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Veröffentlicht am 08.04.2020

typisch Dephine de Vigan- grandios!

Dankbarkeiten
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Das Cover ist schlicht, aber dennoch ansprechend.  

Der Einstieg in die Geschichte um die befreundeten Frauen Marie und Michka ist typisch de Vigan: eine sehr klare Sprache, eindringlich und sehr berührend. 

Michka ...

Das Cover ist schlicht, aber dennoch ansprechend.  

Der Einstieg in die Geschichte um die befreundeten Frauen Marie und Michka ist typisch de Vigan: eine sehr klare Sprache, eindringlich und sehr berührend. 

Michka war früher Lektorin und hat immer sehr unabhängig gelebt. Sie muß nun aber feststellen, daß sie nicht mehr allein leben kann, da sie unter schrecklichen Albträumen leidet. 
So glaubt sie, sie würde wichtige Dinge zu verlieren oder könne z.B. nicht mehr aus dem Sessel aufstehen. 
Sie leidet an Paraphasie- ihr entfallen die richtigen Worte und häufig ersetzt sie sie durch ähnlich klingende- "dante" statt "danke" oder "oje" statt "ok". Wenn man dies' im Text liest und wie sehr Michka unter ihrer Einschränkung leidet, ist das sehr emotional- bewegend und traurig. 

Ihre Freundin Marie, deutlich jünger- die Tochter, die Michka nie hatte- kümmert sich nun um Michka, wie diese um sie, als Marie noch ein Kind war. Bald muß Michka aber doch in ein Heim. Sie findet sich dort kaum zurecht, muß sie sich doch allem unterordnen. 

Da sie früher so brilliant mit Worten umgehen konnten, schmerzt sie nun der Verlust ihrer Eigenständigkeit und ihres Wortschatzes umso mehr. Ein Lichtblick neben Marie bietet der junge Logopäde Jerome, der es meisterhaft versteht, sensibel auf seine Patientin einzugehen. 

Michka hat noch ein wichtiges Ziel- sie möchte sich bei dem Ehepaar bedanken, das sie im Krieg aufnahm und so ihr Leben rettete. Marie findet diese über eine Annonce und Michka kann in Frieden gehen.

Dieser kleine, wertvolle Buch-Schatz der brillianten Delphine de Vigan zeigt einmal mehr, was wir am Ende (und auch zuvor) des Lebens brauchen: Mitgefühl, Miteinander, Zuneigung und Verständnis. 

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Veröffentlicht am 08.04.2020

(Geruchs-)Nervenkitzel

Das eiserne Herz des Charlie Berg
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Das Cover ist wunderschön gestaltet, es paßt auch gut zur Handlung, deren Hauptprotagonist Charlie Berg ist. Charlie ist ein ganz besonderer junger Mann, so verfügt er nicht nur über einen übernormal ausgeprägten ...

Das Cover ist wunderschön gestaltet, es paßt auch gut zur Handlung, deren Hauptprotagonist Charlie Berg ist. Charlie ist ein ganz besonderer junger Mann, so verfügt er nicht nur über einen übernormal ausgeprägten Geruchssinn, sondern auch ein schwaches Herz. 

Beide Eltern sind Künstler und erziehen weder Charlie noch seine jüngere, autistische Schwester Fritzi, die Bücher in kürzester Zeit auswendig lernt und durch Zitate kommuniziert. Seine Mutter (Theaterschauspielerin) glänzt durch Abwesenheit und der Vater ist dauerbekifft. Dazu kommen noch weitere Familienmitglieder wie Nonno, der eigentlich Deutscher ist, oder Oma und Opa, die im Wald leben. Charlies bester Freund ist Dave Killer- Frauenliebhaber und dem leichten Leben nicht abgeneigt. 

