie, begeisterte Hobby-Strickerin,  sowie das Team eines kleinen ...

Die Geschichte spielt auf der kleinen schottischen Insel Carso. Im Mittelpunkt stehen die verträumte und etwas naiv wirkende Verkäuferin Gertie, begeisterte Hobby-Strickerin,  sowie das Team eines kleinen Flughafens, allen voran die Pilotin Morag,  Gerties ehemalige Mitschülerin. 

Nachdem mich von Jenny Colgan die Reihen um die kleine Bäckerei am Strandweg sowie Floras Küche absolut begeistern konnten, war ich von diesem Einzelband total enttäuscht. Die Hauptfigur Gertie wird zwar insgesamt positiv dargestellt, kommt mir aber teilweise vor wie eine 12jährige und wird so auch von ihrer Mutter behandelt, um dann am Ende über sich hinauszuwachsen und Schwierigkeiten mit Leichtigkeit zu bewältigen, die eigentlich nur absoluten Profis gelingen sollten. Das war mir doch etwas an den Haaren herbeigeholt. Auch die anderen Figuren wurden m.E. nicht viel weniger einfältig dargestellt, alles erwachsene Personen, die mitten im Berufsleben stehen! Daher konnte ich auch zu niemandem eine engere Beziehung aufbauen, was vielleicht auch dem extrem einfachen Schreibstil oder der Übersetzung geschuldet sein könnte.

Allein das schöne Setting und die wunderbaren Strick-Kreationen konnten hier für das Buch gerade noch zwei Sterne retten.

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Veröffentlicht am 30.05.2025

Traumatische Erlebnisse

Am Meer ist es schön
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Ende der 60er Jahre: Die achtjährige Susanne wird auf Veranlassung des Schularztes zur Erholung in ein Kinderkurheim an die Nordsee geschickt. Die Vorfreude ist gross, die Eltern versprechen, sie abzuholen, ...

Ende der 60er Jahre: Die achtjährige Susanne wird auf Veranlassung des Schularztes zur Erholung in ein Kinderkurheim an die Nordsee geschickt. Die Vorfreude ist gross, die Eltern versprechen, sie abzuholen, sollte das Heimweh zu gross werden.
Gegenwartsebene: Susanne sitzt am Bett ihrer sterbenden Mutter, die Erlebnisse an der Nordsee hat sie auch als Erwachsene nie verwinden können, denn das Leben im Erholungsheim war der absolute Horror, Ärzte und Schwestern grausam und brutal zu den Kindern, Briefe nach daheim wurden abgefangen, die Kleinen zu positiven Berichten gezwungen. Einzig die Freundschaften der Kinder untereinander halfen ihnen, die schlimme Zeit zu überstehen.
Dieser Roman beruht auf wahren Begebenheiten - und das ist das, was einen als Leser besonders hier mitnimmt. Ungeschönt berichtet die Autorin von grausamen Verhaltensweisen einer Ärzte-und Erziehergeneration, die offenbar noch von nachklingenden Nazi-Ideologien geprägt waren und denen dabei jegliches Unrechtsbewusstsein fehlte. Beim Lesen musste ich manches Mal schlucken, dennoch konnte ich das Buch kaum beiseite legen. Die Freundschaften unter den Kindern stellten hier einen positiven Ausgleich dar, wobei auch hier einige Kinder durch weitere unschöne Verhaltensweisen diese zu ihrem Vorteil zu nutzen verstanden.
Der Wechsel zwischen den Zeiten ist dabei für mich gut und feinfühlig eingesetzt, auch die Figur der kurz vor dem Tod stehenden Mutter Susannes bekommt hier noch ihren kleinen aber wichtigen Auftritt.
Ein für mich sehr gelungener und bewegender Roman, der die volle Punktzahl verdient hat!

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