Die wichtigste Person in Charlies Leben ist jedoch Mayra. Mit ihr tauscht er regelmäßig Videobotschaften aus, wenngleich er nun schon länger auf ihre wartet. Und obwohl Charlie zuhause alles zusammenhält, hat er sich entschlossen, alles hinter sich zu lassen und eine Zivi-Stelle auf einem Leuchtturm an der Nordsee anzunehmen. Dort will er zur Ruhe kommen, Vögel zählen und seinen ersten Roman schreiben. 

Doch es kommt alles ganz anders. Opa wird erschossen, Charlie ungewollt zum Mörder (nicht von Opa) und Mayra steht plötzlich vor seiner Tür. 

Sebastian Stuertz' Debüt "Das eiserne Herz des Charlie Berg" fesselt über die gesamte Länge von 720 Seiten! 

Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, immer fesselnd. Die Handlung sehr abstrakt und skurril, aber dennoch liebevoll. Ebenso die Darstellung der Figuren. Detailverliebt zeichnet der Autor sie, sodaß sie mir ganz klar vor Augen waren. Die Beschreibungen von z.B. Charlies extrem ausgeprägten Geruchssinn mit den einzelnen Komponenten oder Omas Gulasch konnte ich so mit Leichtigkeit folgen. Dave-Killer war mir manchmal zu vulgär, aber das schreibe ich seiner Pubertät zu. Ich fühlte mich manchmal an Matthias Brandts "Blackbird" erinnert, aber auf eine gute Art. 

Mehrere Zeitebenen und Handlungstränge sorgen für zusätzliche Spannung, zum Ende ist alles aufge-/ erklärt, selbst der Titel. 

Ein wunderbares Werk, das ich uneingeschränkt weiterempfehle und hoffe, daß diesem noch viele folgen werden. 

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Ein Buch, das jede Frau lesen sollte!

Midlife-Care
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VORAB: ich entschuldige mich vielmals für die Verzögerung bei der Erstellung der Rezension. Als Krankenschwester einer Intensivstation hat mich und meine Kollegen das Covid 19 überrascht und wir arbeiten ...

VORAB: ich entschuldige mich vielmals für die Verzögerung bei der Erstellung der Rezension. Als Krankenschwester einer Intensivstation hat mich und meine Kollegen das Covid 19 überrascht und wir arbeiten seither länger und häufiger als geplant. Ich bitte um Nachsicht!

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Noch ein Buch über die Wechseljahre? Mitnichten!

Denn es geht auch um die Zeit davor, mittendrin und darum, daß wir Frauen endlich die (chemischen/ hormonellen) Zusammenhänge verstehen und uns das Recht einfordern, mit unseren Beschwerden (Symptomen) von Ärzten, Männern und leider oft auch anderen Frauen ernstgenommen zu werden. Denn das ultimative Hormonchaos dieser Zeit, das vielen Frauen das Leben erschwert, in Form von Erschöpfung, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen wie Gereiztheit sind gut behandelbar.

Häufig wissen jedoch die Frauen selbst nicht, daß sie sich bereits in der Frühphase der Wechseljahre- der sogenannten Perimenopause- befinden, zu oft wird diese Zeit noch immer an einer Altersgrenze festgemacht. Fälschlicherweise!

Um diesen Frauen Unterstützung zu geben und vielleicht auch als "Hilfsmittel" für Ärzte, die nicht ganz auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand sind, leisten Dr. S. Esche-Belke und Dr. S. Kirschner-Brouns mit ihrem Buch "Midlife Care" eine wichtige Aufklärungsarbeit!

Als Krankenschwester habe ich vielleicht etwas mehr Hintergrundinformationen, allerdings fehlte auch mir einiges an Fakten und den neuesten Erkenntnissen.
Beim Lesen dachte ich immer wieder " Oh... ach ja... stimmt, so geht's / ist es bei mir auch!"

Neben vielen eher wissenschaftlichen Fakten gibt es auch viele nützliche Tipps, sein Leben gesünder zu gestalten- unter anderem mit Stressmanagement, Ernährungslehre und Verzicht auf Plastik, tierischen Produkten ist schon ein großer Schritt getan.

Bei diesem Werk, das jede Frau lesen sollte, treffen fundiertes Fachwissen aufgrund langjähriger Praxiserfahrung, das verständlich erklärt wird, Fallbeispiele, eigene Erlebnisbeschreibungen der Autorinnen und Selbsttests aufeinander.
Trotz der recht umfangreichen Thematik bleibt der Sprachstil immer locker und logisch.

Fazit: man kann fühlen, wie wichtig den beiden Autorinnen diese Aufklärungsarbeit war und so liefern sie mit "Midlife Care" eine großartige Arbeit, in der viel Herzblut steckt, ab. Danke für diese Bereicherung!

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Als Stan Laurel Thomas von Aquin das Lachen lehrte

Picknick im Dunkeln
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Markus Orths zeigt in seinem neuen Werk "Picknick im Dunkeln", wie sich zwei Menschen verstehen lernen, die nichts gemein haben. Dabei bedient er sich einer so emotionalen Sprache und überrascht mit Wortneuschöpfungen, ...

Markus Orths zeigt in seinem neuen Werk "Picknick im Dunkeln", wie sich zwei Menschen verstehen lernen, die nichts gemein haben. Dabei bedient er sich einer so emotionalen Sprache und überrascht mit Wortneuschöpfungen, daß es eine wahre Freude ist.


Obwohl die konträren Protagonisten Thomas von Aquin und Stan Laurel nicht nur Ansichten zu Humor, Religion und den Tod, sondern auch 700 Jahre trennen, schaffen sie es, mit einer bereitwilligen Offenheit all ihre Differenzen zu überwinden.


Dazu befinden sie sich offenbar in einer Art Zwischenreich, nicht mehr lebendig, aber auch nicht tot. Zudem werden sie in einer lichtlosen Röhre der meisten ihrer Sinne beraubt- nur ihr Tast- und Hörsinn ist verblieben.


Neben Erzählungen und Gesprächen über ihr eigenes Leben geht es vor allem um die großen Fragen des Lebens- was ist gut und was böse, warum streben wir nach Glück, wie können wir besser kommunizieren, was gibt uns das Lachen und sollten wir uns vor dem Tod fürchten?


Nach dem großartigen Hauptteil, der zugleich tiefsinnig, locker, amüsant und spannend war, enttäuschte jedoch die Auflösung etwas- da hätte ich ein fulminanteres Ende erwartet.


Fazit: ein warmherziges Plädoyer für (mehr) Toleranz.

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Roboter mit KI als Mr. Right

The Plus One - Sie baut sich Mr. Right einfach selbst
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Kelly, fast 30, erfolgreiche Ingenieurin, wird mit dem Projekt betraut, einen interaktiven Roboter zu bauen, der zudem noch über KI verfügt.


So erfolgreich wie sie beruflich ist, so sehr versagt sie ...

Kelly, fast 30, erfolgreiche Ingenieurin, wird mit dem Projekt betraut, einen interaktiven Roboter zu bauen, der zudem noch über KI verfügt.


So erfolgreich wie sie beruflich ist, so sehr versagt sie im zwischenmenschlichen Bereich. Ihre Mutter, von Beruf Hochzeitsplanerin, sieht sie schon als "alte Jungfer" einsam sterben. Freunde hat Kelly bis auf ihre enge Kollegin auch nicht vorzuweisen.


Also beschließt Kelly, ihren Roboter als ihre Begleitung/ ihren Freund zur Hochzeit ihrer Schwester zu präsentieren.


Und genau dort schwächelt alles an der Story- Ethan benimmt sich so menschlich, kreativ, warmherzig, daß weder Kellys Familie noch später ihre Kollegen bei einer Firmenfeier an ihm Anstoß nehmen bzw. ihn als Android erkennen.


Auch, daß Kellys Konkurrent ihr zum Schluß noch die Präsentation vermasseln will, ...

Fazit: ein Buch für ein paar unterhaltsame, lockere Lesestunden, wenn man nicht nachdenkt (-en will).

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